Wie lernt man Klavier? (verdammt nochmal!!)

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Hallo Musiker,

ich wage mal folgende provokante These:

Wie man richtig Klavier lernt, weiß eigentlich keiner so genau.

Kann das sein?

1) Ich quäle mich seit Jahresbeginn durch einen Klavier-Anfänger-Kurs, lerne Noten und Technik. Der Kurs raubt mir allerdings eher die Motivation als das er mich näher ans Klavierspiel führt. Trocken und langweilig ohne Ende, liegt sicher auch zum Teil am Lehrer, der mir irgendwas beibringt, aber sicher kein Lied zu spielen.
2) Auf Youtube wird in Videos verkündet das man nicht nach Noten lernen soll, Noten sind nur der "Text", sprechen (also spielen) muss man selber, ohne Noten zu können. Da frag ich mich Hä? Ohne Noten zu kennen sagen mir meine Bücher nur Bahnhof, ist wie ein chinesischer Müsliriegel da kann ich auch nicht sagen was drin ist. Wie soll man Klavierspielen lernen ohne Noten zu kennen? Ist mir schleierhaft...
3) Selber lernen, ohne Lehrer. Ja meine Güte, googelt man danach findet man alles an Antworten, nur keinen klaren roten Faden. Der eine sagt so, der andere so, der dritte so und der vierte wieder das Gegenteil von den dreien vorher. Was denn jetzt!? Ist es für den normalen Durchschnittsanfänger nun möglich mit Büchern und neuen Medien es zu einem halbwegs vernünftigen Spieler zu bringen? Oder ist das gänzlich ausgeschlossen? Einen vernünftigen Spieler definiere ich mit jemanden der nach Noten Stücke spielen kann, nicht die allereinfachsten, aber auch nicht die allerschwersten.
4) Art und Weise des Lernens. Das scheint auch eine Wissenschaft für sich zu sein. Der eine sagt spiele sofort mit beiden Händen, der andere sagt eine Hand muss erst sicher sein... der nächste fängt direkt mit Akkorden an, der andere paukt erst 4 Wochen Theorie. Da kriegt man echt so langsam zuviel...

Wisst ihr, als ich noch etwas jünger war und das mit den Computern losging, da gab es bei Aldi so ein Softwarepaket. Ich weiß nicht mehr genau, da waren 30 CDs drinne mit Lexikas, Organizer, Kalender etc pp. Kleinkram, den sich heute jeder mit der rechten Maus Speichern unter überall runterziehen kann. Aber da war auch eine CD dabei die das 10 Finger Tippen an einer Computer Tastatur gelernt hat. Ich hatte das damals ausprobiert und das war so gut und interaktiv aufgebaut das ich damit nach kürzester Zeit das 10 Finger Tippen auf der Tastatur gelernt habe. Das kann ich heute noch sehr gut und das Lernen damit war einfach nur topp! Das fing klein an mit f und g, dann mit j und k, und baute dann langsam auf. Das war wirklich richtig gut und vor allem effektiv !!

Gibt es sowas ähnliches nicht auch für das Klavierspielen? Irgendwas, was mal den ganzen festgefahrenen Kram etwas entzerrt, die nötige Theorie genau dann vermittelt wenn man sie braucht und was es in einem guten, übersichtlichen und strukturiert aufgebauten Selbstlernprogramm zu kaufen gibt?

Aktuell bin ich etwas gefrustet, weil es absolut keinen (!!!) klaren roten Faden gibt, den man nachlaufen muss und am Ende kann man halbwegs Klavier spielen. Jeder hat eine andere Meinung, man wird förmlich hin und her geschubst und weiß am Ende gar nicht mehr in welche Richtung man laufen soll. Das kann es echt nicht sein und demotiviert mich einfach nur.

Ich brauche eine klare, strukturierte und gut zu lernende Literatur, App, Programm auf CD, vollkommen egal. Hauptsache es ist klar aufgebaut und vermittelt den Inhalt verdaulich, und nicht so wie aktuell in der Musikschule wo man eine Dose Sauerkraut zugeworfen bekommt und gefragt wird ob es geschmeckt hat.

D A N K E

Klara W.
 
