Wie lernt man Jazz auf dem Akkordeon spielen?

Wie "jazzig" er tatsächlich ist, kann ich nicht beurteilen, aber in Sachen Jazz + Akkordeon bietet sich Hans-Günther Kölz an. Aus dem Stegreif fallen mir die "Jazzkiste" und "Jazz Progression" ein. Zumindest, was das Üben des Rhythmus angeht, könnte etwas brauchbares dabei sein.
 
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Mich fasziniert Jazz und ich würde gerne meinem Akkordeon jazzige Klänge und Rythmen entlocken. Aber wie? Jazztechnisch bin ich blutiger Anfänger. Also habe ich mir das passende Lehrbuch von Haas angeschafft und angefangen.

Dass sich Jazz nicht einfach nur aus Lehrbüchern lernen lässt haben wir ja schon mehrfach gelesen. Das Problem ist nur: wie kommt man überhaupt erstmal in die Sache rein?

Bleibt s wieder mal: bei Literatur als Grundbasis und für die ersten Muster

Weiter oben wurden schon ein paar Bluesstonleiterfolgen als Begleitung für die linke Hand aufgezeigt. Wenn man die kann und dazu noch rechts frei spielen, dann hat man zumindest schon eine größere Hürde genommen, denn dann ist man rechts und links stabil und einigermaßen unabhängig...

...Allerdings habe ich bislang diese Tonleiterfolgen eher bei Boogy-Woogy gespielt - bei meinen Jazzstücken ist so eine Begleitung der linken Hand noch nicht vorgekommen! ? Bei meinen Stücken macht die linke Hand bislang klare rhytmische Strukturen - allerdings eben nicht auf die 1 und 3 sondern eben auf 2 und 4 und auch versetzt auf die "Und" Zählzeiten - je nachdem was im Kontext benötigt wird.

das kann dann z.B. so aussehen:

Jazz Rhytmusbeispiel.jpg

Die Jazzbücher von Haas wurden schon erwähnt - halte ich für grundsätzlich gut, damit man eine Basis hat.

Ganz ohne Theorie wird man wie auch schon Bobgrey geschrieben hat auch nciht auskommen - spätestens, wenn man improviseren will,. sollte man ganz grob wissen in welchem Rahmen man sich hierbei bewegen kann. Bücher über Harmonielehre gibts jede Menge. Die meisten steigen da aber sehr schnell ein und durchrasen die absoluten Grundlagen und kommen sehr schnell ans Eingemachte. Wenn man diesbezüglich noch Anfänger ist, überfordert einen das oftmals recht schnell.


Für den absoluten Einstieg in die Thematik Harmonielehre mit Schwerpunkt Jazz gibt es z.B. im Gabriele Russ Verlag das Heft "Basic Jazz für Akkordeon" - Das fängt wirklich bei Adam und Eva an und bietet damit einen einfachen Einstieg in das Thema. Hat mir ganz am Anfang den Zugang zu der Saceh doch deutlich erleichtert.

Die Notenhefte von Hans Günther Kölz wurden ebenfalls schon erwähnt. Hier würde ich sagen, kommt der Pädagoge auch durch. Denn in den Heften sind viele typische und gute Jazz Elemente zusammengeführt und dicht gepackt verarbeitet - ist dann aber für den Anfang mitunter dann schon etwas schwererer Stoff, weil eben technisch und Rhytmisch gleichzeitig Ansprüche gestellt werden. Für Anfänger würde ich die nicht unbedingt empfehlen. Für Fortgeschrittene aber sehr - schon alleine als Ideensammlung, wie man ein Thema abwandeln kann.


Nette Spielstücke, die auch mit weniger Fähigkeiten zu bewältigen sind, sind die Hefte der "Frank Marocco" Reihe, ebenfalls erschienen im Gabriele Russ Verlag (aus denen auch das obige Rhytmusbesipiel ist). Die kann man m.E. durchaus auch für den Einstieg in Jazz empfehlen.

Und um das Ganze abzurunden, sollte man sich gelegentlich auch direkt live praktische Tipps geben lassen. Dazu gibts Wokshops. Haas gibt hierzu ebenfalls Wokshops und auch im Hohnerkons in Trossingen gibts z.B. regelmäßig Workshops zum Thema Jazz für Einsteiger im Rahmen von der jährlich stattfindenden Reihe "Akkordeon grenzenlos"

Und darüber hinaus auch unbedingt empfehlenswert: Konzerte anhören. Gucken und hören, was machen die, wenn die live auf der Bühne stehen und wie läuft das bei denen ab - wer spielt wann und warum und was machen die da dann jeweils?


