Hi Guitarlunatics,
bei den Electrics war es bei mir eigentlich nur noch ein Model, bei dem ich immer noch feuchte Hände gekriegt habe, wenn ich eine gesehen habe und das war eine Gibson ES175. In den siebzigern hatte ich mal eine für ein paar Wochen leihweise und hatte immer super Erinnerungen daran, weil sie so extrem vielseitig ist und keinesfalls nur als Jazzbox zu gebrauchen ist (Steve Howe). Aktuell spiele ich in einer Coverband soliden Mainstreamrock und da bei mir im Sommer ein "runder" Geburtstag ansteht dachte ich, vielleicht gönne ich mir eine. Also beim letzten Thomannbesuch dann mal eine angespielt und leider relativ schnell festgestellt, dass diese Bauform für mich überhaupt nicht taugt. Für Jazzer, die im sitzen spielen ist die Sperrigkeit sicher kein Problem, aber im stehen mit so einem Riesending vorm Bauch, das geht überhaupt nicht und nur für zuhause und um eine zu besitzen ist sie mir dann doch auch zu teuer.
Gekauft habe ich dann diese Harley Benton Lespaul für 149 € hier blind ohne anzuspielen, weil, wenn ich schon mal beim Thomann bin muss ich auch was kaufen.
https://www.thomann.de/de/harley_benton_hbl_450_plus_hb.htm
Zuhause dann in freudiger Erwartung den Karton ausgepackt und ich bin wirklich positiv überrascht, welche Qualität mittlerweile zu diesem Preis möglich ist. Die Decke ist wie der erste Rezensent schreibt wirklich sehr geschmackvoll, die Verarbeitung ohne Tadel und die Wilkinson Pups sind auch gut, für meinen Geschmack haben sie zwar etwas viel Power, da ich aber sowieso wieder wie früher mehr mit dem Volumen und dem Tonpoti arbeiten will, statt immer neue Treter anzuschaffen, kann ich damit sehr gut leben. Das einzige was ich gleich getauscht habe und dabei bleibt es auch, sind die werksseitig aufgezogenen D`Addario Strings, viele lieben die, ich finde die grässlich und bevorzuge die PYRAMID Nickel Classics. Ich habe jedenfalls keinerlei Skrupel, mit dieser Gitarre auf die Bühne zu gehen, egal was die Equipment- Gestapo dazu sagt. Ähnlich ist es mir auch bei den Akustiks ergangen, alles was ich so von den Taylors gehört habe, hatte mir immer sehr gut gefallen. Jetzt bin ich mit einem Budget von 1500 € in den Gitarrenladen und habe von 300 € Sigmas bis zu 4000€ Martins und Taylors alles durchgespielt. Obwohl die Sigmas alles hatten, was ich von einer guten Akustiggitarre erwarte, ist es dann für 479,-€ eine Stanford Deja Vu D- Bird, weil auch das Auge mitißt. Fazit !! Entweder bin ich zu taub oder als Gitarrist einfach zu schlecht um die Unterschiede zu hören, die die zum Teil vielfachen Preise rechtfertigen. Ich behaupt jedenfalls, eine sehr gute Akustik muss nicht mehr als 500€ kosten und das ist nun wirklich auch kein Schnäppchen mehr, das sind immerhin 1000 DM und zu diesem Preis hat YAMAHA in den achtzigern auch schon hervorragende Gitarren gebaut und das Potential, sich im Ton mit den Jahren bei regelmäßigem Spielen und guter Pflege zu entwickeln, sehe ich auch bei den Sigmas und den anderen Labels in der 500€ Klasse.
saludos planet335