Welche Sänger sind für Coverbands tabu?

Die meisten hier verstehen unter einer Coverband so etwas wie Top40...
Das wird wohl mit der Grund für "Missverständnisse" sein.

Die können es sich nicht nur erlauben, Wochen oder Monate an der absolut perfekten Replica eines Songs zu basteln, das wird von denen sogar erwartet.
Mir bleibt zwar der "künstlerische Sinn" (mir fällt grad kein besserer Begriff dafür ein) dahinter verborgen, ich hab aber größten Respekt vor dieser Art der Darbietung und der Leistung dieser Bands. Es ist wohl auch eine Kunst so lange zu feilen, bis alles passt!

Servus
 
Bleibt mal auf dem Teppich und vor allem nicht zu sehr vom Off Topic abschweifen. Obwohl mir dieser Thread von anfang an schon sinnlos erscheint, weil man sowas einfach nicht pauschalieren kann, jetzt doch nochmal meinen Senf.
Ein Coversong ist keine 1:1 Darbietung, sondern eher das Reproduzieren eines bereits bestehenden Songs, wobei sowohl ablauf, als auch Tonhöhe, sowie auch die eine oder andere Melodie- oder Akkordfolge und auch Rythmik sich vom Original unterscheiden kann. Man staunt immer wieder, wie viele Coversongs es doch gibt, wie viele Band und Interpreten mit Coversongs berühmt geworden sind. Tina Turner, Joe Cocker, ZZ Top - alle haben sich an bestehendem Liedgut bedient und oftmals viel interessantere (um nicht zu sagen: bessere) Interpretationen zustande gebracht.
Es gibt reine Tribute Bands, die sich auf die Fahne geschrieben haben, möglichst authentisch wie das Original rüberzukommen. Die versuchen sich an einer 1:1 Kopie, incl. Besetzung, Outfit, Bühnenshow und -deko, bis hin zum gleichen Equipment, was ja auch schon oftmals eine Voraussetzung ist, um genauso zu klingen.
Und da gibt's die vielen vielen Coverbands, die sich bei mehreren Interpreten bedienen. Hier kann man natürlich nicht den gleichen Aufwand betreiben, müsste ja auch verschiedene Sets von Musikern haben, ggf. für einige Songs eine Brass-Section auffahren etc.
Ein Stimme eines Sänger hat eine bestimmte Charakteristik. jeder klingt anders, und ich hab nur ein begrenztes Spektrum zur Verfügung, meine stimme anzupassen. Nichts ist schlimmer, als ein Stimmenimitator, der bei einem Song wie Udo Lindenberg klingt, dann wie Herbert Grönemeyer, und im nächsten Moment wie Freddie Mercury. Für mich klingt das immer total gekünstelt, wenn das jemand praktiziert. Ich will eine ehrliche Stimme. wenn ich mir live eine Coverband antue, würde ich nie erwarten, dass die Musiker jeden Song 100% wie das Original darbeiten. Das fände ich auch langweilig, denn dann höre ich mir lieber die CD an. Ich möchte Spaß haben, und freue mich über eine Kreativität, die Bands entfalten, wenn sie Songs interpretieren. Manchmal finde ich's sogar besser als das Original.

Und genau das gibt es schon seit Jahrzehnten.
Einer der größten Songs der Rockgeschichte ist für mich die Coverversion von Joe Cockers "With a little help from my friends". Klingt der Kerl wie Paul Mc Cartney? Mitnichten. Wie nah ist die Musik am Original? Wohl eher nicht.
Manche Interpreten machen sowas selber. Schon mal die Originalversion von Manfred Mann's "Mighty Quinn" gehört? Ziemlich Banane. Die Live-Version auf der Watch hat's zu Weltruhm gebracht. Achso, ich vergaß: Mighty Quinn ist gar nicht von Manfred Mann, sondern von Bob Dylan, und btw. lt. Wikipedia wurde der Song mindestens 31mal gecovert (wobei hier nur die Veröffentlichungen auf Tonträgern gezählt wurden).
Bleiben wir ruhig bei dem Beispiel: Wenn jetzt eine Coverband "Mighty Quinn" spielt, woran misst du denn, wie "gut" sie das rüberbringen? An welcher der 31 Versionen orientierst Du Dich da?
Wer singt schon wie Tina Turner? Soll ich deswegen keine Tina Turner Songs spielen? Die Leute stehen vor der Bühne und wollen "Nutbush City Limits" hören. Unsere Sängerin bringt das richtig geil, und noch nie war jemand da, der gemeckert hat "Ey, Deine Stimme klingt aber nicht wie die von Tina Turner!"

