Bevor ich angefangen habe Gitarre zu spielen hatte ich ca 5 Jahre lang klassischen Geigenunterricht. ( dann noch 3 weitere Jahre bis das ganz aufgegeben habe)
Gitarre habe ich mir selbst beigebracht, bis heute hatte ich in meinem Leben noch keine Gitarrenstunde. Ich habe aus Büchern gelernt und von Platten runtergehört/nachgespielt. Angefangen habe ich etwa 2005. Youtube und das Internet kam später hinzu, aber da konnte ich schon die Basics und hatte schon Erfahrung im Zusammenspiel mit anderen. ( Youtube gibts zwar seit 2006, aber es war damals weit nicht auf dem Stand von heute was das lernpotenzial angeht). Sehr viel habe ich von älterern und besseren Gitarristen gelernt, die willens waren mir dinge zu zeigen. Sogesehen hatte ich vll viele Lehrer, aber ich habe keinen von denen bezahlt und es war keine regelmäßigkeit in der Sache....
Zusätzlich hatte ich meinem Leben noch Sitar-Unterricht( habe ich noch...) , 10 Klavierstunden, und auch ein paar Stunden in Kontrapunkt bei einer Komponistin/Musiktheoretikerin (will ich wenn wieder Zeit ist, gerne wieder aufnehmen....)
Die Basis meines Gitarrenspiel sind die zahllosen Stunden des nachspielens in meiner Schulzeit ( teils zu lasten meines Notenschnitts, aber hey, wen interessiert das..) Im Gegensatz zur Geige habe ich das nicht als auswendig lernen empfunden, ich wollte ja wissen wie man das macht. Dabei habe ich aber nur selten Songs oder Solos komplett gelernt sondern immer das wo ich grade interesse dran hatte. Das konnte ein Riff oder ein Lick sein, oder nur die Bridge von einem Song, oder ein spezielle Akkord-Voicing. Richtig geübt und gelernt habe ich damals nur Songs die in Bands gespielt wurden. Heute arbeite ich da etwas ganzheitlicher, aber im Prinzip immernoch oft so wie damals...
Ob Unterricht etwas bringt hängt sehr stark vom Lehrer ab, auch was man am Anfang lernt oder worauf der Lehrer wertlegt variert sehr stark. Ich denke das Autodidakt sein hat vor und nachteile. Ich hätte bestimmt von einem (für mich guten) Lehrer viel profitieren können, aber dadurch das ich keinen hatte wurde auch nie meine Motivation durch auferlegte, vermeintlich wichtige Themen, ausgebremst. Das hat imho letztlich dazu geführt, dass ich mir ganz von selbst einen recht breiten Horizont geschaffen habe: oft habe ich im Verlauf dieses Prozesses die wichtigkeit verschiedener Themen, meist etwas mürrisch, anerkannt, weil ich gemerkt habe dass irgendwo an eine Grenze stoße... Ein heilsamer Prozess