Jazz ist ein sehr weites Thema und ohne geistige Mitarbeit kommt man in dem Bereich nicht weit - aber es gibt sehr wohl auch Einsteigshilfen, wie man Stück für Stück der Thematik näher kommt, so dass man nicht vor dem Bergsteht und nicht mehr weiß wie man da hochkommen will.

-> Und auch sehr wichtig: lasst euch nicht entmutigen!

Es gibt immer mindestens einen, der gewaltig viel besser ist als man selber. Aber um das gehts nicht! Es geht ums persönliche Feeling, das man mit den Fähigkeiten umsetzen kann, die einem zur Verfügung stehen - wenn die anderen besser sind, ist s halt so, macht aber nix! Jazz kann man auf jeder Könnensstufe betreiben!
 
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Letztendlich ist entscheidend, was man will. Sprechen lernt man durch Sprechen, Gehen durch Gehen. Wenn ich im Jazz frei improvisieren können will, muss ich üben frei zu improvisieren. Dabei können Noten mir nur kleinere Anregungen geben, etwa so, dass ich mir den ein oder anderen Lauf merke und versuche, bei meinen eigenen Versuchen einzusetzen. Wenn ich Jazz lediglich nach Noten spiele, übe ich genau das und kann dann genau das: Jazz nach Noten spielen. Auf jeden Fall komme ich meinem Ziel, frei zu improvisieren nur auf diesem Weg nicht näher.

Ich selber hing jahrelang genau an diesem Punkt fest. Ich spielte Jazzgitarre nach Jazzgitarrennoten. Selbstverständlich hatte der Autor auch den ein oder anderen Jazz Scale gezeigt, den ich dann rauf und runter spielte. Emotional merkte ich aber bald, dass das nichts war. Gut, es war technisch und musikalisch ok, aber ich fühlte mich wie ein Papagei, der einfach nur irgendwelche Skalen wiederholte, die ein anderer erfunden hatte. Letztlich hat mir dann ein anderer Musiker herausgeholfen, der wirklich frei spielen konnte. Ich machte mit ihm Musik. Ich begleitete ihn und irgendwann kamen mir selber Ideen. Was hierbei der Katalysator war, weiß ich nicht so recht. Wahrscheinlich muss man festhalten, dass ein Musiker, der einen inspiriert und "auf andere Gedanken" oder "neue Gedanken" bringt, den entscheidenden Anstoß gibt.

Bei der Improvisation möchte ich festhalten, dass man beim Einfachen anfangen sollte. Grundsätzlich sollte man zuerst auf das Bluesschema improvisieren - einfach weil das einfacher ist als irgendwelche harmonisch-komplexeren Jazzstandards. Später können Rhythm Changes dazukommen. Selbstverständlich sollte man in diesem Zusammenhang "I got Rhythm" beherrschen, einfach weil es so häufig vorkommt. Dabei kann einem Youtube wertvolle Dienste erweisen, weil es da viele Blues- oder auch Rhythm Change-Begleitungen gibt, zu denen man improvisieren kann.

Aber das alles ist nur meine Meinung. Und ich kenne auch mehrere Leute, die auf diesem Wege ihre Ziele erreichten...
 
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Gerade heute frisch auf den Tisch.




Daran sieht man aber auch gut worum es geht:
Keine Noten, sondern lauschen und nachspielen. Licks üben (Vokabeln lernen) und zwar in allen Tonarten und Tempi.

Je sicherer man die kann, desto selbstverständlicher setzt man sie ein.

Meistens ist die Angst oder der Respekt so gross, weil man glaubt, alles ist völlig frei aus der Luft gegriffen. Dabei ist es nur die sinnvolle Aneinanderreihung von gelerntem Wortschatz.
Kein Mensch wundert sich darüber, dass ein anderer abertausende Worte fliessend und sinnvoll verwendet, aber improvisierte Musik scheint wie Zauberei...