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Du hast mit der Behauptung, es liegt möglicherweise am lehrer, schon recht. Aber ohne ihn zu kennen, und ohne im Unrecht tun zu wollen, liegt es möglicherweise auch an Deiner Ungeduld.
Klavierlernen - wenn man es vernünftig anfängt - ist ein langer Prozess, und bis man ein 'Lied' (was auch immer Du darunter verstehst) spielen kann, dauert es eine Zeit.
Die übliche Einsteigerliteratur hat natürlich auch das eine oder andere 'Lied' im Arbeitspensum, nur vielleicht nicht das, was Du Dir erhoffst. Ein Klavier ist halt nur ein Klavier, will damit sagen, es hat nur einen Klang, und man muss beide Hände beherrschen, um 'richtig' spielen zu können, sprich Begleitung plus Melodie. Bei einem Keyboard ist das in sofern einfacher, da man dort viel mehr Technik einsetzen kann und daher auch schneller zu vorzeigbaren Erfolgen gelangt.

Vergleichen wir das mal mit Deinem Schreibmaschinen-10-Finger-Tipp-Lern-Programm für den PC: Damit lernst Du die Tastatur zu bedienen, um möglichst schnell und effizient schreiben zu können. Das Schreiben und Lesen musst Du trotzdem können.
 
Hallo Klara

Schade, dass Dir Dein Klavierunterricht so viel Frust beschert. Vielleicht lernst Du mit jemand anderem erfolgreicher. Denn wie Du richtig beobachtet hast, gibt es ganz verschiedene Konzepte, um zum Ziel zu gelangen. Welches für Dich das richtige ist, kann man aus der Ferne nicht beurteilen. Ein erfahrener Lehrer (es darf auch eine Lehrerin sein ;-) ) beobachtet seine Schüler und wechselt die Methode, wenn er beobachtet, das es "klemmt".

... nur keinen klaren roten Faden ...
Diesen zu finden, dafür ist der Lehrer da. Das funktioniert allerdings nicht ohne aktive Mitarbeit des Schülers. Ansonsten tritt man auf der Stelle.

Ich brauche eine klare, strukturierte und gut zu lernende Literatur, App, Programm auf CD, vollkommen egal. Hauptsache es ist klar aufgebaut und vermittelt den Inhalt verdaulich,

Die passende Empfehlung heraus zu arbeiten, das mache ich nur mit dem Schüler live/gemeinsam; vor allem wenn er erwachsen ist. Nur so kann ich dessen "Verdauungsapparat" kennenlernen und anschließend die passenden Rezeptzutaten zusammensuchen.

Was hilft es Dir, wenn bereits x-fach gepostete Klavierschulen und Videos noch einmal hier gesammelt werden? Deinem Schreiben nach zu urteilen, hast Du ja bereits einiges durchprobiert.

Ganz langsam aufbauen, kann man mit Klavierschulen für Kinder. Wenn Du die Möglichkeit hast, stöber in der Musiknotenabteilung einer Bibliothek oder im Musikalienhandel und frage ganz gezielt nach Klavierschulen für Kinder. Die für Erwachsene gehen möglicherweise zu schnell voran.

Viele Grüße
und viel Erfolg.
Lisa
 
Die Herrausforderungen beim Piano lernen sind vielfältig. Denn das Klavier ist Harmonie, Rythmus und Melodieinstrument gleichzeitig.
-Das mit den Noten ist nicht ganz falsch. Es gibt eben verschiedenen Ansätze:
-Wenn man nur nach Noten lernt, dann kann man zwar super Stücke spielen. Man kommt aber das Wesen der Musik nicht nahe.
-Man kann den Quintenzirkel vorwärts und rückwärts aufsagen lernen, aber die man wird so nie spontan Stücke begleiten können.
-Man kann sein Gehör schulen und prächtig improvisieren, aber dann stösst man irgendwann an seine Kreativitätsschwelle. Und komplexe Stücke spielen fällt dan auch weg.

Was ich sagen will: Es gibt m.E. kein Entweder/Oder. Sondern nur ein miteinander. Noten sind die Sprache der Musik, die sind Basic, die muss man einfach können. Genauso die Harmonien und inbs. deren Beziehung untereinander
Aber gleichzeitig ist es auch notwendig zu Musik zu fühlen/zu verstehen. Das geht m.E. eben nur über den Ansazt hören, hören, hören.

