Allerdings stören mich die beiden Mängel (Pickguard + Neckplate) schon sehr.
Kann man die beiden Komponenten problemlos wechseln?
Grundsätzlich kein Problem, aber beim Pickguard wird sich durch den Austausch womöglich nix ändern.
In beiden Fällen wurden wohl einfach die Schrauben zu fest angezogen. Vielleicht reicht es schon, die Schrauben etwas zu lockern. Wenn sie sich dauerhaft verzogen haben sollte und Du eine neue Halsplatte montierst, solltest Du ebenfalls darauf achten, die Schrauben nicht ganz so brachial anzuziehen. Das ist nicht nur unnötig, sondern kann im Halsholz auch Verspannungen erzeugen, die klanglich eher schaden. Handfest reicht völlig. Ein Tipp: Erst anziehen, dann Saiten aufziehen und stimmen, danach die Halsschrauben nochmal etwas lösen und dann erst endgültig anziehen. Auf diese Weise bekommst Du eine kraftschlüssigere Verbindung. Beim losen Aufschrauben bleibt immer etwas Spiel, während die Saitenspannung danach den Hals fester in die Tasche zieht, bis der Halsfuß dort anstößt.
Das Pickguard sollte bei einer neuen Gitarre noch elastisch genug sein, das muss man vermutlich nicht austauschen (es sei denn, Du willst ein dreilagiges, das dann aber natürlich nicht mehr dem 50s-Look entspricht). Sinnvoll wäre es dabei eventuell, die Löcher vor allem im unteren Bereich etwas zu erweitern, damit beim Eindrehen der Senkkopfschrauben nicht sofort Zug auf die Kunsstoffplatte kommt. Denn 100% exakt sind die Bohrlöcher im Holz so gut wie nie platziert, da muss man schon etwas Spiel lassen. Dabei kannst Du auch gleich die Reste der Schutzfolie entfernen, die sich nach Deinen Bildern mit reingedreht haben (und die Toleranzen zusätzlich verringern). Ein Pickguard ist keinen besonderen mechanischen Belastungen ausgesetzt, da muss man die Schrauben wirklich nicht so anknallen. In der Summe aller Schrauben hält es idR schon mit sehr wenig Zug spielfrei.
Zum eigentlichen Thema: ich habe nicht den Eindruck, dass sich Mexico und China heute noch viel nehmen. In Mexico dürfte die Kontrolle etwas engmaschiger sein, in China sprechen wir von einem Land, das heute HiTech-Geräte en masse produziert. Unterm Strich dürften eher die Vorgaben aus USA entscheidend sein, wieviel es denn kosten darf. Eine American Standard könnten die Chinesen sicher locker herstellen, wenn man ihnen die Mittel bewilligt, entsprechendes Holz, Hardware und Arbeitszeit darauf zu verwenden.
Bisher habe ich den Eindruck, dass das nicht der Fall ist, und die Mexico-Gitarren ganz bewusst etwas höher positioniert werden - was man dann auch merkt. Die Cina-Gitarren von Fender finde ich in ihrer Preisklasse oft sehr gut, aber sie fühlen sich mMn weniger "erwachsen" an.
Gruß, bagotrix