Weitsprung im Bass

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jetzt frag ich doch mal in die Runde. Bei Autumn Leaves im C Teil gibt es ja die Stelle mit F#-7b5 / H7 / E-7 Eb7 / D-7 Db7 /

Ich möchte die Begleitung in der linken Hand gerne so spielen: F# am am C am am / H h7 h7 F# h7 h7 / E em em Eb eb7 eb7 / D dm dm Db db7 db7 /

Die Sprünge in der linken Hand sind aber so weit, ich komme immer aus dem Rhythmus - wie macht ihr sowas ? ruscht die Hand hin und her oder versucht Ihr sie möglichst nur im Handgelenk zu knicken ? oder dauert das mal wieder einfach nur ein Jahr bis es zuverlässig und sicher klappt ?

gruß Ben
 
Eigenschaft
 
Wen Du es wirklich so spielen willst, mußt Du ein Jahr lang rutschen und knicken :eek:.

Es ist aber ein typischer Fall für rechts/links Ergänzung. Eigentlich sind Eb und Db nur kurze Durchgangsharmonien, die es nicht wert sind komplett gespielt zu werden, schon garnicht links. Spiel einfach D# als Terzbass von H und C# als Terzbass von A.
Was Dir wirklich an Harmonietönen fehlt, spielst Du rechts.
 
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bin mir nicht ganz sicher, ob ich die gleiche Leadsheet Fassung hab, denn ich hab keinen C-Teil bei Autumn leaves.


Allerdings hab ich gegen Ende auch diese Harmoniefolge, die dann im Endeffekt bei C landet.

Da spiel ich überhaupt keine Akkordbässe dazu, sondern spiel das als chromatischen Abstieg nur mit den Grundbässen, breit (portato) gespielt - das wirkt dann sogar recht gut, weil es sich vom normalen rhytmischen Begleitmuster abhebt und sich auf der rechten Seite grad nicht viel tut. Die Bässe such ich mir da natürlich auch aus den enharmonischen Verwechslungen zusammen - bis zum Eb spring ich da ganz sicher nicht runter.... würd ich eh nie treffen!

Ich halt mch auch nicht immer unbedingt an die angegebenen Bässe, sondern schau bei jazzigen Sachen immer, was günstig liegt und den Spielfluss möglichst wenig stört. Das ist im Jazz auch erlaubt - bei leadsheets sowieso, denn das sind ja nur "Rohversionen", die erst noch ausgeschmückt werden sollen.

Gruß, maxito
 
Die Sprünge sind ja echt... unangenehm.
Und die Terzbässe sind wirklich sehr hilfreich, ja.
Und meiner bescheidenen Erfahrung nach wird es mit zunehmender Routine/Spielerfahrung besser, zumindest bei mäßigen Sprüngen, auch wenn man das anfangs nicht glauben mag. Üben hilft und wirkt! Nicht gleich, aber nach und nach doch.
 
...E-7 Eb7 / D-7 Db7 /
Die Sprünge in der linken Hand sind aber so weit, ...

hallo,

zusätzlich zu den anderen zutreffenden Kommentaren sollte man in einer deratigen Situation aber auch die Möglichkeit der 2/5-Griffweise für Eb7 und Db7 bedenken, also in LH mit 2. Finger auf den (gleich "neben" E bzw D) liegenden ...b-Terzbass, und mit dem 5. Finger auf den jeweils "alternativen dom7" in Form des Bbdim7 bzw. Abdim7.
Nach einiger Übung ist dies eine durchaus treffsichere Griffvariante, die man oft und gut verwenden kann...

lg
 
2/5-Griffweise für Eb7 und Db7 bedenken, also in LH mit 2. Finger auf den (gleich "neben" E bzw D) liegenden ...b-Terzbass, und mit dem 5. Finger auf den jeweils "alternativen dom7" in Form des Bbdim7 bzw. Abdim7.
lg

Hallo EgoMe,

ich habe mit meinen sicher bescheidenen Mitteln versucht, Deinen Vorschlag zu verstehen. Du solltest mir - und hoffentlich nicht nur mir - Deinen Vorschlag nochmal genauer erklären.

