Ich kann nur von mir ausgehen, und da muss ich sagen, ich habe tatsächlich die Grundlagen am Anfang vernachlässigt. Hätte ich Anfangs strukturierter gelernt / geübt könnte ich heute viel besser sein. Aber: Damals hatte ich eben keine Lust auf strukturiertes üben oder Musiktheorie sondern wollte nur die Riffs meiner Lieblingsbands nachspielen.
Es ist aber möglich, dass wenn ich damals Unterricht genommen hätte, ich die Lust am Gitarre spielen verloren hätte. Ich hatte vor dem Gitarre spielen ein paar Klavierstunden und die haben mir damals die Lust an der Musik erstmal genommen.
Man kann durchaus später, wenn man sich länger mit dem Instrument beschäftigt hat, die verpassten Basics nachholen, wenn man die Lust dazu verspürt. So war's zumindest bei mir. Ich denke aber, dass man mit strukturiertem üben (erst lernen der Basics und darauf aufbauen) von Anfang an, sich später viel leichter tut.
Zum Anwenden von Theorie in einer Coverband: Mir hat die Theorie auch beim covern sehr viel weitergeholfen. Früher habe ich die Soli Note für Note nachgespielt. So musste ich mich im Lied nicht "orientieren". Wenn ich das Solo in der richtigen Geschwindigkeit gespielt habe, war ich automatisch an der richtigen Stelle fertig. Aber, erstens hat das Note für Note lernen von Soli immer sehr lange gedauert und zweitens, wenn ich mich mal verspielt habe, bin ich völlig rausgeflogen und wusste nicht mehr an welcher Stelle des Liedes ich mich gerade bewege, geschweige denn, was ich spielen soll.
Beides ist deutlich besser geworden, seit ich improvisieren gelernt habe (und dazu gehört meines Erachtens ein Mindestmaß an Theorie Kenntnis)