Was sind absolute Grundlagen / Was MUSS ich können?

Nicht viel besser. Je weniger "Tools" (Worte wie "Werkzeug" oder "Lernressourcen" sind anscheinend nicht "cool" genug) einem zur Verfügung stehen, desto mehr sieht man sich dazu gezwungen, kreativ zu sein.

Ausserdem nützt so viel Information nicht viel, wenn man nicht weiss, wie man an deren Erlernen herangeht. Es gibt Tausende von Licks, Artikeln zu den verschiedensten Themen bzgl. Musiktheorie. Dennoch gibt es viele, die sie nicht verstehen und nicht weiterkommen können.
Das war als Scherz gemeint. Deshalb auch das Smiley.

Und entschuldige bitte vielmals den Anglizismus. :(
 
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Lieblingsplatte einlegen und versuchen nachzuspielen.

Klingt polemisch, aber so lerne ich erfolgreich Gitarre. Und ich habe 20 Jahre klassische Klavierschule hinter mir, weiß ganz genau was der "konversative" Weg ist.

Der erste Song den ich gelernt habe war Pride and Joy von Stevie Ray Vaughan. Daran saß ich locker das erste Jahr, bis ich alle Puzzelteile zusammengesetzt habe und es in moderaten Tempo gut klang. Aber was ich als Anfänger an dem Stück alles gelernt habe... vor allem mit hoher Motivation.
 
Hi!

Ich bin der Meinung das man sich zu viele Fehler anlernt, wenn man versucht sich das Gitarre spielen selbst beizubringen.
Und ein Lehrer kann Dir Deine Fragen auch alle beantworten. Ich selbst habe auch Unterricht.

Grüße Andy
 
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Hat beides Vor und Nachteile. Ich hab mir durch das selber lernen in der Tat zuerst falsche Haltungen und ein paar andere Macken angewöhnt. Das wieder weg zu bekommen hat länger gedauert als es sich anzueigenen...Allerdings möchte ich das Gehörtraining und Verständnis des Griffbretts was ich alleine dadurch gewinnen konnte nicht mehr missen.

Natürlich spricht nix dagegen sich das auch mit Leher & Video usw anzueignen, die Frage ist nur ob man es auch tut. Leider kenne ich zu viele Gitarristen die es einfach nicht nachspielen können was sie hören, auch nach Jahren nicht. Nichtmal Sachen wie den Rythmus Part von Enter Sandman. Das finde ich schade. Dann wird dann erstmal geschaut in welchem Key der Song spielt um überhaupt loslegen zu können. Das Internet wird nach Tabs durchforstet, Töne werden angeschlagen obwohl sie Legato gespielt werden, uswusw.

Noch schlimmer ist es wenn man einen Leher hat der es einem falsch beibringt...Oder nur stur sein Programm in einem Gruppenkurs durchzieht ohne auf die Individuen zu achten. Dann kann man es sich auch selber beibringen...

Schlimm finde ich auch die "Nur-Theoretiker-Stur-Notenleser-Sonst-Kann-Ich-Nix-Spieler". Wenn ich immer sehe wie die Leute dann ihr Notenblatt aufschlagen müssen, bei Songs die sie schon 100 mal gespielt haben, naja, jedem das seine heißt es da wohl.

Das optimale wäre wohl einen tollen Lehrer zu haben und noch dazu mit einem satten Ehrgeiz geprägt zu sein. Wenn man dann noch glaubt was einem gesagt wird, anstatt das man gegen alles gegenredet was man nicht versteht, klappt es auch.

In 1h selber was rausfinden zu versuchen kann oft mehr bringen als diese Stunde im Internet nach passenden Videos zu suchen.
 
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Eine Sache die ich empfehlen würde, egal mit was Du arbeitest: Versuche von Anfang an Fehler zu vermeiden. Wer hätte das gedacht... :eek:

Was ich meine ist, achte auf
  • eine entspannte Haltung
  • darauf die Finger nicht unnötig weit vom Griffbrett zu entfernen
  • die Saiten nur so fest wie nötig zu greifen (so, dass der Ton gerade sauber klingt, zu starkes Greifen klingt verstimmt)
  • sei Dir nicht zu fein die "dämlichen Fingerübungen" mitzumachen (Spinne/Spider, 1-2-3-4 Jeder Finger in einen Bund rauf & runter...)
  • übe den Wechselschlag auch wenn Du mit Downstrokes genau so schnell bist (und Hetfield ein Vorbild ist :tongue:). Über alle Saiten.
Das sind alles Sachen die Dir sonst irgendwann ins Kreuz treten.

+1

DAS sollte sich wirklich jeder Anfänger zu herzen nehmen!
 
Ja, hätte ich das man damals auch beherzigt. Ist so ähnlich wie mit Süßigkeiten: Eine Sekunde auf der Zunge, ein Leben lang auf den Hüften! :D
 
Was Du können MUSST:

- Bendings und Vibrato - und zwar sauber und präzise.
- 30-40 Standard-Blueslicks (kann man in fast jedem Kontext einsetzen, Albert, BB und Freddie helfen Dir hier viel)
- Timing wie eine Patek Philippe
- Gut trainierte Ohren

Kannst Du diese 4 Schen, kannst Du Dich in (fast) jedes Genre einarbeiten und Dich zumindest durchschlagen. Fehlt Dir eine von diesen vier Grundkomponenten, wird sich alles, was Du spielst, schlecht anhören.
 