Es geht laut Ben z.B. um den Sprung von E-e7 auf Es-es7. Ich habe soviel verstanden: nach E - e7 ("normal gegriffen") kann man anstelle Grundbass Es auch Terzbass Dis (neben H) mit dem 2. Finger greifen. Nur bei Akkordbass es7 komme ich nicht mehr mit. es7 hat bei einem "normalen" Standardbass (ohne Quint) die Töne es-g-des bzw. dis-g-cis oder Umkehrungen davon. Mit welchem, mit dem 5. Finger zu greifenden verminderten Akkord in der 6. Reihe des Standardbassakkordeons bekomme ich diese Töne? Kommt es hierbei nicht darauf an, welche 3 der 4 Töne eines verminderten Akkordes auf dem jeweiligen Akkordeon realisiert sind?

Wenn für gv7 die 3 Töne g-b-des realisiert wären, hätte man in der Tat damit 3 Töne des es7-Akkords, diesmal jedoch mit Quint und ohne Basiston. Hast Du also gemeint, anstelle Es-es7 normal hilfsweise Dis(Terzbass) - gv7 mit 2/5 zu greifen?

Viele Grüße

morino47
 
Nicht Gv (G Bb E)
sondern
Bbdim7! (G Bb Db)

Ansonsten ja - so hat er es gemeint.:)
 
es7 hat bei einem "normalen" Standardbass (ohne Quint) die Töne es-g-des bzw. dis-g-cis oder Umkehrungen davon. Mit welchem, mit dem 5. Finger zu greifenden verminderten Akkord in der 6. Reihe des Standardbassakkordeons bekomme ich diese Töne? Kommt es hierbei nicht darauf an, welche 3 der 4 Töne eines verminderten Akkordes auf dem jeweiligen Akkordeon realisiert sind?

Hallo morino47,

soweit ich weiß, sind die dim7-Akkorde bei eigentlich jedem Akkordeon gleich realisiert: und zwar ohne die verminderte Qinte.
Somit läßt sich jeder Dominantseptakkord auch durch einen verminderten Septakkord ersetzen: man muß ihn nur so wählen, daß die die vorkommenden Töne dem zu ersetzenden Septakkord entsprechen.
Das heißt im Klartext: Wenn Du im Akkord auf den Grundton verzichtest (macht ja nichts, der ist schon im Baß - Stichwort: rootless voicing) läßt sich ein Eb7-Akkord wunderbar mit einem Bbdim7 spielen, denn der besteht aus den Tönen Bb+Db+Abb, enharmonisch verwechselt Bb+Db+G.
Zusammen mit Eb/D# im Baß erhält man einen astreinen Septakkord: Eb+G+Bb+Db.
Das "Voicing" ist zwar anders als beim regulären Stradella-Septakkord (kein Grundton im Akkord, dafür aber die Quinte), harmonisch ist das aber völlig korrekt.

Soweit zur Rechnerei. Ob sich das im gegebenen Fall gut (oder überhaupt) greifen läßt, ist eine andere Frage...

Viele Grüße
Torsten

Edit: Ah, da war Klangbutter schneller! :)
 
Hast Du also gemeint, ...

hallo morino47,

Danke an Klangbutter und Be-3 für die klaren Ausführungen - ...beide waren schneller :hat:!
Selbstverständlich muss im jeweils konkreten Fall geprüft werden, ob nicht noch einfachere Mittel "ausreichen" (siehe Vor-Postings)...
(... und weite Sprünge üben schadet auch nicht... :weep:)

Viel Spaß beim (jazzigen) Ausprobieren :whistle:!

lg

PS (Nachtrag): gv7 (g-b-e; auch Gdim7 genannt) wäre jedenfalls die falsche Bezeichnung, aber gv (als Dreiklang: g-b-des) entspricht am Standardbass-Akkordeon dem (invertierten) Bbdim7
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Klangbutter, Be-3, EgoMe,

herzlichen Dank für Eure Erhellungen. Ich - und vielleicht auch Andere - bin jetzt wirklich ein Stück klüger geworden. Das Akkordeon ist wirklich eine spannende Kiste.

Gruß

morino47
 
PS (Nachtrag): gv7 (g-b-e; auch Gdim7 genannt) wäre jedenfalls die falsche Bezeichnung, aber gv (als Dreiklang: g-b-des) entspricht am Standardbass-Akkordeon dem (invertierten) Bbdim7

PPS (Nachnachtrag) - ohne nachtragend sein zu wollen ;)

Vielleicht ist es noch ganz erhellend, auf die besondere Symmetrie von verminderten Akkorden hinzuweisen: Ein dim7-Akkord besteht ausschließlich aus aufeinandergeschichteten kleinen Terzen, deshalb enthalten Bbdim7, Dbdim7, Edim7 und Gdim7 exakt die gleichen Töne. Ensptrechendes gilt natürlich auch für die übrigen dim7-Akkorde.

