Wie alt ist der durchschnittliche Jazzer?

  • Ersteller GenDerDepp
  • Erstellt am
hui, klasse altersmischung in diesem forenthema! :^)
mir fällt auf, daß die altersgruppen von unter zwanzig
und über vierzig am stärksten vertreten sind. seltsam, ne?

ich selbst bin 43, hab im alter von etwa 15 jahren den jazz für mich entdeckt,
und mit ca. 17 als autodidakt begonnen, in kleineren jazzcombos e-bass und
anfangs noch gelegentlich aushilfsweise (und schlecht) schlagzeug zu spielen.

nach einer mehrjährigen pause vom musikmachen bin ich seit nunmehr
einigen jahren (4? 5?) wieder dabei, diesmal auf e-bass und jazzgitarre, fast
ausschließlich mit standards (realbook rauf und runter); von gelegentlichem
jammen mit freunden abgesehen aus zeitgründen meistens solo und zuhause.

frank
 
Ich senf auch mal dazu: Bin jetz 16 und hab vor ca. 3 Jahren mit Jazz angefangen als Schlagzeuger eines Jazzqunintets. Heute is aus dem Quintet ein Quartet geworden, und es is noch ein Quintet und eine Bigband dazugekommen, also mein interesse zum Jazz is durchaus ziemlich stark, nix groovt besser, da kann man sich als Schlagzeuger auch so richtig schön austoben :D:great:

Gruß, Ziesi.
 
ich bin jetzt 14, spiele seit 9 jahren klavier, aber erst ein halbes jahr lang 'n bisschen jazz... aber hauptsächlich suche ich mir klänge und improvisiere 'n bisschen drüber...
ich geh auch bald in 'ne big band
also, von wegen jung... ;)
 
Was ist denn ein Jazzer?
Ist das denn nicht eher eine philsophische Frage (jawoll, konsequent mit ph geschrieben, bin 38)??
Ich spiele als Posaunist seit 2 Jahren über Changes.
Kann ich das perfekt? Nein, kann ich nicht.
Ich muß halt üben, üben und üben.
Verdien ich mit Musik mein Geld? Nein, tu ich nicht.
Was ist ein Jazz-Posaunist ohne Freundin?
Obdachlos!!
Makaber, aber real.
Interessiert mich Jazz? Voll und ganz.
Ich hab' halt Spaß dran und liebe die Impulsivität.
Das Leben schaukelt einen mal hier und mal dort hin und man muß sich anpassen und mitspielen.
Insofern bin ich von ganzem Herzen Jazzer und die Bürokraten können mich mal. Bessere Impro folgt bald,

2-5-1-bis denne
Matt
 
Guten Abend,

hab gerade einen kleinen Plausch mit tuzz über's Leben und den Jazz geführt, da dacht ich mir, vielleicht tut's ja noch irgendjemand anderen interessieren.
Also, der Vollständigkeithalber hier ein extrem ausschweifender und unstrukturierter Exkurs über mein Leben und die Musik :rolleyes::


Ich bin 19, gehe in die 13te Klasse eines humanistischen Gymnasiums in Hamburg (Christianeum). Gitarre spielen hab ich mit 6 Jahren begonnen, damals noch unfreiwillig. Hab dann 8 Jahre vorallem Klassik, die letzten vier Jahre dann auch Blues, Flamenco und sonstige Stilrichtungen, die man noch auf ner Konzertgitarre spielen kann, gemacht.
Irgendwann hat ich das Gefühl dass ich mit dem Lehrer nicht mehr vorran komme und hörte auf, Unterricht zu nehmen.
In der 5ten hab ich mir dann ne seeehr billige E-Gitarre gekauft..hatte keine Ahnung von sowas..hatte ja immer nur auf Klassik gespielt.

