Weitermachen oder nicht?

Versuche, Dir hohe Töne nach unten zu denken, wie ein Pfeil, der sich durchs Kinn bohrt.

Mit dem Bild kann ich richtig viel anfangen, das hat mir gerade schon geholfen! Danke! :hail:



@Chiva: Die erste Sängerin meiner Band war nicht halb so gut wie du - trotzdem hatten wir 6 Auftritte mit ihr (bevor wir sie wegen Rumzickerei rausgeschmissen haben).
Also worauf wartest du, such dir eine Band! ;)
 
Also mit der Stimme findest du definitiv eine Band, da geb ich dir Brief und Siegel drauf!
Und wie K-Bal schon gesagt hat, findet man im Internet bestimmt leute aus der näheren Umgebung die sich ebenfalls darauf freuen mit dir Musik zu machen :)
 
Hallo Chiva,

die prinzipiellen Fähigkeiten sind da, bitte weitermachen. Meine Tochter, die Gesangsunterricht nimmt, sagt spontan: "Die singt mit zu wenig Luft". Daher kommt der etwas gepresste Ton an vielen Stellen und die wackelige Tonhöhe. Also, mehr Luft holen. Die Energie der Stimmlippen-Schwingungen kommt aus dem Luftstrom -- reine Physik. Die Intonation wird außerdem durch zu wenig "Stütze" beeinträchtigt. Die Bauchmuskeln sollen das Gefühl vermitteln, gegen den Gürtel (zumindest kann man sich den vorstellen) zu drücken, dann wird das Zwerchfell gut kontrolliert. Das Hören der sauberen Tonhöhe ist ebenfalls Übungssache. Und schließlich könntest du für meinen Geschmack (ich kenne allerdings das Original des Songs nicht, manche benutzen das als Stilmittel) die "Bäuche" in den Tönen, also das auffällige Anschwellen der Lautstärke bei langen Tönen reduzieren. Wahrscheinlich führt auch das zur Verspannung.
 
Also, mehr Luft holen. Die Energie der Stimmlippen-Schwingungen kommt aus dem Luftstrom -- reine Physik. Die Intonation wird außerdem durch zu wenig "Stütze" beeinträchtigt. Die Bauchmuskeln sollen das Gefühl vermitteln, gegen den Gürtel (zumindest kann man sich den vorstellen) zu drücken, dann wird das Zwerchfell gut kontrolliert. Das Hören der sauberen Tonhöhe ist ebenfalls Übungssache. Und schließlich könntest du für meinen Geschmack (ich kenne allerdings das Original des Songs nicht, manche benutzen das als Stilmittel) die "Bäuche" in den Tönen, also das auffällige Anschwellen der Lautstärke bei langen Tönen reduzieren. Wahrscheinlich führt auch das zur Verspannung.
Ist nicht boese gemeint, aber kann es sein, dass hier verschiedene Probleme in einen Topf geworfen werden?

"Mehr Luft holen" muss man als Saenger eigentlich relativ selten - man muss mehr darauf achten, dass man die Ausatmung dosiert und den Stimmlippenschluss anpasst. Mehr einzuatmen bringt z.B. ueberhaupt nichts (und kreiert oft zusaetzliche Probleme), wenn die Stimmlippen nicht richtig schliessen, oder nicht genug Widerstand da ist, um dem erhoehten Luftstrom entgegenzuwirken. Und wenn "mehr Stuetze" angeregt wird, meint man landlaeufig doch eher, den Atemstrom zu dosieren. Es sei denn, Du meinst "Bauchstuetze" - Deine Bemerkung bezueglich "gegen den Guertel druecken" koennte man so auffassen. Da halte ich in dem Fall dann aber ueberhaupt nichts von. Bei der Einatmung ist das okay, den Bauch automatisch nach aussen zu woelben (sollte man sowieso immer), wenn Du also nur das meinst, ist das in Ordnung. Aber bei der saengerischen Ausatmung muss der graduell wieder nach innen gehen, da sollte man ueberhaupt nichts irgendwie nach aussen pressen. Wenn der Luftstrom zu schwach ist - ganz im Gegenteil, da muss der Bauch erst recht mehr nach innen gehen.

Bei Chiva hoere ich persoenlich kein Singen mit zu wenig Luft. Was ich hoere ist, dass sie einen Song singt, der zu tief fuer sie ist (dass man die Toene kriegt, heisst ja nicht unbedingt, dass es auch eine gute Lage ist). Das Anschwellen der langen, etwas hoeheren Toene spricht da uebrigens auch fuer. Das ist dann so die Lage, wo man eben nicht mehr entspannt "Sprechsingen" kann, sondern anfaengt, richtig zu arbeiten, wenn man die immer noch vollstimmig nehmen will. Das kann dann schonmal dazu fuehren, dass man schiebt. Ich habe frueher auch immer gerne Maennersongs gesungen und hatte auch die noetige Tiefe. Das Problem ist aber, dass du so meist nur tief und vollstimmig singst, und das macht die Stimme auf Dauer unflexibel und fest.