Bei Dur- oder Moll-Akkorden (mit oder ohne Septime) gibt es jeweils zwölf verschiedene Akkorde - für jeden der 12 Grundtöne einen.
Allerdings gibt es nur drei tatsächlich verschiedene dim7-Akkorde, nämlich Cdim7, Dbdim7 und Ddim7 - danach kommt nichts neues mehr, weil Ebdim7 ja wieder genau die Töne von Cdim7 enthält usw.
Sozusagen sind verminderte Akkorde die "Stapelstühle unter den Dreiklängen". :D

Beim Akkordeon klingen die dim7-Akkorde nur deshalb alle unterschiedlich, weil jeweils ein anderer Ton fehlt, nämlich die immer verminderte Quinte.
Und allein aus diesem Grund lassen sich mit ihnen Septakkorde ersetzen und allerlei anderes bauen. Gdim7 wäre zwar der Theorie nach identisch mit Bbdim7 (deshalb auch die Verwechlung weiter oben im Thread), die Besonderheit des Stradella-Basses (fehlende verminderte Quinte) macht sie aber doch in der Praxis unterschiedlich.

Bleibt für mich die Frage, wie man so etwas notieren würde, ich hätte ein leicht schlechtes Gewissen, Bbdim7 zu schreiben, wenn ein Eb7 gemeint ist, denn da wäre ja ein störendes E drin, auch, wenn man's auf dem Akkordeon nicht hört.

Viele Grüße
Torsten
 
Jaaaa, HIER wird fein unterschieden!

Aber die meisten machen sich keine Gedanken um den Akkord sondern drücken einfach den so benannten Knopf.

Du hast als Arrangeur die Wahl, einfach zu schreiben und Dir von Fachleuten den Ruf des Dilettanten zu holen (Musikschule Fröhlich Noten sind z.B. so geschrieben) oder Du schreibst es korrekt (zb. mit Einzelnoten) und bereitest vielen schlechteren Notenlesern Ungemach.

Am besten, Du schreibst beides, Die richtige gemeinte Harmonie und neben der (einzelnen) Akkord-Note noch den mechanisch zu betätigenden Knopf.
 
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Am besten, Du schreibst beides, Die richtige gemeinte Harmonie und neben der (einzelnen) Akkord-Note noch den mechanisch zu betätigenden Knopf.
H.-G. Kölz schreibt (zumindest in der "Akkordeon-Pur"-Reihe) alles:
- ausnotierte Akkordnoten (meiner Ansicht zuviel des Guten)
- Name des zu drückenden Akkordknopfs über der Bassnote
- Bezeichnung des gesamten klingenden Akkords über dem Gesamtsystem. Hier werden also auch die Töne des Diskant mit eingerechnet.

Würde er anstatt der kompletten Akkordnoten nur eine einzelne Note schreiben, wäre es in meinen Augen perfekt.

Gruß,
INge
 
Hallo zusammen,

zunächst mal Dank an Uwe und Inge für die Hinweise zum "kunstgerechten" Stradella-Notieren. :great:
Es gibt so viele verschiedene Schreibweisen und Grenzfälle... und vor allem tonnenweise "mittelgute" Beispiele.
Ich werde als Akkordeon-Unerfahrener zu gegebener Zeit (und nicht in diesem Thread) sicher noch einige Detailfragen haben.


Mittlerweile bin ich wieder aus dem Urlaub zurück und habe mein Akkordeon wieder zusammengebaut, damit ich mich mal an der hier diskutierten Autumn-Leaves-Akkordfolge versuchen kann.

Abgesehen von den Alternativvorschlägen (zeitweise links nur Baß, Harmonien in der rechten Hand usw.) wollte ich doch mal ausprobieren, ob ich die genannte Stelle "mit Links" ;) hinbekäme. Musikalisch stelle ich mir das auch reizvoll vor - und zwar für einen eher herbstlich-melancholischen Teil mit Klangteppich oder akzentuierten Akkorden in der linken Hand und einstimmiger (!) Melodieimprovisation.