Um auf Deine Frage zu antworten: ich finde Gosple Music Training Center richtig gut. Ist zwar (wie der Name vermuten lässt) gospellastig, vermittelt aber die theoretischen Grundlagen und das instinktive Spielen sehr, sehr gut. Und das mit den Noten ist einfach Übungssache, das muss man sich reinpressen, da gibt es keinen Köningsweg. Der Klassiker ert einen Hand, dann die andere einüben.Erst dann zusammen spielen
 
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Aktuell bin ich etwas gefrustet, weil es absolut keinen (!!!) klaren roten Faden gibt, den man nachlaufen muss und am Ende kann man halbwegs Klavier spielen.
das sehe ich anders:

es gibt grundsätzlich verschiedene ansätze, die arbeiten mit unterschiedlichen methoden, und das heisst, es gibt nicht genau einen richtigen roten faden, sondern potentiell mehrere.

das grösste problem ist, den zu finden, der am besten passt.
das andere, kleinere problem: egal welchen weg man einschlägt - es wird mühsamer und langwieriger als tippen zu lernen.
 
Hi,

ich verstehe das Problem nicht ganz. Liegt es wirklich am fehlenden roten Faden, oder bist Du zu ungeduldig? Übst Du zu wenig oder gar das Falsche? Mit welchem Kenntnisstand hast Du angefangen, was kannst Du jetzt schon? Sagt Dein Lehrer Dir nicht, was Du üben sollst, oder erklärt er Dir nicht, wo das hinführen soll? Sprichts Du mit Deinem Lehrer über Deinen Frust? Was sagt er dazu?

Beim Tipp-Kurs hast Du anscheinend auch Schritt für Schritt angefangen, und bis zum Ende erfolgreich weiter gemacht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Du mit f und g spannende Texte (interessante Lieder) schreiben konntest? Warum fehlt Dir die Geduld jetzt? Was erhoffst Du Dir von einem starren Kurs, was Du einem Lehrer, der flexibel auf Dich eingehen kann, nicht zutraust?

Wenn Du die zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten zum Unterricht hast, solltets Du diese auch nutzen, besser kann man nicht lernen (aber üben muss man es selber). Vielleicht hast Du aktuell nicht den Richtigen, vielleicht habt ihr bisher aber auch nur noch nicht klar genug über Wünsche/Erwartungen gesprochen?

Sich selber Druck zu machen und sich derart aufzuregen, halte ich aber nicht für zielführend. In der Ruhe ligt die Muße und die Kraft. EIn Instrument zu erlernen sollte Spaß machen...

Viel Spaß, Erfolg und vielleicht noch ein bessere Tipps als meine Anmerkungen...

Gruß,
glombi
 
Nein ich bin nicht zu ungeduldig. Es ist nur so das auffällig jeder eine andere Meinung hat wie man richtig Klavier lernen sollte. Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Es muss doch sowas wie klare Regeln und einen klar strukturierten Plan geben. Den finde ich aber nicht, weder im Internet noch als Kaufprodukt noch bei meinem Klavierlehrer. Jeder hat ne andere Meinung, versteht ihr? Bei dem einen soll man das machen, beim anderen das und der dritte sagt was nen Mist mach besser so und so. Geht nicht in meinen Kopf rein, sorry. Wenn man keinen klaren Plan verfolgt kann am Ende auch nichts bei rauskommen, so einfach ist das für mich.

Ich möchte meinen Klavierlehrer nicht verteufeln, so wie ich auch meine Professoren im Studium damals nciht verteufelt habe. Aber wie immer, es gibt halt die guten wo man was mitnimmt, und die anderen die sturr ihre Arbeit runterbeten und der Lerneffekt gleich null ist. Mein Klavierlehrer ist kurz vorm Berufsausstieg und macht bei den Übungen eher einen genervten Eindruck. Mit dieser Aura verunsichert er mich von Anfang an und es geht das was zu Hause flüssig und fehlerfrei lief an seinem Klavier dann eher tendenziell schlechter. Auch stört es mich etwas das sein Enkel (5 Jahre alt) im Nebenraum rumpoltert. Ich hab sicher nichts gegen Kinder, aber ich benötige auch zum lernen Ruhe und nicht hin und wieder Unterbrechungen oder Trommelgeräusche etc.. Ich bräuchte wohl tatsächlich jemanden der ungefähr in meinem Alter ist und wo es zwischenmenschlich vielleicht etwas besser passt. Auch ist bei meinem jetzigen Klavierlehrer die Musikschule in einem Mehrfamilienhaus im EG, und er sagt oft zu mir ich solle nicht so feste / laut spielen, da meine Unterrichtsstunde außerhalb der üblichen Stunden fällt und es da zu Problemen kommen kann ? Naja...

