Ich finde der Artikel ist mal ganz großer Mist. Als ich die Seite geöffnet hatte, dachte ich erst, dass wäre nur ein Teil des Artikels und war dann erschrocken, dass diese hingerotzten paar Zeilen wirklich der große Durchbruch sein sollten.
Für mich weist die ganze Sache mehrere Haken auf: Er ist 28 Jahre alt, schreibt aber von den goldenen alten Zeiten, als das Gras noch grüner war und das böse Internet nicht an jeder Straßenecke verfügbar war. Also mal im Ernst, soweit von der Internetgeneration ist er auch nicht weg, was nicht allein schon die Tatsache, dass er bloggt, belegt. Ich halte es für widersinnig, eine Technologie und die Umgangsweise damit auf eben jenen Verbreitungswegen anzuprangern. Da beißt sich für mich der Hund nen bissel in den Schwanz.
Aber mit diesem Tasten-Tourette hätte er es sicherlich auch in keine Zeitung dieser Welt geschafft.
Meiner Ansicht nach ist der Artikel schlecht strukturiert und, mal unter uns Pastorentöchtern, die Einleitung ist schon graupig. Der Übergang von der Vorstellung seiner Person und Qualifizierung für diesen Artikel zum eigentlichen Thema ist mit holperig noch wohlwollend umschrieben.
Desweiteren möge er sich mal überlegen, wie frustrierend es "damals" war, wenn man dieses und jenes Lied erlernen wollte, aber zum Verrecken keine Noten dazu gefunden hat. Jetzt findet man immerhin schneller Hinweise darauf, WO man diese Noten finden kann. Und mir persönlich ist ne schlechte Tab allemal lieber als gar nichts zur Orientierung vor mir liegen zu haben. Das Benutzen einer Tab bedeutet ja nicht, dass man das eigene Gehirn nicht benutzen darf. Wenn sich etwas falsch anhört, wird das von mir nicht so übernommen, sondern nach meinen Vorstellungen ausgebessert. Fertig aus. Das war aber "früher" nicht anders.
Ich kann da nur teilweise zustimmen. Sicher gibt es heute viel mehr Auswahl als früher. Man muss sich nicht mehr entscheiden welches Album man sich jetzt kauft, man lädt einfach alle. Dass aber alles nach nur einmal hören gelöscht wird ist so nicht richtig. Musik hat heute einfach nicht mehr diese Qualität von früher, alle kopieren sich gegenseitig und es gibt kaum noch etwas neues. Die uralten Sachen von AC/DC und Metallica zum Beispiel bringen auch heute noch jeden zum abrocken. Wer aber wird sich schon in 10 Jahren noch für die Musik begeistern die heute aktuell ist

. Es gibt einfach zu viel mittelmäßige bis schlechte Musik. Und die paar wenigen Künstler, die es wirklich noch immer schaffen einfach anders zu sein, sich aus der Masse hervorzuheben, die haben auch heute noch großen Erfolg. So schaut es aus.
Ich glaube nicht, dass die Auswahl heute wirklich viel größer ist als früher. Es wirkt denke ich nur im Nachhinein so, weil man sich an die "kleinen Fische" von damals halt nicht mehr erinnert. Aber wenn man mal in nem Plattenladen alte Scheiben durchschaut, denkt man sich auch nur: "Und für diesen Mist wurde Vinyl verhunzt?!" oder "Wer und was zur Hölle ist das?"
Auch, dass die Musik heute von schlechterer Qualität sei als damals, wage ich zu negieren. Das du dabei AC/DC anführst finde ich amüsant, denn deren Lieder sind an Einfachheit im Aufbau kaum zu übertreffen, wie ich finde. Oder nehmen wir die goldenen Klassiker, wie z.B. "Satisfaction". Das Lied ist so kompliziert aufgebaut wie ein Billy-Regal. Aber es funktioniert. Das ist die Hauptsache. Und auch heutige Musik funktioniert und sie wird es auch in 10 Jahren noch.
Ich denke, dass man auch noch in 10 Jahren Oasis hören wird, oder Amy Winehouse (um mal ein tagesaktuelles Beispiel zu bringen). Und auch Gestalten wie Rihanna oder Lady Gaga werden noch gespielt werden. Nur dann auf den Radiosendern, die heute unsere Eltern hören.

Musik ist in ihrer Gestaltung immer einem Zeitgeist unterworfen, aber nur weil der sich wandelt bedeutet das mMn nicht, dass die Lieder damit verschwinden müssen.
Ich will dich damit nicht angreifen, nicht, dass du mich falsch verstehst, aber ich halte deine Sicht bei der Sache grade einfach für zu eingeschränkt (und nicht beschränkt).