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mb0
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Hallo zusammen, lange nicht gesehen .
Ich hatte mich ja bereits in einem anders GAS-Thread (def.: GAS: http://neuerdings.com/2013/10/05/gear-acquisition-syndrome/) dazu geäußert, dass ich evtl. ein Problem haben könnte – ich habe mich daraufhin wirklich intensiv mit diesem Thema in Selbstreflektion auseinandergesetzt und folgenden Text verfasst, mich aber nie getraut diesen auch wirklich zu posten.
Ihr kennt das sicherlich alle, dass man mal das eine oder andere Stück Equipment einkauft, für das „eigentlich“ kein Bedarf besteht. Bei mir hat sich das Ganze in den letzten Jahren zu einem ziemlichen Problem gemausert.
In den letzten Jahren habe ich so viel Equipment angeschafft, wie ich im Leben nicht nutzen kann. Mein Wohnzimmer ist z.T. besser bestückt als der durchschnittliche Proberaum.
Kommt man zur Tür herein, wird man gleich von zwei Fullstacks empfangen, welche die Tür flankieren – davon darf man sich aber nicht ablenken lassen, sonst würde man über einen der Monitore stolpern, die samt zugehörigem Rack gleich am Eingang auf den Boden stehen.
Sitzen geht auch nur noch auf einem Drehstuhl, der vor einer „Wand“ aus Combos steht – im Sofa liegen diverse Gitarren (von dort kann man eh nicht viel sehen, vor dem Fenster steht eine weitere Box, sowie diverse Flightcases; dort, wo vor einem halben Jahr noch die Röhrenglotze im Fernsehschrank stand, findet man nun nach öffnen der Klappe eine weitere 4x12 Box – finde ich eigentlich immer noch eine coole Idee).
Der Tisch ist mit einem bunten Mosaik aus Stompboxes aller Art gepflastert – könnte schon fast als Kunst durchgehen. Der ganze Raum eher als Chaos (nur damit wir uns verstehen, es ist wirklich nur Musikequipment).
Das eigentliche Problem an der Sache ist, dass ich im Moment kaum Gitarre spiele, bzw. spielen kann. Vor einigen Jahren hatte ich mir eine Fraktur an der linken Hand zugezogen, die mich zwar nicht im Alltag, aber vor allem beim Gitarre spielen massiv einschränkt.
Seitdem stehe ich ohne Band da. Meine wöchentliche Spielzeit beträgt im Moment gerade einmal eine halbe Stunde – und ich bin mir ziemlich sicher, dass mir meine Freundin genauso zujubeln würde, wenn ich ihr auf einem 100€-Ebay-Set etwas vorspielen würde.
Zumal ich auf diversen Aufnahmen eh nahezu identisch (schlecht) klinge, egal ob ich jetzt Mesa oder Marshall oder Sonstiges nutze.
Wenn ich etwas anschaffe, dann muss es immer möglichst neu oder sehr selten sein – Gebrauchtkauf kommt für mich selten bis nie in Frage (nur bei ganz exotischen Geschichten, die man neu nicht mher bekommt), ich will die Geräte quasi in Museumszustand – allein die Wartung verschlingt Unmengen an Zeit, vom den Kosten ganz zu schweigen.
Warum schreibe ich dies jetzt hier? Keine Ahnung; Einsicht vielleicht, dass etwas schief läuft? Das ich evtl. etwas ändern möchte?
Ich weiß irgendwie, dass mein Verhalten zu meinem Equipment mir so nicht gut tut. Ich tue mich unheimlich schwer mich von etwas zu trennen – habe sogar einige Teile aus Angst, dass sie mir eines Tages den Dienst versagen gleich doppelt gekauft; und das als allerhöchstens passabel spielender Wohnzimmergitarrist.
Warum schaffe ich trotzdem immer mehr an? Kann ich auch nicht sagen, nur vermuten. Angefangen hat das alles, als ich eine relativ „schwere“ Zeit hatte – ich war viel allein und freute mich wenn Pakete kamen, oder ich im Musikladen mit gleichgesinnten über mein Hobby reden konnte.
Vielleicht hilft es mir, diese kleine „Selbstreflektion“ verfasst zu haben – ein Schritt in die richtige Richtung ist es allemal. Danke an euch fürs Durchlesen.
---------
Wenn ihr diesen Text hier lest ist er bereits ein halbes Jahr alt (oder noch älter), ich habe ich es übrigens geschafft bereits 6 Monate nichts mehr anzuschaffen, mich von Onlineshops fernzuhalten und sogar ein Stück Equipment zu verkaufen. Ich komme auch wieder mehr zum wesentlichen – ich spiele wieder mehr.
Mein Ziel ist es nun, mein Equipment weiter zu reduzieren – nur eine oder zwei E-Gitarren sollen bleiben, ein Halfstack und ein Modeller sollen in Zukunft ampseitig reichen. Eventuell noch eine A-Gitarre.
Ich hatte erst darüber nachgedacht, diesen Text nicht zu veröffentlichen, gar zu verwerfen, aber vielleicht findet sich ja der/die ein oder andere hierin wieder und kann sein/ihr Kaufverhalten einmal kritisch überdenken – mir hat es sehr geholfen, mich einmal „damit“ zu beschäftigen.
Dies soll bei Weitem kein Mitleidsthread werden, ich bin ja mittlerweile auf einem guten Weg, auch wenn besagter Weg noch lang ist. Liebe Mods, wenn ihr meint, dass sowas hier nichts zu suchen hat, so dürft ihr natürlich gerne closen, löschen, verschieben etc. – ich bin mir selber nicht sicher, ob sowas hierhin gehört, oder ob das überhaupt jemand lesen will.