Ich weiß nicht mehr genau wer es gesagt hatte, aber eins ist hier absolut richtig genannt:
Jeder muss seinen persönlichen Weg zum Klavierspielen lernen. Und wie so oft muss man diesen einen, guten Klavierlehrer finden der zu einem passt. Wer schonmal einen fähigen Arzt gesucht hat der weiß wie wirklich mühsam so ein Weg ist. Ich hätte daher große Lust ein eigenes Buch anzufertigen, und zwar aus der Sicht eines Anfängers, der für andere Anfänger schreibt. Natürlich wäre das Buch erst am Tag X fertig, aber so wächst zumindest der Lerninhalt mit und ist maßgeschneidert. Ich weiß bspw. gar nicht ob jemand der wirklich perfekt Klavierspielen kann, einem absoluten Anfänger die Inhalte überhaupt noch vermitteln kann. Er ist selber Profi und von den Anfängerproblemen so weit weg das sich bei ihm soviele Dinge automatisiert haben, die er schwerlich noch verstehbar dem Schüler vermitteln kann. Es muss nicht so sein, aber das ist mein Eindruck den ich aktuell aus meinen Erfahrungen gesammelt habe.

Sorry, ich bin wirklich genervt weil ich jedesmal der Motivation beraubt werde und das aktuell alles andere als ein Ausgleich und Spaß am Erlernen eines Instruments ist.

Grüße,
Klara
 
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Wenn ich Klavierlehrer wäre, also jemand, der davon leben muss, sollte ich mich schlauerweise auf meine 'Kunden' einstellen. Also ein Schüler, der möglichst schnell Ergebnisse sehen und hören will, oder mit dem Ziel zu mir kommt, gerne in einer Band zu spielen, da würde ich anders vorgehen, als bei jemandem, der mir von den Eltern geschickt wird, die möglicherweise Wert auf klassische Ausbildung legen. Ich muss ja auch wirtschaftlich denken, die Schüler bei Laune halten, damit sie mir lange erhalten bleiben.
Ist ähnlich mit der Gitarre. Da kann ich auf einer Konzertgitarre mit Noten anfangen, und einzelne Töne und Melodien spielen, oder ich beginne gleich mit Liedbegleitung, also Akkorden/Griffen und Anschlagstechniken.

In Deinem letzten Post hast Du Dir irgendwie selbst widersprochen. Einerseits bist Du der Meinung:
Es muss doch sowas wie klare Regeln und einen klar strukturierten Plan geben.
Auf der anderen Seite stellst du fest:
Jeder muss seinen persönlichen Weg zum Klavierspielen lernen. Und wie so oft muss man diesen einen, guten Klavierlehrer finden der zu einem passt.

Ich denke spätestens nach Deinem letzten Post, dass Du den falschen Klavierlehrer für Dich gefunden hast, gerade wenn ich lese, dass er einen genervten Eindruck auf Dich macht, Dich verunsichert, die Situation bei ihm durch Lärm usw. nicht optimal und eher störend ist, Du andererseits sogar selber auf Einhaltung von Ruhe angehalten wirst. Ob jemand in Deinem Alter grundsätzlich besser geeignet wäre, weil man evtl. zwischenmenschlich eher besser zueinander passen könnte, lasse ich mal dahin gestellt. Das kann, muss sich aber nicht unbedingt positiv auf den Unterricht auswirken...
 
Zum einen: Such Dir einen anderen Lehrer.

Zum anderen: Ich befürchte, Du stellst Dir das Erlernen des Klavierspiels zu einfach vor. Falls es den von Dir gewünschten Königsweg geben sollte, was ich bezweifle, dann ist er zumindest noch nicht entdeckt worden. Aber das können die hier anwesenden Musiker sicher besser erklären als ich.