Das geilste Kompliment, das ich mal bekommen hab, war: "Boah ey, Phil Collins singt genau wie Du!" :great:
 
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Das geilste Kompliment, das ich mal bekommen hab, war: "Boah ey, Phil Collins singt genau wie Du!" :great:

Ich meine da auch rein optisch eine gewisse Ähnlichkeit zu erkennen (jedenfalls auf Deinem Profilbild) ;)

Ich kenne eine gute Coverband die als letzten Song immer "Halt Mich" von Grönemeyer spielt. Das ist jedes Mal Gänsehaut pur! Da heulen erwachsene Leute Rotz und Wasser (ok, hatten meistens vorher auch ein paar Bier zuviel ;))...obwohl der Sänger weder optisch noch stimmlich viel mit Herbert gemeinsam hat.

Und ich habe auch schon genug Versionen von Türlich, Türlich gehört die echt amtlich waren, obwohl die Stimme nicht nach Jan Delay klang - was der Sache auch deshalb keinen Abbrucht tut, weil der Song gar nicht von Ihm ist (Das Bo bzw. Cameo lassen grüßen)...

Wenn ich also nach den beiden Herren gehen würde (die hier ja auch schon genannt wurden), dann muss ich sagen: geht nicht, gibt's nicht...wie gut, dass ist dann immer noch eine andere Frage...
 
Mark Knopfler und Brad Arnold!
Beide haben so etwas in der Stimme, das meiner Meinung nach einzigartig ist. Hab noch keine Coverbands gehört, die sich da ranmachen, kann mir das aber echt nicht vorstellen, das da jemand rankommt!
LG
 
Mark Knopfler und Brad Arnold!
Beide haben so etwas in der Stimme, das meiner Meinung nach einzigartig ist. Hab noch keine Coverbands gehört, die sich da ranmachen, kann mir das aber echt nicht vorstellen, das da jemand rankommt!
LG

Da feht es vielleicht nur an Vorstellungskraft. :p
Es gibt zahreiche Profi-Coverbands mit Frontleuten auf Bundesliga bzw. Weltklasse-Niveau.
 
Ein Coversong ist keine 1:1 Darbietung, sondern eher das Reproduzieren eines bereits bestehenden Songs, wobei sowohl ablauf, als auch Tonhöhe, sowie auch die eine oder andere Melodie- oder Akkordfolge und auch Rythmik sich vom Original unterscheiden kann. Man staunt immer wieder, wie viele Coversongs es doch gibt, wie viele Band und Interpreten mit Coversongs berühmt geworden sind. Tina Turner, Joe Cocker, ZZ Top - alle haben sich an bestehendem Liedgut bedient und oftmals viel interessantere (um nicht zu sagen: bessere) Interpretationen zustande gebracht.

Dieser Meinung bin ich ganz und gar nicht. Wir reden doch hier nicht von Stars, wie Tina Turner, oder Robbie Williams, die als eigenständige Künstler natürlich und selbstverständlich Ihre eigene Interpretation
darbieten, sondern von Amateurmusikern. Wenn ich den Auftritt einer Queen-Tribute-Band besuche, weil ich vielleicht Queen-Fan bin, dann ist doch meine Erwartungshaltung nicht, mir irgendeine eigeninterpretierte Version anzusehen, sondern sehr wohl eine täuschend echte Kopie einer Performance zu erleben, die je originaler, desto überzeugender wirkt. Ich denke, dass hier Sachen verglichen werden, die nichts miteinander zu tun haben.
Wenn der Unplugged-Sänger in der Kneipe seine Lieder trällert und sich nicht am Original hält, ist das vielleicht eher okay, als das halt bei speziellen Coverkonzepten der Fall ist.