Der eigene Stil findet sich fast von selbst durch Selektion von Phrasen, die einem gefallen und deren leichte Veränderung ... vielleicht sogar aus Unvermögen sie sauber zu spielen.
FB_IMG_1514283153473.jpg
 
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..da wäre es an der Zeit auf die Beziehung von chords zu scales im jazz hinzuweisen oder zu erklären .. bin aber grad nicht motiviert .. gaaanz kurz

geschätzter Leser, im Jazz gibt es vielgeliebte zuordnungen von scales (tonfolgen) zu chords (Harmonien) => www

das ist sehr praktisch so kann man, wenn man ein paar chords erspäht hat ein paar passende scales abfeuern die man sich "mal draufgemacht hat".

und "licks" sind dann bewährte rhytmische Muster aus den scales zu den chords => oh man, versteht das jemand ?

diese konzepte gibts in allen musikalische stilen => es beruht darauf das unser gehirn gerne eindrücke wiedererkennt, denn dann fühlt es sich wohl und belohnt!
 
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und "licks" sind dann bewährte rhytmische Muster aus den scales zu den chords => oh man, versteht das jemand ?
Doch, doch!
Politikersprech z.B besteht aus einer Kiste von Satzbausteinen, die gefällig aneinandergereiht, bei manchen Leuten ein Wohlfühlgefühl erzeugen. :evil:
 
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Wenn ich im Jazz frei improvisieren können will, muss ich üben frei zu improvisieren.

Daran sieht man aber auch gut worum es geht:
Keine Noten, sondern lauschen und nachspielen. Licks üben (Vokabeln lernen) und zwar in allen Tonarten und Tempi.

das ist sehr praktisch so kann man, wenn man ein paar chords erspäht hat ein paar passende scales abfeuern die man sich "mal draufgemacht hat".


Leute ich geb zu - ihr bringt mich zum Staunen und lasst mich ganz still und klein und nachdenklich werden!

Denn mir scheint, ich zäume den Gaul von der falschen Seite her auf! Denn ich habe immer wieder mal drüber nachgegrübelt, wann denn ein Stück jazzig ist und wann nicht. Dabei habe ich immer nach typischen Mustern gesucht, die ein Stück jazzig werden lassen - so ungefähr wie man ein Stück im 7/8 Takt schnell nach "Balkan" klingen lassen kann, weil das dort ein gebräuchliches Taktmaß ist.
Eingangs habe ich gelernt, dass man links gerne eine Tonfolge spielt - einen Walking Bass nennt man das, so meine ich mich zu erinnern. Ebenso wird die 2 und 4 betont und "swingt". Und das wars dann schon - weiters ist ab dann die Improvisation das A und O des Jazz! ... Mehr brauchts nicht?

Auf einem Balkanworkshop habe ich ebenfalls gelernt über die Stücke zu improvisieren - aber das war dann trotz alledem noch lange kein Jazz, sondern nach wie vor Balkanmusik, trotz dessen dass die im 5/4 Takt geschrieben war, wie z.B. "Take five" - was ja der wohl bekannteste Jazzklassiker schlechthin ist - und hat trotzdem keinen Deut nach Jazz geklungen sondern nach wie vor nach Balkan.



-> Drum wiederhole ich die Eingangsfrage nochmal:

Mich fasziniert Jazz und ich würde gerne meinem Akkordeon jazzige Klänge und Rythmen entlocken. Aber wie? Jazztechnisch bin ich blutiger Anfänger.

Was also macht ein Jazz-Stück zu einem Jazzstück - welche Merkmale brauchts damit das klar jazzig ist - selbst wenn man nur das Stück spielt, ohne dass da noch irgendwer eine Improvisation dazu gespielt hat?

- Die Improvisation ist ja dann das Sahnehäubchen. Was braucht s also noch davor, um ein Stück zu Jazz zu machen? Wenn jemand Take five spielt, ohne irgendeine Note zu improvisieren, dann wird trotzdem jeder sagen: das ist ein Jazz Stück.