Das Material ist aber schoen, und ich wuerde da unbedingt am Ball bleiben. Sieh Dich aber doch mal lieber nach Repertoire fuer mittlere Frauenstimmen um (die tiefen lasse ich jetzt mal weg, weil die nicht das trainieren, worauf Du achten musst, naemlich zu "mischen"), oder transponiere die Maennersongs in eine fuer Dich bessere Lage.
 
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Danke an singingtutor, an Hobbypauker und an Odorwyn. Was ist denn eine "mittlere Frauenstimme"? Hast du vielleicht einige Beispiele dafür?
 
Was ist denn eine "mittlere Frauenstimme"? Hast du vielleicht einige Beispiele dafür?

Aus den FAQ:
https://www.musiker-board.de/faq-wo...faecher-merkmale-bedeutung-hoerbeispiele.html

Mittel wäre Mezzo. Alt ist eher tiefe Lage, Sopran eher hoch.

In https://www.musiker-board.de/faq-wo...song-fuer-anfaenger-bis-fortgeschrittene.html findest Du Songs, die sind nur leider nicht nach Lage geordnet. Wohl auch deswegen, weil die eh auf genehm transponiert werden im Zweifelsfall.

Ich denke, Moonlight Shadow Sally Oldfield könnte z.B. passen. Oder Summer Wine Ville Valo/Natalia Avelon (den Frauenteil!). Scarborough Fair Simon and Garfunkel geht auch für Frauen ganz gut, ggf etwas höher singen; die singen das aber eh schon recht hoch. Paparazzi Lady Gaga, wenn man sich das antun will.
 
Okay, ich versuche mich dann mal an "Frauenliedern"... Mal sehen ob ich das dann besser hinbekomme^^
 
Ich werde mich mal an "Zombie" von The Cranberries versuchen. Das ist ungefähr meine Stimmlage denke ich...
My Immortal ist leider im Refrain viel zu hoch für mich :( Aber es ist wirklich ein schönes Lied!
 
Zombie ist mMn kein gutes Anfängerstück. Der Song braucht Power und Ausdruck, weswegen für eher zart Singende die Gefahr ist groß, dass gepresst wird und diese Intervallsprünge sind nicht ohne. Probier doch was, aus der von moniaqua verlinkten Liste. Summer Wine oder von Norah Jones - Don't know why, die stehen dir bestimmt gut.
 
Sehe ich ähnlich wie Vali, weil man da im Chorus unter Umständen anfängt zu drücken, wenn man nicht aufpasst.
Natürlich spricht generell nichts dagegen, jeden Song mal vorsichtig anzusingen um zu sehen, was geht.

Zu "My Immortal" z.B. fällt mir ein, dass das eigentlich genau Dein derzeitiges Problem zeigt: Der Song ist, auch im Chorus, an sich nicht hoch (ich singe den selbst, der geht bis zum cis2 - das ist normalerweise auch für einen tiefen Alt zu schaffen - selbst die gesamte Tessitura des Stücks ist eher tief). Du musst aber Zugang zu Deiner Randstimme haben, um dann mittelfristig zu lernen, zu mischen. Wenn Du natürlich versuchst, das cis2 vollstimmig rauszuhämmern, ist es klar, dass sich das zu hoch anfühlt - h1 ist für mich persönlich auch die absolute Schmerzgrenze, wo ich noch vollstimmig brüllen kann, das ist aber aus stimmhygienischen Gründen echt nicht zu empfehlen. ;)

Ich will Dir jetzt natürlich nicht empfehlen, Songs zu singen, die momentan noch zu schwer für Dich sind, denn das bringt auch nichts. Was ich aber ganz dringend empfehlen würde ist, technisch an der höheren Lage zu arbeiten, vielleicht auch erstmal ohne Songs.
Wenn "My Immortal" zu hoch für Dich ist, hat das nichts damit zu tun, dass Du eine extrem tiefe Stimme hast, oder gar ein "weiblicher Tenor" wärest (das höre ich nämlich auch in dem Coldplay Song nicht, dazu fehlt Dir in der Tiefe doch einiges an Power), sondern daran, dass Du vorrangig vebrustet und nur in der tiefen Lage singst. Man kann sich damit natürlich zufrieden geben und aus der Not eine Tugend machen, aber willst Du das? Wenn Du meine Schülerin wärst, wären Männersongs in Originallage erstmal bis aufs Weitere verboten ;)

Übe doch mal Sirenen/Slides/Glides auf NG, IH und UH, und setze die VON OBEN an. Ganz klein und quietschig (ich benutze da immer gerne das Bild vom winselnden Welpen ;)). Mit Kleinmädchenstimme hoch "weinen" ist manchmal auch eine gute Idee. Oder ganz hoch und affektiert "Juhuuu!" "singen". Manch Eine ist erstaunt, wie hoch sie mit solchen Übungen kommt - eigentlich immer irgendwo in die zweigetrichene Oktave.

