Auch wenn ich jetzt Gefahr laufe, immer weiter ins OT zu rutschen, möchte ich doch noch ein paar Anmerkungen dazu ergänzen.
Der hier diskutierte Fall einer Dämmung einer Garage, wobei es vornehmlich um darum geht, die Schallleitung nach außen möglichst stark zu unterbinden, ist nicht die Domäne der üblichen Dämmmaterialien, auch nicht der Holzfaserplatten.
Da ich aber aus eigener Erfahrung mit diesem Material feststellen konnte, dass sie
auch ganz gut Schall isolieren neben ihren eigentlichen positiven Eigenschaften, habe ich sie hier in Gespräch gebracht. Inwiefern sie hier sinnvoll zum Einsatz kommen können oder doch nicht, war ja dann Gegenstand der ausführlichen Diskussion in den letzten Posts (im Übrigen danke für die vielen Details!).
Also ja, Holzfaser hat eine höhere Wärmekapazität als MiWo und eine etwas höhere als PS. Ob das in der Praxis überhaupt eine Auswirkung hat und ob die positiv oder negativ ist, hängt immer vom Raum, vom Klima und der gewünschten Nutzung ab.
Für die Dämmung eines Dachs kann ich die Zellulose-Materialien (Einblasdämmung und Holzfaserplatten) nur sehr empfehlen.
In unserem Haus, bei dem 1970 der Dachstuhl bzw. das ganze Dach erneuert wurde, leider nur mit einer hauchdünnen Lage Glaswolle zwischen den Sparren (mehr hielt man 1970 nicht für nötig), habe ich vor 15 Jahren eine Einblasdämmung machen lassen. Der Aufwand und die Kosten waren vergleichsweise sehr gering, der Effekt dabei aber sofort geradezu extrem. Im Sommer war es im Dachgeschoss erheblich besser auszuhalten (wir haben dort unser Schlafzimmer und mussten an heißen Tagen provisorisch zum Schlafen eine Etage tiefer umziehen) und im Winter erheblich wärmer und angenehmer.
Vor 7 Jahren habe ich das Dach neu decken lassen, dabei wurden einige unvermeidliche Lücken in der Einblasdämmung geschlossen (es gab einige kleinere Hohlräume die nicht erreichbar waren) und auf die Sparren kamen nochmal 8 cm Gutex-Dämmplatten oben drauf.
Die neuen Dachfenster haben jetzt Rolläden, und nunmehr erreichten bzw. erreichen die Temperaturen im Dachgeschoss selbst bei Tages-Außentemperaturen von bis bzw. sogar über 40 Grad nie mehr als 28 Grad! Selbst dann lässt es sich dort noch gut aushalten.
In Eigenregie habe ich in dieser Zeit auch alle Außenwände mit Holzfaserdämmplatten gedämmt (Steico Protect 160mm), und ich kann nur sagen, dass es mir eine reine Freude war, dieses Material zu verarbeiten (die Platten in dieser Stärke werden sowohl geklebt als auch verdübelt).
Leider ist der Arbeitsaufwand bei diesem Material etwas höher als vor allem bei dem allfälligen "Plastik", was es als Handwerkerleistung teurer macht, aber bei Eigenleistung für die Montage wie ich es gemacht habe, spielt das keine Rolle.
Für das Verputzen (was ich habe machen lassen, da ich das nicht kann) sind die Kosten dann wieder identisch.
Ergänzung:
Wir haben in unserem Altbau keine Klimanlage und mit den vorgenommenen und beschriebenen Dämmmaßnahmen braucht es auch keine.
Nachdem wir jetzt ganz aktuell auch neue Fenster haben (wegen Lieferschwierigkeiten fehlen wohl noch zwei Fenster und die Haustür, sollen aber in Kürze kommen), sollte unser Altbau energetisch sogar auf einem so guten Stand sein, dass sich der Umbau der Gaszentralheizung (mit Brennwertkessel von Viessmann aus 1993!) auf Wärmepumpe so langsam lohnen kann - wenn der Gaspreis wie zu erwarten ist ein nicht mehr akzeptables Niveau erreicht.