Ich vergleichs nochmal mit dem Schifahren...Da ist das Tiefschenefahren im freien Gelände so ungefähr auch die Königsdisziplin, der Jazz im Schnee sozusagen. Und wenn mich einer gefragt hätte, wie denn nun Tiefschneefahren geht und ich ihm dann geantwortet hätte: "Also da musst den Flow finden! Du musst geländeantizipiert fahren, und dann situationsbedingt frei reagieren, dann ziagst dei Spur ins Tal abi!" ... dann hätte der sich gedacht: alles klar, den hats jetzt aber voll erwischt und hätt mir seinen Stock auf meinem Kreuz in ganz kleine Stücke zerschlagen um mir den Teufel auszutreiben und mich wieder ins reale Leben zurück zu holen. Nee im Ernst: das hätte ja alles gestimmt, aber bis zu dem Punkt wären noch eine ganze Menge "Basics" notwendig gewesen um den Kandidaten im Tiefschnee fahrbar werden zu lassen.

- viel Üben ganz klar und auch viel nachfahren um zu verstehen, warum fährt der jetzt da lang und nicht dorthin - aber auch viele Zwischenschritte um notwendige Grundlagen zu erwerben, die man dann später zu einem Gesamtwerk zusammenfügen kann.

Und wenn ich viele Posts durchlese, dann sprechen wir schon über das Improvisieren, also das Tiefschneefahren im freien Gelände.

-> Was soll also Tygge machen, um dorthin zu kommen? Klavierspielen kann Tygge - das hab ich an anderer Stelle gelesen. Technische Grundlagen, so würde ich also mal sagen sind vorhanden, aber was für Empfehlungen können wir aussprechen, um Schritt für Schritt dahin zu kommen, zum freien Erfassen von Stücken und Improvisieren über das Stück nach Jazz-Stil?
 
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Tygge, also jeder einzelne, muss SEINEN Weg probieren und finden. Es gibt viel Bewährtes und weit verbreitetes also ÜBLICHES (kommt übliches von übel?) darüber kann man reden, es aufschreiben und nachspielen, aber wohin das Herz und Deine Empfindung einen zieht ist individuell denn für ALLES reicht die Zeit eh nicht. Und das ist gut so.
Es kommt ja dann noch die Zielsetzung hinzu. Spielt man erstmal für sich oder will man mit anderen zusammen spielen, oder auch auftreten?
Ist man irgendwann gut genug sich zu zeigen? Findet man Zuhörer mit seinem Spiel?
Ein Thema wie geschaffen für die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr.
 
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Was also macht ein Jazz-Stück zu einem Jazzstück - welche Merkmale brauchts damit das klar jazzig ist - selbst wenn man nur das Stück spielt, ohne dass da noch irgendwer eine Improvisation dazu gespielt hat?


Wenn jemand Take five spielt, ohne irgendeine Note zu improvisieren, dann wird trotzdem jeder sagen: das ist ein Jazz Stück.

Na dann ist doch gut.
Wenn das reicht, ist das völlig in Ordnung.
Ich brauche auch nicht unbedingt freies Genuddel um mich jazzig zu fühlen.
Man kann auch Hänschenklein reharmonisieren.
Das hatte ich hier mal irgendwo mit Noten gepostet.
Oder Stille Nacht wie @polifonico letztens.

Haas fängt auch mit dem Greifen erweiterter Harmonien an, wenn ich mich recht erinnere.
Das ist ja das schöne. Bei Interviews sagen die Jazzgrößen auch immer in blumigen Worten, was Jazz für sie persönlich bedeutet. Es ist eben sehr individuell und jeder fasst es etwas anders auf.

Wenn wir passgenauer auf @Tygge diskutieren wollen, müssen wir auch genauere Vorgaben bekommen.

Ich glaube, Du @maxito möchtest die Diskussion lieber näher an der Stilistik halten.

Doch auch da gibt es so viel verschiedenes.
Schau Dir die Licks oben nochmal an. Da steht welches Lick wo her kommt und man hört wie unterschiedlich die Sachen klingen.
Was ist nun das, was Du unter Jazz verstehst?
Für mich ist die Bebop Phrase am interessantesten, weil mir die anderen einigermassen geläufig sind.

Für manche mag es der Django Style sein, wozu auch eine gewisse Phrasierung, Betonung und Rhythmik gehört, die man über diese Beispiele besser inhaliert als über Noten.

Die selbe Analyse oder Auswahl könnte man auch mit Akkorden machen.

Wenn man das alles aus Büchern ziehen möchte, braucht man einen ganzen Haufen, mal abgesehen davon, dass es für Akkordeon so gut wie nichts gibt.
Ausser die schon genannten, wobei Du stilistisch dann auch auf den Geschmack des Herausgebers angewiesen bist, wenn es nicht gerade ein Lexikon ist.