Letztlich geht es doch um die Qualität. Wenn eine Band aus überragenden Musikern und Sängern besteht, sieht man eine Coverversion sicherlich nochmal anders, als wenn Durchschnitts-Sänger sich auch noch an eine Eigeninterpretation ranmachen. Ich denke, dass die Frage gar nicht ist, welche Stimmen/Sänger tabu sind, sondern was der jeweilige draufhat. Wie gesagt, alleine eine bestimmte Höhe, oder Tiefe hinzukriegen, hat noch lange nichts mit gutem und professionellem Gesang zu tun.
Es gibt zum Beispiel unzählige Sänger, die meinen, weil sich ihre Stimme rau anhört, Joe Cocker singen zu können. Dann klingt es halt leider trotzdem drittklassig, weil ihnen das bestimmte Feeling fehlt, die amerikanische Aussprache fehlt...etc..etc.
Es ist immer ein Gesamtpaket, warum sich ein Titel geil anhört.
 
Klaus Nomi halte ich für schwierig. Eine Frau kann vielleicht so hoch singen hat dann aber mit den tiefen Tönen ihrer Probleme.
 
Es gibt zum Beispiel unzählige Sänger, die meinen, weil sich ihre Stimme rau anhört, Joe Cocker singen zu können. Dann klingt es halt leider trotzdem drittklassig, weil ihnen das bestimmte Feeling fehlt, die amerikanische Aussprache fehlt...etc..etc. Es ist immer ein Gesamtpaket, warum sich ein Titel geil anhört.

Nennt mich pedantisch, aber: Joe Cocker wurde in Sheffield, Großbritannien geboren, nicht in Amerika. Das hört man auch.

Davon abgesehen ist doch schon mehrfach alles gesagt: Keine Stimme klingt "genau so" wie eine andere, trotzdem ist es möglich, sehr ähnlich / "in dieselbe Richtung" zu kommen. Siehe Sängerwechsel nach Todesfall bei AC/DC, siehe die George Michael & Queen Auftritte nach Freddy Mercurys Tod. Aber eben auch: "genau so" geht eben nicht, nicht mal bei Tribute Bands.

Cover-Tabus sollte und darf es in der Musik keine geben - wir sind ja dabei, um Tabus zu brechen. Warum nicht probieren und mal sehen, was draus wird? Es gibt halt schon ein paar Stücke/Sänger, die nur wenige überzeugend rüberbringen... aber versuch macht Klug.
 
Dieser Meinung bin ich ganz und gar nicht. Wir reden doch hier nicht von Stars, wie Tina Turner, oder Robbie Williams, die als eigenständige Künstler natürlich und selbstverständlich Ihre eigene Interpretation darbieten, sondern von Amateurmusikern. Wenn ich den Auftritt einer Queen-Tribute-Band besuche, weil ich vielleicht Queen-Fan bin, dann ist doch meine Erwartungshaltung nicht, mir irgendeine eigeninterpretierte Version anzusehen, sondern sehr wohl eine täuschend echte Kopie einer Performance zu erleben, die je originaler, desto überzeugender wirkt. Ich denke, dass hier Sachen verglichen werden, die nichts miteinander zu tun haben....
Man sollte schon unterscheiden, ob wir über eine vielseitige Coverband oder eine Tribute-Band reden. Bei Tribute-Bands erwartet der Besucher sicherlich eher die Nähe am Original, und meistens kommen Tribute-Bands auch dadurch zustande, weil jemand halt besonders gut eine bestimmte Stimme imitieren kann.
Vielseitige Coverbands sind kaum in der Lage dies für verschiedenste Sänger/Musiker zu leisten, und da bin ich ganz klar der Meinung, dass man nicht krampfhaft versuchen sollte, jemand zu imitieren, sondern lieber seine eigene Interpretation abzuliefern.
Und mal so ganz nebenbei: Wieviele Künstler/Bands sind denn gerade durch Coverversionen berühmt geworden? Die Stones haben anfangs auch hauptsächlich gecovert, und sind dann erst berühmt geworden. Vielleicht wirst ja auch gerade Du durch eine besonders gut gelungene Interpretation eines Songs berühmt ;)

