Wie habt ihr das Gitarrespiel gelernt?

Ich will es auch nicht breit treten, fand es nur spannend. Und ich denke, auch andere interessiert es, deswegen hatte ich keine private Nachricht an ihn geschrieben. Eine kurze Antwort mit Begründung würde mir reichen.
 
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" Die Band befand sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und galt als eine der meistverkauften Death-Metal-Bands."
Hast du deine Entscheidung bereut bzw. hast du dich geärgert? Die waren jawohl recht erfolgreich.

Manchmal schon ;) Aber das Leben ist wie es ist ;)
War bei den Jungs privat zu Hause und die waren einfach zu krass. Umgedrehtes Kreuz im Garten, Swimming Pool in schwarz, Jesus am Eingang der bei Eintritt angespuckt werden sollte, also, das war schon extrem .......

BTT ;)

Ergänzend zu meinem Beitrag:
Sehr viel gebracht hat mir vor allem mein Gitarrenlehrer. Der konnte alles was schwer ist, leicht erklären und auch spielen. Ein Shredder vor dem Herrn ;) Der aber auch alles über Harmonielehre wusste.
 
Ich war ein Spätzünder. Anno 2001, im zarten Alter von 29 Lenzen, war ich für zwei Monate (gewollt) arbeitslos. Da hab ich per Zufall die alte klassische Gitarre meiner Schwester entdeckt, welche im Keller meiner Mutter vor sich hin staubte....die Gitarre, nicht die Schwester.
Zack, angemeldet zum Gitarrenunterricht. Zack Zack, zwei Jahre Unterricht gehabt. Bald einmal auf Western- und E-Gitarre umgesattelt, Coverband gegründet (2004) und geübt wie ein Truthahn auf Koks.

Als analytischer Mensch (Informatiker halt) hab ich natürilich auch die ganze Harmonielehre verschlungen und aufgesaugt. Dank des zweijährigen Unterrichts bei einem tollen Lehrer hab ich glücklicherweise die ganzen Basics von Anfang an gelernt. Klassische Haltung, Notenlesen, Tonleitern-Intervalle-Kadenzen etc. etc. etc. Danke Dani!

Anfangs 2013 wurde ich von einer kantonalen Musikschule angefragt, ob ich ein paar Schüler übernehmen möchte, da die Schule zu diesem Zeitpunkt etwas knapp an Gitarrenlehrern war. Hab dann sechs Jahre lang, bis zu diesem Sommer 2019, Teilzeit (ca. 20%) als Gitarrenlehrer und Schülerbandcoach gearbeitet, was mir vor allem methodisch/didaktisch/pädagogisch sehr viel gebracht hat.

Mittlerweile arbeite ich wieder Vollzeit als Software Entwickler, denn auf die Dauer haben sich meine beiden Jobs nicht vertragen. 80% IT ist eigentlich 100%, und 20% Musikschule ist auch wesentlich mehr (Vorbereitungsarbeit, Organisation und Besuch von Schülerkonzerten, usw.)

Ach ja: Die 2004 gegründete Band gibt's nach wie vor, diesen Freitag spielen wir in einem lokalen Pub.
 
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Klasse, dass das Thema so viel Anklang findet - und ein paar richtig gute Stories sind auch schon dabei :) Ich finde es erstaunlich, dass so viele das Spielen über „Nachmachen“ und „Frei Schnauze“ erlernt haben. Als Anfänger habe ich das Gefühl man wird regelrecht gedrillt, zwar ein paar Songs nachzuspielen, aber ansonsten sämtliche wichtige Tonleitern und sonstige Musiktheorie regelrecht zu atmen.
 
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Zur Eingangsfrage kann ich eigentlich nur sagen: "Bis heute eigentlich nicht so wirklich".
Aber das ist OK.