Wennn es nur um das Niveau gehen sollte, hast Du völlig recht, denn man kann mit 2 Harmonien und 5 Tönen auch was jazziges spielen.
Dadurch verliert man auch sofort die Ehrfurcht und bekommt den Drang, diese Struktur selbstständig zu erweitern.

Und das ist der Punkt, der eigentlich am interessantesten am Jazz ist weil er sich dadurch am meisten von festgelegter Klassik unterscheidet. Deshalb kann man auch von keinem "Wagnis" sprechen, wie es oft bei Klassik gesagt wird. Man spielt mit innerem Ohr und Gefühl das, was man kann, Akkorde die Dir am bequemsten liegen und Material sowie Phrasierung die sich aus dem zusammensetzen, was Du willst und was Du kannst - autodidaktisch, frei lernend. Man kann sich eine winzige Struktur oder Melodie nehmen und sein eigenes Ding daraus machen und es ist in Ordnung. Meist geht das besser als wenn man Notiertes wiedergibt, denn da beginnt die Gestaltung erst nach dem Verständnis, während Unverstandenes aus Dir selbst garnicht erst herauskommen kann.

Deshalb finde ich es auch nicht schlecht, wenn hier ungefiltert Beiträge kommen. Jeder liest was ihn interessiert und überliest was ihn nicht interessiert und jeder zieht das für ihn wichtige heraus.
 
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. . . und ich dachte der Faden sei nun tot, wegen der Äußerungen eines Teilnehmers, der sich dann jedoch verabschiedet hat. Deshalb habe ich hier weitergemacht:
https://www.musiker-board.de/threads/jazz.135588/#post-8467966

Aber hier sind ja auch schon tolle Infos zu lesen.
Das ewige Thema:
Der göttliche J A Z Z . Nur wer den kann, kann echt spielen​

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V
glauben viele . .. . :p
 
Also: Ich bin beeindruckt über den Verve, mit dem ihr euch in die Diskussion werft und freue mich über die vielen Informationen, die in euren Beiträgen für mich stecken. Das Bild vom Steinchen in der Tasche angesichts des Mount Everest habe ich ja schon gebracht und es gilt weiterhin. Momentan habe ich aber eher das Gefühl von es-fiel-ein-Tropfen-und-wurde-zum-Tsunami. Die Spannbreite liegt mittlerweile zwischen dem Greifen erweiterter Harmonien à la Haas und dem freien Improvisieren in der Königsklasse Jazz. Gehen wir vielleicht nocheinmal zu meiner Ausgangsfrage und ihren Rahmenbedingungen zurück. Ich spiele seit meiner Kindheit Klavier und lerne seit drei Jahren Akkordeon. Noten sind zum Musizieren für mich bisher so wichtig wie essen und trinken zum Leben. Am Klavier besteht mein Repertoire aus Klassik, Klassik, Klassik. Beim Akkordeon bin ich am experimentieren. Improvisation ist für mich absolutes Neuland. Und dann bin ich in einem Konzert der regionalen Kleinkunstszene gelandet, Saxophon, Klavier, Percussion. Die sprangen spontan für einen krankheitsbedingten Ausfall ein, hatten in der Formation noch nie gespielt und brachten swingenden, bluesigen Jazz - und legten die Saat für den Wunsch, meinem Akkordeon jazzige Klänge zu entlocken. Die gleiche Combo hat mir Weihnachten mit verjazzten Weihnachtsliedern versüßt. Ihr Kinderlein kommet ist nicht anspruchsvoll, aber verjazzt hat es mir die Ohren geöffnet. Fazit: Königsklasse hin oder her, freie Impro auf hohem Niveau - ich bin in den Niederungen unterwegs und würde mich freuen, wenn ich meine Kollegen Weihnachten 2018 nicht nur beim Gesang von Ihr Kinderlein kommet begleiten, sondern auch eine eigene jazzige Version bieten könnte. Wobei - eigentlich ist das das Mindeste, was ich hinkriegen können möchte:gruebel:. Und: Es gibt nichts Gutes, es sei denn man tut es. Also übe ich mich im Greifen erweiterter Akkorde und spiele Swing- und Blusstücke, deren Noten ich schon habe. Zwei Bände von „Jazz you can“ möchten heute an der Poststation abgeholt werden und ich bin gespannt, ob wir zueinander passen. Ende der Wasserstandsmeldungen.
LG Tygge:m_akk:
 
Grund: Korrektur
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Gerade heute frisch auf den Tisch.