BTW: Mich wundert's immer wieder, wie lange sich dieser Thread hier schon hält, und wieviel - oftmals völlig unsinnige - Sänger/-innen genannt werden, die man nicht covern sollte. Und in Deinem zweiten Absatz bin ich dann wieder bei Dir. Solange sich niemand generell über meine Gesangskünste beschwert, dass ich Töne nicht treffe o.ä., singe ich alles, was mir Spaß macht, und ich hab noch nie gehört, dass ich irgendeinen Song nicht singen sollte. Ich werde weder zu tiefe Sachen singen, weil meine Stimme in solchen Lagen nicht klingt, noch versuchen ein "More than a feeling" in Originalhöhe zu trällern. Und transponieren ist immer so eine Gratwanderung, wo der Song schnell leidet. Genauso wenig werde ich Highway to Hell singen, weil der Song nur durch diese kratzige Stimme wirkt. Wir haben uns allerdings kürzlich an "Time Warp" versucht, wo ich ja eigentlich den Riff Raff Part als ziemlich markant sehen würde. Aber irgendwie fühle ich mich da trotzdem ganz wohl mit, und es scheint auch gut rüber zu kommen. Warum sollte das dann also ein Tabu sein?
Als letztes Beispiel - um die Grenzen mal zu liften - würde ich gerne mal das Album "Rock Swings" von Paul Anka anführen, auf dem er u.a. Smells like teen spirit, Jump, Eye of the tiger etc. interpretiert. Großartig! Und der versucht nicht einmal, die Künstler, die er covert, zu imitieren :great:
Und jetzt soll mal einer kommen, und mir erzählen, was ich darf, und was nicht. Es zählt doch letztlich und einzig nur, was das Publikum mir abkauft, oder?
 
Es gibt einige Bands bei denen ich spontan sagen würde, das sollte man besser nicht covern. Allerdings werde ich dann auch ganz gerne mal vom Gegenteil überzeugt, siehe "Still Collins". Letztens habe ich eine Band gesehen welche Welcome To The Jungle gecovert haben und ich war richtig begeistert davon! Man kann zwar eine Meinung zu der Sache haben, allerdings muss man auch zulassen sich von Coverbands anders stimmen zu lassen.
 
Viele Coverbands habe ich gehört, in einigen selbst gesungen...

Was denkt ihr, an welche Sänger darf sich eine Coverband (die weitgehend "originalgetreu" reproduzieren will) denn überhaupt nicht
herantrauen, weil die Stimmen einfach zu einzigartig sind?

Covern heißt ja nicht iimitieren. Es kommt auf den Song an, ob was geht.
Und Joe Cocker ist ja selber ein Cover-Künstler.
Das Problem ist eher, wie gehen die Band Kollegen und das Publikum mit jemandem um der T.N.T. eben mal tiefer singt.

- - - Aktualisiert - - -

Letztlich geht es doch um die Qualität. Wenn eine Band aus überragenden Musikern und Sängern besteht, sieht man eine Coverversion sicherlich nochmal anders, als wenn Durchschnitts-Sänger sich auch noch an eine Eigeninterpretation ranmachen.
Zunächst halten wir mal fest, dass gerade viele bekannte Solokünstler im wesentlichen Cover-Sänger sind: Tina Turner, Joe Cocker, Robbie Williams ...
Und diese alle waren halt auch mal Amateursänger. Und haben in der Kneipe, Kirche oder sonstwo unplugged geträllert.

Aus meiner Sicht kommt es darauf an, den Song gut zu bringen. Mätzchen zu machen um sich wie XXX anzuhören ist der sichere Weg ins Nichts. Dazu gehört auch, zu wissen wie man mit dem Songmaterial so umgeht, daß es die eigene Stimme schafft und der Band Sound paßt. Dann stimmts auch mit dem covern.
 
Moment. Cover ist nicht immer gleich Top40.

Es gibt auch noch Tributebands. Bei denen - speziell in der Edelklasse, aber nicht nur - geht es eben genau darum, ein (1) Original absolut authentisch nachzuahmen. Und am wichtigsten ist diese Authentizität in den meisten Fällen beim Gesang. Da kann man nicht irgendwie singen, da muß man so nah am Original singen, wie es eben möglich ist. Oder glaubst du, Jonny Controlletti und das Katastrophenorchester wären auch nur halb so erfolgreich, wenn der Sänger kein Udo-Lindenberg-Imitator wäre?

Erklärt vermutlich, warum Tom-Waits-Tributebands so selten sind.