Einzellösungen sind ja schon diskutiert und erwähnt worden. Ich wollte hier noch einmal den Gesamtzusammenhang der Passage betrachten und zur Diskussion stellen.
Ich habe versucht, einen "Lösungsweg" Schritt für Schritt von den Realbook-Akkorden bis zu einer möglichen Umsetzung auf dem Akkordeon (harmonisch, nicht rhythmisch!) darzustellen.
Für mich, der den Luxus gewöhnt ist, auf Klavier oder Orgel einfach das zu spielen, was mir in den Sinn kommt, ist es eine ebenso neue wie interessante Erfahrung, sich mit den Beschränkungen (und Erleichterungen) des Stradella-Basses auseinanderzusetzen.
Vielleicht hilft es auch dem einen oder anderen erfahrenen Akkordeonisten, sich selbständig auf vielleicht ungewohntes jazziges Terrain zu begeben. :)


(1) Terzschichtungen in Grundstellung

Statt H7 (d. h. B7) steht in meinem Realbook B7(b9).
Ich werde mich hier an B7(b9) halten - alleine schon weil es überraschenderweise besser zu spielen ist als der "einfache" Septakkord, denn es liegt in diesem Fall günstiger.

Außer Eb7 und Db7 kommen keine fix und fertigen Stradella-Akkorde im Sinne des Erfinders vor, und selbst die werden am Ende wegen besserer Spielbarkeit durch Alternativgriffe ersetzt.

Um das benötigte Tonmaterial zu sichten, habe ich in einem ersten Schritt die Akkordfolge als simple Terzschichtungen notiert:

attachment.php



(2) Akkorde auf "Stradella-Format" bringen

Da sich sowohl im Baß als auch in den Akkorden alles innerhalb einer Oktave abspielt, wird der Tonraum im zweiten Schritt auf den üblichen Stradella-Umfang "komprimiert".
Gleichzeitig sind alle Akkorde auf drei Töne reduziert, weil es bei den benötigten Spannweiten von Baß- zu Akkordknopf und der erforderlichen Geschwindigkeit (zumindest mir) nur schwer möglich ist, mehr als zwei Knöpfe gleichzeitig zu drücken.

Vor allem aber klingt es nicht nicht so "zugematscht".

Bei viertönigen Akkorden wird der Grunton eingespart, weil er schon im Baß vorkommt. Bei fünftönigen Akkorden kann man zusätzlich noch auf die Quinte verzichten, weil sie recht wenig Informationen trägt und ohnehin als Oberton des Grundtons vorhanden ist.
Wichtig für den charakteristischen Klang eines Akkords sind vor allem die Leittöne (Terz, Septime) und Optionstöne: in unserem Fall die tiefalterierte 9 im B7(b9).

Auf die im folgenden Beispiel rot markierten Töne kann man also getrost verzichten, ohne daß der Gesamtklang verfälscht würde.

attachment.php



(3) Gibt es entsprechende Slash-Chords Dreiklang/Baß?

Da sich die Stradella-Knöpfe auf die Dreiklänge Dur-, Moll-, (quintenlose) Sept- und (ebenfalls quintenlose) verminderte Septakkorde beschränken, kann man versuchen, die nun gefundenen Harmonien durch passende Kombinationen von Baß- und Akkordknöpfen darzustellen.

F#-7(b5)
kann durch Kombination von Fis im Baß und A-Moll-Akkord dargestellt werden.

B7(b9)
kann durch Kombination von H im Baß und A-vermindert dargestellt werden.
Die Töne a-c-dis entsprechen enharmonisch verwechselt a-c-es, also Adim.
Wenn wir einen Adim spielen möchten, müssen wir auf dem Akkordeon aber einen Cdim7 drücken (wegen der fehlenden Quinte, aber dafür Septime).

E-7 und D-7
Moll-Septim-Akkorde lassen sich wunderbar durch Grundton und dem Durakkord eine große kleine Terz darüber spielen.

Eb7 und Db7
Die rot eingefärbten Akkorde sind zwar standardmäßig problemlos spielbar, aber sie liegen ungünstig.

attachment.php



(4) Welche Knöpfe denn nun???

Den A-vermindert ersetzen wir wie gesagt durch einen Cdim7.
Bei Eb7 und Db7 muß die Hand ihre Position weniger verändern/knicken, wenn stattdessen die Kombination Dis + Bbdim7 bzw. Cis + Abdim7 gespielt wird.

