Wie kriege ich mehr Kopfstimmanteil in mein Brustregister?

  • Ersteller SkyeHamilton
  • Erstellt am
So wie ich das verstehe, also falls der Bauch freiwillig reingeht, nein. Du brauchst ja eine gewisse Elastizität und "schnerrt raus" übersetze ich mit "floppt raus", also als Folge davon, dass reflektorisch eingeatmet wird und ein eher unbewusster Prozess.

Bauchpresse wäre für mich, wenn man den Bauch aktiv - hmmja. Wie beschreib ich das nu. Naja, jedenfalls kommt letztlich Verkrampfung raus und das ist ungünstig. Lies mal http://de.wikipedia.org/wiki/Bauchpresse und überlege Dir, wie förderlich Du das dort beschriebene für Singen halten würdest :)
Hab ich gelesen... Sie meinte, was sie uns beibringen will, wäre wie Husten und dass Husten eigentlich SUPER für die Stimme wäre, solange man den Hals dabei nicht belastet... Also wahrscheinlich doch eher Bauchpresse? :x

Sagen kann man nichts, wenn man nicht sieht und hört, was genau Du da machst. Natürlich bewegt sich die Bauchdecke beim Singen; aber man spannt nicht die Bauchmuskulatur bewußt an. Das Loslassen am Ende der Phrase ist richtig, das ist die passive Einatmung, die Du dazu nutzt, die nächste Phrase zu singen.



Also ist sie, wenn ich das richtig verstehe, darauf aus, daß Ihr mit viel Twang singt ?
Es ist echt schwierig, etwas dazu zu sagen, ohne Dich zu hören. Du kannst aber immer eine Faustregel beachten: wenn es sich nicht mehr gut anfühlt, wenn es Dich anstrengt, wenn Du die Töne mehr herausquälen mußt als daß Du sie singst, wenn sie Dir höher vorkommen als sie in Wirklichkeit sind, wenn Du nach dem Singen einen kratzigen Hals hast - das sind Indizien dafür, daß Du es falsch machst. Falsch im Sinne von: kann stimmschädigend sein.

Ich kenne das Problem mit der Bauchpresse so gut ... mir hätte es die Stimme zerschossen, wenn ich so weitergemacht hätte. Ich habe die Bauchmuskeln bewußt angespannt und der Bauch wurde während der Phrase immer fester und zog nach innen. Die Folge war, daß ich (als Sopran, und damals in meinen jungen Jahren war ich sogar ein recht hoher Sopran!) wirklich mit jedem e" kämpfen mußte - heute ein läppischer Ton. Ich hatte überhaupt kein Vibrato - die Stimme war total fest. Ja, gut abröhren konnte ich - eine Tour hätte ich aber nie und nimmer durchgehalten, weil ich nach jedem gig stockheiser war.
Heute kann ich 4stündige gigs absolvieren, auch ein paar Tage hintereinander; ich unterrichte auch täglich und singe auch da viel vor bzw. mit. Und habe keine Probleme mehr.

Mein Rat also: pass auf deine Stimme auf.... tu nichts, was Dir unangenehm vorkommt, auch wenn irgendjemand das von Dir verlangt. Hör auf deinen Körper.
Da ich keinen Dunst davon hab, was nun Twang schon wieder sein soll, kann ich das nicht beurteilen... Und bis auf den kratzigen Hals und das mit dem höher scheinen trifft das oben auf besagte Übung bei mir zu. Allerdings erst relativ am Ende in den Höhen.

Du meinst wohl Faulstich "Singen lehren - Singen lernen".
Er schreibt auf Seite 75:

"Die Ausatmungsaktivität wird von den expiratorischen Zwischenrippenmuskeln sowie allen Bauchmuskeln vollzogen (samt einer Reihe von Rückenmuskeln als Antagonisten)"

Die Rede ist hier nicht davon, daß die Bauchmuskulatur angespannt werden soll, Faulstich spricht lediglich von ihrer Beteiligung.
Mit der "Bauchpresse" hat das nichts zu tun. Bauchpresse bedeutet im Grunde, daß der untere Bauch bewusst eingezogen wird. Das kannst du @ Skye auch ohne dabei auszuatmen. Zieh mal spaßeshalber und zwecks Unterscheidung den unteren Bauch feste ein und versuch damit ein bisschen zu singen. Ich würde sagen: Das ist unangenehm, denn es entstehen dadurch Spannungen in der Kehle. Alles wird fest, genau wie Bell es beschreibt.

Diejenigen Ausatmenmuskeln, die für das Singen trainiert werden sind die inneren ("expiratorischen") Zwischenrippenmuskeln. (Die Faulstich interessanterweise im obigen Zitat auch als erste nennt). Dabei merkst du bei einer Übung wie z.B. zzz zzzz zzzz oder sch sch sch (kraftvoll ausgeführt!!) daß sich der obere Bauch (oderhalb des Bauchnabels) nach oben/außen kippt. Das geht aber nur während der Ausatmung. Deshalb ist es ja auch die Ausatmenmuskulatur. Und die habe ich jahrelang mit Ausatemübungen trainiert. Die Rückenmuskeln werden dabei mit trainert, wie mir unterschiedliche Physiotherapeutinnen bereits bestätigt haben. Auch habe ich einmal meine Muskelleistungen testen lassen. Der große Rückenstrecker zeigte sich als im Vergleich zur Kontrollgruppe stärker "trainiert" während die Bauchmuskulatur leider eher schwach war ;-) Ich hasse Übungen wie Sit Ups und Bauchzüge. (Was nicht heissen soll, daß es nicht sinnvoll wäre, diese Muskulatur auch zu trainieren, einfach zwecks Ausgewogenheit der Spannungen im Körper und ganz unabhängig vom Singen. Eine einigermaßen starke Bauchmuskulatur verhindert auch Rückenschmerzen).

