@Pink_Panther
Unbedingt Dur UND Moll üben - sag ich als tief im Metal Verwurzelter und das ist sicherlich die "Moll-lastigste" von den aufgezählten Stilrichtungen. Es gibt keine westliche Stilrichtung, die entweder nur Dur oder nur Moll verwendet.
Aber wenn der TO genau das macht, was du schreibst tut er trotzdem gut daran, genau das zu tun, was er gerade tut- nämlich sich die jeweiligen Akkorde, die er bearbeitet anschauen und bewusst machen, was jeweils welcher Ton in welchem dieser Akkorde macht. Das ist nämlich wesentlich (!) differenzierter als nur die Verbindung Backing Track in XY + eine "Wolke" an Griffpositionen zu haben + dem Wissen, dass eine spezielle davon der Grundton sein sollte (was er aber nicht automatisch tatsächlich ist, nur weil das Griffmuster, dass man als C-Dur-Penta oder was auch immer kennt passt).
Tonleiter: Ich rate zur vollständigen 7-ton Tonleiter (nennt man die diatonisch? Kirchentonleiter?).
Kirchentonleitern, Durtonleiter, nat. Molltonleiter sind diatonisch, harmonisch und melodisch Moll nicht.
//Theorie-Exkurs 1 Diatonik
Diatonisch = in 6 Quinten schichtbar, so kann man auch die Durtonleiter herleiten: Startet man bei C ist die Quinte
G, ist dessen Quinte
D, dessen A, dann E, dann
B -> sortiert: C-D-E-F-G-A-B.
So sieht man auch schön die Vorzeichen der Tonarten (bzw. in dem Fall die Kreuze, für bs muss man die Quinte nicht rauf, sondern runter gehen), startet man beim nächsten Ton (in Quintabstand, also dem
G), muss man auch beim
B eine Quinte weiter gehen und das ist ein F#, drum ist G-Dur die Tonart mit einem Kreuz, startet man beim nächsten (
D), muss man auch vom F# eine Quinte weiter und das ist das C# (und D-Dur somit die Tonarten mit den 2 Kreuzen F# & C#) usw.
Macht man das in "Quinte rauf" und "runter"-Richtung jeweils 6x, kann man so den Quintenzirkel herleiten, dann landet man nämlich bei 2 Leitern, wo die Töne verschiedene Namen haben, aber deckungsgleich sind, nämlich F#-Dur (F#-G#-A#-B-C#-D#-E#) und Gb-Dur (Gb-Ab-Bb-Cb-Db-Eb-F).
Die Kirchentonleitern sind auch alle diatonisch und herleitbar, indem man bei so einer Durtonleiter bei einem anderen Ton startet, zeichne ich hier aber jetzt nicht extra vor, nur soviel Hinweis: Zuerst normale Dur/Moll Unterscheidung üben und und Intervalle bestimmen, die Kirchentonleitern haben alle entweder Dur- oder Mollcharakter sowie spezifische Intervalle (Dorische Sexte, phrygische Sekunde, mixolydische Septime usw).
//Exkurs 1 Ende
//Exkurs 2, für den TO wohl deutlich relevanter, weil sein Beispiel darunter fällt:
Für harmonisch oder melodisch Moll nimmt man wiederum die natürliche Molltonleiter und erhöht für harm. Moll den letzten Ton zu einem sog. Leitton, der viel besser in den Grundton zurückführt und so wird aus natürlich A-Moll (A-B-C-D-E-F-G) harmonisch A-Moll (A-B-C-D-E-F-G#) -und das ist dann
nicht mehr diatonisch. Für melodisch Moll bekommt das F auch noch ein Kreuz verpasst, das verhindert diesen 3-Halbtonschritt zwischen F und G#.
Und dadurch verschiebt sich in den zugehörigen Stufenakkorden dieser Tonart auf der V. Stufe der Em, der ja ein G hat, zu einem E-Dur, der eben dieses G# hat und diese V. Stufe hat so schon einen Zug zurück zum Grundakkord der Tonart (in dem Fall Am), macht man aber einen Dur-Akkord draus kann er sich noch besser dorthin auflösen, weil eben das G# sozusagen nochmal eigenständig zum A "hinsteuert".
Und das Beispiel des TOs ist genau das:
Ein Am am Anfang und ein E-Dur am Ende, der wie vorher beschrieben zurück zum Am führt und nichts dazwischen, was irgendwie "verhindern" könnte, das man das so wahrnimmt.
//Exkurs Ende
LG