wer veranstaltet von euch noch selber Untergrund-Konzerte und wie läuft es bei euch?

  • Ersteller Moshpit
  • Erstellt am
Leider hat er in allem komplett unrecht, besonders was die Ausführungen zum Thema Musikmarkt betrifft, da wir uns da eigentlich im Verbauchsgütermarkt oder FMCG bewegen, weswegen auch keine Sättigung eintreten kann. Mit einer Veranstaltung bewegt man sich aber auch nicht im Musikmarkt, man konkuriert ja nicht mit der CD sondern mit Fernseher und Kino.

Das sehe ich anders, und zwar einfach, weil der Mensch (selbst ein Arbeitsloser) einfach nur eine begrenzte Menge Freizeit hat. Zwar handelt es sich um "Verbrauchsgüter", aber wenn ich mir anschaue, dass heute schon Teenies zigtausende MP3's auf ihren Festplatten horten (die sie garantiert noch gar nicht alles gehört haben), dann entsteht bei denen gar nicht der Bedarf, auf Konzerten "neue" Musik zu entdecken. Mit schnelllebigen MP3's wird man heute dermaßen zugeschmissen, dass das Interesse am einzelnen Song bzw. Interpret immer mehr sinkt. Für Top-Star-Konzerte scheint das Interesse offensichtlich immer noch da zu sein - so füllen Leute wie Herbert Grönemeyer oder Robbie Williams immer noch riesige Hallen und Stadien. Aber schon bei etwas weniger bekannten Leuten, die es nicht ganz so hoch in die Charts geschafft haben, z. B. Let Loose, Mocky, Before Four, Judy Weiss oder Gebroeders Ko (in Deutschland unter "Ko & Ko" veröffentlicht), wird es schon deutlich schwieriger bis völlig unmöglich, Konzerttermine ausfindig zu machen - sofern die überhaupt mal irgendwo auftreten. Noch kleinere Bands (die nun mal die große Mehrzahl aller Bands ausmachen), bekommen gar nicht erst die Möglichkeit, irgendwo aufzutreten. Ulrich Galden etwa (ja ich weiß, diese Homepage ist voll mit Werbemüll) ist ein recht versierter Gitarrist (hört euch einfach mal die MP3's auf seiner Seite an), kann aber (ähnlich wie ich) überhaupt nicht gut verhandeln und sich vermarkten - er ist da einfach nicht der Typ für. So kommt er gar nicht erst an Gigs, obwohl er gerne irgendwo auftreten würde. Da der Mann ein Bekannter von mir ist, kenne ich ihn sehr gut, wir treffen uns regelmäßig und musizeren auch zusammen. Aber live kann man den Mann praktisch nirgendwo sehen - einfach weil er keine Bookings kriegt. Ebenfalls habe ich versucht, Konzerttermine für Bianca & Harry zu finden; keine Chance ... die scheinen noch nicht mal eine Homepage zu haben. Die Good Old Fellows haben seit Jahren eine Bandpage online, aber ebenfalls keine Konzerttermine eingetragen - hier habe ich jetzt mal den Webmaster angemailt; mal gucken ob da eine Antwort kommt ... Dann Spillwark: Seit Jahren geistert von denen eine MP3 durch diverse Webseiten - aktuell z. B. hier rechts unten - die es mir ebenfalls sehr angetan hat. Die offizielle Homepage der Gruppe www.spillwark.de ist aber so schlecht, wie es schlechter nicht mehr geht: Konzerttermine seit sieben Jahren (!!!) nicht mehr aktualisiert, E-Mail-Button kaputt. Alles Bands, die ich super finde und durchaus auch Interesse an Konzerten hätte.

Das und alles weitere, was du schreibst, ist absolut wichtig. Letztlich musst du denken wie ein Gastronom. [...] Nur mal so als Anregungen. Man kann sicher aber noch eine Menge machen, damit sich die Sache lohnt und die Leute kommen. Der Gedanke, dass das nicht von jetzt auf gleich geht, stimmt meiner Meinung nach auch absolut!

