Die populär gewordenen
10.000 Stunden beziehen sich auf
Exzellenz, "einigermaßen" Klavierspielen sollte bei durchschnittlicher Begabung und solider Stetigkeit des Übens in bis zu 2.000 Stunden erreichbar sein.
Der Aufwand ist aber aufgrund (unwissenschaftlicher) Untersuchung von erfolgreichen Menschen verschiedener Fachgebiete sehr originell gedacht, Ursprung der Zahl ist ein Bestseller von
Malcolm Gladwell, Outliers.
https://en.wikipedia.org/wiki/Outliers_(book)
Für Piano gibt es ein schönes Video zum Thema anhand der biografischen Daten der kanadischen Klavierlehrerin Alyssia:
Knappe Zusammenfassung des Videoinhalts: Schüler üben am Anfang zwischen einer halben und 1 Stunde. Sie brauchen dann meist ungefähr 2 Jahre, bis sie mit den Noten gut zurechtkommen und 1, 2 "große Stücke" spielen können. Das sind nicht hochkomplexe Stücke, aber so fortgeschritten, dass sie einige Monate lang geübt werden mussten, z.B. Yann Tiersen, comptine d'un autre été (in gruseligem französisch ausgesprochen), die leichtesten J.S. Bach Stücke und vielleicht der A-moll Walzer von Chopin.
Nach dieser 2-Jahresmarke für die Grundlagen erkennen Schüler, dass der Großteil an interessanter Klavierliteratur auf einem mittlerem Schwierigkeitsgrad beginnt (early advanced level, dt. fortgeschritten, z.B. Henle 4).
Die Mehrheit der Schüler braucht dafür mindestens 5 Jahre Unterricht, was auf 1.000 bis 3.000 Übungsstunden hinausläuft.
Alyssias "Piano-Biografie": zwischen dem Alter von 7 bis 14 Jahren knapp 1.000 Stunden, ihr Stand war da "late intermediate" (ca. Henle 3), z.B. Yanni, Marching Season
Mit 20 Jahren stand sie bei 1.500 Stunden Übungsstunden und absolvierte das Grade 8 Exam RCM, es folgten bei 3.500-4.000 Stunden Üben für das Grade 9 RCM Exam und nach rund 5.000 Stunden das Grade 10 RCM Exam (ungefähr Henle 6/7).
Ab Grade 8 bleiben (Hobby-)Musiker nach ihrer Meinung dem Piano treu und "können Klavier spielen".
Gruß Claus