Wie die Sängerin vom Nutzen eines Gesangseffektgerätes überzeugen?

  • Ersteller MissWithGroove
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ich hatte zwischendurch mal das Rocktron Intellifex (Git-Effektgerät) erwähnt, was durchaus kreatives Potential hat. Das kann bis zu 8 Harmoniestimmen. Ist ein delay-reverb-chorus Teil, keine Amp-Simulation.
Die Effekte sind sehr hochwertig, der Grundton ist eher 'erdig' als crisp.
'Natürlich' klingt das logischerweise mit einer Stimme nicht, aber eben auch nicht nur nach trash.
Ein anderer Kandidat ist das BOSS VF-1. Da sind ua auch Vocoder Sachen und das berüchtigte voice-transformer Pedal als Software enthalten. Auf jeden Fall eine Fülle an Kombinationsmöglichkeiten.
Beide Geräte brauchen Line Pegel, dh nach dem Vorverstärker bzw in den Effektweg.
Preislich 100-150 Euro in der Bucht.

cheers, Tom
 
Das VoiceLive Play hat gerade mal 3 (in Worten: drei) Knöpfe. Wen das abschreckt, hat hoffentlich keine 501 im Kleiderschrank - oder gar ein Hemd, OH GOTT, EIN H...HE.....HEMD!!! :eek:.

Das restliche Gerödel ist völlig schnuppe. Die ganze Programmierung (noch mal: falls man überhaupt etwas programmieren will, denn notwendig ist es nicht) macht man zu Hause und/oder kann sie an ein technikaffineres Bandmitglied delegieren. Sobald wirklich gesungen wird, hat das Teil nur drei Knöpfe.
 
Als Sängerin habe ich mir nie Gedanken über Effektgeräte gemacht. Aus meiner Sicht, waren diese ganzen Spielzeuge eher für die Gitarristen gedacht :) Aber als wir unsere 1. CD aufgenommen haben, und die Gitarrenspuren durch Effekte schön "aufgemotzt" wurden, ab da dachte ich "das will ich auch für meine Stimme!" Ich glaube nicht, dass man jemanden für Technik begeistern kann. Entweder man hat Lust etwas Neues zu entdecken oder nicht.

Ich habe den TC-Helicon Harmony G-XT und den Boss VE-20 Vocal Performer getestet. Der Harmony G-XT hat mich vom Klang einfach besser überzeugt. Zuerst dachte ich, es sind nur 5 Set-ups vorhanden, ganz schön wenig. Der Boss VE-20 hat da viel mehr anzubieten. Aber die Praxis hat gezeigt, dass ich mit maximal 3 Effekten auskomme (zumindest bis jetzt).

Aber es ist alles eine Frage des Geschmacks. Ein befreundeter Bluessänger schwört nur auf den Boss VE-20 und bei ihm hört sich das echt gut an.

Mir macht es auf jeden Fall sehr viel Spaß, mit der Technik zu experimentieren und bis jetzt war die Resonanz bei Konzerten sehr, sehr gut. Das setzt aber voraus, dass man sehr viel Zeit investiert und ausprobiert. Auch das liegt nicht Jeder.
 
Ich habe den TC-Helicon Harmony G-XT und den Boss VE-20 Vocal Performer getestet. Der Harmony G-XT hat mich vom Klang einfach besser überzeugt. Zuerst dachte ich, es sind nur 5 Set-ups vorhanden, ganz schön wenig. Der Boss VE-20 hat da viel mehr anzubieten. Aber die Praxis hat gezeigt, dass ich mit maximal 3 Effekten auskomme (zumindest bis jetzt).

Aber es ist alles eine Frage des Geschmacks. Ein befreundeter Bluessänger schwört nur auf den Boss VE-20 und bei ihm hört sich das echt gut an.

Die beiden Teile sind nicht so gut miteinander vergleichbar. Das TC-Helicon Harmony G-XT ist ein Harmony-Prozessor mit ein paar zusätzlichen Reverb-Effekten, das VE-20 ist ein Multieffektgerät. Das TC-Helicon Harmony G-XT generiert die Tonart über ein Gitarrensignal, das VE-20 über manuelle Eingabe der Tonart (=Gitarrist überflüssig :)).

Es kommt also nicht nur auf den Geschmack an, sondern auch auf den Einsatzzweck.

Mir macht es auf jeden Fall sehr viel Spaß, mit der Technik zu experimentieren und bis jetzt war die Resonanz bei Konzerten sehr, sehr gut.

