Sind sie.
Ist eine Frage der Ideologie. Solche Dinger sind Amp, Mikrofon und Speaker in einem. Dahinter kommt die PA, die noch einmal entscheidend Einfluss nimmt. Tut sie aber im Liveeinsatz so oder so. Also ist man jetzt als Mischer angesprochen und nicht wie sonst als jmd. der ne Gitte an ´nen Amp koppelt und alles ist getan.
Erinnert mich sehr an meine AxeFx-Erfahrungen. Man geht als Gitarrero erstmal den traditionellen Weg,"Iss ja 'n Preamp - also Poweramp, 4x12 ran, fertich is - warum klingt das jetzt nicht wie ein Top-Teil?".
Wenn man Studioarbeit nicht gewöhnt ist, hat der 0815-Hobby-Gitarrero (wie ich) keine richtige Vorstellung davon, was vom Hosenflattersound, abgenommen über ein Mikro über die PA, noch tatsächlich beim Publikum ankommt. Genau auf diesen Signalweg zielen aber diese Teile ab. Der abgenommene Half-Stack (was ja, wenn man es gut machen will, eine Wissenschaft für sich ist) klingt dann tatsächlich häufig nicht anders/besser als die Preamps/Modeller.
Um deren Potenzial wirklich auszunutzen, müsste sich der Gitarrero eigentlich von liebgewonnenen Gewohnheiten wie 4x12 im Rücken, Philosopieren über die optimale Amp-Box-Speaker-Kombi verabschieden und den Schritt in die lineare Fullrange Verstärkung gehen. Das ist vom Hör-/Spielgefühl eine Umstellung, man verliert einiges an direkter Intimität, die man mit "seinem Topteil" hatte. Man gewinnt Flexibilität und ein besseres Empfinden dafür, wie das Publikum einen tatsächlich über die PA hört.
Vor kurzem habe ich einen Atomic 212 mit dem Axe getestet. Dem Axe hat der Atomic nicht viel gebracht. Dann habe ich mal meinen alten Voduu Valve rangehangen. Da ging mit Speakersim plötzlich die Sonne auf, als wenn das Teil genau das gebraucht hätte - FR-Verstärkung und noch einen kleinen Kick von der Röhrenendstufe. Hätte ich das früher mal testen können, hätte ich mir zwischenzeitlich ein paar Experimente gespart und kein Topteil mehr geholt.
Aber natürlich gibt es auch 100.000 Leute, die weiterhin den traditionellen Weg gehen und damit zufrieden sind. Alles letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich habe auch ein bisschen den Eindruck, dass marcusms Soundprobleme schon sehr subjektiver Natur sind, so dass er sich letztlich nur selbst helfen kann.