Pentabass
Registrierter Benutzer
Am vergangen Wochenende hatte ich ein sehr interessantes Telefongespräch mit einen Mensch den Ihr hier im AkkordeonForum schon etwas kennt als "Balg" oder auch Manfred genannt.
Ich sprach mit ihm, denn er bot mir freundlicherweise an mir ein paar Ratschläge für das Stimmen einen Akkordeons zu geben, und da ihm das Sprechen per Telefon viel geläufiger als das Tippen auf dem Rechner kommt, so rief ich aus Kanada an, da ich ja hier nur die bis jetzt noch etwas mageren Youtube videos als meine Lehrmeister habe.
Wer sich nun denkt, wie ich anfangs dachte, dass er mir vielleicht sagen würde: "feile hier und kratze dort", der wird mit mir sicherlich freudig überrascht sein wenn wir von ihm ein viel nützlicheres "Werkzeug" überreicht kriegen, und zwar: Ein Modell zum Verständnis der Kräfte die für zusammenwirken für das optimale Funktionieren einer Akkordeon Stimmzunge .
Hier probiere ich mein gegenwärtiges Verständnis dieses Models wieder zu geben, und ich lade alle ein dies Model zu verbessern oder eine andere Version dar zu bieten.
Also: Drei Kräfte wirken zusammen:
1. Der Balgdruck auf die Innenseite der Stimmzunge (relativ kleine Grössenordnung)
2. Die Federspannung der Stimmzunge
3. Ein Unterdruck der durch die Luftströmung verursacht wird.
Im Ruhestand steht die Stimmzunge ja etwas von der Platte ab - der sogenannter Lösabstand - und dann wird mit dem erhöhten Druck die Luft durch den Spalt zwischen Zunge und Platte geströmt. Von Bernoulli wissen wir dass der Druck fällt bei schneller LuftBewegung (wie beim Flugzeugflügel wo die Luft den längeren Weg oben herum nimmt, und der Druck dort wegen der schnelleren Strömung niedriger ist) und dieser Unterdruck zieht dann die Stimmzunge in den Spalt hinein.
Soweit so gut.
Nun sagt Herr Manfred, dass die Zunge nun 'abdeckelt' und die Öffnung in der Platte zumacht, und nun lässt der Unterdruck schlagartig nach, aber von hier an verstehe ich sein Modell nicht so gut. Bringt die Federkraft die Zunge wieder zurück? Vielleicht muss ich nochmal nachfragen.
Mir selber erkläre ich es so, dass der Augenblick wo die Zunge am nächsten an der Platte dran ist, ist die Luftströmung am schnellsten, denn die Öffnung ist am kleinsten (aber zwar nie ganz zu) und der Luftfluss am schnellsten. So wie die Zunge durch den Spalt durchschwingt (denn sie hat ja ein gewisses Momentum schon aufgebaut), nimmt dieser Unterdruck ab, und wechselt auch die Richtung in bezug auf die Zunge, denn nun 'saugt' es wieder zurück.
Das Momentum der Stimmzunge wird in Federkraft (potentieller Energie) aufgenommen, die Zunge swingt aus, und die potentielle Energie wird wieder in kinetische Energie der Stimme umgewandelt, sie pendelt wieder zurück.
Auf dem Weg zurück, wird der Spalt immer kleiner, und der Luftfluss immer schneller, deshalb der Unterdruck immer höher, bis die Zunge wieder druchschwingt. Also beim Rein- und Rausschwingen.
Ich stell mir das so vor als ob ich neben der Schaukel stehe, und mein Kind in beide Richtungen ein kleine Schubs gebe, grade dann wenn es unten druchschwingt.
Aber ich bin auch kein Physiker, also bin ich gleich bereit zu akzeptieren dass der Eine oder die Andere hier eine bessere Erklärung haben.
Vielleicht mal ein Experiment, wo wir Helium in den Balg lassen - wer hat das schon mal gemacht? - und schauen ob die Ansprache und die Frequenz der Stimmzungen noch dieselbe ist?
Nun sagt der Manfred dass wenn wir die Form der Stimmzungen verändern - beim Bau, oder bei den Nachstimmen, so sollten wir uns Gedanken machen welchen Einfluss das haben wird.
Ist das Profil der Stimmzunge gleichmässig? Wenn nicht, dann pendelt es unterschiedlich mit verschiedenen Balgdrücken, oder die Stimmzunge pendelt nicht grade.
Ist der Spalt gleichmässig? Wenn nicht, kann wieder ein ungrades Pendeln enstehen, sogar die Seitenwand treffen.
Für die Einsichten und das Gespräch bedanke ich mich nochmal herzlich bei Manfred 'Balg', und natürlich hoffe ich dass noch mehr Gedanken im Forum hier dazu beigetragen werden.