Freut mich. wenn mehr SängerInnen die Effektewelt für sich entdecken.
 
Die beiden Teile sind nicht so gut miteinander vergleichbar. Das TC-Helicon Harmony G-XT ist Harmony-Gerät mit ein paar zusätzlichen Reverb-Effekten, das VE-20 ist ein Multieffektgerät. Das TC-Helicon Harmony G-XT generiert die Tonart über ein Gitarrensignal (man braucht also eine Gitarre), das VE-20 über manuelle Eingabe der Tonart.

Es kommt also nicht nur auf den Geschmack an, sondern auch, was man so will und braucht.

Das stimmt! Ich wollte ursprünglich sowohl Harmonie erzeugen, als auch Effekte (wie Radio) benutzen. Dann sind mir die Harmonien doch wichtiger gewesen. Der Radio-Effekt hätte ich nur bei 2 Liedern eingesetzt - daher habe ich mich für den G-XT entschieden.


Freut mich. wenn mehr SängerInnen die Effektewelt für sich entdecken.
:great:
 
A
  • Gelöscht von antipasti
  • Grund: Etwas mehr Mühe könntest du dir schon geben, um 20 Posts vollzukriegen ;)
Übrigens gibt es von TC-Helicon auch das MP 75 Mikrofon. Das hat einen Schalter mit dem man Effekte aus/an schalten kann. Beim Voice Live Play kann man programmieren was geschaltet werden soll. mit anderen TC Effektgeräten kenne ich mich leider nicht aus.
 
Übrigens gibt es von TC-Helicon auch das MP 75 Mikrofon. Das hat einen Schalter mit dem man Effekte aus/an schalten kann. .

Das ist bekannt.
Als Steuergerät okay. Aber als professionelle Alternative zu andereren Live-Mikros konnte es sich bislang nicht durchsetzen. Der Kauf ist stark an die Effektgeräte gekoppelt und wer schon ein Mikro hat, wird darauf verzichten.
 
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Ich verstehe die Weigerung der Sänger nicht was Effekte angeht. Alle anderen Musiker beschäftigen sich damit, nur die Sänger wollen nix damit zu tun haben. Dabei bieten Effekte mittlerweile so viele Möglichkeiten. Zumal kein bekannter Sänger ohne eine ganze Armada an Gerätschaften singt. Man sieht sie nur nicht, da sie eben von Lakaien bedient werden.

Da bin ich ja froh, daß unsere Musik mehr denn je Akustik-Musik ist, denn mit Technik kenne ich mich gerade soweit aus, daß ich den Zoom einstellen kann ;-))
Ehrlichgesagt versteh ich auch diese Aussage nicht "Wenn alle sich damit beschäftigen dann müsen es SängerInnen gefäligst auch tun..." Mal ganz davon abgesehen, daß keinesfalls alle Musiker sich mit Technik und Effekten auskennen.
Ich war sehr unglücklich, als ich mehr oder weniger genötigt wurde, mich mit In Ear Monitoring rumzuschlagen, das keiner meiner Musiker selber auch nutzen wollte. Ich selber war komplett überfordert mit den Nutzungsmöglichkeiten des Gerätes und der Fehlersuche, wenn es für mich nicht funktionierte und ich fand es nicht schön, immer um Hilfe bitten zu müssen, obwohl zwei meiner Mitmusiker im echten Leben Elektoingenieure sind.
Man kann eben nicht alles sein und alles können. Ich verlange auch nicht von den anderen, Texte zu schreiben oder Gesangsmelodien zu verfassen.
Ich als (unbegabte) Laiin der Technik müsste mich mühsam in die ganze Materie einarbeiten und ehrlich gesagt: Dazu habe ich Null Lust. Das mag ja Teil der Ausbildung eines E-Gitarristen sein. Oder jemand ist eben zufällig auch beruflich mit Technik befasst. Ich bin es nicht. Und ich habe mein Instrument durchaus umfassend erlernt, spiele außerdem noch Gitarre und Querflöte und schreibe auch die Songs selber. Bevor ich mich mit irgendwelchen technischen Geräten herumärgere nehme ich mir lieber Zeit, um mich gesanglich und an meinen beiden anderen Instrumenten fortzubilden. Die klassischen Instrumentalisten, die ich so kenne haben oft ebenso wenig Ahnung von Technik. Immerhin gibt es Profis dafür. Wenn wir Aufnahmen machen gehen wir in ein Tonstudio.
Ich singe aber wie gesagt auch nicht in Heavy Metal Bands, sondern in eher akustisch orientierten Projekten.
 
