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DJ Nameless
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DJNameless hat aus seiner Erfahrung berichtet und auch interessante Beispiele angeführt. Jeder geneigte Hörer kann selbst feststellen, dass kaum unbekannte Acts im Radio gespielt werden. Wenn neue Songs gespielt werden, dann überwiegend von etablierten Acts. Und man muss kein Prophet sein, um hier Hitpotential zu wittern.
Genau das ist es, was ich meine. Hier in meiner Heimatstadt Solingen gibt es einen Lokalradiosender (Radio RSG - http://de.wikipedia.org/wiki/Radio_RSG) und die bringen gelegentlich tatsächlich mal den ein oder anderen neueren Song, allerdings vorausgesetzt, er stammt von einem etablierten Star wie Herbert Grönemeyer oder Madonna. Neue Bands werden generell nur mit erheblicher Verzögerung in die Rotation aufgenommen: Als Juli ihre Debüt-Single "Perfekte Welle" rausbrachten, kündigte Radio RSG die Platte zwar als "ganz neu bei uns an" - zu dem Zeitpunkt war die CD aber schon vier Wochen ausgeliefert.
Dann gibt es hier eine Rockgruppe namens Freifall, die sich hier in der Region schon einen gewissen Namen gemacht haben. Wenn man nicht der Typ ist, der ständig auf irgendwelche Konzerte rennt, sondern gemütlich zu Hause entspannt deren Musik erkunden möchte, hat man zumindest beim Lokalradio keine Chance - da laufen die nie. Bei den einschlägigen Online-Shops sind allenfalls die üblichen 30 Sek. Schnipsel verfügbar. Da lobe ich mir den Menschen, der die Freifall EP "Flieg" auf Youtube hochgeladen hat. So kann man sich auch zu Hause einen Eindruck von der Band verschaffen - wenn auch juristisch illegal.
Natürlich haben die Plattenfirmen in den letzten Jahrzehnten bestimmt, was ein Hit wird, weil sie alles andere erst gar nicht verlegt haben. Aber die Zeiten sind im Umbruch durch die Möglichkeit, auch ohne Plattenfirma im Hintergrund Musik online zu vermarkten. Ich glaube, dass das klassische "Plattenfirma und Radio spielen sich die Bälle zu" Prinzip in den nächsten Jahren immer weiter an Bedeutung verlieren wird.
Jooo....
Schau Dir mal die Abrufzahlen mancher YouTube-Videos an. "Guckt keiner" sieht anders aus.
Oft ist es sogar so, dass der illegale Remix sogar deutlich erfolgreicher ist als das Original. Da hat z. B. jemand auf Youtube die Wolfgang-Petry-Einspielung des Weihnachtsliedes "Eine Muh, eine Mäh" in ein Techno-Soundgewand gepackt. Die "Original-Version" von Wolfgang Petry ist in den Charts gefloppt, während der Youtube-Mix fast 650.000 Abrufe zählt:
http://www.youtube.com/watch?v=I0CM9BgiBkU
DJ Nameless
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