Wie ich schon mal weiter oben angemerkt habe, sehe ich in diesen "regelmäßigen Konzertserien" das Problem, dass die (wie die Formatradios) auf eine eng definierte Zielgruppe zugeschnitten sind und sich daher für Leute wie mich (Fan von sehr vielen unterschiedlichen Musikrichtungen) nur sehr bedingt eignen. Auf Dauer wiederholt sich einfach irgendwann alles. Ich möchte halt mal auf einen Chanson-Abend gehen, dann auf eine Salsa-Veranstaltung, dann afrikanische Choräle, dann Ambient, dann Schlager, dann spanische Folklore... usw... da kann ich mich fast nur nach Einzel-Konzerten orientieren - Konzertreihen gibt's in den meisten Richtungen gar nicht.

Zudem werden viele Musikrichtungen in den Charts ja nur durch einen oder sehr wenige bekannte Songs repräsentiert. So hatte etwa der 90er-Hit "Adiemus" einen sehr eigenen Musikstil, den ich danach von keiner Band mehr gehört habe. Ich wüsste jetzt auch nicht, was für eine Musikrichtung das jetzt sein könnte, und wie/wo man Bands finden könnte, die eine ähnliche Richtung einschlagen. Die Mischung aus Country und Dance wurde nur durch zwei Gruppen, Rednex und Two Cowboys, erfolgreich repräsentiert. Die gezielte Suche nach Country-Dance-Konzerten verläuft hingegen im Nichts. Ebenso haben z. B. die Kelly Family, Beach Boys, Michael Jackson, King Africa oder Scatman John alle ihre derart eigenen Sounds, die aber nirgendwo einkategorisiert wurden - die werden alle in den großen Topf "Pop" geschmissen. Aufgrund der fehlenden Katalogisierung findet man dann keine Bands, die einen bestimmten Stil weiter verfolgen.

DJ Nameless
 
Hmm... nur Bands zu holen, die man selber schon gesehen hat... auch das ist ein massiver Aufwand, sich erst mal alle möglichen Bands live anzuschauen, um dann eine Auswahl zu treffen... für die meisten Veranstalter ein viel zu hoher Aufwand.

Für mich persönlich nicht. Ich mache seit über 20 Jahren Musik, habe selber ein paar hundert Konzerte gespielt und noch viel mehr Bands selber live gesehen. Von daher kenne ich eh schon eine ganze Menge Bands persönlich. Ich kann außerdem an Hand einer Aufnahme schon ganz gut vorher aussieben, welche Band was verspricht und wo ich nicht hinfahren brauche. Zudem gibt es hier im Umkreis sehr viele Bands und viele Konzerte und ich hab kein Problem damit, in einem halben Jahr mir mal 5 oder 6 Konzerte anzugucken oder eine Band im Proberaum zu besuchen. Wenn du gute Bands auf der Bühne haben willst, darfst du dich nicht alleine auf Studioaufnahmen verlassen.

Leider hat er in allem komplett unrecht, besonders was die Ausführungen zum Thema Musikmarkt betrifft, da wir uns da eigentlich im Verbauchsgütermarkt oder FMCG bewegen, weswegen auch keine Sättigung eintreten kann. Mit einer Veranstaltung bewegt man sich aber auch nicht im Musikmarkt, man konkuriert ja nicht mit der CD sondern mit Fernseher und Kino.

Alles andere zur Marktüberschwemmung und wie es angeblich dazu kam ist auch völliger Quatsch, aber das ist hier nicht Thema.

Sehe ich nicht so. Auf jedem Markt kann eine Übersättigung eintreten. Das betrifft nicht nur Dinge zum anfassen sondern auch Dienstleistungen und eben Konzerte. Wie du ganz richtig feststellst, tritt man hierbei auch noch in Konkurrenz zu anderen Unterhaltungsformen was die Sache nicht gerade erleichtert.