Wow, vielen Dank für diesen Link. Am besten finde ich Nummer 9: Outside Chromatic Run: works over most chords. Fingering: whatever works for you. Mein Jazzpiano Lehrer hat so etwas immer "Fake Bop" genannt. Einfach selbstbewusst irgendwas in Jazzrhythmik raushauen. :D

Es gibt da ja auch online Kurse für Jazz Akkordeon von Arrigo Tomasi. Um einen Einblick zu bekommen, kann man ja mal seinen Youtube Kanal anschauen:

https://www.youtube.com/channel/UC0BUmBisUHpyKqRT8aZDP7w

Hier seine Homepage, wo man sich über den Kurs informieren kann:

http://www.arrigotomasi.com/eng/index.asp

Wie gut der Kurs ist, weiß ich natürlich nicht. Und wenn man "nur" die Soli nach Noten nachspielt, dann fühlt man sich wirklich eher wie ein Papagei. Aber auf jeden Fall wird man dadurch nicht dümmer.
 
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Jazz........... mich beschäftigte das Thema auch schon seit langem , ich hab es auch versucht - Jazz spielen zu lernen.
Jazz nach Noten zu spielen war eigentlich kein Problem, dauerte halt nur etwas länger als sonst, zum Jazz gehört aber auch - frei improvisieren ,und das ist nicht ganz ohne . Bin mittlerweile der Meinung das mann für den Anfang den kauf von Notenheften verschiedener Interpreten zu diesem Thema sich sparen kann , mir haben sie nicht wirklich fiel gebracht. Habe ab und zu Jazz Sessionen besucht, die spielen dort oft einfache Sachen die mann normalerweise vom Blatt lesen kann,aber nur die ersten 8 Takte, dann wird improvisiert so lange die puste reicht ,auf das vorgegebene Thema.
Meine einstudierten Stücke wollte da keiner mitspielen weil die "frisiert" sind, die machen es fiel einfacher , zum Anfang ein Thema und das wird nachher FREI bespielt oder wie Balgseele gesagt hat benutzen die Ohren :).
Wie gesagt es sieht und hört sich ganz einfach an , ist es aber in der Praktik nicht, ich habe es auf jeden fall bis heute nicht geschafft ein echten jazz spielen zu können. mein Fazit währe mit einfachen stücken mit nur ein paar Akkorden anfangen, die Noten dabei nur als eine grobe Orientierung nutzen, fiel Spaß !

Grüße an alle ,und ein frohes Fest !
 
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Das Problem ist nur: wie kommt man überhaupt erstmal in die Sache rein?
Jazz........... mich beschäftigte das Thema auch schon seit langem , ich hab es auch versucht - Jazz spielen zu lernen.
Tja, wie kommt man rein? Meine Antwort: Über den Blues und Rhythm Changes. Andere Antworten u.a.: Über das Hören. Viele Leute kamen auch durch Blues-Workshops weiter, wo DER Aebersold rauf und runter traktiert wurde (Hier: http://www.jazzbooks.com/mm5/download/FQBK-handbook.pdf.) Wer Englisch kann und Freude an Aebersolds Methodik hat, wird dadurch auf jeden Fall etwas lernen. Insbesondere wird man dabei den Umgang mit der Bibel der Jazzer - dem sogenannten Realbook lernen. Aber wir haben auch schon im diesem Thread gelesen, dass das Lernen über Lehrbücher schwierig ist. Zum Hören und Probieren für Anfänger macht der Aebersold aber meiner Meinung dennoch nach gute Vorschläge. Anfänger sollten sich seiner Meinung nach folgenden Jazz-Standards nähern:
Blues
Footprints
Satin Doll
Doxy
Autumn Leaves
Impressions or So What
Summertime
Song For My Father
Maiden Voyage,
Silvers Serenade
Cantaloupe Island
Sugar (called Groovitis)
Watermelon Man