Martman
 
Ach, ist doch egal. Das Thema ist insofern fragwürdig, weil es ja keine Gesetze für Coverversionen, Konplimente und Tribute gibt. Deswegen: keine Tabus beim Covern. Erlaubt soll das sein was Spaß macht oder was sein muss und manchmal muss die Sau auch ganz einfach raus. Entweder muss man sich selber gut dabei fühlen und wenn man es für Andere macht, dann sollten diese sich gut unterhalten und nicht verarscht fühlen. Idealerweise trifft manchmal beides zusammen und dann passiert vielleicht so etwas: http://www.youtube.com/watch?v=vAxdnVXh6aM - was soll's? Radiohead probieren es auch immer mal wieder mit Neil Young und auf ihre Art und für den Moment ist das wunderbar: http://www.youtube.com/watch?v=IKhfg90nF94 . Und wenn irgendjemandem an Deinen Coverversionen etwas nicht gefällt, so kann er es ja immer noch selber so machen wie es ihm gefällt und damit an die Öffentlichkit gehen oder es einfach sein lassen. Und deswegen meine ich: Lieber eine 'schlechte' Coverversion zu viel als zu wenig. Hauptsache, man tut überhaupt etwas. Es lebe die künstlerische Freiheit
 
Moment. Cover ist nicht immer gleich Top40.
Es gibt auch noch Tributebands. Bei denen - speziell in der Edelklasse, aber nicht nur - geht es eben genau darum, ein (1) Original absolut authentisch nachzuahmen. Und am wichtigsten ist diese Authentizität in den meisten Fällen beim Gesang. Da kann man nicht irgendwie singen, da muß man so nah am Original singen, wie es eben möglich ist. Oder glaubst du, Jonny Controlletti und das Katastrophenorchester wären auch nur halb so erfolgreich, wenn der Sänger kein Udo-Lindenberg-Imitator wäre?...

Da bin ich anderer Meinung: cover = cover und tribute = tribute ...da es in diesem Thread um Coverbands und nicht um Tribute-Bands geht, stellt sich für mich die Frage gar nicht, ob ich bei Coversongs das Original imitieren muss.

Als normale Top40-/Rock- und Pop-/Party-Coverband reicht es vollkommen aus einen Song zu interpretieren und das am besten mit eigener Stimme. Imitation ist da (meines Erachtens) gar nicht gefragt, sondern das Publikum will da feiern, tanzen, mitgröhlen.....
Ich finde jede/n Sänger/in wesentlich besser und charismatischer, wenn man eben nicht diese "Imitations-Schiene" fährt. Klar sollten die Stimmen zumindest tonal auch mit 'nem Song klar kommen, aber bitte nicht imitieren.

Ich selbst spiele in einer Rock- und Pop-Coverband (Gitarre und Vocals) und wir haben sogar (Gott sei Dank) den Vorteil, vier Gesangsstimmen zu sein (3 die sowohl Lead- als auch mehrstimmiges Backing singen können und eine reine Backingstimme). Und ganz ehrlich? Was spricht dagegen, wenn "Highway to hell" von einer Frau gesungen wird, die richtig Dampf in der Kehle hat? Oder wenn ein Mann "Walking on sunshine" (okay da haben wir zwei komplett eigene Versionen daraus gemacht, einmal als Reggea und einmal als Old-Scholl-Rock'n'Roll) singt? ...Gar nichts!
Ich finde auch nicht, dass man vor irgendwelchen Interpreten halt machen sollte ... okay vlt nur wenn keine Gesangsstimme mit der Tonhöhe klar kommt, bzw. der grundlegende Vibe des Songs durch zu viel rumtransponieren nicht mehr rüber kommt. Aber es gibt eh X-Tausende Nummern, die man covern könnnte und die beim Publikum ankommen ... Also verzichtet man eben mal auf eine so eine Nummer und macht statt dessen eine andere ... Who cares?
Ich seh da einfach kein Problem dabei ...

Und zu Tribute-Geschichten, von denen ich selbst schon unzählige Bands gehört habe ... da gibt es ein gewaltiges Problem! Und zwar, dass wir alle immer versuchen die Live-Performance dieser Band zumindest soundtechnisch immer mit der CD oder das was wir aus dem Radio kennen zu vergleichen, was ich grundlegend ätzend finde. Live sind nämlich die wenigstens Bands/Künstler so gut wie auf der CD, teilweise sogar meilenweit davon entfernt (und ja Ausnahmen gibt es sicherlich). Bei den Studioproduktionen wird soviel Zeugs dem Sound (auch dem Sound der Stimme) beigemischt, mit mehreren Spuren gearbeitet und diese dann gelayert oder per Pitchshifting die Stimme noch etwas angehoben bzw. abgesenkt. Sowas kann man live niemals zu 100% imitieren.
 