Außerdem möchte ich nochmal daran erinnern, das es mir um Metal-Konzerte geht. Von anderen Sachen habe ich wie eingangs erwähnt wenig Plan und es ist für mich auch nicht interessant. Deshalb sehe ich das auch nicht als Problem an, das man PA + Licht braucht weil das ja bei Metal-Konzerten noch nie anders war. Erfahrungsgemäß haben eigentlich alle Clubs wo solche Dinger laufen eigene PA + Licht. Das mietet man eben mit. Die Preise reichen da von 150-1500 Euro bei annähernd gleicher Größe des Raumes. Dann muss man eben nicht gerade den teuersten Club nehmen. Dabei ist ja noch nicht mal gesagt, das man für mehr Geld auch mehr Leistung bekommt, teilweise ist es sogar umgekehrt. Ich kenne durchaus Clubs, die bieten für 300 Euro mehr als andere für 1000. Da zahlt man mehr für den Namen des Clubs. Die wollen die kleinen unbekannten Bands ja gar nicht mehr haben und sind nur deshalb so teuer. Da hat der Preis mit der Leistung nichts zu tun.
 
Also ich kann die Situation nur aus der Sicht meines Dorfes (ca 15k Einwohner, im Nachbarort genausoviele) beschreiben: Als ich 14-15 war, waren die Konzerte im örtlichen JUZ sehr, sehr gut besucht. 300 Leute waren bei Konzerten wirklich normal. Als wir 2005 unseren ersten Gig dort gespielt hatten, haben sogar 600 Leute wirklich den Eintritt von 3€ bezahlt, sprich, es war wirklich, wirklich gut besucht. Irgendwann 2007 wurde das Ding dann leider zugemacht und in ein Mehrgenerationenhaus umgewandelt. Irgendwie geht es jetzt aber doch, dass man in dem selben Raum wie früher Konzerte veranstaltet, was wir vor einem Monat mit 2 befreundeten Bands und weiteren Freunden auch getan haben. Leider war das Event nicht mehr annähernd so gut besucht wie "damals". Wir zogen vielleicht knapp 60-80 Leute und konnten froh sein, dass wir einigermaßen Getränkeumsatz machten. Im Prinzip waren bis auf Freunde und (weitläufigere) Bekannte also nicht viele neue Gesichter da, obwohl wir gezielt an den Schulen die Woche vor dem Konzert geflyert haben.

Aufgefallen ist mir auch, dass selbst kostenfreie Konzerte nicht gut besucht sind, was vielleicht darauf schließen lässt, dass Konzerte nicht mehr so "in" sind, wie vor ein paar Jahren, aber alleine von meiner subjektiven Sicht lassen sich keine Trends ableiten.

Gerade in Dörfern wie hier, sollte man meinen, dass an einem Freitagabend nicht viel Alternativprogramm vorherrscht. Dummerweise war genau an unserem Konzertdatum gleichzeitig das Türkeispiel der DFB-Elf. Wir hatten natürlich einen TV besorgt, aber vielleicht hätten wir das public-Konzert-Viewing ankündigen müssen ;)
 
Ich habe meinen ersten selbstorganisierten Gig eben hinter mir. Das ist schon nicht ohne. Speziell wenn Leute nicht zahlen wird es ganz schnell ganz unübersichtlich. Abgesehen davon, dass der Organisator der Depp ist, der alles vorstreckt, alles macht und dann übern Tisch gezogen wird.

Der Veranstalter ist ausserdem "uncool", wenn er vorgeschlagene Regelungen nicht akzeptiert, die ihm noch mehr Verlust und Unsicherheiten bescheren. Dieses Urteil wird am liebsten von denen gefällt, die finanziell erst gar nicht dazu beitragen, dass so ein Abend rund läuft.

Ich mach das ab jetzt nur noch mit guten Freunden oder Vollprofis. Den Rest kann man in die Tonne kloppen.

Über mangelndes Publikum können wir aber nicht klagen. Das war schon ordentlich.
 
Auf jedem Markt kann eine Übersättigung eintreten. Das betrifft nicht nur Dinge zum anfassen sondern auch Dienstleistungen und eben Konzerte. Wie du ganz richtig feststellst, tritt man hierbei auch noch in Konkurrenz zu anderen Unterhaltungsformen was die Sache nicht gerade erleichtert.

Eben, mein ich ja ... einfach weil der Mensch nur eine begrenzte Menge Freizeit zur Verfüng hat.

Außerdem möchte ich nochmal daran erinnern, das es mir um Metal-Konzerte geht. Von anderen Sachen habe ich wie eingangs erwähnt wenig Plan und es ist für mich auch nicht interessant.