Insgesamt braucht man eine recht große Spannweite, aber mit etwas Übung geht das erstaunlich gut, jedenfalls besser als Weitsrpünge und Hin- und Her-Knickbewegungen.

attachment.php



(5) Ergebnis

Zum Schluß habe ich noch ein kleines Animated-GIF-Filmchen zusammengebaut, in dem man schön die Bewegung der Baß-/Akkord-Paare beobachten kann.
Ich habe mich auf einen 72er-Baß beschränkt (reicht hier aus und braucht weniger Platz) und die Darstellung so gewählt, als würde man sich im Spiegel sehen.

attachment.php


Viele Grüße
Torsten

Edit: Fehler verbessert
 

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Hammer! Du mußt ja wohl noch mitten in den Ferien und vollkommen verrückt sein - das hat doch den ganzen Nachmittag gedauert???
Deine Ausführung macht einem wieder einmal die vielen Denkprozesse beim Blattspiel bewußt.

Sehr gut! Eins. Setzen!;)
 
Hi, Torsten
das ist weltklasse, super Danke.
(@all: Zur Erinnerung man kann Beiträge positiv Bewerten, nicht nur "hilfreich finden")

Vor allem hier den Entwicklungsprozess aufzuzeigen ist grandios.
Ich kann das Ergebnis nicht ad hoc nachspielen weil es schon sehr ungewöhnlich ist.

Hast du auch darüber nachgedacht den instrumentenspezifischen Akkordumbruch in die Überlegungen einzubeziehen, oder glaubst du das kann man vernachlässigen?

@Uwe: Wie wärs mit einer Klangprobe? (ich schaff das nicht wie gesagt, könnte das zwar mit cut&paste zusammenmogeln aber das geht dann doch zuweit)

schönen gruß
balgseele
 
Zum Schluß habe ich noch ein kleines Animated-GIF-Filmchen zusammengebaut, in dem man schön die Bewegung der Baß-/Akkord-Paare beobachten kann...

Hallo Be-3,

SUPER aufbereitet - ist sehr einprägsam :great:, gefällt mir!

Und ganz genau so sehe ich es auch (Zitat): "...ob ich die genannte Stelle "mit Links" hinbekäme. Musikalisch stelle ich mir das auch reizvoll vor - und zwar für einen eher herbstlich-melancholischen Teil mit Klangteppich oder akzentuierten Akkorden in der linken Hand und einstimmiger (!) Melodieimprovisation..."

Einige kleinere Anmerkungen zu deiner wertvollen Ausarbeitung:

zu (2) "Stradellaformat":

"Reduktion" auf 3 Töne ist jedenfalls - vor allem wegen "zugematscht" - grundsätzlich der beste Ansatz, allerdings hängt die Notwendigkeit dazu wesentlich auch vom (gewählten) Bass-Register, der Tonanordung in der Bass-Oktave (tiefster Ton), dem jeweiligen Akkord (wegen Umkehrung), etc ab!
Die Aussage "...nur schwer möglich ist, mehr als zwei Knöpfe gleichzeitig zu drücken..." ist wohl eher eine Frage der Übung (und des jeweiligen Kombinationsgriffs), manche mögliche Kombinationsgriffe liegen wirklich gut und klingen auch gut...

Und "...alles innerhalb einer Oktave abspielt, wird der Tonraum im zweiten Schritt auf den üblichen Stradella-Umfang "komprimiert..." ist grundsätzlich zutreffend, aber für die konkrete Klangbildung - leider! - nicht vollständig ausreichend, weil es auch auf die konkrete Anordnung der Bass-Oktave (insb. tiefster Ton am jeweiligen Akkordeon, der in verschiedenen Registern auch ungleich sein kann!) ankommt, was - vor allem bei "heikleren" Akkorden - durch die sich ergebende Umkehrung den (Wohl)Klang sehr beeinflussen kann.

Nicht ganz nachvollziehen kann ich deine Aussagen hinsichtlich "vier- bzw. fünftönige" Akkorde im Zusammenhang mit Stradella-Bass; ich nehme mal an, du meinst die schaltbaren Bass-Chöre (?), weil fünftönige Akkorde existieren auf der Bassseite - so viel ich weiß - gar nicht (oder du beziehst dich nun doch auf Kombinationsgriffe mit mehr als 2 Fingern?). Auf die (unalterierte) Quinte kann man idR überhaupt verzichten, aber das kann man beim konkreten Bass-Akkord ja nicht selbst bestimmen, man kann nur einen anderen (halbwegs passenden) Bass-Akkord wählen.
Deine Ausführungen bekommen mE diesbezüglich nur dann Sinn, wenn man sich auf das Zusammenspiel von LH und RH zur Bildung von Akkorden, oder auf "mehrfingrige" Kombinationsgriffe bezieht...

