Ja, ein Reviewer sollte sich nun auch nicht als den Goldstandard ansehen. Klar, man hat sich Mühe gegeben und will jetzt auch nicht gleich einen Verriss hören aber Kritik muss natürlich auch vom Reviewer akzeptiert werden, dann kann es ja auch zu einem konstruktiven Austausch kommen.
Im Allgemeinen wünsche ich mir in Reviews immer viel Subjektivität. Halte ich für viel interessanter als die objektiven Fakten.
Beispiel: Wenn ich schreibe, dass meine Headlessgitarre sehr stimmstabil ist, weil sie drei Tage rumhing und noch gestimmt hat, dann ist das objektiv erstmal schön und gut, hat aber wenig Aussagekraft über eine potentielle Gitarre von User A, der sich die gleiche kauft.
Wenn ich aber schreibe, dass mein Sänger mir nicht mehr in die Kopfplatte springt und mir dabei die Tuner verdreht, hat es weniger objektive Aussagekraft über die Stimmstabilität. Allerdings ist es ein praktisches Beispiel aus dem Alltag, wo sich potentielle Käufer ein besseres Bild vom tatsächlichen Nutzen machen können. Und da kommen dann auch negative Bemerkungen bei mir leichter in ein Review, wenn ich sie in der Praxis, als interessanten Punkt mit aufnehmen kann. In diesem Falle,, dass ich mir etwas Sorgen mache, dass ich mir eines Tages an den abgeschnittenen Saitenenden am Sattel die Finger aufreißen könnte, weil ich manchmal sehr enthusiastisch am Hals hochrutsche und übers Ziel hinausschießen könnte.
Beide Fälle sind Punkte, die weniger mit der Gitarre, als mit mir zu tun haben (bzw doofen Sängern
) aber ich finde sie interessanter als die meisten Specs, die ich runterbeten könnte. Geht aber vielleicht auch nur mir so...