Eigentlich müsste doch die Frage, wie man ein Konzert organisiert, damit es gut besucht ist, unabhängig der Musikrichtung beantwortbar sein. Es ist doch völlig egal, ob es sich um eine Power-Metal-Band oder einen Shanty-Chor handelt. Die Grundfrage bleibt doch: Wie mache ich das potenzielle Publikum auf die Veranstaltung aufmerksam, bzw. wie kann ich mich umgekehrt als Besucher über anstehende Konzerte informieren.

DJ Nameless
 
Eigentlich müsste doch die Frage, wie man ein Konzert organisiert, damit es gut besucht ist, unabhängig der Musikrichtung beantwortbar sein. Es ist doch völlig egal, ob es sich um eine Power-Metal-Band oder einen Shanty-Chor handelt. Die Grundfrage bleibt doch: Wie mache ich das potenzielle Publikum auf die Veranstaltung aufmerksam, bzw. wie kann ich mich umgekehrt als Besucher über anstehende Konzerte informieren.

DJ Nameless

Ich habe die Fragestellung bewusst auf "Metal" und "Untergrund" eingeschränkt, damit hier nicht jede Idee breitgetreten wird, die zwar nett zu diskutieren ist aber mir nicht im geringsten weiter hilft. Sonst reden wir hier über die Möglichkeit, Plakate am Ententeich im Stadtpark zu kleben weil da ja immer eine Menge Leute für eine halbe Stunde verweilen oder jemand kommt auf die glorreiche Idee, Anzeigen in Printmedien zu schalten, die mich aber leider selbst bei einer Viertelseite die halbe Abendkasse kosten.


Ich habe meinen ersten selbstorganisierten Gig eben hinter mir. Das ist schon nicht ohne. Speziell wenn Leute nicht zahlen wird es ganz schnell ganz unübersichtlich. Abgesehen davon, dass der Organisator der Depp ist, der alles vorstreckt, alles macht und dann übern Tisch gezogen wird.

Wie meinst du das? Wer zahlt denn dem Veranstalter für irgendwas Geld? Redest du von Sponsoren?

Du musst echt mit eiserner Faust regieren, sonst tanzen dir gerade die Bands auf der Nase rum. Gerade mit sowas wie "Zeitplan" haben viele echt ein Problem. Ich mache mir das immer einfach und sage: keine Ahnung wann ihr anfangt, aber ich weiß auf die Sekunde genau wann ihr aufhört. Diverse Vermieter von Locations sind auch nicht schlecht: plötzlich fehlt die Hälfte der zugesagten Technik und die andere Hälfte ist gerade kaputt. Ohne jemanden kräftig in den Hintern zu treten, habe ich noch nie ein Konzert über die Bühne bekommen. Du darfst dir wirklich GAR NICHTS gefallen lassen, den Konjunktiv streichst du ohne Ausnahme aus dem Sprachgebrauch und deine Ansagen musst du so formulieren, das jeder Fünfjährige sie kapiert. Ich habe mal gedacht: ey, das sind alles erfahrene Leute, denen musst du nicht jede lächerliche Selbstverständlichkeit erklären. Falsch. Musst du doch.
 
Ich habe die Fragestellung bewusst auf "Metal" und "Untergrund" eingeschränkt, damit hier nicht jede Idee breitgetreten wird, die zwar nett zu diskutieren ist aber mir nicht im geringsten weiter hilft. Sonst reden wir hier über die Möglichkeit, Plakate am Ententeich im Stadtpark zu kleben weil da ja immer eine Menge Leute für eine halbe Stunde verweilen oder jemand kommt auf die glorreiche Idee, Anzeigen in Printmedien zu schalten, die mich aber leider selbst bei einer Viertelseite die halbe Abendkasse kosten.