Ich denke, das kommt darauf an, was für einen Sound eine Band haben will. Das Equipment formt halt einen bestimmten Teil eines Bandsounds. Und wenn man solch ein Equipment nicht nutzen will, hat man einen anderen Sound. Finde ich völlig okay.
 
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Das ist, meiner Ansicht nach, etwas übertrieben formuliert, werte Shana. Es erwartet ja niemand, daß du zum Nerd wirst (wow, man fühlt sich richtig jung, wenn man solche Worte benutzt...) - das ist auch gar nicht notwendig. Aber ein paar Grundkenntnisse sollten schon vorhanden sein. Wenn du ein Mikrofon benutzt, weißt du wahrscheinlich, daß man es nicht mit der Hand zuhalten sollte oder daß man es bei lauten Passagen etwas weiter vom Mund weghält. Was würde denn mit einem Sänger passieren, der sich strikt weigert, solche Kenntnisse zu erwerben oder gar sagt: "Mikrofon? Pöh. Damit will ich nix zu tun haben! Ich singe nur ohne alles." Um nichts anderes geht es hier. Einfach ein paar Basics, damit man seine Entscheidungen selbst treffen kann und eben nicht davon abhängig ist, was andere für Knöpfchen drücken. Schon alleine der Kommunikation wegen. Ich kannte mal einen Sänger, der während des Songs plötzlich "und jetzt Effekt Nummer 5!" ins Mikro gerufen hat, damit der FOH den entsprechenden Knopf drücken konnte. Welch aalglatte Performance :bang:
Ich hab's ja oben schon geschrieben, es kann jeder gerne ohne Effekte singen. Aber man sollte in der Lage sein, diese Entscheidung auch wirklich bewußt zu treffen und sich nicht deshalb verschließen, weil man Angst davor hat oder meinetwegen auch keine Lust. Es gehört zum Job. Ich brauche auch kein Smartphone oder Internet oder weißderkuckuck zu nutzen. Aber dann darf ich mich nicht wundern, wenn statt mir jemand anderes gebucht wird.

Übrigens ist es für mich kein Argument, daß sich im Studio die Leute mit dem Equipment auskennen. Ich habe schon mehrere furchtbar lausige Gesangsaufnahmen ertragen müssen, weil ich mich damals nicht auskannte und man deshalb die Entscheidungen einfach über meinen Kopf hinweg getroffen hat. Wenn meine Stimme aufgenommen wird, will ich in der Lage sein, mitzureden und auch zu bestimmen, was damit angestellt wird. Denn daß jemand ein Gerät zu bedienen weiß, heißt noch lange nicht, daß sein ästhetisches Empfinden über das eines Klopümpels hinausreicht...

Hab ich eigentlich schon erwähnt, daß die aktuellen Geräte einfach Plug&Play bieten? Man muß keine 5 Semester studieren, um ein VE20 verwenden zu können :gutenmorgen:
 
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Was würde denn mit einem Sänger passieren, der sich strikt weigert, solche Kenntnisse zu erwerben oder gar sagt: "Mikrofon? Pöh. Damit will ich nix zu tun haben! Ich singe nur ohne alles."


Das wäre dann vermutlich ein Klassiker ;-)


Übrigens ist es für mich kein Argument, daß sich im Studio die Leute mit dem Equipment auskennen. Ich habe schon mehrere furchtbar lausige Gesangsaufnahmen ertragen müssen, weil ich mich damals nicht auskannte und man deshalb die Entscheidungen einfach über meinen Kopf hinweg getroffen hat. Wenn meine Stimme aufgenommen wird, will ich in der Lage sein, mitzureden und auch zu bestimmen, was damit angestellt wird. Denn daß jemand ein Gerät zu bedienen weiß, heißt noch lange nicht, daß sein ästhetisches Empfinden über das eines Klopümpels hinausreicht...

Was ist denn das für ein Argument? Dann musst du alles selber können, wenn die Kommunikation mit dem Profi nicht klappt. Wenn derjenige, der im Studio arbeitet meiner Ansicht nach kein Empfinden für unsere Musik hätte würde ich woanders aufnehmen. Ich arbeite natürlich nur mit jemandem zusammen, von dem ich denke, daß er umsetzen kann, wie ich mich hören möchte.
 
