Der nächste informative Stop - und Baustein zu unserer These …
Vor dem 18. Jahrhundert war das Black Country ein ländliches Gebiet aus mehreren kleinen Städtchen. Die industrielle Revolution in der Mitte des 18. Jahrhunderts, sowie die Kohle und Kalkstein Vorkommen sorgten für sprunghaften Anstieg der Bevölkerungszahlen. Mit der Industrialisierung kam nicht nur der Aufschwung, sondern auch die Luftverschmutzung. Im viktorianischen Zeitalter war logischer Weise auch nicht mit Umweltauflagen zu rechen. Charles Dickens beschrieb die Zustände wie folgt: "Die Fabrikschornsteine pusten ihre Pest aus Rauch heraus, verdunkeln das Licht und verpesten die traurige Luft“. (
The Old Curiosity Shop)
Der amerikanische Konsul in Birmingham beschrieb die Region als „schwarz am Tag und rot in der Nacht“. Aus der Luftverschmutzung durch die Schwerindustrie, die die Umgebung mit schwarzem Ruß einhüllten, beruht nach der Volksmeinung auch der Name Black Country. Nach einer bekannten, in ihrem Wahrheitsgehalt aber zu bezweifelnden Anekdote ordnete Königin Viktoria bei einer Fahrt ihres königlichen Zuges durch diese Gegend an, die Vorhänge an den Fenstern herabzulassen. Historiker haben indessen darauf hingewiesen, dass der Name vermutlich älter ist und von den überirdisch auftretenden Kohlevorkommen, die in der Landschaft zu sehen waren, herrührt.
Welche Variante auch immer die Namensgebung beeinflusst hat, lassen wir mal dahingestellt. Fakt ist aber, dass in der Gegen kräftig und zupackend gearbeitet wurde … und wo die passiert wird auch kräftig gefeiert. Unser Gastgeber hat uns erzählt, dass zu Zeiten der noch vorhandenen Schwerindustrie fast in jedem Ort an jedem Tag Live Musik zu hören war. Dies in Veranstaltungshallen der Größenordnung 1000 Personen. Nicht nur davon ist ein Großteil verschwunden.
Im Laufe der Zeit hat sich das Black Country aber abgewandt von Schwerindustrie und Kohle - ähnlich wie wir es im Ruhrgebiet in unserer eigenen Geschichte nachlesen können. Bereits in den späten 1960er Jahren wurden zahlreiche Bergwerke geschlossen und Gesetze zur Luftreinhaltung haben dafür gesorgt, dass das Black Country heute nicht mehr schwarz ist. Gleichwohl gibt es auch heute noch einige Industrie, jedoch längst nicht mehr in dem früheren Maße. Große Teile leiden heute unter der hohen Arbeitslosigkeit und gehören zu den ärmsten Gemeinden im Vereinigten Königreich.
Was mir bei dem Trip aufgefallen ist, sind die relativ humanen Preise. 2,20 Pfund für ein Pint Bier sucht man hier im Rhein-Main Gebiet zumindest vergebens und ich erlaube mir jetzt mal die direkte Korrelation zwischen Bierpreis und starkem/schwachen Wirtschaftsstandort.
Sozusagen Volkswirtschaft für Anfänger.
Wenn man bei Wikipedia nach Black Country sucht, dann landet man auch bei einer recht interessanten Auflistung an die Gegen kennzeichnenden Künstlern. Poeten und Dichter sind keine drin, dafür aber ein paar Herren der härteren Gangart.
- Ozzy Osbourne
- Tony Iommi
- Glenn Hughes
- John und Jason Bonham
Nehmen wir also mal kurz an, dass Black Sabbath einer der Startpunkte für Metal waren, so hätten wir die einzig "akzeptable" Farbe schon mal geklärt …
…
BLACK …
Logisch daher, dass es dieser Prototyp aus der Werkstatt nicht mit dieser Farbstellung in die Produktion geschafft hat.
Gruß
Martin
Bitte nehmt an dieser Stelle mit: Abwandernde Industrie sorgt für geringere Chancen einen Teil des Produktes "nebenbei" herstellen zu lassen. Ein Verstärker-Hersteller alleine befeuert keine metallverarbeitende Industrie. Man kann das in Eigenregie versuchen und sich die entsprechenden Pressen und Ziehwerkzeuge anschaffen … (hier bei National stehen die alten Maschinen aus der Zeit in der Rickenbacker´s mit Beauchamp zusammen Resonator Gitarren gebaut haben … hier lang:
#1 - Rickenbacker in der Konstellation mit seiner Kompetenz erst mal "nur" metallverarbeitender Betrieb, Instrumentenbauer wurde man erst später.)
Laney hatte zwischenzeitlich 5 Standorte für Metallshop, Holzverarbeitung und Co. - sinnvoll nutzen kann man sie jedoch erst ab einem entsprechende Volumen.