welche rolle spielt das equipment wirklich?

Don´t mistake lack of talent for genius! (type-o-negative)

Ich denke mal, wer meinte "Fertigkeit" nicht im Sinne von "Können", sondern eher als "Noch nicht fertig, es wird noch dran gearbeitet". Oder habe ich das jetzt falsch verstanden?
 
Don´t mistake lack of talent for genius!
Hehe :D Vielleicht sollte ich es anders forumlieren : Der eigene Sound (und damit viellecht auich mal was "neues") entwickelt sich unter anderem durch mangelnde Fertigkeit. Wenn man beginnt Musik zu machen, dann eifert man ja oft zunächst gewissen Bands nach, also spielt diese z.B. auf der Gitarre nach und versucht dann auch solche Songs zu schreiben. Also man hat einen gewissen Sound im Ohr, und versucht z.B. entsprechende Riffs zu schreiben. Wenn man nun perfekt wäre, dann würde man einen Song schreiben, spielen (und arragnieren und mischen, um etwa beim Thema zu bleiben), der genauso klingt (also stilistisch, jetzt nicht genau der gleiche Song). Aber das bekommt man selten hin. Und so entsteht dann was eigenes. Zumindest habe ich bei mir selbst schon öfters mal festgestellt. Und wenn ich so manche Bands in Interviews hör, was die für Vorbilder und Inspirationsquellen haben - und dann die Musik doch ganz anders klingt - dann glaube ich, dass es anderen ähnlich geht.

Damit möchte ich aber nicht sagen, dass der eigene Sound grundsätzlich so entsteht, natürlich hat man auch eigen "Visionen" und setzt die dann genauso um, wie man sie im Kopf hatte.
 
Wie findet ihr eigentlich Farin Urlaubs Werke (von der Produktion her):

http://youtube.com/watch?v=6Q855DlynEw

Was einem bei dieser Produktion ja sofort ins Gesicht springt, ist der gedoppelte Gesang.
Oder einfach ausgedrückt: Farin Urlaub singt dort an manchen Stellen mit zwei Stimmen gleichzeitig (eine hohe Stimme und eine tiefe).
Dadurch wirkt der ganze Gesang ja auch voller (obwohl es ja doch ne Mogelpackung ist).

Verwendet ihr bei euren Produktionen auch solche Hamonizer/Vocalisten, um den Gesang in Terzen, Oktaven usw. doppeln zu können?
Oder haltet ihr davon nix?

Für Backgroundvocals wäre ein mehrstimmiger Gesang ja auch zu gebrauchen.

Der Gesang ist ja auch eine Schwachstelle wenn man kein perfekter Sänger ist :(
Aber so manches Effekt Tool würde den Gesang womöglich eine ganze Ecke "professioneller" erklingen lassen.

Klar, man muß nicht unbedingt so klingen wie andere Künstler.
Und bei mir ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.
Ich muß halt weiter rum friemeln und rum probieren, was ich noch alles aus meinem Equipment heraus holen kann.
Es ist aber auch eine tolle Sache, wann man selber merkt, wie man sich von Aufnahme zu Aufnahme steigert.
Auch wenn da immer noch das gewisse etwas zu einer professionellen Produktion fehlt und es immer noch nach Homerecording klingt :)
 
Mehrfach Einsingen ist doch keine Mogelpackung. Auch mehrstimmiger Gesang ist nicht unüblich. Eine Variation wäre noch: eine Spur laut singen und eine andere, geflüsterte drunterlegen. Das kann natürlicher klingen, weil beim Flüstern Zischlaute und Atemgeräusche besser zu hören sind.
 
Verwendet ihr bei euren Produktionen auch solche Hamonizer/Vocalisten, um den Gesang in Terzen, Oktaven usw. doppeln zu können?
Oder haltet ihr davon nix?

Wenn es gut gemacht ist, habe ich da nichts dagegen. Die Dopplungen (Farin sich selbst) kennt man ja auch schon von den Ärzten - eigentlich eher Punk-untypisch, aber vielleicht auch der Grund (neben den Texten) warum ich die Ärzte gut finde :)


Der Gesang ist ja auch eine Schwachstelle wenn man kein perfekter Sänger ist :(
Aber so manches Effekt Tool würde den Gesang womöglich eine ganze Ecke "professioneller" erklingen lassen.

Erstmal sollte man gut singen können und vor allem auch in der Lage sein, harmonisch sinnvoll zu doppeln. Leider kenne ich viele Vokalisten, die nicht in der Lage sind, aus dem Stehgreif eine Zweitstimme zu singen, obwohl sie ansonsten ganz hervorragend singen.
Dann sollte man es besser lassen, die Harmonies von jemand anderem singen lassen oder eben mit Melodyne und Co schrauben.

Um nochmal auf "guter Song, gute Band" zurück zu kommen:
Das hier http://www.youtube.com/watch?v=5MH967eySwM ist technisch sicher alles andere als perfekt umgesetzt. Trotzdem lässt mir diese Aufnahme einen Schauer über den Rücken laufen. Gut gespielt, Ausdruck, Stimme, Harmonies.
Das würde ich mir trotz des eher gruseligen Sounds jeden Tag 10x anhören.
 
ich sags immer wieder gerne: shit in -> shit out

d.h. eine gute band wird nicht so prall abgemischt immer noch 10x besser klingen als eine top abgemischte schulband ;)
 
Also wie geasgt, wir sind keine Pros auf dem Gebiet, aber machen schon seit einiger Zeit so billig Recordings, und da weiß ich wohl, dass wir aufgrund unserer mangelnden Möglichkeiten in Cubase eine Spur kopiert und noch einmal eingefügt haben, mit verschiedenen EQ einstellungen und effekten, um das ganze nicht so dünn klingen zu lassen.

