Wer kann heutzutage noch was mit Schallplatten anfangen?

  • Ersteller winterd
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...und auch die Dynamik vergleichbar machen.
Du meinst, eine LP mittels hochwertigem Abtastsystem und Entzerrerverstärker und Interface ohne weitere Bearbeitung auf CD überspielen und dann vergleichen? Aber wieso soll dabei die Dynamik verändert werden? Kann ich mir nicht so recht vorstellen.

Klang, hm, naja, wer das Gras wachsen hört, vielleicht, ich bestimmt nicht. Aber wenn, dann müßte man mal probieren, wie es klingt, wenn man die Aufnahme mit 24 Bit und 192 kBit/s wandelt und auch in dieser Auflösung speichert (nicht auf CD runterwandelt) - hört jemand dann noch einen Unterschied?
 
Du meinst, eine LP mittels hochwertigem Abtastsystem und Entzerrerverstärker und Interface ohne weitere Bearbeitung auf CD überspielen und dann vergleichen? Aber wieso soll dabei die Dynamik verändert werden?


Das ist ja die Frage, die ich mir stelle: Ist es der Einfluss des speziellen Masterns für CD oder ist es bereits die Digitalisierung, die den Unterschied macht.
 
Ich liebäugle mit einem Clearaudio Plattenspieler, die sollen recht komfortabel (weil teilweise bereits justiert) sein und gut klingen, muss ich mir aber erst mal anhören. Und so lange tut's auch mein Dual 714Q aus den 80ern :)

Dieser Dual ist schon ein gutes Gerät. Ich glaube nicht, dass da ein "Einstiegsmodell" von Clearaudio eine Verbesserung darstellt. Oder willst Du gleich in den gehobenen vierstelligen Bereich gehen?

Ich würde dem Dual eher einen neuen Tonabnehmer im gönnen und evtl. eine Wartung, z.B. hier: http://www.dualklinik.de
 
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Ich habe einen neueren Dual. Meinen alten 80er Jahre Dual hatte ich einem früheren WG-Mitbewohner überlassen ... der war um Welten besser !
 
Dual war jahrelang weltweit die Nr. 1 was die Stückzahlen bei Direktantrieben angeht, nicht etwa irgendein Japaner. Da war richtig Know-How vorhanden.

Auch wenn man heute von einem Vinyl-Boom spricht und es ein vielfältiges Angebot neuer Plattenspieler gibt, so sind deren Stückzahlen doch lachhaft gegen das, was Dual oder Thorens in den 70ern und frühen 80ern bis zum Erscheinen der CD produziert haben.

Heutige Plattenspieler sind im Vergleich dazu Klein(st)-Serienprodukte, was sich auf die Preise auswirkt. So ein ProJect, der heute 500,- EUR kosten muss, hätte bei den damaligen Stückzahlen vermutlich für 100 Mark im Schaufenster gestanden ...

Umgekehrt würde ein so aufwändiger Plattenspieler wie bspw. ein Thorens 126 bei den heute nur noch erreichbaren Stückzahlen wohl etliche Tausend EUR kosten müssen.

Und ich wies ja früher schon daraufhin: In den 70ern gab es einen enormen HiFi-Boom, das war ein enormer, wichtiger Markt. Entsprechend viel wurde geforscht und verbessert. Plattenspieler hatten Anfang der 80er einen enormen Entwicklungsstand erreicht. Die heutigen Hersteller wissen nichts, was nicht damals auch schon bekannt war ... Eher im Gegenteil, es ist durch die Ablösung der CD viel Know-How verloren gegangen, dass man sich heute z.T. erst wieder erarbeiten muss.

Insofern kann ich demjenigen, der in das Thema LP (wieder-)einsteigen möchte nur empfehlen, sich auf dem Gebrauchtmarkt umzuschauen. Die hochwertigen Serien von Dual oder Thorens sind eine Bank. Es gibt auch extrem gute, schöne Japaner, hier ist aber leider die Ersatzteilversorgung im Falle eines Falles schwierig. Für Dual und Thorens bekommt man eigentlich noch alles nach.

Einen Tonabnehmer zu wechseln und einen Tonarm einzustellen, ist übrigens kein Hexenwerk. Ich habe mich da ein wenig eingelesen, eine Einstellschablone besorgt und dann war das innerhalb von einer halben Stunde zu meiner Zufriedenheit erledigt.
 
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Da war richtig Know-How vorhanden.
Kein wunder, schließlich haben sie's ja quasi erfunden :)


Der DUAL- MOTOR!