Was ist denn das für ein Argument? Dann musst du alles selber können, wenn die Kommunikation mit dem Profi nicht klappt. Wenn derjenige, der im Studio arbeitet meiner Ansicht nach kein Empfinden für unsere Musik hätte würde ich woanders aufnehmen. Ich arbeite natürlich nur mit jemandem zusammen, von dem ich denke, daß er umsetzen kann, wie ich mich hören möchte.

Es wird niemand erwarten, dass du die Knöpfe bei unbekannten Geräten ad hoc bedienen kannst, es ist aber ungemein hilfreich für alle Beteiligten, wenn der Sänger weiß was er will und es auch artikulieren kann. Dinge wie "Kompressor", "Hall", "Echo" oder "EQ" und das Wissen um deren grobe Funktionsweise gehören meiner Meinung nach zum kleinen 1x1 für einen Sänger der auch mitreden will. Ist dem nicht so, muss er sich nicht wundern oder darüber beschweren, dass er bei Entscheidungen die die Vocals betreffen außen vor gelassen wird.

Warum sollte es für Vocalisten eine Ausnahme gegenüber Gitarristen, Bassisten, Schlagzeugern, Keyboardern oder sonstigen Instrumentalisten geben?
 
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Dinge wie "Kompressor", "Hall", "Echo" oder "EQ" und das Wissen um deren grobe Funktionsweise gehören meiner Meinung nach zum kleinen 1x1 für einen Sänger der auch mitreden will. .

Wäre das so, gäbe es wahrscheinlich hauptsächlich Instrumentalbands. Und "mitreden" heisst ja nicht "besitzen".

Warum sollte es für Vocalisten eine Ausnahme gegenüber Gitarristen, Bassisten, Schlagzeugern, Keyboardern oder sonstigen Instrumentalisten geben?

Weil sie es sich leisten können ;)

Spaß beiseite: Ich bin damals als Gitarrist und Bassist einer Funkband auch komplett ohne Effekt-Boards ausgekommen. Es ist also durchaus kein Zwang, als Instrumentalist auch Effekte-Nerd sein zu müssen.

Shana hat erklärt, dass sie sehr viel Zeit und Geld in ihre Gesangsausbildung investiert hat. Ihr Gitarrist ist - wenn ich mich recht erinnere - größtenteils Autodidakt.

Soll sie jetzt im Gegenzug sagen: wenn ich jahrelang Geld und Zeit in Gesangsausbildung und -weiterbildung investiert habe und noch immer investiere, müssen das alle anderen Bandmitglieder auch machen?

Noch ein nettes Beispiel: wir haben uns mal mit unserer 10-Mann-Band einen Gig-Abend mit einem Akustik-Duo geteilt. Auf meinen Einwand, dass es ja ein bißchen unverhältnismäßig ist, dass wir trotz des sehr unterschiedlichen Personalaufwandes die Gage 50:50 teilen, antwortete ein Mitglied des Duos:

"Es darf doch nicht unser Schaden sein, dass ihr zehn Leute benötigt, um das Publikum zu unterhalten, und wir nur zwei"...

Recht hatte er. Gleichmacherei ist Quatsch. Wenn ein Gitarrist oder Bassist Effekte braucht, um seinen Sound hinzukriegen, müssen das andere Bandmiglieder doch nicht ausbaden.

Am Ende zählt, was geht und was hinten raus kommt. Egal ob mit oder ohne Effekte, mit Kassettenrecorder oder Hi-Tech-Equipment, durch Unterricht und Ausbildung oder autodidaktisch. Allein, zu zweit, zu viert oder mit Orchester. Erlaubt ist, was gefällt und sollte nicht von einem moralisch-demokratischen Kodex abhängig gemacht werden (zumindest, was die Technik angeht).
 
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Was ist denn das für ein Argument? Dann musst du alles selber können, wenn die Kommunikation mit dem Profi nicht klappt. Wenn derjenige, der im Studio arbeitet meiner Ansicht nach kein Empfinden für unsere Musik hätte würde ich woanders aufnehmen. Ich arbeite natürlich nur mit jemandem zusammen, von dem ich denke, daß er umsetzen kann, wie ich mich hören möchte.