Na, was ich zu dem Zeitpunkt konnte, war nicht so besonders. Den absoluten Großteil meiner jetzigen Fähigkeiten hab ich mir selber beigebracht, hauptsächtlich durch viel Musik hören, Gehör schulen (kann viele Stücke mit Akkorden und Melodie gleichzeitig nach einige Male hören so spielen :)). Jazz, Blues und sowas hab ich glaub ich mit 14-15 oder so angefangen zu hören, das ging damit los dass ich mir in so nem alternativen CD-Laden Sachen wie Ella Fitzgerald, Charlie Parker, Louis Armstrong und so kaufte. Wurd dann immer stärker das Interesse, wanderte auch immer wieder, im Moment ist so der Bebop und Funkjazz das was mich am meisten reizt.
Jazzguitarristen wie Joe Pass, Kenny Burrell, Barney Kessel höre ich im Moment Tag und Nacht, versuche ihren Stil zu verstehen, spiele Stücke nach.
(Beispiel: Autumn Leaves von Barney Kessel, meine Lieblingsversion:
http://youtube.com/watch?v=gUF7AV4U0-8
oder Joe Pass, göttlich:
http://youtube.com/watch?v=jgNcajMmMYY (!!!)
http://youtube.com/watch?v=aWa6aChSf1w,
http://youtube.com/watch?v=hdZqjQqFzkU&mode=related&search=)
Von Joe Pass hab ich ja auch die Signature Gitarre, die du in meinem Avatar sehen kannst ;-)
Ja, daher kommt im Moment meine Inspiration und Motivation.

...wie ich aufs Improvisieren im Jazz gekommen bin (wenn ich die Gitarre in der Hand hab (5-6h pro Tag), improvisiere ich eigtl. zu 90% oder mehr)

Durch meine klassische Grundausbildung hatte ich schon immer ein theoretisches Verständnis von Harmonien, Tonleitern und dem ganzen krams.
Da ich schon immer (mittlerweile vll. seit 8 Jahren) fast nur frei gespielt hab, kann ich den Theoriekram mittlerweile völlig ohne nachzudenken aufs Griffbrett übertreiben.

Jazzharmonie hab ich in den letzten Monaten begonnen sehr intensiv zu studieren, durch ständiges Hören von Jazz, nachspielen, Bücher lesen (->zb Joachim Vogel, Jazz Guitar Secrets, gutes Buch), Chord Melody Versionen von Standards lernen.

Letzteres hilft ungemein, die komplexen Harmonien, die in jedem Jazzstandard stecken, vollständiger zu verstehen und einem so langsam ein immer größeres "Vokabular" an Jazz-Voicings/Phrasen/Licks zu verschaffen.

Spielen tu ich im Moment mit Abstand zum größten Teil alleine zu Hause (wobei das nicht so schlimm ist, denn alleine einen Song in seiner ganzen Fülle und Vielfalt zum Klingen zu bringen (d.h Bass, Chords, Melody zugleich (jene Technik, die Joe Pass auszeichnete) ist mit das reizvollste für mich.

Ansonsten bin ich in einer Brassband sowie einem kleinen Duo/bald Quartett Setting mit Klavier. Und natürlich immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. ;)

So, erstmal genug Finger-Wundschreibing. ;)

Tschüss,
Jona
 
ich bin 15 und jazzerin
also dass ich das ganze betreibe noch nicht soo lang, seit herbst nehme ich jazzgesangstunden
aber ich habe schon im mutterbauch jazz gehört und bin damit aufgewachsen, also fühle ich mich eigentlich schon lange als jazzerin
Ich komme aus Österreich und in der Region wo ich herkomme, hören leider fast nur Leute die 40+ sind Jazz...
fast niemand in meinem Alter!
:(
aber das ist auch nicht überall so...
 
ich bin 15 und jazzerin

das ist mal ne coole aussage, finde ich.

wenn's aber hauptsächlich nach der pränatalen prägung ginge, müßte ich wohl
heute noch auf chubby checker ("twist again") und hugo strasser & co. stehen ... ;^)

frank
 
auf musik bezogen, wie denn sonst?
 
ja eh :rolleyes:
ich wollte nur klarstellen dass ich nicht überheblich wirken will, wenn ich mich mit 15 als jazzerin bezeichne
 
ich wollte nur klarstellen dass ich nicht überheblich
wirken will, wenn ich mich mit 15 als jazzerin bezeichne

also, zumindest für mich kam das kein stück überheblich rüber. mir gefällt das selbstbewußstsein.
käme ja schließlich auch keiner von verstand auf die idee, das bei blues, soul oder funk pauschal für
überheblich zu halten. außerdem finde ich, daß es eh zu wenig jazzer gibt ... in allen altersgruppen. ;^)

frank
 
Ich finde man müsste die definiton eines Jazzers erstmal Klarstell um diese Frage zu Beantworten! ist ein Jazzer einer, der die Jazzclubs Rockt und ein krasser Virtuose ist, oder einer der einfach freude an dieser musik hat und sich damit beschäftigt (ob aktiv oder passiv) ?

