Welches Instrument für Kind zu empfehlen (solistisch)

  • Ersteller turtle_kunstliebhaber
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Ich weiß nicht ob die Wahl schon getroffen wurde. Aber betreffend Geige würde ich gerne noch ein Instrument in den Raum werfen das vielleicht einmal einen Blick wert wäre.

Ein Streichpsalter. Ist heute eher unbekannt aber man kann die Saiten zupfen oder mit einem Bogen streichen. Der Klang ist eher zarter (und leiser). Zum lernen bestimmt eine gute Idee und Bausätze bekommt man schon für 150 Euro oder man kauft sie gebraucht günstig bei den Kleinanzeigen. Als erstes Instrument vielleicht sogar zugänglicher. Ich habe selbst einen vor wenigen Wochen bekommen und konnte sofort (2-3 Stunden übung) darauf Melodien spielen.

Streichpsalter-spielerin_cropped.jpg

(Quelle Wikipedia)
 
Ich weiß nicht ob die Wahl schon getroffen wurde. Aber betreffend Geige würde ich gerne noch ein Instrument in den Raum werfen das vielleicht einmal einen Blick wert wäre.

Ein Streichpsalter. Ist heute eher unbekannt aber man kann die Saiten zupfen oder mit einem Bogen streichen. Der Klang ist eher zarter (und leiser). Zum lernen bestimmt eine gute Idee und Bausätze bekommt man schon für 150 Euro oder man kauft sie gebraucht günstig bei den Kleinanzeigen. Als erstes Instrument vielleicht sogar zugänglicher. Ich habe selbst einen vor wenigen Wochen bekommen und konnte sofort (2-3 Stunden übung) darauf Melodien spielen.

Streichpsalter-spielerin_cropped.jpg

(Quelle Wikipedia
Danke für die Empfehlungen. Wir haben uns erstmal nach ausführlicher Prüfung gegen die Geige entschieden. Das Interesse und die Begabung geht eher in Richtung Flöte oder Klavier.
 
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Das Interesse und die Begabung geht eher in Richtung Flöte oder Klavier.

Wie dem aktuellen Thread im Blasmusikforum zu entnehmen, geht es nach langem hin und her nun ja endlich in Richtung Flöte.
Was "Begabung" angeht, würde ich den Ball allerdings erstmal flach halten, weil die erst erkennbar wird, wenn sich das "Interesse" nicht nur im konkreten musikalischen Handeln niederschlägt, sondern dieses Handeln auch Anzeichen von Überdurchschnittlichkeit aufweist. Eltern neigen da bisweilen zur hoffnungsgenährten Überinterpretation ;) ...
 
So war das mit der Begabung nicht gemeint. Vielmehr als sozusagen Unbegabung für die Geige:giggle:
 
Unbegabung für die Geige ...

... kann man eigentlich erst (unter Vorbehalt) diagnostizieren, wenn das Instrument über einen gewissen Zeitraum auch tatsächlich gespielt wurde.
Im Prinzip seid ihr mit dem Nachwuchs ja noch in einer "Findungsphase", die primär nach dem trial and error-Prinzip funktioniert, und von "Interesse" im Sinne von "reagiert eher positiv auf X, als auf Y" geleitet ist. Da wird sich erfahrungsgemäß im Laufe der Jahre der Wind sicherlich noch mehrmals drehen - daher ist es sinnvoll, den eigenen Helikopter auf dem Boden zu lassen und einfach mal unterschiedliche Optionen auszuprobieren.
 