Aber gerade von der Kommunikation rede ich doch. Woher soll denn jemand wissen, wie du dich hören möchtest, wenn du's nicht ausdrücken kannst? "Mach mal weniger von dem was sche!ße klingt und mehr von dem was geil ist rein!" :D Und nein, du brauchst nicht alles selbst können. Um Auto fahren zu können, muß man nicht in der Lage sein, eine Einspritzanlage auseinander- und wieder zusammenzubauen. Aber man sollte wissen, wie man schaltet oder wo man nach dem Ölstand kuckt oder wie man Luft in die Reifen macht. Man kann im Studio wesentlich besser (und effizienter) arbeiten, wenn man den Unterschied zwischen einem Hall und einem Delay kennt und dem Techniker direkt sagen kann, welches davon man meint anstatt stundenlang drumrum zu brabbeln und ogottogottogott, warum versteht mich niemand, ich kann so nicht arbeiten!

Einfach Basics, nichts weiter. Jeder Sänger sollte meiner Ansicht nach wissen, was ein Mikrofon ist und was es macht (in groben Zügen, ohne physikalische Formeln :weird:), wie man es an ein Mischpult/eine Stagebox/ein Audio-Interface anschließt, wie man die Eingangsempfindlichkeit einstellt, was ein Vorverstärker tut, was ein Mischpult tut, was ein symmetrisches Kabel ist, was Phantomspeisung ist (und ob man sie im gerade vorliegenden Fall braucht) und eben eine Reihe von Effekten kennen und wissen wie sie den Klang beeinflussen. Das ist nun, weiß Gott, kein Hexenwerk und eigentlich sind das Dinge, die jeder Musiker wissen sollte (ok, vom Schalmei-Spieler auf dem Mittelaltermarkt mal abgesehen).

Sänger werden von Mitmusikern häufig als Außenstehende, Mimöschen, Prinzesslein o.ä. gesehen und behandelt - und in vielen Fällen ist das ja auch kein Wunder. Sie stehen auf der Bühne rum wie bestellt und nicht abgeholt, ein Mikrofon in der Hand und eine Träne im Auge, weil ihnen keiner beim Einstöpseln hilft. Dabei haben sie doch ihre Arbeit getan, sie haben das Mikro aus dem Etui geholt (sofern sie das überhaupt selbst gemacht haben :rolleyes:). Wie können die anderen sich nur um ihren Kram kümmern, ihr eigenes Zeugs aufbauen, wo ich doch der Sänger bin - trotzigmitdemFußaufstampf. Vom Soundcheck will ich gar nicht erst anfangen. Ein zaghaftes "eins, zwei, test", ein FOH, der einen Tennisarm kriegt, weil er ständig signalisiert 'nun sing doch endlich mal was - weiter, mehr, na los....' und ein Sänger, der hinterher über eben diesen FOH mault, weil dieser nicht in der Lage war, alles anhand meiner 3 Silbchen so einzustellen, daß ein fürstliches Stimmklangfeuerwerk abgefackelt wird :mampf:
 
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ihr 3 bringt die Positionen wirklich gut auf den Punkt - könnte tagelang so weitergehen...
vielleicht schon mal über die Autorenrechte nachdenken, falls das Ergebnis veröffentlicht werden soll :D
es ist ein bischen was von allem
Ich würde jederzeit eine Lanze für Shanas puristischen Gesangsansatz brechen, wer das kann :great:
Andererseits kann man die Ohren nicht davor verschliessen, dass (vermutlich) die Mehrheit des Publikums gar nicht mehr weiss, wie so etwas klingt.
Das zeichnet sich auch immer in Fragen nach dem 'wie' einzelner Gesangsaufnahmen ab.

Selbst meiner an Technik völlig desinterssierten besseren Hälfte fällt auf, wenn beim Fernsehton plötzlich mal kein Kompressor an ist.
'...Man versteht ja gar nichts...' oder ein irritiertes: '...ist die CD kaputt ?' weil ein zeitgeistiger Radio-Edit die Grenzen des Geschmacks eindeutig überstrapaziert.
Ein fesches Frollein Flott aus USA heimst Grammy für Grammy als beste Sängerin ein...
ohne dass da eine einzige Silbe unbearbeitet veröffentlicht oder auch nur 1 Strophe am Stück 'gesungen' wurde.

insofern würde ich auch für einen moderaten Mittelweg plädieren, einfach wissen was geht und/oder üblich ist - in groben Zügen.
... und neuem gegenüber aufgeschlossen sein

cheers, Tom
 
Soll sie jetzt im Gegenzug sagen: wenn ich jahrelang Geld und Zeit in Gesangsausbildung und -weiterbildung investiert habe und noch immer investiere, müssen das alle anderen Bandmitglieder auch machen?