Rückblickend betrachtet: Ja mei, die Eltern haben mir angeboten ein Instrument zu lernen als Kind, und da hab ich halt per Zufall die Gitarre ausgesucht. Ich hatte keine große Idee, keine Ahnung, und schon gar keinen Musikgeschmack. Also halt bei der Kleinstadt-Musikschule gestartet. Der Lehrer war einerseits kompetent (Violinist im Profi-Orchester), andererseits eben kein hauptberuflicher Gitarrist und auch null in der Lage, irgendwie Theorie und Hintergrundwissen zu vermitteln. Ich habe also irgendwelche klassischen Stücke oder Kirchenlieder nachgespielt ... bis mir das in der Pubertät zu doof wurde, irgendwann ist das dann versandet und die Gitarre stand rum.

So mit 15/16 rum habe ich mich über Metal / Hardrock / Classic Rock / Stones etc. / Chicago Blues ... quasi "zurückentwickelt" und bin beim Delta Blues gelandet. Der "Durchbruch" war ein zufällig (teuer) gekauftes Buch von Stefan Grossmann, in dem ich erstmals Transkriptionen einiger Songs gefunden habe, und Hinweis auf Slide und Open Tunings. Da habe ich mich dann reingefuchst und zu Aufnahmen mit- und nachgespielt. Das ist bis heute meine "Basis".

Spaeter dann ein bisschen Abi-Band hier, Studiparty-Band da, 8 Jahre ein einer recht feinen Funk-Combo ... aber eben alles immer mit meinen durchaus begrenzten Kenntnissen und Chops, mit Spaß und Entusiasmus dabei, aber eben als Hobby und nicht als "das ist mein Leben". Ich kann bis heute nicht vernünftig Noten lesen und meine Theoriekenntnisse sind limitiert, aber mei, dafür kann ich durchaus recht solide Delta Bottleneck spielen, und das ist was.

Bisschen schade ist vielleicht, dass ich "damals" zu Beginn einen schlechten Lehrer hatte - ich habe in ein paar Stunden die ich mir vor 5-6 Jahren gegönnt habe soooo viel gelernt, weil der Typ halt ein "richtiger" Gitarrist und "guter" Lehrer ist. Mit mehr Motivation, auch durch guten Unterricht, hätte ich früher eine solide Grundlage bekommen und von dort aus vielleicht weiter gesprungen ... aber who knows.

Ergo: Ich kann ein bisschen was spielen. Aber ich bin kein "richtiger" Gitarrist. Das ist aber nicht schlimm. Macht mir bis heute Freude.
 
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@steka

Das 11 Gebot bei Gitarrenspielern: Lass dich nicht verblüffen!
Das Beste ist manchmal der Feind des Guten.

Die Gitarre ist ein seeeeehr weites Feld. Allein die verschiedenen Genre (Jazz, Klassik, Pop, Rock, Blues, Folk, Volksmusik, Lagerfeuergitarre) ist ein umfangreiches Feld, sodass wirklich keiner alles abdecken kann.
Man kann jahrelang mit seinen 20 Lagerfeuerakkorden ohne Barré-Akkorde und ohne Notenkenntnisse viel Spaß mit der Gitarre haben.

Es gibt aber auch die Sologitarristen, die bevorzugt improvisieren. Diese beschäftigen sich natürlich mit Skalen und dergleichen.
Und immer wenn es um ein Spezialthema geht, kommen Spezialantworten. Wenn die Fragen dann von den Spezialisten beantwortet werden, muss es einen nicht wundern, wenn da ins eingemachte gegangen wird. Witzigerweise können selbige Skalendudler nicht unbedingt ein einfaches Kinderlied mal eben 2 oder 3 Töne höher begleiten, wenn die Akkorde mal zu tief gesetzt sind, was dann einige Lagerfeuergitarristen aus dem FF können.

Ebenso lernen Musiker von Lehrern auf einem völlig anderen Niveau. Stell es dir wie beim Kochen vor. Eine Mutter kann eine ganze Familie durchfüttern, und muss dabei keine Ahnung von den Sachen haben, die ein Koch, oder gar ein Sternekoch von der Materie hat.