Aber auch nicht zu dick drauf, sondern nur nen hauch Chorus auf die Gitarre, leichte Delay, das wars auch.

Mal sehen was dieses mal herauskommt.

Und ja, die perfekte Abmischung ist in meinen Augen auch ne Geschmackssache eigentlich. Wenn ich mir Beispielsweise das Justice For All Album anhöre, und mir vorstelle wie das Album klingen würde mit den heutigen Möglichkeiten des Abmixens, frage ich mich doch, ob das Album immer noch so cool und düster klingen würde

grtz
 
also spuren einfach zu kopieren bringt überhaupt nix!!!
Also den "fetten" sound bildest du dir ein, oder würdest du auch nur mit "fader rauf" erreichen.

Lg Melody
 
also spuren einfach zu kopieren bringt überhaupt nix!!!
Also den "fetten" sound bildest du dir ein, oder würdest du auch nur mit "fader rauf" erreichen.

Lg Melody

man kann gitarren aber auch mit nem delay doppeln. funktioniert sogar relativ gut.
 
Hm, meine Aussage ging eher in die Richtung: Man nehme die Originalspur, Kopiere sie, lasse einen Equalizier über die eine Spur laufen um Beispielsweise gezielt die Mitten zu verstärken, man bastele mit nem EQ die andere Spur so um, dass man mehr in den Höhen bewegt.

So kriegt man vielleicht mehr Vielfalt in den Sound
 
kannst auch beides mit einem EQ in einer spur machen ;)

spur kopieren is quatsch gewöhn dir das erst gar nicht an ^^

(nur der vollständighalber: es gibt natürlich ein paar tricks wo man die spur kopieren muss aber die braucht man in der regel höchst selten und bis die einem was bringen sollte man erstmal normales mischen lernen ^^)
 
Klingt....logisch....irgendwie....aber bringt es auch nichts (hilfreiches) wenn man dann die beiden spuren unterschiedlich auf die boxen verteilt?
 
aber bringt es auch nichts (hilfreiches) wenn man dann die beiden spuren unterschiedlich auf die boxen verteilt?

richtig! :)
Probiers einfach. Wenn du zwei identische Spuren auf rechts und links pannst (mit der selben Lautstärke) liegts wieder in der Mitte.
Wenn du natürlich bei beiden verschiedene Eq settings verwendest, wird es sich nicht so schön in der Mitte treffen. zb. klingen dann die Höhen mehr von Links und die Mitten mehr von rechts.. :D
Da das nicht gerade gut klingt, sollte man das eher unterlassen.

Natürlich gibt es die Möglichkeit spuren doppelt zu bearbeiten und somit mehr Freiheiten zu haben.
Zb. bei vocals kann man den Hall auf eine eigene spur geben, um einen speziellen Eq und Kompressor auf dem Hall zu haben.
Da ist es allerdings übersichtlicher das mittels Auxen und routing zu erledigen, als mittels Spur kopieren.

Lg Melody
 
Zuletzt bearbeitet:
es gibt so pseude stereo effekte die ne monospur kopieren hart L R pannen und dann jeweils gegensätzliche EQ settings verwenden ... klingt aber ziemlich bescheiden ^^
 
Also ich habe die Frage speziell gestellt, weil mir das auf nem Deep Purple Best Of aufgefallen ist..
Da war in irgendnem Song so ne Kratzige Verzerrung, die mehr Höhen gepusht hat, und ne Verzerrung, die auch "hart" war, aber mehr die Mitten betont hat, war aber an sich die selbe Spur, nur dass die beiden Boxen die unterschiedlichen Verzerrgerade rausgestellt hat.

By the way: Relativ lustiges Mixing hat ja mal Led Zeppelin hinbekommen, gibt n Lied von denen wo man das Quietschen der Kette am BD-Pedal mithört^^
 
ich denke bei led zeppelin war mehr not als tugend ;)

gibt ettliche lieder die auf einzelspuren schon relativ krass übersteuert sind ^^


zum thema: L und R verscheidene verzerrungen ? ich würde auf überforderte boxen tippen :p
 
Nene, schon so wie ich meine^^
Wenn du ne gute Stereo-Anlage hast, mit schönen großen Boxen ran, dann lass die songs mal durchlaufen, bzw den Song...kann dir, wenn du willst, schicken welcher das ist^^

Du wirst dann hören was ich meine.

Und zu Led Zep: Nunja, aber trotzdem haben die n Welterfolg gefeiert, also muss die Abmischung an sich den Kohl nicht fett machen ;)
 
joar wie gesagt das wichtigste ist die qualität der musik ^^

obwohl man mit ner guten mischung schon einiges rausholen kann (wie man an aktuellen produktionen in allen genres sieht)
 
Und zu Led Zep: Nunja, aber trotzdem haben die n Welterfolg gefeiert, also muss die Abmischung an sich den Kohl nicht fett machen ;)

Bei solchen Aussagen aber bitte nicht den zeitlichen Aspekt ausblenden!
Das Material, was in den 70ern als fertige Studioproduktionen auf Vinyl gepreßt wurde, würde dir heute kein A+R mit der Kohlenzange anfassen.
Die Menschheit entwickelt sich weiter, deshalb kann man das nicht vergleichen.
Heute lernt auch jedes Kind in der Schule in einer Stunde, woran Benz oder Daimler tage-, wochen- oder monatelang gegrübelt haben.
 

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