Grüße
M.
Ich hatte mich ja bereits in einem anders GAS-Thread (def.: GAS: http://neuerdings.com/2013/10/05/gear-acquisition-syndrome/) dazu geäußert, dass ich evtl. ein Problem haben könnte – ich habe mich daraufhin wirklich intensiv mit diesem Thema in Selbstreflektion auseinandergesetzt und folgenden Text verfasst, mich aber nie getraut diesen auch wirklich zu posten.
Ihr kennt das sicherlich alle, dass man mal das eine oder andere Stück Equipment einkauft, für das „eigentlich“ kein Bedarf besteht. Bei mir hat sich das Ganze in den letzten Jahren zu einem ziemlichen Problem gemausert.
In den letzten Jahren habe ich so viel Equipment angeschafft, wie ich im Leben nicht nutzen kann. Mein Wohnzimmer ist z.T. besser bestückt als der durchschnittliche Proberaum.
Kommt man zur Tür herein, wird man gleich von zwei Fullstacks empfangen, welche die Tür flankieren – davon darf man sich aber nicht ablenken lassen, sonst würde man über einen der Monitore stolpern, die samt zugehörigem Rack gleich am Eingang auf den Boden stehen.
Sitzen geht auch nur noch auf einem Drehstuhl, der vor einer „Wand“ aus Combos steht – im Sofa liegen diverse Gitarren (von dort kann man eh nicht viel sehen, vor dem Fenster steht eine weitere Box, sowie diverse Flightcases; dort, wo vor einem halben Jahr noch die Röhrenglotze im Fernsehschrank stand, findet man nun nach öffnen der Klappe eine weitere 4x12 Box – finde ich eigentlich immer noch eine coole Idee).
Der Tisch ist mit einem bunten Mosaik aus Stompboxes aller Art gepflastert – könnte schon fast als Kunst durchgehen. Der ganze Raum eher als Chaos (nur damit wir uns verstehen, es ist wirklich nur Musikequipment).
Das eigentliche Problem an der Sache ist, dass ich im Moment kaum Gitarre spiele, bzw. spielen kann. Vor einigen Jahren hatte ich mir eine Fraktur an der linken Hand zugezogen, die mich zwar nicht im Alltag, aber vor allem beim Gitarre spielen massiv einschränkt.
Seitdem stehe ich ohne Band da. Meine wöchentliche Spielzeit beträgt im Moment gerade einmal eine halbe Stunde – und ich bin mir ziemlich sicher, dass mir meine Freundin genauso zujubeln würde, wenn ich ihr auf einem 100€-Ebay-Set etwas vorspielen würde.
Zumal ich auf diversen Aufnahmen eh nahezu identisch (schlecht) klinge, egal ob ich jetzt Mesa oder Marshall oder Sonstiges nutze.
Wenn ich etwas anschaffe, dann muss es immer möglichst neu oder sehr selten sein – Gebrauchtkauf kommt für mich selten bis nie in Frage (nur bei ganz exotischen Geschichten, die man neu nicht mher bekommt), ich will die Geräte quasi in Museumszustand – allein die Wartung verschlingt Unmengen an Zeit, vom den Kosten ganz zu schweigen.
Warum schreibe ich dies jetzt hier? Keine Ahnung; Einsicht vielleicht, dass etwas schief läuft? Das ich evtl. etwas ändern möchte?
Ich weiß irgendwie, dass mein Verhalten zu meinem Equipment mir so nicht gut tut. Ich tue mich unheimlich schwer mich von etwas zu trennen – habe sogar einige Teile aus Angst, dass sie mir eines Tages den Dienst versagen gleich doppelt gekauft; und das als allerhöchstens passabel spielender Wohnzimmergitarrist.
Warum schaffe ich trotzdem immer mehr an? Kann ich auch nicht sagen, nur vermuten. Angefangen hat das alles, als ich eine relativ „schwere“ Zeit hatte – ich war viel allein und freute mich wenn Pakete kamen, oder ich im Musikladen mit gleichgesinnten über mein Hobby reden konnte.
Vielleicht hilft es mir, diese kleine „Selbstreflektion“ verfasst zu haben – ein Schritt in die richtige Richtung ist es allemal. Danke an euch fürs Durchlesen.
---------
Wenn ihr diesen Text hier lest ist er bereits ein halbes Jahr alt (oder noch älter), ich habe ich es übrigens geschafft bereits 6 Monate nichts mehr anzuschaffen, mich von Onlineshops fernzuhalten und sogar ein Stück Equipment zu verkaufen. Ich komme auch wieder mehr zum wesentlichen – ich spiele wieder mehr.
Mein Ziel ist es nun, mein Equipment weiter zu reduzieren – nur eine oder zwei E-Gitarren sollen bleiben, ein Halfstack und ein Modeller sollen in Zukunft ampseitig reichen. Eventuell noch eine A-Gitarre.
Ich hatte erst darüber nachgedacht, diesen Text nicht zu veröffentlichen, gar zu verwerfen, aber vielleicht findet sich ja der/die ein oder andere hierin wieder und kann sein/ihr Kaufverhalten einmal kritisch überdenken – mir hat es sehr geholfen, mich einmal „damit“ zu beschäftigen.
Dies soll bei Weitem kein Mitleidsthread werden, ich bin ja mittlerweile auf einem guten Weg, auch wenn besagter Weg noch lang ist. Liebe Mods, wenn ihr meint, dass sowas hier nichts zu suchen hat, so dürft ihr natürlich gerne closen, löschen, verschieben etc. – ich bin mir selber nicht sicher, ob sowas hierhin gehört, oder ob das überhaupt jemand lesen will.
Grüße
M.
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