ICh bin kein Virtuose, doch beschäftige ich mich mit dieser musik mach acuh mit meiner combo Jazz-rock jodoch nicht auf dem nieveau eines Mike Sterns oder anderen "Jazzern"

Naja viel gefasel um zur Frage zu kommen ich bin 17 !
 
ich bin (fast) 16 ,gitarrist und geiger, und beschäftige mich erst seit kurzem mit jazz

ich bin hauptsächlich blueser , bewege mich aber immer mehr in richtung jazz....
 
ist ein Jazzer einer, der die Jazzclubs Rockt und ein krasser Virtuose ist, oder einer der einfach freude an dieser musik hat und sich damit beschäftigt (ob aktiv oder passiv) ?!

hi,

jazzer und jazzerinnen sind nach meinem verständnis diejenigen leute, deren
besondere begeisterung beim musikkonsum und beim aktiven musizieren einem
oder mehreren der vielen verschiedenen dieser musiksparte zugerechneten stile gilt.

virtuosität ist für mich nach diesem verständnis bei weitem nicht so wichtig wie
persönliche leidenschaft und musikalische prioriäten. ich bin selbst nach meiner
einschätzung von virtuosentum sehr weit entfernt, und wahrscheinlich reicht meine
leidenschaft für den jazz lange nicht aus, um diesen status jemals zu erreichen.

trotzdem bilden verschiedene dem jazz zugerechnete musikformen soetwas
wie das zentrum meiner aktiven und passiven musikleidenschaft; etwas zu
dem ich trotz häufiger ausflüge in viele andere musikalische genres immer
wieder zurückkehre. das geht mir so, seitdem ich etwa fünfzehn war.

um's mal seeehr vereinfacht, emotional und meinetwegen verkalauert auszudrücken:
i love to take travels to hardcore and hard rock. but hard bop is home. ;^)

frank
 
Du Sagst es Frank!!
 
Ola, bin 19 und spiele Bass. Höre seit ein paar Jahren zunehmend Jazz und bekomme seit einem halben Jahr Unterricht mit Orientierung zur Jazz-Theorie. Rein technisch ist das dabei nichtmal so schwer...finde es nur hart eine GUTE Bassline zu improvisieren.
Und das braucht halt unglaublich viel Übung, Gefühl und Erfahrung.
Für mich isses trotzdem der Musikstil geworden, der meinem Herzensblut entspricht.
 
Ich sehe das auch wie Frank (Stehe auch neben Jazz noch auf allen möglichen anderen Scheiss, von Death Metal bis Ska). Bin relativ neu dabei (bin 17) und habe die Musiktheorie von Franz Sikora aufgesogen und lerne jetzt Standards. Ich spiele auch in ner Big Band und hoffe dass ich bald ne Combo organisieren kann zum üben ... mal schaun ^^.
 
JAJA ich denke auch dass es darauf ankommt wieman zu der Musik steht, wenn man dort wie furyINsane oder ich mit intusiasmus und interesse rangeht könnt man sich als jazzer bezeichnen egal wie gut oder schlecht man ist.
Doch man ist kein jazzer (meiner meinung nach), wenn man ne platte vo frank sinatra hat und sie ganz nett findet und auch nicht anfängt bei jazzradio zu kotzen weil einem das "Gedudel" auf den sack geht, denn jazz ist auch langsam wieder Mode, wei man an der neuen Popstars-gruppe sieht, sind die voll auf Soul und so abgerichtet worden und wenn jezte einer kommt der mal charlie parker gehört hat und behauptet er sie jazzer ist das nicht richtig; er hat nichts gegen jazz und hört ihn ab und an auch mal gerne Jazz, Aber er ist kein Jazzer!!
Sorry dass ich gerade mich ein bisschen aufrege ich hatte gestern abend eine heftige diskusion zu diesem Thema.
 
Hi Musikfans!
Ich kann Euch nicht sagen, wie alt der durchschnittliche Jazzer ist, ich kann Euch nur sagen, daß sich der Musikstil bei mir in den letzten Jahren vom Rock/Blues immer mehr zum Jazz/Blues gewandelt. Diese Wandlung habe ich schon bei einigen Musikern (auch passive, welche, die nur Musik hören) im Freundeskreis feststellen können.
Ach so, ich bin fast 52. Ich hoffe aber, daß ich hier trotzdem weiter mitmachen darf :D !
Greetz
 

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