Hier dürfte eine kleine Unstimmigkeit vorliegen: Für den "KLANG eines Akkordes" dürften die LEITTÖNE wenig Bedeutung haben (wohl aber für die Stimmführung und die harmonische Abfolge)! Vielmehr hat zB der Tritonus große Bedeutung für den Klang (wegen der inneren Spannung) beim dom7 und (ev. doppelt) beim dim7-Akkord; ebenso naturgemäß wie die zusätzlichen Extensions/Optionstöne (wie b9)!

zu (3) und (5) "Griffweisen":

Zu den von dir gewählten / erläuterten Griffen für F#m7(b5) und B7(b9) - ich bevorzuge hier aus Gründen der "Einprägsamkeit" lieber H... - hätte ich folgende Anmerkung:
Dabei handelt es sich um die "übliche" 2-5-1" in moll. Für die Ausführung stehen grundsätzlich 2 Griff-Varianten zur Verfügung, die sich vor allem durch die Grifflage im Verhältnis zu den "umgebenden" Akkorden bestimmen lassen.

Variante 1 - man greift Grundbässe: F#m7(b5)... über seinen Grundbass (wie von dir beschrieben), das nachfolgende H7(b9) kann durch einen einfachen, gut klingenden Kombinationsgriff, nämlich h7+adim7 / H, direkt "dort" gespielt werden (Finger: 2+3/4), danach kommt ja E... in Grundbass... und weiter wie von dir beschrieben mit 2/5-Griffweise für Eb7 und Db7...

Variante 2 - man greift Terzbässe: F#m7(b5)... über den Terzbass (am / F#), das nachfolgende H7(b9) dann wie von dir beschrieben aber mit Terzbass, nämlich cdim7 / H. Danach folgt in diesem Fall Em7, welches ebenfalls sehr einfach über den Terzbass (g / E) zu greifen wäre, Eb7 liegt dann nicht weit davon entfernt, und das nachfolgende Dm7 über Terzbass (f / D) ebensowenig wie das nachfolgende Db7...

Meine Anmerkungen sollen für interessierte Leser aufzeigen, wie "noch vielschichtiger" das Problem eigentlich ist... Aber wie gesagt, tolle Ausarbeitung :hat:!

lg,
Walter
 
Hallo zusammen: so viele musiktheoretische Abhandlungen, aber keinen einzigen Klang gehört! Für meine Bedürfnisse genügt es, die Diskantseite zu spielen und auf der Bassseite die am wohl- (bzw. interessantesten) tönenden Bass-Akkordtasten zu suchen. Also wer bringt die ersten mp3- oder mp4- Dateien ins Forum. Herzlichen Dank im Voraus von Paul
 
...so viele musiktheoretische Abhandlungen, aber keinen einzigen Klang gehört!
...Für meine Bedürfnisse genügt es, ... auf der Bassseite die am wohl- (bzw. interessantesten) tönenden Bass-Akkordtasten zu suchen.
...Also wer bringt die ersten mp3- oder mp4- Dateien ins Forum..

Hallo Frager,

... nun gut, dann lass mal HÖREN... :romeo: !

und als kleiner, praktischer Hinweis: anstelle etwas "nur zu SUCHEN" könnte man es auch "zielorientiert FINDEN"... für den, der sich dafür interessiert, dürften auch die entsprechenden Bedürfnisse bestehen, etwas Theorie dürfte dabei wohl nicht ganz unzweckmäßig sein...
... aber du kannst die "vielen musiktheoretischen Abhandlungen" ja ganz einfach überlesen und weitersuchen... :D

lg
 
https://vimeo.com/73288343

Ich finde nach wie vor meine rechts links Kombination am praktischsten. Die reinen Bass-Darstellungen wären mir zu aufwändig.
Diese Stelle wird auch meistens vermieden/ abgeändert/ vereinfacht. Die vollständigen Harmonien beim chromatischen Abgang spielt kaum jemand.
 
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