Harmonielehre kann man sich auch schrittweise aneignen. Und es macht dann Sinn, wenn die Theorie letztlich das Spielen und Lernen vereinfacht. Viele Sachen sind im einzelnen gar nicht mal so schwer. Nur wenn alles geballt und auf einmal kommt, versteht man nur Bahnhof.

In Gitarrenforen / Facebookgruppen etc. sind es oft die mittelmäßigen Gitarristen, die einem auf ganz neue sehr interessante Stücke oder Genre aufmerksam machen. Die müssen noch nicht einmal besonders schwer zu spielen sein, aber weil es aus dem 0815-Schema rausfällt, liest man davon nichts in den einschlägigen Gitarrenlehrbüchern. (Monster of Liedermaching, Irish-Folk, Jack Johnson, Versengold: Ich und ein Fass voller Wein, Musette von Bach als Fingerstyle, Ougenweide Eiri-Sassun, Irrlichter, Roter Mond, Juanes - La Camisa Negra, The Eagle and the hawk von John Denver) um nur mal ein paar Sachen zu nennen, die ich von anderen eher durchschnittlichen Gitarrenspielern kennengelernt habe, und die man oftmals vergeblich in den handelsüblichen Liederbüchern sucht. Die Standards kennt (fast) jeder, aber das Besondere - was nicht mal schwer sein muss - da haben die Wald- und Wiesen-Gitarristen oftmals einen guten Riecher.

Solange du mit deinem Instrument Spaß hast, ist es völlig gleich, auf welchem Niveau du spielst. Ein Mike Krüger (Mein Gott Walter - Der Nippel) hat mit seinen 3-4-Akkord-Songs mehr kommerziellen Erfolg gehabt als ein Otto Walkes (die Hänsel- und Gretel-Parodien) der einiges mehr auf der Gitarre kann, oder Willy Astor (Gwand Anhaben Ära) der was Fingerstyle angeht, beide in die Tasche steckt. Jedes Niveau hat seine volle Berechtigung.
 
  • Mit 14 Gitarrenunterricht in der Schule bei einem ganz genialen Pädagogen, der uns die Akkorde zu Yesterday gezeigt hat und der aus der Klasse, von denen die Lust dazu hatten, eine Band zusammen gestellt hat.
  • Die Lagerfeuerakkordbegleitung war mir dann bald zu langweilig und ich habe dann angefangen mir autodidaktisch/mit Büchern Fingerpicking/Ragtime anzueignen.
  • Parallel habe ich mit einem Klassenkameraden eine Schulband gegründet, wo ich mit der E-Gitarre angefangen hatte. Er war als Pianist/Keyboarder musikalisch viel besser vorgebildet als ich und so konnte ich viel von ihm profitieren.
  • Mein Wissen/Verständnis in Musiktheorie, habe ich mir erarbeitet, als ich dann wenigstens Grundlagen im Klavier/Keyboardspielen lernen wollte und mir ein Keyboard besorgt hatte. Harmonielehre ist IMO auf einer Klaviertastatur viel einfacher zu verstehen, als auf dem unübersichtlichen Griffbrett einer Gitarre!!!
  • Als Band war es für uns einfacher, eigene Musik zu komponieren, als bekannte Stücke nachzuspielen. Das eigene Ohr und Improvisation gaben die Richtung an. Letztlich ein Weg der mich rückblickend in eine Sackgasse führte, denn als Gitarrist machte ich keine erkennbaren Fortschritte mehr. Ich hatte dann irgendwann die Nase voll und haben aufgehört, Musik zu machen.
  • Nach gut 15 Jahren Pause, hatte ich wieder Lust bekommen, für mich alleine Homerecording zu machen und dann auch wieder in einer Band zu spielen. Dieses Mal jedoch bewußt in einer Coverband, wo ich mit Hilfe von Youtube&Co mir viel draufgeschafft habe.
  • Seit etwa einem Jahr lasse ich mich 14tägig von einem Gitarrenlehrer coachen und mir Finesse, Tricks und Skalen jenseits der Pentatonik beibringen.
 