Wenn man keinen klaren Plan verfolgt kann am Ende auch nichts bei rauskommen, so einfach ist das für mich.
Was soll denn "rauskommen"? Für mich klingt das irgendwie, als ob Du "Klavier spielen können" auf Deinem Zettel hast und da möglichst schnell einen Haken dran machen willst.
 
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Kurz und pragmatisch:
Lehrer wechseln.
 
Hi Klara,

jetzt ist es schon klarer, Danke.

Dann würde ich als erstes mal was am Lehrer ändern. Da kommen ja einige Unstimmigkeiten im Drumherum zusammen. Über die Unterrichtsgestaltung selbst kann ich mit den Infos aber nichts sagen.

Den Einen Lernweg wird es aber definitiv nicht geben. Aber wenn man sich für einen entschieden hat, sollte man vielleicht nicht mehr so viel nach rechts und links schauen, sondern diesen konsequent und geduldig verfolgen. Und manchmal wird man Dinge lernen/übern müssen, deren Sinn sich einem zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschließt...

Lass Dich davon nicht demotivieren, sondern such Dir lieber ein Ziel, auf das Du konkret hin arbeiten kannst, das kann ungeheuer motivierend sein.

Gruß,
glombi
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ach ja, ein guter Lehrer muss nicht zwingend ein Virtuose am Instrument sein, theoretische Grundlagen und pädagogische Fähigkeiten halte ich da für viel wichtiger.
 
I. Brauche ich einen Lehrer?

Hängt von deinen Ambitionen ab:

1. Wenn du moderne Lieder spielen möchtest brauchst du nicht zum Lehrer zu gehen. Dafür reicht ein Jahr Selbststudium, dann kannst du viele Pop-Songs auch nach Gehör spielen.

2. Wenn du lieber in die Klassik willst, ist eine ausgereifte Technik wichtig. Ohne Klavierlehrer - oder mit einem schlechten - wirst du falsche Angewohnheiten entwickeln, die nur schwierig wieder auszumerzen sind. Ich spreche aus Erfahrung. Ich habe mit 11 bei einem schlechten Klavierlehrer Unterricht genommen und obwohl ich mir das damals schon denken konnte, habe ich dort fünf Jahre weiter gemacht um mir einen Streit mit Mama und Papa zu ersparen :rolleyes:. Resultat: Der Nachfolger motzte über meine Handhaltung. Ich musste mich beim Spielen nur darauf konzentrieren nicht wieder in mein altes Muster zu verfallen und sobald ich Spaß hatte, habe ich die Handhaltung vernachlässigt und es war wieder beim Alten.

Ich wäre zwar aller Voraussicht nach auch sonst kein Konzertpianist geworden, aber der "falsche" Lehrer hat mich sicherlich etwas gekostet. Daher meine Empfehlung: Such dir nen neuen Lehrer. Meiner war damals auch total lustlos und hat jedem ungeachtet der Fähigkeiten und Wünsche irgendwelche bescheuerten Lehr- und später Liederbücher verkauft und dafür wahrscheinlich ne dicke Provision kassiert.

II. Kann ich ohne Noten lesen zu können Klavier spielen?

1. Einfachere Lieder kann man sicherlich nach Gehör spielen. Dafür muss man aber etwas musikalisch sein. Zudem ist es auch ratsam, etwas Ahnung von der Musiktheorie zu haben. Anhand weniger Töne kann man oft die Tonleiter erkennen und anhand dieser die Begleitakkorde ermitteln. Das beschleunigt den Prozess ungemein.

2. Chopin ohne Noten zu spielen wäre sehr ambitioniert; wenn du klassische Stücke spielen möchtest, musst du Noten lesen können.

III. Wie Anfangen? Mit einer Hand oder mit beiden Händen?
Ich kann mich zwar nicht mehr richtig erinnern, wie das bei mir lief. Aber meiner Meinung nach sollte der Spaß nicht zu kurz kommen und immer nur die rechte Hand zu spielen, stelle ich mir sehr langweilig vor. Du kannst ja deine beiden Hände separat trainieren und für beide Übungen machen, wie z.B. unterschiedliche Tonleitern auf und abspielen und nach und nach versuchen, das ganze zusammenzuführen. Da ich überhaupt nicht abschätzen kann in welchem Stadium du bist und auch kein Klavierlehrer bin, kann ich hier aber keine guten Tipps zu geben.
 