Der Grund, warum ich darauf so rumreite ist, dass ich finde, dass Du an sich eine schöne Stimme hast, aber Du sperrst sie unnötig ein, und je länger Du so weitersingst, umso unflexibler wird das Instrument, und das wäre schade.
 
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Was bedeutet NG IH und UH ? Ist die Randstimme eine Mischung zwischen Kopf- und Bruststimme?
 
ng ist ein Laut, das ng aus Hong-Kong z.B. I und U sind Vokale ;)

Randstimme - ja, Randstimme. Steht da nicht auch was in den FAQ dazu, von Foxx? Stichwort ist "Register", glaube ich.
 
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Was bedeutet NG IH und UH ? Ist die Randstimme eine Mischung zwischen Kopf- und Bruststimme?

Um's ganz simpel zu halten: Die Stimmlippen-/bänder können im Prinzip in 2 Modi schwingen.
Ohne jetzt mal die verschiedenen Resonanzräume zu berücksichtigen: Einmal in Ihrer kompletten Länge; das könntest Du dann als Vollstimme bezeichnen (oft hört man auch "Brusttimme") und auf der anderen Seite kannst Du auch nur die Ränder zum schwingen bringen; dazu sagt man dann Randstimme (oder auch Kopfstimme); z.B. so, wie wenn du einen Mann sprechen hörtst, der eine Frau nachahmt! ;)
Wie von singingtutor bereits geschrieben, ist der Zugriff auf Deine Randstimme notwendig, um in Anschluss einfach ausgedrückt eine Stimme zu finden, die zwischen diesen beiden Modi liegt (Mischstimme) und eben nicht mehr so stark verbrustet klingt.
Daher auch seine genannten Übungen.
Weiss nicht, wie das bei Frauen so ist, aber obwohl ich als Mann in der Regel selten in der Randschwingung spreche, hatte ich die Kopfstimme mit ähnlichen Übungen doch recht schnell verhältnismäßig gut ausgebaut...
Solltest Du Probleme bei den Vokalübungen haben, den Vordersitz zu behalten, kann ich Dir empfehlen, Konsonanten wir n oder g davor zu setzen; also NI-NI-NI, NU-NU-NU, etc..
 
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Ich sehe es so wie singingtutor - du solltest unbedingt an der Randstimme arbeiten bzw.die Kopfresonanz aufwecken ! Übungen auf ng und u sind immer gut, wichtig ist: von oben anfangen. Wenn du das r rollen kannst (Zungen-r), kann auch folgende Übung helfen: trrrru-u-u-u-a, Quinte abwärts, ungefähr bei g´ beginnen (g´ f´ e´ d´ c´) und dann in Halbtonschritten nach oben. Du kannst die Töne am Anfang ineinander schmieren (glissando).
 
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Ich finde sehr wenig zu der Randstimme. Ich habe versucht die Kopfstimme mit der Bruststimme zu mischen, da kam aber nur ein gebrochenes trauriges Tönchen heraus, das mich irgendwie frustriert hat. Mache ich etwas falsch? Ich habe dieses ng versucht und auch dieses Welpenjaulen und es klingt auch wie jaulen... Aber wenn ich dann "My Immortal" versuche bricht es.
 
Mache ich etwas falsch?


Wie soll man dir diese Frage beantworten, ohne diese Übungen gehört zu haben. :nix:

Grundsätzlich ist es aber selten der Fall, dass man eine Übung ein paar mal macht und dann läuft alles. "Üben" ist was anderes als "sofort können". Manche Menschen üben ein halbes Jahr, bis der Funke springt.
 
Wie soll man dir diese Frage beantworten, ohne diese Übungen gehört zu haben. :nix:

Genau :D....

Jetzt wurde hier schon so viel geschrieben und viele habe ne Menge wertvolle Tipps gegeben....
Langsam sollte man mal auch etwas zu hören bekommen ;).
Mach mal.......Nicht so Schüchtern. ;)
Ich denke mal, beim hören, können einige noch ganz speziellere Tipps geben.


Gruß Alex
 
Ich habe doch schon ein Gesangsbeispiel gehabt. Hab zwar Tipps bekommen aber viel besser geworden bin ich nicht. Denke nicht, dass das vorzeigbar ist
 
Geduld, Geduld! So eine stimmliche Veränderung oder Verbesserung vollzieht sich in der Regel nicht binnen weniger Tage. Das kann schon dauern, bis die Stimme so optimal eingestellt ist, daß du (unter Berücksichtigung der vorgegebenen anatomischen Möglichkeiten) mit ihr machen und singen kannst, was du willst.
Gearde das Aufschließen bzw."Einarbeiten" der Kopfstimme kann dauern.
 

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