Es handelt sich hierbei um eine Kombination aus Federlaufwerk und Elektromotor. Mit Nachdruck wird die Elektromotorenentwicklung vorangetrieben, vor allem mithilfe des neu eingestellten Ingenieurs Hermann Papst (später Papst Motorenwerke). Später wird noch die Schallplattenwiedergabe über Radio möglich, zu welchem Zweck Emil knecht eine weitere Neuheit, den magnetischen „Pick-Up“ . So wurden zu jener Zeit die Tonabnehmersysteme bezeichnet. Von nun an werden die Dualmotoren mit den Pick-Up´s und elektrischen Ausschaltern zu einer Einheit, dem Phonochassis, zusammengebaut. Somit ist die Stunde der Dual-Plattenspieler gekommen und prägt ab 1935 das Markenzeichen der Firma die nun als Dual-Gebrüder Steidinger firmieren.

Dual Motor

Dual Motor

Pick-Up

:great:

Quelle & mehr...
 
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Dieser Dual ist schon ein gutes Gerät. Ich glaube nicht, dass da ein "Einstiegsmodell" von Clearaudio eine Verbesserung darstellt. Oder willst Du gleich in den gehobenen vierstelligen Bereich gehen?

Ich wollte mir mal ein Moving Magnet System zum Vergleich anhören, z. B. den Clearaudio Performance. Das hat aber Zeit, der Dual ist auch nicht schlecht und außerdem hab ich grad in eine neue Stereoanlage investiert und hör mich dann mal rein, wenn sie gekommen ist. Aber stimmt schon, diese alten Dual sind wirklich ok und robust - meiner hat schon so einiges mitgemacht :)
 
Ich habe nach Recherche und Beratung in einem wirklich guten Laden auch einen MM-Tonabnehmer für meinen Thorens 3001 gekauft, nämlich dass Clearaudio Performer V2 für 300,-. Der Verkäufer hatte mich überzeugt, dass ein MM für meine Musik (Rock, Pop, Metal, teils auch ein bisschen Blues und Jazz) besser funktioniert als ein MC, obwohl ich zu einem (teureren) MC tendierte.

Da ist tonabnehmermäßig bei meinem Setup noch Luft nach oben (der 3001 wurde Anfang der 90er durchaus mit Tonabnehmern der 1.500-Mark-Klasse ausgestattet) aber man muss ja alles in Relation sehen ... Und ein 300,- Tonabnehmer reicht in meinem Fall jedenfalls schon, um mit Digitalquellen (je nach Produktion, wie weiter oben erläutert) mindestens gleichzuziehen.

Ich bin zwar "Thorensianer" (ich hatte vor dem 3001 die Modelle 160 Mark I, 147, 126, 160 Mk VI), aber einige der Duals finde ich technisch sehr interessant! Über einen 701 oder 704 (Vorgängermodelle von Deinem) hatte ich mal nachgedacht. In eine neue Holzzarge gesetzt (siehe http://www.dualklinik.de) finde ich die sogar ganz schick. Ein Dual-Zweitplattenspieler könnte definitiv mal ein Thema werden. Aber auch einige japanische Direkttriebler haben was, ein Kenwood KD 990 oder 7010 z.B. Materialmäßig deutlich fertiger und edler als jeder Dual oder Thorens, aber klanglich nicht unbedingt ...

Bei aktuellen Modellen reizt mich nur ein Linn LP 12, die sind aber unfassbar teuer. Ansonsten gefällt mir von den aktuellen Plattenspielern nicht viel. Und was für mich gar nicht geht: Mauselaufwerke in "Bohrinseln"-Form, also alles, was keine eckige Zarge hat sondern auf (schlimmstenfalls verchromten) runden Türmen steht ;-)

Wie gesagt, wenn man etwas Neues in der Qualität der 80er-Topmodelle haben will, muss man tief, tief, tief in die Tasche greifen.

Lieber die Kombi alter Plattenspieler + neuer, hochwertiger Phono-Preamp/Amp. Denn auf dem Sektor hat sich was getan. Auch bei den Lautsprechern. Aber Plattenspieler? Bloß nix neues ... Für mich jedenfalls ;-) Oder eben LP 12 in mittlerer Ausstattung. Aber 8.000,- Euro dafür?
 