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Covern heißt ja nicht iimitieren.
Du sprichts mir aus der Seele.
Ich bin der Meinung, man kann so ziemlich jedes Stück covern, notfalls transponiert man halt etwas.
Genauso gut kann man ja auch ohne Brian May Signature das We will rock you Solo spielen.
Den Originalsound einer beliebigen Band wird man vermutlich nie treffen können. Aber wer will das schon? Dafür gibt's schließlich Platten und mp3s.
 
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Den Originalsound einer beliebigen Band wird man vermutlich nie treffen können. Aber wer will das schon?
Och, da gibt es sicherlich Einige - und die sollten das auch. Die bereits erwähnten Tribute-Bands nämlich. Eine AC/DC-, Queen- oder Beatles-Coverband sollte ja auch nach den Vorbildern klingen. Alles Andere wäre albern.

Ich zum Beispiel, ich bin ziemlich 'retro', oder wie man das heutzutage auch immer nennt. Und ich bin ein recht grosser Steve Marriott- bzw. Small Faces-Fans. Und ich danke den Mächten, daß es eine Small Faces-Coverband (Small Fakers) gibt, die tatsächlich sogar gut ist. Ich bin froh darüber, daß deren Auftritte authentisch klingen und aussehen und wäre selbst enttäuscht, wenn die Band sich unangemessen kleiden würde. Vielleicht ist es sogar der grössere Aufwand, zu 99% wie das Original aufzutreten, als eine respektable Coverversion auszuarbeiten. Ich weiss es aber nicht, ich denke einfach nur laut (lies: schriftlich).

Selbstverständlich schätze ich Kunst und eigene Ideen ebenso wie sehr viele andere Leute. 1:1-Plagiate sind nicht unbedingt meine Sache. Aber im Falle der Small Fakers ist das schon ziemlich obergeil.

Und jetzt schlage ich den Bogen zurück zur eigentlich Fragestellung: es gibt keine Tabus. Meinetwegen ist erlaubt was Spaß macht. Und wenn Andere daran auch Spaß haben: umso besser!
 
Natürlich wollen Tribute Bands dem Original möglichst nahe kommen.
Trotzdem fehlt mir bei ihnen etwas im Vergleich zu deren Idolen. Aber ich denke das muss auch so sein.
Schließlich ist es auch etwas anderes, ob ich einen Van Gogh im Wohnzimmer hängen habe, oder eine exakte Kopie, die selbst Kenner nicht vom Original unterscheiden können.
Sicher spricht es für das Können einer Band, wenn man deren Aufnahme nicht vom Original unterscheiden kann, aber ich möchte keine Musikwelt in der 30.000 Jimi Hendrix Tribute Bands einen Song nach dem anderen wie vom Band spielen. Da käme ich mir ein bisschen vor wie in einer Karaokeshow, in der die Musiker die Spieltechniken nachahmen und die Musik vom Band kommt.
Stattdessen finde ich es sympatisch, wenn eine Band sich zwar dem Original nähert, aber irgendwie auch etwas eigenes einbringt.
Nehmen wir mal die Künstler selbst und bleiben bei Hendrix: Hätte er sich mit einer Akustikgitarre irgendwo auf die Bühne gesetzt und All along the watchtower exakt gespielt wie Dylan, wäre der Applaus wohl etwas anders ausgefallen...
Aber jedem das Seine und jetzt noch allen weiteren frohes Schreiben, die sich noch zum Thema äußern wollen.

Ps.: Natürlich sind auch original klingende Tribute Bands gut, aber die eigene Kreativität sollte in der Kunst (und dazu zählt wohl auch die Musik) m. E. nicht abhanden kommen.
 
Wundert mich dass niemand bis jetzt Kate Bush nannte.

Kate Bush ist einzigartig.........
 
Stimmt, finde mal eine erwachene Sängerin, die Wuthering Heights in der Originaltonart singen kann, ohne daß es sich bescheuert anhört.


Martman
 
Ein Grund, sich mal an Wuthering Heights heranzuwagen ;)

BTW: @Martman, sollte mir Deine Signatur Sorgen machen? "Rick Wright ist tot. Ray Manzarek ist tot. Jon Lord ist tot. George Duke ist tot. Und mir geht's auch irgendwie nicht gut."
 

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