Eigentlich muss man jetzt definieren, was "Underground" ist und was nicht. Ich würde den Begriff "Underground" mittlerweile weniger an der Musikrichtung als am Bekanntheitsgrad der jeweiligen Bands festmachen. Schließlich gibt es heutzutage in fast jeder Musikrichtung große bekannte Stars als auch unbekannte Musiker. Selbst Metal-Musik an sich hat m. E. allein durch bekannte Star-Bands wie Accept, Manowar oder Guns 'N Roses im Prinzip eine riesige Fangemeinde - allerdings gibt es auch eine sehr große Zahl Hobby-Bands, die in dieser Richtung spielen. Die Musikrichtung ist in der Regel dieselbe, "Underground" vs. "Mainstream" lässt sich hier m. E. nur am Bekanntheitsgrad definieren.

In anderen Musikrichtungen sieht es ganz genauso aus: Reggae hat auch ihre großen Stars wie Culcha Candela, aber wenn man sich mal eine "durchschnittliche" Reggae-Band anschaut, zahlt die auch nur drauf. Im Techno oder Dance sacken Star-DJ's wie Sven Väth oder Klubbingman Mega-Gagen ein; legt aber ein unbekannter Hobby-DJ dieselbe Musikrichtung auf, ist die Disco leer. Und selbst im Schlager-Sektor gibt es neben großen Stars wie Andrea Berg oder Guildo Horn auch zahllose eher unbekannte Leute, wie z. B. Entertainer Berni, den ich in die Kategorie "Underground-Schlager" einordnen würde, weil er eben keinen hohen Bekanntheitsgrad und somit nur eine sehr kleine Fangemeinde hat. Genauso kann man z. B. afrikanische Musik in Europa auch als "Underground" ansehen, auch wenn es ganz vereinzelt Titel wie "Alane" oder "Waka Waka" in die Charts schaffen.

DJ Nameless
 
Eigentlich muss man jetzt definieren, was "Underground" ist und was nicht. Ich würde den Begriff "Underground" mittlerweile weniger an der Musikrichtung als am Bekanntheitsgrad der jeweiligen Bands festmachen.

Würde ich Untergrund und Metal gleichsetzen, hätte ich nur von Untergrund gesprochen. Ich habe ja nicht so einen Tunnelblick, das ich der Meinung wäre, nur im Metal gäbe es Musiker und Bands die von der breiten Masse nicht wahrgenommen werden. Im Bereich Metal kann man den Untergrund ganz einfach erkennen: ich habe Bands die mehr oder weniger für Spritgeld & Catering spielen und Eintrittspreise wofür ich in großen Hallen noch nicht mal ein Bier kriege. Das muss nicht zwangsläufig heißen, das so ein Event klein ist. Zum Dong Open Air kommen immerhin 2000 Leute und bis auf wenige Ausnahmen spielen da kleine Bands. Das ist zwar verglichen mit Wacken winzig aber 2000 Leute sind ne Hausnummer. Es gibt haufenweise Bands die in der zweiten Liga spielen (mal als Vergleich aus dem Sport) - also immerhin professionell - und für ihre Tour erheblich kleinere Läden buchen. Sowieso trauen sich inzwischen selbst größere Fische nicht mehr auf eine eigene Tour sondern klinken sich lieber auf einem halben Dutzend mittelgroßer Open-Airs ein.
 
Im Bereich Metal kann man den Untergrund ganz einfach erkennen: ich habe Bands die mehr oder weniger für Spritgeld & Catering spielen und Eintrittspreise wofür ich in großen Hallen noch nicht mal ein Bier kriege.

Und genauso kann man es auch in anderen Genres erkennen. Ich habe schon genug Bands aus Bereichen wie Gospel, aufrikanische Choräle, Salsa, Samba-Batucada, Rock'n'Roll, Experimental oder volkstümlicher Schlager gesehen, die teilweise sogar aufs Spritgeld verzichtet haben, um überhaupt auftreten zu können. Das sieht also woanders ganz genauso aus wie im Metal.

DJ Nameless
 
Das sieht also woanders ganz genauso aus wie im Metal.
Allerdings geht es dem TE um Metalkonzerte, und auch wenn alles irgendwie Musik ist und überall die Musiker im Schnitt wenig verdienen so hat die Schlagerband eine komplett andere Zielgruppe.
Deswegen ist es denke ich auch zielführender beim Thema zu bleiben und auch über Underground-Metal und nicht über Eurodance oder Gospel zu diskutieren.
 