Hi Klara! Erst einmal: Herzlich willkommen im Forum! :)

Dass Du von Deinem Unterricht genervt bist, ist ein gutes Zeichen: Die Musik ist Dir wichtig und Du hast den Ehrgeiz, Fortschritte zu machen. Diese Energie solltest Du jetzt positiv nutzen. Eine Möglichkeit ist es, die Situation mit dem Lehrer zu besprechen. Das ist vielen Leuten sehr unangenehm, aber es ist der direkte Weg zu Veränderungen. Das kann dann eine andere Klavierschule (welche hast Du eigentlich?) aber auch der Lehrerwechsel sein.

Die perfekte Universalmethode gibt es aus zwei Gründen nicht: (1) Die Lernenden sind unterschiedlich begabt, motiviert, strukturiert, fleißig. (2) Die Musik ist unterschiedlich: Klassik, Blues, Pop oder Jazz lernt man etwas unterschiedlich. Was hörst Du gerne und was würdest Du gerne spielen? Auch das kann man als Ziel bei einem Gespräch mit dem (alten oder neuen) Lehrer nennen. Meistens sind die dann ganz begeistert und gehen auf diese Wünsche ein, weil jeder Lehrer motivierte Schüler haben möchte.

Meine Empfehlung: handle schnell, damit Du die Energie nutzt. Wenn Du das Problem aufschiebst, kommt irgendwann eine Frustphase, an deren Ende Resignation steht. Das wäre dann sehr schade.
 
10 Finger Tippen an einer Computer Tastatur
Halllo Klara,
der große Unterschied zwischen dem 10-Finger-Tippen und dem Klavierspiel ist, dass beim Tippen jeder Taste genau ein Finger zugeordnet ist, mit dem sie gedrückt wird. Beim Klavierspiel wird für ein und dieselbe Taste aber je nach Kontext mal der eine, mal der andere Finger benutzt (evtl. sogar mal einer der anderen Hand).
Das kommt einerseits daher, dass die Computertastatur kompakter aufgebaut ist als die Klaviatur, Du also aus der Grundhaltung heraus jede Taste erreichen kannst. Zum anderen kommt beim Klavierspiel noch der musikalische Ausdruck dazu - wenn Du (wie es beim Tippen ja vorkommt) mehrere Anschläge hintereinander mit ein und demselben Finger machst (z.B. f-r oder e-d) dann ist immer eine, wenn auch evtl. kleine, Lücke zwischen den Anschlägen - der Finger muss ja von der einen zur anderen Taste kommen. Machst Du dasselbe auf dem Klavier, dann wird es a) langsamer (weil ja noch die Anschlagskraft dazukommt, die höher ist als bei der Computertastatur) und b) kannnst Du keine musikalische Linie bilden, da jeder Ton für sich steht.

Lange Rede, kurzer Sinn: 10-Finger-Tippen zu lernen heißt "einfach", in die Hand zu bekommen, welche Taste mit welchem Finger angeschlagen wird. Deshalb lässt es sich auch "einfacher", evtl. auch standardisierter, lernen als das Klavierspiel.
 
Siehe auch hier:

https://www.musiker-board.de/threads/fortschritte-als-anfänger.645365/#post-7994277

Zur Frage, muss ich Noten lesen können?

Muss man eine Uhr besitzen? Man kann auch so schätzen, wie spät es ungefähr ist.

Ich habe mich auch sehr schwer getan, nach Noten zu spielen. Trotzdem bringt es Klarheit.

So wie man seine Muttersprache auf neue Art lernt, wenn man lesen und schreiben lernt.

Bis heut lerne ich das meiste über Gehör. Wenn ich es dann in Noten sehe freue ich mich darüber, dass ich etwas spielen kann, was in Noten total kompliziert aussieht.
 
Zur Frage, muss ich Noten lesen können?
Ich sag mal so:
Nicht zwingend.
Es gibt auch Jazz Pianisten, die keine Noten lesen können oder berühmte Musiker (Phil Collins z.B.)...

Es würde die Sache aber ungemein erleichtern bzw. es würde in keinem Fall schaden.
 