Habe gerade erst durch die Post von diesem Thema erfahren und will gerne meine Erfahrungen aus dem Alter 4 (an die Jahre davor soll man sich ja nicht erinnern können) bis 52 (ich fasse mich kurz) hier schildern.
Meine Großmutter bekam in Ostpreußen Geigenunterricht. Leider kam der Krieg dazwischen, so dass auf der Fluch nur das Nötigste mitgenommen werden konnte. Die Geige gehörte nicht dazu.
Trotzdem hat sie (letztendlich erfolgreich) versucht, ihrem Enkelkind (also mir) Musik beizubringen. Angefangen hat es mit einem dieser bunten für Kinder gemachten Xylophone aus Blech. Danach bekam ich ein richtiges über zwei Oktaven mit den zusätzlichen Halbtönen (quasi die schwarzen Tasten am Klavier). Damit brachte sie mir das Lesen der Notenschrift bei, allerdings nur bis zu jeweils einem Vorzeichen, weil sie selbst nicht mehr hatte lernen können. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich noch keine "normale" Schrift lesen.
Wie ich später in meinem Leben herausfinden musste, konnte ich nicht richtig 3D sehen, hatte also Probleme mit den Klöppeln die richtigen Töne zu treffen. Meine Eltern und die übrige Verwandtschaft ließen aber nicht locker. Ich bekam eine Mundharmonika (ohne Einweisung oder Lehrer), mit der ich nichts anfangen konnte. eine Harmonika (immerhin konnte ich schon einigermaßen Noten lesen), auf der ich gelangweilt ein par Töne oder Akkorde spielen konnte und schlußendlich die allseits beliebte Blockflöte, dazu ein kleines Buch als "Blockflötenschule". Mein recht empfindliches Gehör kam damals mit diesen Flötenklängen gar nicht klar.
In der Schule gab es da auch so eine Gruppe mit Mädchen, die dieses Instrument spielten. Sie kamen mir immer so vor, als würden sie dazu gezwungen werden. Und die Musik klang erbärmlich leierig.
Ich wollte Klavier spielen. Doch dazu (Digitalpianos gab es damals noch nicht) sollte es aus Kostengründen nicht kommen. Ich konnte nur den Zahnarztsohn als der Schulzeit dazu beneiden. Es war ein CP 80 von Yamaha, wie ich heute weiß.
Meine Eltern hielten mich für musikalisch unbegabt.

Wenn nicht ein Schulkollege damals in der 7. Klasse damit angegeben hätte, dass er Trompetenunterricht im ortsansässigen Turn- und Sportverein bekommen hätte und mir sagte, dass Mitglieder auch ein Instrument gestellt bekämen, dann wäre mein Leben sicherlich trister verlaufen.
Ich ging zu seinem Unterricht und bekundete Interesse an einem solchen Blasinstrument. Der Lehrer sagte, ich solle einmal meine Zähne zeigen und meinte dann, eine Trompete wäre nichts für mich. Also drückte er mir ein Tenorhorn in die Hand und ich sollte die ersten Töne spielen. Heute denke ich, es war nur noch ein Tenorhorn vorhanden.
Das Ende vom Lied war, dass ich nach Hause kam, meinen überraschten Eltern das Instrument zeigte und den Antrag zur Aufnahme in den Verein (mit den damals recht geringen Kosten) zur Unterschrift überreichte. Bis zum Eintritt ins Berufsleben lernte ich dann noch Posaune und Bariton. Später als Student spielte ich in einem kirchlichen Posaunenchor einer gänzlich anderen christlichen Fraktion als derich zur Zeit meiner Taufe angehörte, was mich allerdings nicht störte. Danach wurde es still mit meiner eigenen Musik.

Erst mit knapp unter 50 Jahren dachte ich mir, wieder Musik zu machen. Zuerst Tischhupe, dann Klavier (ja, es war der Yamaha MOXF 8, kein richtiges Klavier), jetzt Synth mit Groovebox. Musik hält jung.

Fazit: Wenn das Kind etwas wirklich möchte, sollte man es ihm nicht ausreden. Die eigene Erfahrung formt den Menschen. Ich bekam alles, was finanziell möglich war, hatte aber meinen eigenen Weg gefunden. Gebt eurem Kind die Chance, diesen Weg zu gehen. Leihinstrumente oder Musikvereine sind ein guter Einstieg. Letztere steigern auch die Sozialkompetenz.

Ich bin meiner mittlerweile lange verstorbenen Großmutter über alles dankbar.
 
Danke für deinen ausführlichen Bericht. Er ist schon in einem Sportverein und hat auch einen recht großen Freundeskreis, die soziale Komponente ist nicht gefährdet ;) Die Schwierigkeit ist im Alter von 6 etwas zu entscheiden, da müssen m.E. schon die Eltern etwas lenken. Das Thema Vereine hatten wir schon, die gibt es bei uns nicht für die entsprechenden Instrumente.
 

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