Das alles zeigt mir, daß der große Bauchmuskel (der Kandidat für die "Bauchpresse") sicherlich mitbeteiligt ist (oder sollten wir ihn aushängen), aber eben NICHT der eigentliche Kraftgeber zum Singen.

Interessanterweise vertrat z.B. Frau Bengtson-Opitz, eine der Ausbildungsleiterinnen vom BDG (wie Faulstich und Seidner) explizit die These, es seinen die "Bauchmuskeln", die wesentlich seien für die sängerische Atmung. Dann machte sie jedoch enau solche Ausatemübungen, welche die Zwischenrippenmuskeln trainieren :)) Ich vermute, SO genau wa ihr das alles dann doch nicht bewusst. Ich wurde einmal sogar als Beispiel für die perfekte sängerische Atembewegung nach Vorne geholt, um diese einem Schüler-Proband vorzuführen. :))

Shana
Wenn ich das mache, spüre ich in der Kehle gar keine Veränderung...^^ Und wenn ich zzzz zzzz zzzzz oder sch sch sch mache, zieht sich dieser Bereich kurz zusammen, ist dann in den Pausen aber wieder entspannt. Ist das jetzt gut oder nicht?
 
Hab ich gelesen... Sie meinte, was sie uns beibringen will, wäre wie Husten und dass Husten eigentlich SUPER für die Stimme wäre, solange man den Hals dabei nicht belastet... Also wahrscheinlich doch eher Bauchpresse?

Nein, Bauchpresse wohl eher nicht. Eine Zwerchfellaktivität wie beim Husten (wahlweise Lachen oder Schluchzen), das halten viele für das beste Beispiel, um den Stützvorgang aka Atemanbindung oder Atemverankerung zu erklären. Kann funktionieren oder auch nicht. Ich zum Beispiel kann mit dem Husten-Vergleich gar nichts anfangen, aber das ist bei jedem anders !

Da ich keinen Dunst davon hab, was nun Twang schon wieder sein soll,

Twang habe ich schon gemacht, als es den Begriff noch gar nicht gab ;)
Spaß beiseite, es ist dieser quäkige, metallische, scharfe Sound, der entsteht, wenn man sehr vordersitzfixiert, d.h. mit wenig hinterer Weite, einer breiteren Mundstellung und höherem Kehlkopf singt. Er scheint momentan in einigen Musicalproduktionen sehr angesagt zu sein, deshalb hab ich danach gefragt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, Bauchpresse wohl eher nicht. Eine Zwerchfellaktivität wie beim Husten (wahlweise Lachen oder Schluchzen), das halten viele für das beste Beispiel, um den Stützvorgang aka Atemanbindung oder Atemverankerung zu erklären. Kann funktionieren oder auch nicht. Ich zum Beispiel kann mit dem Husten-Vergleich gar nichts anfangen, aber das ist bei jedem anders !



Twang habe ich schon gemacht, als es den Begriff noch gar nicht gab ;)
Spaß beiseite, es ist dieser quäkige, metallische, scharfe Sound, der entsteht, wenn man mit weniger hinterer Weite, einer breiteren Mundstellung und höherem Kehlkopf singt. Er scheint momentan in einigen Musicalproduktionen sehr angesagt zu sein, deshalb hab ich danach gefragt.

Also keine Bauchpresse?? PUH!! Gott sei Dank! *erleichtert den Schweiß von der Stirn wisch*

Ja, dann ist Twang auch das, was sie macht. Mir ist schon öfter aufgefallen, dass sie eine ziemlich breite Mundstellung hat. Sie will auch manchmal von uns, dass wir in die Nase singen... Naja, egal. Was ich mich jetzt frage: Wie gesund ist das für einen Belting-Anfänger?
 
Was ich mich jetzt frage: Wie gesund ist das für einen Belting-Anfänger?

Nicht sehr.
Aber dazu wirst Du verschiedene Meinungen hören. Ich wäre an deiner Stelle jedenfalls vorsichtig.
Übrigens kannst Du mal auf youtube nach Kristin Chenoweth suchen, die singt manchmal sehr "twangig" (aber sie kann auch ganz anders)
Und hier haben wir uns schon über den Musical-Twang ausgetauscht:
https://www.musiker-board.de/gesang...e-einem-musicalsong-ich-gehoer-nur-mir-2.html
 
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Nicht sehr.
Aber dazu wirst Du verschiedene Meinungen hören. Ich wäre an deiner Stelle jedenfalls vorsichtig.
Übrigens kannst Du mal auf youtube nach Kristin Chenoweth suchen, die singt manchmal sehr "twangig" (aber sie kann auch ganz anders)
Und hier haben wir uns schon über den Musical-Twang ausgetauscht:
https://www.musiker-board.de/gesang...e-einem-musicalsong-ich-gehoer-nur-mir-2.html

Hm... ich glaub, das mit dem Twang lass ich vorerst aus und lern erstmal die Grundbegriffe.^^ Ichemp finde den Klang schon bei unserer Regisseurin schon als "ungesund" (mir tut vom Zuhören schon der Rachen weh, obwohl ich weiß, dass sie alles richtig macht) und das kann ja schonmal nix werden, wenn ich davon ausgehe, dass die Stimmbänder belastet werden.

Übrigens hab ich heute beim Singen einfach mal den Mund weiter aufgemacht und bumm, es ging um Längen besser.^^
 

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