Bohrinsel will ich auch nicht, der Linn sieht mir aber, nachdem ich mal einen in echt gesehen habe (abseits von den vorhandenen technischen Qualitäten, die über jeden Zweifel erhaben sein sollten) aber zu sehr nach Musiktruhe aus, was man natürlich auch als Understatement auslegen kann. Mein Dual ist allerdings auch nicht grade ein feuchter Designertraum :)

Eigentlich würde mich auch der T+A G 2000R reizen, kommt mit Clearaudio MC Tonabnehmer und -arm, allerdings auch auf 5500 Euro Liste und dann bräuchte ich noch den Vorverstärker und wahrscheinlich noch ein 500 Euro Kabel ... Allerdings habe ich den noch nicht live gesehen/gehört und bin mir nicht sicher, ob die Leute von T+A bei Plattenspielern ebenso gute Qualität liefern wie beim Rest der R Serie. Aber optisch passen würde er halt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Geschmacksache, klar. Für mich ist halt der Thorens 160 oder auch 125 "der" schnörkellose, klassische Plattenspieler schlechthin und der Linn lehnt sich ja stark an die alten Thorens an. Wichtig für mich ist ein eckiges Gehäuse und ein Subchassis, der Rest ist verhandelbar ;-) Es muss halt wie ein Plattenabspielgerät aussehen und nicht wie eine Maschine, mit der Tonrillen in Rohlinge geritzt werden (=Bohrinsel).

Eine vergleichsweise moderne, mir gefallende Variation des klassischen Subchassis-Drehers ist der Roksan Xerxes. Da finde ich auch den hauseigenen Tonarm optisch sehr gelungen:

xerxes.jpg


T+A führt ja im Prinzip 1:1 das alte Braun-Design von Dieter Rams fort. Dagegen lässt sich nicht viel sagen ...

Bei Plattenspielern wäre T+A bei mir vermutlich deshalb nicht erste Wahl, weil Plattenspieler nicht unbedingt DAS Schwerpunktthema der Firma ist, das seit Jahrzehnten ununterbrochen weiterentwickelt wurde, wie das eben bei Linn oder Roksan der Fall ist. Könnte ohnehin eine Fremdenwicklung sein?

So oder so: Wenn Du dereinst tatsächlich so viel Geld für einen Dreher investieren kannst/willst, hast Du ein beneidenswertes Problem bei der Auswahl!
 
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Da der Thread ja doch mehr in den technischen Bereich abgedruftet ist, schiebe ich ihn mal ins Media-Center :)
 
Wollte am Erscheinungstag eines Albums von Boysetfire die CD in einem grossen Elektronikmarkt kaufen. Wurde mir gesagt "LP ist da, CD wurde noch nicht geliefert".
Da hatte ich dann mal kurz überlegt, ob ich mir nicht doch noch schnell einen Plattenspieler besorge. Leider wäre ich bei sowas zu abgelenkt, um das zu zelebrieren.
Damals auf dem Sofa stundenlang CDs gehört, Booklet gelesen... alles nicht mehr das selbe.
 
Solide, einfache Arbeitstiere sind die Technics SL 1900 / 2000. Auf eBay kommen öfter Wohnzimmergebrauchte in recht gutem Zustand für kleines Geld hoch. Eine Audio technica oder ein Ortofon drauf und man einen guten Alltagsplattenspieler. Ist zwar nix zum Angeben aber für ein vergleichbares Neugerät muss man schon 800 € mehr ausgeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Xerxes sieht gut aus :)

Problem ist halt auch wieder die Anhörbarkeit, bei T+A, Linn, Clearaudio wüsste ich, wo ich die hören kann, beim Xerxes erstmal nicht, muss mich mal umschauen. Beim T+A weiß ich halt nur, dass der Tonarm von Clearaudio ist und dass er optisch zum Rest der Anlage passt, mir aber für einen Plattendreher ein wenig zu technisch aussieht (kann's nicht anders beschreiben), liegt aber vielleicht auch an der spacigen Abdeckhaube.
 
Ich glaub, ich hab's (oder mich hat's, wenn man die Meinung meiner Frau hinzuziehen würde). Ist jetzt doch ein Masselaufwerk geworden, aber wie ich finde noch nah am klassischen Plattenspielerdesign:

Solid_Wood_MPX.jpg


Acoustic Solid Wood, dazu ein anderer Tonarm und ein Benz ACE oder Ortofon Quintet Tonabnehmer. Phonovorverstärker Musical Fidelity MX. Freu mich schon darauf, meine alten und neuen Scheiben hören zu können :)
 
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Sehr schönes Teil. Ich bin sicher, dieses Gerät wird auch das letzte Staubkörnchen aus deinen 300 Mal gespielten alten Platten korrekt auf die Lautsprecher bringen.
 
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Definitiv.

Vor allem aus diesen Schätzchen

k-tel_power_hits_1973.jpg


:D ... Ist ja glücklicherweise nicht meine einzige Platte und ein paar "echte Schätzchen" hab ich schon noch im Fundus
 
Nee sorry. Den authentischen Klang für diese Platte wirst du nur mit sowas in dieser Art hinkriegen.

ps_telefunken_hit2000LS_gr.jpg
 
bei dem schönen Design ist es wirklich ein Jammer, dass der Mr. Hit nur als Oberfräse taugt ... :( :D

cheers, Tom
 

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