Gruss vom Stefan
Ich sprach mit ihm, denn er bot mir freundlicherweise an mir ein paar Ratschläge für das Stimmen einen Akkordeons zu geben, und da ihm das Sprechen per Telefon viel geläufiger als das Tippen auf dem Rechner kommt, so rief ich aus Kanada an, da ich ja hier nur die bis jetzt noch etwas mageren Youtube videos als meine Lehrmeister habe.
Wer sich nun denkt, wie ich anfangs dachte, dass er mir vielleicht sagen würde: "feile hier und kratze dort", der wird mit mir sicherlich freudig überrascht sein wenn wir von ihm ein viel nützlicheres "Werkzeug" überreicht kriegen, und zwar: Ein Modell zum Verständnis der Kräfte die für zusammenwirken für das optimale Funktionieren einer Akkordeon Stimmzunge .
Hier probiere ich mein gegenwärtiges Verständnis dieses Models wieder zu geben, und ich lade alle ein dies Model zu verbessern oder eine andere Version dar zu bieten.
Also: Drei Kräfte wirken zusammen:
1. Der Balgdruck auf die Innenseite der Stimmzunge (relativ kleine Grössenordnung)
2. Die Federspannung der Stimmzunge
3. Ein Unterdruck der durch die Luftströmung verursacht wird.
Im Ruhestand steht die Stimmzunge ja etwas von der Platte ab - der sogenannter Lösabstand - und dann wird mit dem erhöhten Druck die Luft durch den Spalt zwischen Zunge und Platte geströmt. Von Bernoulli wissen wir dass der Druck fällt bei schneller LuftBewegung (wie beim Flugzeugflügel wo die Luft den längeren Weg oben herum nimmt, und der Druck dort wegen der schnelleren Strömung niedriger ist) und dieser Unterdruck zieht dann die Stimmzunge in den Spalt hinein.
Soweit so gut.
Nun sagt Herr Manfred, dass die Zunge nun 'abdeckelt' und die Öffnung in der Platte zumacht, und nun lässt der Unterdruck schlagartig nach, aber von hier an verstehe ich sein Modell nicht so gut. Bringt die Federkraft die Zunge wieder zurück? Vielleicht muss ich nochmal nachfragen.
Mir selber erkläre ich es so, dass der Augenblick wo die Zunge am nächsten an der Platte dran ist, ist die Luftströmung am schnellsten, denn die Öffnung ist am kleinsten (aber zwar nie ganz zu) und der Luftfluss am schnellsten. So wie die Zunge durch den Spalt durchschwingt (denn sie hat ja ein gewisses Momentum schon aufgebaut), nimmt dieser Unterdruck ab, und wechselt auch die Richtung in bezug auf die Zunge, denn nun 'saugt' es wieder zurück.
Das Momentum der Stimmzunge wird in Federkraft (potentieller Energie) aufgenommen, die Zunge swingt aus, und die potentielle Energie wird wieder in kinetische Energie der Stimme umgewandelt, sie pendelt wieder zurück.
Auf dem Weg zurück, wird der Spalt immer kleiner, und der Luftfluss immer schneller, deshalb der Unterdruck immer höher, bis die Zunge wieder druchschwingt. Also beim Rein- und Rausschwingen.
Ich stell mir das so vor als ob ich neben der Schaukel stehe, und mein Kind in beide Richtungen ein kleine Schubs gebe, grade dann wenn es unten druchschwingt.
Aber ich bin auch kein Physiker, also bin ich gleich bereit zu akzeptieren dass der Eine oder die Andere hier eine bessere Erklärung haben.
Vielleicht mal ein Experiment, wo wir Helium in den Balg lassen - wer hat das schon mal gemacht? - und schauen ob die Ansprache und die Frequenz der Stimmzungen noch dieselbe ist?
Nun sagt der Manfred dass wenn wir die Form der Stimmzungen verändern - beim Bau, oder bei den Nachstimmen, so sollten wir uns Gedanken machen welchen Einfluss das haben wird.
Ist das Profil der Stimmzunge gleichmässig? Wenn nicht, dann pendelt es unterschiedlich mit verschiedenen Balgdrücken, oder die Stimmzunge pendelt nicht grade.
Ist der Spalt gleichmässig? Wenn nicht, kann wieder ein ungrades Pendeln enstehen, sogar die Seitenwand treffen.
Für die Einsichten und das Gespräch bedanke ich mich nochmal herzlich bei Manfred 'Balg', und natürlich hoffe ich dass noch mehr Gedanken im Forum hier dazu beigetragen werden.
Gruss vom Stefan
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