Allerdings geht es dem TE um Metalkonzerte, und auch wenn alles irgendwie Musik ist und überall die Musiker im Schnitt wenig verdienen so hat die Schlagerband eine komplett andere Zielgruppe.

Das sollte man nicht pauschalisieren. Ich habe schon Metal-Bands live gesehen, Rockstars wie die Troggs oder Spencer Davis, ebenso wie ich schon mehrmals die Bläck Fööss live gesehen habe, die ja eher schlager-orientiert sind. Captain Jack habe ich ebenso live gesehen wie Reinhard Mey oder die Wise Guys. Und ich bin da nicht der einzige: Meine Eltern haben schon so unterschiedliche Acts gesehen wie Hannes Wader, Whitney Houston und Safri Duo; ein Brieffreund von mir war sowohl bei Black Sabbath (also Metal) als auch Nena (also Schlager). Ein anderer Freund von mir war mal bei DJ Shog (also Trance) hatte aber im Auto eine CD mit griechisch-orientalischer Folklore laufen. Sicher gibt es auch heute noch Leute, die Hardcore-Fans einer bestimmten Stilrichtung sind, aber ich habe den Eindruck, dass das wieder weniger wird, wie auch die genannten Beispiele zeigen.

Und jetzt mal eine interessante Preisfrage: IST DAS HIER JETZT SCHLAGER ODER METAL??? Und was ist DAS HIER? Techno-Metal?

DJ Nameless
 
Aber DJ Nameless. Du musst berücksichtigen, dass in diesem Thread nicht relevant ist, welche tollen Bands du dir schon so angeguckt hast. Der TE hat eben nicht nach Name Dropping gefragt, sondern nach Underground Metal-Konzert-Veranstaltern.



Es liegt wahrscheinlich an meinem Anti-Alkoholismus, dass ich Getränkespecials auf Konzerten irgendwie asi finde, ich muss aber zugeben, dass sowas wohl beim Publikum ziehen muss. In Discos passiert ja bis auf die Getränkespecial auch eigentlich jedes Wochenende das gleiche und die haben auch stabile Besucherzahlen.
Naja, irgendwie muss man die Leute ja locken und Met aus Hörnern passt vielleicht sogar ganz gut zu einem Metalkonzert, aber irgendwie hätte ich ein komisches Gefühl dabei, wenn man für ein Konzert nicht mit der Musik wirbt.
 
@DJNameless: da hat Medusa-Man in der Tat recht. Ohne dir zu nahe treten zu wollen: wen du schon auf der Bühne gesehen hast und wie breit dein musikalischer Horizont ist, interessiert mich in Zusammenhang mit dem Thema wie eine Wasserstandsmeldung vom Strunder Bach.

@Medusa-Man: man kann ja durchaus mit einer Happy-Hour oder so werben, ohne das dabei die Bands gleich total in den Hintergrund rücken. Auf die Vorderseite des Flyers würde ich immer noch die Namen der Bands malen. Getränkepreise sind dann eher was für die Rückseite.
 
man kann ja durchaus mit einer Happy-Hour oder so werben, ohne das dabei die Bands gleich total in den Hintergrund rücken.
Vielleicht wäre da ein wenig Marktforschung angesagt. Was ist die Motivation auf kleine Konzerte von unbekannten Bands zu gehen? Für manche ist es vielleicht sogar die Hoffnung genau an dem Abend auf die geilste Band der Welt zu treffen und das beste Konzerterlebnis seines Lebens zu genießen... für die meisten wird es wohl eher der Spaß an einer Party sein.

Wenn ich mir jetzt einen Flyer anschaue für eins der typischen kleinen Konzerte, dann stehen da vier Bandnamen (je metallischer es wird desto unleserlicher wird es meistens) und darunter eine blumige Beschreibung der Musikrichtung. Dann noch Ort und Zeit. So richtig angemacht bin ich nicht, das was bei mir ankommt ist dass dort eine eventuell gute, aber vielleicht auch grottige Livedarbietung (einfach aus der Erfahrung heraus das einige Bands auf dem Niveau nicht so unglaublich gut sind) statt findet. Wenn es mir allerdings nur um eine gute Liveshow geht, dann gebe ich halt 15-20 Euro aus und schau mir eine Band wie Sepultura oder was sonst so gerade durch die Stadt kommt an. Die 10 Euro mehr (was meist nur knappe drei Bier sind) ist das gegenüber der durchschnittlichen Lokalband fast immer wert.