ch bin in den Niederungen unterwegs und würde mich freuen, wenn ich meine Kollegen Weihnachten 2018 nicht nur beim Gesang von Ihr Kinderlein kommet begleiten, sondern auch eine eigene jazzige Version bieten könnte.
Der Threadersteller will am Weihnachten 2018 seine Kollegen mit - ich sage mal mit SEINER Version - von "Ihr Kinderlein kommet" erfreuen. Was ich bieten hier könnte, wenn jemand Interesse hätte, wäre ein Lernthread für Jazz-Dummies anhand von "Hänschen klein" mit Übungen zu "Ihr Kinderlein kommet". Inhalte könnten zum Beispiel sein: "Kurzer Überblick über Grundlagen der Jazzharmonielehre", Bassführung, einfache Improvisationsübungen. Voraussetzungen: Man sollte einen C-Dur-Tonleiter auf den Grundbässen spielen können, bei einer Um-pah-pah-Bassbegleitung von C-Dur auf z.B. A7 hopsen können, die Sept- und die verminderten Akkorde finden, "Hänschen klein" und "Ihr Kinderlein kommet" ohne Noten spielen können, Experimentierfreude und Interesse haben, sich praktisch mit den Grundlagen des Jazz zu beschäftigen. Die Frage für mich ist, ob so was hier Sinn macht.
 
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Ich fürchte, da muss ich mich korrigieren: Gemeint war eine jazzige Version von „Ihr Kinderlein kommet“. Von der Improvisation bin ich Lichtjahre entfernt und bezweifel, dass das ein realistisches Ziel für mich ist. Aber Danke für die Kurzanleitung. LG Tygge
 
Von der Improvisation bin ich Lichtjahre entfernt und bezweifel, dass das ein realistisches Ziel für mich ist.
Ich glaube, dass jeder improvisieren kann - unabhängig von seinen sonstigen musikalischen Fähigkeiten. Wir Erwachsenen haben das irgendwie nur verlernt. Ich sehe noch bis heute, wie mein Sohn sich im zarten Alter von 1-2 Jahren sich an meinem Klavier hochzieht, dort erst ein paar Töne drückt und bald anfängt, bewusster mit den Tönen zu experimentieren. Er hat dabei durchaus Vorteile gegenüber uns Alten: Einerseits stört es ihn nicht, wenn ein merkwürdiger ("falscher") Ton dazwischenhuscht. Zweitens hat er keine Vorurteile, ob er gut oder schlecht spielt und bewertet sich selber nicht, er spielt einfach unbekümmert vor sich hin. Meiner Meinung nach ist Improvisieren nicht eine überragende musikalische Fähigkeit einiger weniger Esoteriker, Improvisation ist die Suche nach Freiheit.
 
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Improvisation ist die Suche nach Freiheit.
Das hast du wunderbar geschrieben. Es drückt ziemlich genau aus, wonach ich suche. Aber aktuell komme ich mir eher vor wie der Tiger im Käfig, dessen Blick schon ganz müde geworden ist vom Vorüberziehen der Stäbe. Wie gut zu wissen, dass irgendwo außerhalb des Gefängnisses des eigenen Kopfes und der unwilligen Finger die Freiheit liegt. Dan wird es auch einen Weg geben - eventuell - vielleicht.
Frohes neues Jahr
Tygge
 
mein Sohn sich im zarten Alter von 1-2 Jahren sich an meinem Klavier hochzieht, dort erst ein paar Töne drückt und bald anfängt, bewusster mit den Tönen zu experimentieren. Er hat dabei durchaus Vorteile gegenüber uns Alten: Einerseits stört es ihn nicht, wenn ein merkwürdiger ("falscher") Ton dazwischenhuscht. Zweitens hat er keine Vorurteile, ob er gut oder schlecht spielt und bewertet sich selber nicht, er spielt einfach unbekümmert vor sich hin.
Nun fällt's mir wie Schuppen von den Augen, ich bin erst 1-2 Jahre alt :-D.
Danke Bernd, gut beobachtet!
 
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Blues
Footprints
Satin Doll
Doxy
Autumn Leaves
Impressions or So What
Summertime
Song For My Father
Maiden Voyage,
Silvers Serenade
Cantaloupe Island
Sugar (called Groovitis)
Watermelon Man
und der A-Train kommt wie immer zu spät, aber das sind wir von der Bahn ja gewohnt.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Toll Horst, dann hast du ja noch Chancen, dass dir Haare wachsen :D:evil:
. . . . aber halt nur graue . . . :-(
 

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