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War bei den Jungs privat zu Hause und die waren einfach zu krass. Umgedrehtes Kreuz im Garten, Swimming Pool in schwarz, Jesus am Eingang der bei Eintritt angespuckt werden sollte, also, das war schon extrem .......

Ich würde ja sagen, das krasseste hast Du dabei noch nicht mal erwähnt: der Sänger, der sich ein umgedrehtes Kreuz in die Stirn hat brennen(!) lassen... Da müsstest Du schon selber sehr speziell drauf sein, in so eine Band steigt man nicht nur zum Geldverdienen und Bekanntwerden ein.

Gruß, bagotrix
 
Zu meiner Zeit als ich begann Gitarre zu spielen (1968) gab es jede Woche irgendwelche Veranstaltungen in Clubs, Gaststätten oder Diskotheken bei denen auch Live Bands spielten.
Da hat man sich dann hingestellt und den Gitarristen auf die Finger geschaut oder einfach mal gefragt ob sie zeigen könnten wie man einen Song spielt. Man hat sich Schallplatten angehört und versucht, die Akkorde heraus zu hören oder Soli nachzuspielen. Dazu gabs dann Bücher mit Akkorden und Songtexte, wo die Akkorde (wenn auch oft nur in Dur oder Moll) dargestellt wurden.
Der erste Song den ich live performte war Spoonful von CREAM. Da ich auch einigermaßen singen konnte machte ich da den Eric, also Sologitarre und Gesang. Passiert ist das in der Pause einer Veranstaltung, wo wir dann zwei Songs spielen durften auf den Instrumenten des Hauptacts. Gitarrenunterricht hatte ich nie, alles selbst beigebracht. Eigentlich sollte ich Bass spielen, aber nachdem ich Hendrix und Clapton gehört hatte war das nix mehr für mich.
 
Da hat man sich dann hingestellt und den Gitarristen auf die Finger geschaut oder einfach mal gefragt ob sie zeigen könnten wie man einen Song spielt. Man hat sich Schallplatten angehört und versucht, die Akkorde heraus zu hören oder Soli nachzuspielen. Dazu gabs dann Bücher mit Akkorden und Songtexte, wo die Akkorde (wenn auch oft nur in Dur oder Moll) dargestellt wurden.

Ich finde das total beeindruckend, wenn ich immer wieder lese wie einige Leute früher Gitarre gelernt haben. Irgendwie in der heutigen Zeit undenkbar. Das hat so eine Art "Romantik". Wenn ich das mit mir vergleiche (habe letztes Jahr mit 41 Jahren angefangen), habe diverse Apps, Bücher und einen Lehrer, klingt das alles etwas "kühl". Vielleicht ist es auch nur meine Vorstellung, aber ich glaube das war früher lerntechnisch bestimmt einfach geiler. Sich mit ein paar Leuten getroffen und jeder hat jeden was gezeigt - ok da war man wohl auch noch 20 Jahre jünger ;-)

Toller und intressanter Thread :)
 

???
 
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Ich hab es noch gar nicht gelernt, aber ich arbeite seit zehn Jahren dran:)
Mein Schwerpunkt wechselt ständig, je nach aktuellen Vorlieben.
Dieses Jahr war von Slide bis Metalcore schon alles dabei. Mit Lehrer, autodidaktisch, mit Lehrvideos, aus Büchern...alles war schon mal dran.
Ich spiele immer nur noch aus Spaß, ein konkretes Ziel verfolge ich nicht mehr, dafür hat mich Familie und Beruf zu sehr in Beschlag.

Aber ich genieße jeden Meter auf meinem Weg;)

Die Beschreibung hätte auch von mir sein können:D...............nur bei sind's schon 13 Jahre und meine Genres sind Andere.......:)
 
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