Wenn mir allerdings mal jemand der so etwas veranstaltet eine gute Metal-Party verspricht, und das als dicken Bonus auch noch mit Livemusik - das würde doch schon viel mehr dem entsprechen was ich mir von so einem Abend erwarte. Nur so als Gedanke, vielleicht ist das Guinness für zwei Euro genau so wichtig wie die Band die auf der Bühne steht, ebenso dass man zwischen den einzelnen Bands noch die Möglichkeit bekommt sich zu unterhalten und dass das ganze nach der letzten Band noch weiter geht.
 
Vielleicht wäre da ein wenig Marktforschung angesagt. Was ist die Motivation auf kleine Konzerte von unbekannten Bands zu gehen? Für manche ist es vielleicht sogar die Hoffnung genau an dem Abend auf die geilste Band der Welt zu treffen und das beste Konzerterlebnis seines Lebens zu genießen... für die meisten wird es wohl eher der Spaß an einer Party sein.

Oder eben, dass die ganze Szene an einem Ort ist, man sich kennt und tifft und nebenbei den Sound live geboten bekommt, den man gerne hört. Die großen Bands kommen ja auch nicht alle Tage vorbei. Ein Getränke-Special wäre da eher ein Zusatz.
 
Mit dem Argument habe ich es auch schon versucht. Scheinbar stehen aber Getränke ganz oben auf der Rangliste für einen gelungenen Abend, gefolgt von anderen Belustigungen, womit alles andere als Musik gemeint ist (wohlgemerkt auf einem Konzert) dann kommt die Band, die an dem Abend spielt und irgendwo ganz am Ende sind die anderen Leute, die auch diese Veranstaltung besuchen.
Mal ehrlich, auf teure Konzerte von großen Bands geht ihr doch auch nicht alleine. Schon allein wegen Sprit oder Bahnkosten.

Aber was soll man machen. Ansonsten hilft nur noch sich aus Protest an eine Discotür zu ketten, oder an den Tourbus von Slayer.
 
Oder eben, dass die ganze Szene an einem Ort ist, man sich kennt und tifft und nebenbei den Sound live geboten bekommt, den man gerne hört. Die großen Bands kommen ja auch nicht alle Tage vorbei. Ein Getränke-Special wäre da eher ein Zusatz.
War jetzt auch eher eine Übertreibung, ich will auch nicht auf billigen Alkohol hinaus.;) Im Grunde meine ich dass man zu diesen kleinen Konzerten aus genau dieser Motivation heraus hingeht. Man trifft sich, feiert, hat einen schönen Abend, man kommt im Grunde primär für die Veranstaltung, nicht speziell für die Band.

Zu größeren Konzerten geht man ja schon mal weil man genau diese Band sehen will. Wenn jetzt die kleinen Konzerte genau so beworben werden, aber ich aber genau diese Band gar nicht kenne oder aber mir nicht so viel von ihr verspreche, dann fehlt dieses motivierende Moment.


Du als Werbefachmann kannst das sicher genauer analysieren, das ist jetzt eher ein loser Gedanke. Aber das könnte vielleicht einer der Gründe sein warum wie hier anfangs auch beklagt der Abend im Club (wo im Zweifel die gleiche Musikrichtung die anderswo live gespielt wird aus der Konserve läuft) vorgezogen wird.
Bei der Überlegung ob man hingeht muss quasi ein "und wenn die Band nicht so toll ist, dann wird es immer noch ein verdammt lustiger Abend" im Kopf auftauchen, und kein "und wenn Band nicht so toll ist, dann wird es ein scheiß Konzert über das ich mich ärgern werde"
 
Du als Werbefachmann kannst das sicher genauer analysieren, das ist jetzt eher ein loser Gedanke. Aber das könnte vielleicht einer der Gründe sein warum wie hier anfangs auch beklagt der Abend im Club (wo im Zweifel die gleiche Musikrichtung die anderswo live gespielt wird aus der Konserve läuft) vorgezogen wird.
Bei der Überlegung ob man hingeht muss quasi ein "und wenn die Band nicht so toll ist, dann wird es immer noch ein verdammt lustiger Abend" im Kopf auftauchen, und kein "und wenn Band nicht so toll ist, dann wird es ein scheiß Konzert über das ich mich ärgern werde"