Ja und Nein. Ich kann allerdings nur von mir reden. Mein Motto ist "Stillstand ist Rückschritt!".
Ich habe über 20 Jahre Gitarren-, Klavier- und einigen anderen Instrumentalunterricht bekommen/genommen, mir darüber hinaus Fachliteratur zu allem möglichen küstlerischen, technischen und rechtlichen Kram rund um das professionelle gemeinsame Musizieren zugelegt und Kurs und Workshops besucht und nebenher noch weit jenseits der 10.000 EUR über die Jahre in Equipment investiert. Und ich behaupte ich bin damit unter den Instrumentalisten nicht allein.

Und dann kommt ein Sänger der meinetwegen 10+ Jahre Gesangsunterricht hatte und meint, nur weil er in seine Gesangsausbildung investiert hat muss da nicht mehr kommen? Keine eigene Gesangsanlage, mit viel Glück ein eigenes Mikro ... mit ganz viel Glück sogar ein brauchbares, kein eigenes Kabel, keine Ahnung wie, wo und warum er sich irgendwo anstöpseln soll und beschwert sich bei jeder Probe, dass das ja alles nicht so klingt wie er sich das vorstellt und schmeißt mit Vokabeln um sich die er mal gehört, aber nicht begriffen hat und will im Studio das Kommando übernehmen.

Gibt es nicht? Doch, habe ich bisher fast ausschließlich erlebt. Es gab in den letzten 20 Jahren genau eine Ausnahme.

Ah...ich reg mich schon wieder auf ... durchatmen ...

So wie ich von einem Gitarristen erwarte, dass er sein Instrument, seinen Verstärker und relevante Effekte/Tools wie z.B. Verzerrer beherrscht, erwarte ich von Vocalisten, dass sie ihre Stimme, die Gesangsanlage und ebenfalls relevante Effekte/Tools beherrschen. Das ist in meinen Augen das Handwerkszeug um in einer klassischen Pop/Rock/Metal- oder was auch immer Kapelle zusammen spielen zu können.

Vielleicht bin ich auch einfach schon zu alt und meine Ansprüche zu hoch.
 
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Ach weißt du, wenn ich im Gegenzug jetzt anfange, meine ebenfalls selbst erlebten Klischees über die Eierschneider auszupacken, dann fürchte ich, dass der Thread in eine unangenehme Richtung abdriftet. Das wollen wir doch lieber nicht.

Ich persönlich kenne keine halbwegs professionellen Sänger, die kein Equipment besitzen. Vor 20-30 Jahren gab es das aber zugegeben öfter mal.
 
Nochmal zurück zum Thema: Mir kommen bei Veranstaltungen in letzter Zeit immer wieder diese Dinger unter. Insbesondere an die zwei Teile kann ich mich erinnern.
http://www.musik-service.de/PA/Effektgeraete-PA/TC-Helicon-Voice-Live-Touch.html
https://www.thomann.de/de/tchelicon_voicetone_create_xt.htm
Dabei traten bis jetzt zwei mögliche Fälle auf:
Erstens die Presets werden lieblos durchgeschaltet, es kommt zu Lautstärkesprüngen oder irgendwas komprimiert da oder was auch immer. Das führt auf einer lauten Metalbühne gern mal zu heftigsten Feedbacks und dadurch das sich den Sound dauernd ändert ist da auch nicht viel mit Einpfeifen zu machen. Wir haben das Ding dann meistens wieder raus genommen.

Zweitens es tut, und die Sänger Pflastern sich total mit riesigem Hall und Delay oder sonstigen Spezialeffekten zu. Ich denke mir dann am Pult meistens "Na gut, von mir aus, was soll's, wenn die das so haben wollen..." egal wies klingt und kümmere mich dann eben nur um den Rest des Bandsounds.

Wenn man die Preise dieser Geräte anschaut und bedenkt das TC sonst auch gute Produkte abliefern kann, glaube ich das man da schon auch schöne Sounds rausholen kann. Das erfordert aber eine gewissen Einarbeitungszeit und Technikaffinität beim Benutzer. Wenn sich eure Sängerin eh schon wehrt so ein Ding zu benutzen, würde ich nicht versuchen sie dazu zu überreden. Das sich der Bandsound wirklich verbessert durch so ein Ding hab ich bis jetzt noch nicht erlebt.
Was dagegen sehr gut funktioniert ist wenn die Band mit eigenem Tonler unterwegs ist, der dann zum Beispiel die Dubdelays, Harmonies und Megafonsounds vom Pult aus fährt.
 

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