Kurz und pragmatisch:
Lehrer wechseln.
Kurz und pragmatisch:
Empfehle doch so was nicht, wenn du den Lehrer nicht kennst. :)
Einen Lehrer der dich durch unendlich viel technischen Übungen quält, wirst du jetzt hassen aber später danken.

Manchmal ist das ganze einfach blöd :)
Schau mich an.
Ich spiele seit Jahren Gitarre und kann da echt einiges dran.
Klavier hatte ich gerade die zweite Stunde.
Was gibt es da zu spielen?:nix:
Hänschen klein und alle Vögel sind schon da?
Da kann ich auch stupide Technik üben.
Das ist vielleicht jetzt nicht "cooles Klavier spielen" aber ich denke, später, wenn die wirklich schweren Stücke kommen, werde ich froh sein das ich mir keine Gedanken um die Technik machen muss. :)

Rede mal mit deinem Lehrer.
Meist muss man einfach nur das Konzept dahinter verstehen und findet das ganze dann einfach "gut".
Außerdem, du schreibst "kurs"...
Ist das jetzt so ein VHS Kurs oder nimmst du richtigen Unterricht bei einem Lehrer?
Ich sag mal so:
Nicht zwingend.
Es gibt auch Jazz Pianisten, die keine Noten lesen können oder berühmte Musiker (Phil Collins z.B.)...
Phil Collins?:gruebel:
Der Schlagzeuger von Genesis und der Sänger von Phil Collins, welcher mich regelmäßig den Sender wechseln lässt?
Der spielt auch klavier?

Donner Wetter! Der macht auch alles!:rofl:

Was Noten angeht:
YouTube Kanäle werden dir das Noten kennen (ich schreib mit Absicht nicht lesen den Noten sagen so viel mehr) nicht empfehlen.
Es ist ja quasi gegen ihr Interesse, wenn du als erfahrene Pianistin einfach nur 3 Blatt Noten brauchst, statt 10 mal ihre 30 Minuten Part 1 Video zu sehen:rolleyes:

Noten sind, auch wenn es die, welche keine Noten verstehen können abstreiten, elementar wichtig.
Noten sind die Sprache der Musik.
Und wenn du dich mit Musikern "unterhalten" willst, gibt es nur zwei Sprachen.
Die eine ist "mit Hand und Fuß" und beinhaltet Worte wie "keine Ahnung, ich Greif das so und so!".
Die andere ist "noten" mit der dich jeder Musiker versteht, und du ihn auch.
Tatsächlich kannst du über Noten sogar mit toten Sprechern:D
Leg ein Bach Stück auf, und schau dir die Noten an. Und plötzlich ist der geschriebene Wille Bachs und dein Spiel ein Dialog.
Noten sind echt klasse, warum das so ist, versteht man leider erst, wenn man die Sprache spricht :)
 
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Kurz und pragmatisch:
Empfehle doch so was nicht, wenn du den Lehrer nicht kennst. :)
Einen Lehrer der dich durch unendlich viel technischen Übungen quält, wirst du jetzt hassen aber später danken.

Manchmal ist das ganze einfach blöd :)
Schau mich an.
Ich spiele seit Jahren Gitarre und kann da echt einiges dran.
Klavier hatte ich gerade die zweite Stunde.
Was gibt es da zu spielen?:nix:
Hänschen klein und alle Vögel sind schon da?
Da kann ich auch stupide Technik üben.
Das ist vielleicht jetzt nicht "cooles Klavier spielen" aber ich denke, später, wenn die wirklich schweren Stücke kommen, werde ich froh sein das ich mir keine Gedanken um die Technik machen muss. :)

Rede mal mit deinem Lehrer.
Meist muss man einfach nur das Konzept dahinter verstehen und findet das ganze dann einfach "gut".
Außerdem, du schreibst "kurs"...
Ist das jetzt so ein VHS Kurs oder nimmst du richtigen Unterricht bei einem Lehrer?

Wenn man sich in einem Forum anmeldet und seine Probleme wildfremden Leuten mitteilt, gehe ich mal davon aus, dass alle Versuche mit dem Lehrer schon gescheitert sind.
Mit dem Leher reden ist natürlich die erste Wahl. :)
Aber anscheinend gibt's hier ein grundlegendes Kommunikationsproblem.
 
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