Alkohol kann , richtig angewendet Durchaus Positive wirkungen haben , hab das auch schon festgestellt
... Desinfektion bei Schnittverletzungen, als Grundträger für homöopathische Gaben, zum Einreiben bei Verspannungen, zum Abschmecken von Soßen, doch, ich denke auch, da lässt sich was finden. Als Lockermacher ist es eher wie Schwimmen mit Schwimmflügeln, ohne ist besser und macht mehr Spaß. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, jemals einen Musiker gehört zu haben, der mit Alkohol im Blut besser war als ohne.
Ansonsten: was ich ja manchmal bei anderen Musikern nicht verstehe, ist, warum die eigentlich Musik machen. Mal abgesehen davon, dass ich relativ selten das Bedürfnis habe, das Material anderer zu kopieren,( weil ich einerseits zu faul bin und andererseits ziemlich genau weiß, dass mich das als mechanische Kopie wenig reizt und ich das Gefühl, um das es geht, auch anders und mit eigenen Mitteln erfassen kann oder eben gar nicht), sollte ich das versuchen und scheitern, scheint mir das eher normal, als ein Zeichen meiner mangelnden Fähigkeiten
Von daher würde ich mir bei der oben beschriebenen Szene gar keine weiteren Gedanken machen.
Aber auch sonst: wenn ich für etwas ein musikalisches Ventil suche, kann das gut gehen, dann ist es für mich als musizierende Person eben der richtige Weg, oder es klappt nicht, dann muss ich mir einen anderen Weg suchen (frei nach Ravi Shankars Weisheit "wer nur etwas von Musik versteht, versteht davon auch nichts", die mich seit drei Jahrzehnten begleitet und mir immer noch ein Schmunzeln auf's Gesicht zaubern kann ob ihrer sauberen Analytik).
Einfach so drauflos dreschen und sich dann ausgerechnet über doch eher technische Mängel ausheulen, wo doch möglicherweise schlicht die Motivation und überhaupt ein sinnvoller Grund zum Musikmachen fehlen, verbuche ich mal unter "
wimmernde Selbstgeißelung". Nicht mein Fall. Sowas gebe ich mir mal bei gebrochenem Herzen eine Zeitlang, vielleicht bei Todesfällen, aber bei einer
Tätigkeit, die natürlicherweise Schwankungen unterworfen ist, weil mit meinem Gefühl verbunden, ist das komplett zwecklos und schädlich zudem.
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Wirklich nur um "Lampenfieber" wegzubekommen
... angeblich resultiert Lampenfieber aus der archaischen Sichtweise, der feindlichen Meute (Zuschauer) entgegentreten zu müssen und der damit verbundenn (Todes)Angst, zu versagen.
Ich finde die Theorie durchaus plausibel. Die Methode, sich per Zaubertrank mit unendlichen Kräften auszustatten und damit dem Feind entgegen zu treten ist nicht ganz ohne Gefahr, brauche ich sicher keinem zu erklären. Ich habe irgendwann mal festgestellt, dass es als (durchaus nicht weniger archaisch fundierte) Alternative die Möglichkeit gibt, das Publikum von der Feindrolle zu befreien und zu einer Gefolgschaft zu machen. das klappt verblüffend gut und macht auch noch mehr Spaß
(nicht missverstehen, das bedeutet nicht, dass das Publikum dann blind folgt oder sowas, es geht nur um den eigenen Ansatz beim Schritt auf die Bühne)