Genau so meinte ich das. Moshpit hat es ja schon ganz richtig beschrieben, ein regelmäßiges Event kann sich etablieren, wenn die Gäste wissen, dass sich dort die "Szene" trifft, dass es immer wieder gute Bands geben kann und man eben die Leute trifft, die man treffen möchte. Und er hat auch ganz richtig erkannt, dass man als Veranstalter da auch den Mut und das Durchhaltevermögen braucht, um diesen Zustand zu erreichen.

Sponsoren kann eigentlich ein interessanter Punkt sein. Gerade wir aus dem Getränke-Universum suchen immer die Nähe zum Underground, da wir ja nie wissen, wo wann das nächste "große Ding" entsteht, es für unsere Markenausrichtung als hippes Getränk aber ganz toll ist, wenn wir von Anfang an dabei sind. Mein Arbeitgeber ist da eher auf der Festival-Welt zuhause, zum Beispiel bei Omas Teich, das wir schon gesponsert haben, als es wirklich noch sehr klein war, andere Marken wie Jack Daniels suchen da mehr das Club-Umfeld. Ich hatte bisher nicht das Gefühl, dass es das anspruchsvolle, großstädtische Szene-Publikum stört, wenn da ein Jack Daniels Banner auf der Bühne hängt oder man einen Welcome Drink umsonst bekam.
 
Interessante Diskussion hier (wenn auch ich jetzt nicht alles gelesen habe... *g*).

Kurz eine Annekdote, die vielleicht ein bisschen Mut macht:

Ich bin Mitglied in mehreren Musikinitiativen bei uns in der Region (Unterfranken) und veranstalte mehrmals jährlich Konzerte (mit), vorwiegend im Bereiche Rock & Metal. Die Zuschauerzahlen variieren manchmal enorm, von 25 bis 150 ist da alles dabei. Wenn auch bei uns der Trend tendentiell rückläufig ist bzw. stagniert. Anders gesagt: wenn mal 100 Leute da sind, freuen wir uns wie Bolle, das ist ne gute Zahl (also für ein Jugendhaus, das ca. 250 Leute fasst schätz ich mal...).

Wir hatten in den vergangenen Wochen eine Veranstaltung mit 4 Nachwuchsbands: Metalcore, Hardcore, Death Metal und Folk Metal. Eine der Bands hatte ihren ersten Gig, eine kam aus dem Nachbarort (ca. 30km weg), die andere aus über 200km Entfernung, so dass nur eine Band direkt aus der Stadt war. Von sich aus schonmal nicht die besten Voraussetzungen, vor allem weil die Stilrichtungen dann doch etwas gemischt waren.

Wenige Wochen vorher haben wir dann erfahren dass am gleichen Termin ein Metal-Konzert statt findet, 2 Querstraßen weiter. Mit mehr und vor allem viel, viel bekannteren Bands. Eine der Bands dort, eine der bekanntesten und erfolgreichsten Metal-Band unserer Region, machte CD-Release-Party und hat schwere Geschütze aufgefahren.

Wir haben dann kurzzeitig überlegt unsere Veranstaltung abzusagen, weil wir mit kaum mehr als 20 Leuten gerechnet haben.

Und was ist passiert? Bei uns waren 160 zahlende Gäste (Jahresrekord!!!), bei der anderen Veranstaltung ca 140. Damit hätte vorher niemand gerechnet, der totale Wahnsinn! Das zeigt sehr schön das viele Veranstaltungen nicht immer planbar sind. Manchmal wird man positiv überrascht, und manchmal geht´s in die Hose. Bei unserer nächsten Veranstaltung 2 Wochen später waren`s dann wieder nur 40 Gäste......
 
Vielleicht hätte das andere Konzert ja doppelt so viele Gäste gehabt, wenn sich nicht die eine hälfte zu euch verlaufen hätte! :D Das wäre jedenfalls echt witzig.
 

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