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Bin mir da gar nicht mal so sicher. Ich sage: die Standard-Blueslicks bringen Dir wahrscheinlich nicht den Oscar für supersuperoriginelles Solospiel, aber sie sind so etwas, wie der "Autopilot": wird es brenzlig, kannst Du auf sie zurückgreifen und blamierst Dich nicht. Sie passen fast überall. Zur Not ein wenig abgeändert, aber da musst Du auf Deine Ohren hören.

Als fünfte Komponente (die mir persönlich leider fehrlt) fällt mir noch ein: Singen, singen, singen! Dadurch erschießen sich einem Gitarristen völlig neue Möglichkeiten!
 
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Als fünfte Komponente (die mir persönlich leider fehrlt) fällt mir noch ein: Singen, singen, singen! Dadurch erschießen sich einem Gitarristen völlig neue Möglichkeiten!

Eine oft unterschätzte Weißheit. Nutze ich selbst viel zu wenig.
 
Als fünfte Komponente (die mir persönlich leider fehrlt) fällt mir noch ein: Singen, singen, singen! Dadurch erschießen sich einem Gitarristen völlig neue Möglichkeiten!

Ich gehe soweit zu sagen, dass ohne Gesang die vokalen Techniken wie Bending und insbesondere Vibrato nur sehr schwer zu erlernen sind. Dabei muss man nicht gut oder richtig singen können (kann ich auch nicht) aber es hilft ungemein weiter, wenn man Amplitude und Frequenz des Vibratos vergleichen kann, wenn es natürlich durch die Stimme geformt wird.
 
Ich persönlich finde es immer wieder witzig zu sehen, wie gehen Theorie gewettert wird. :) Verstehen wird man das, was man spielt nur zur Hälfte ohne Theorie. Sobald Theorie genannt wird, wird oft davon ausgegangen, dass man sich nur darauf versteift.

Da kann ich Dir nur beipflichten.

Ich war anfangs auch Theorieresistent.

Habe meinen Lehrer mit allem möglichen gequält (von Blues, Jazz, bis Klassik, von diversen Pickingarten bis zum Tapping).
Eines Tages habe ich aber geschnallt das der von ALLEM viel wusste und auch spielen konnte - einfach so, aus den
Fingern sozusagen.

Nach genauerem Hinsehen/hören war nur ein Schluss zulässig: Der versteht was er da sagt und tut - und das geht ohne Theorie einfach nicht. Das erklärt sich schon durch die Tatsache, daß man bestimmte Dinge nicht beschreiben kann wenn man nicht weis wie sie heissen.
Wenngleich speziell am Anfang die Therorie doch zum "alkoholfreien" Bier gehört.

Ich würde aber trotzdem empfehlen einen Lehrer zu nehmen - zumindest Anfangs. Das vermeidet die weiter oben schon beschriebenen "Gewöhnungsfehler". Die lassen sich auch durch Videos nicht erklären da ja jeder seine eigen Art hat das anzugehen.
 
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a, aber stell dir mal vor, die hätten damals solche Tools gehabt. Wie viel besser könnten die heute sein... :D
also einige der besten Gitarristen, wie Jimmy Page oder Ritchie Blackmore haben sich jahrelang ihr Geld als Studiomusiker verdient. Dort haben sie nicht nur Stilvielfalt gelernt und Technik sondern auch Genauigkeit und sauberes Spielen. Denn darum geht es bei einer Aufnahme.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
die Leute dann ihr Notenblatt aufschlagen müssen, bei Songs die sie schon 100 mal gespielt haben
glaub mir @Senchay, ich hab ja auch mehrere Jahre klassische Gitarre gelernt: nach 100x kannst du ein Stück noch lange nicht. Im besten Fall musst du nicht mehr so oft auf die Noten schauen :m_git_a:

@Shtil: was du können MUSST? Töne aus dem Instrument herausholen die dir gefallen und im besten Fall auch anderen. Mehr ist, eng gesprochen, nicht nötig zum Gitarre spielen. Ob du jetzt einen Song von Metallica spielen kannst (kann ich nach 35 Jahren nicht) oder dich bestens in der Musiktheorie auskennst ist letztlich zweitrangig. Dir muss es gefallen und je mehr du dich hineinsteigerst desto mehr wirst du auch können und wahrscheinlich auch einiges von der notwendigen Theorie lernen - nach dem Motto: jetzt würd ich gern mal verstehen warum das so klingt...

Nicht mal die Haltung der Gitarre ist wirklich wichtig, wie man an Jeff Healey sieht - falls du ihn nicht kennst: blinder Gitarrist, der seine Gitarre am Schoss liegen hatte - und wansinnig gut war!

letztendlich sind wir hier beim Thema E-Gitarre und ich muss mir nur anschauen wie verschiedene gute Gitarristen unterschiedlich spielen: der eine hat sie bei den Knien hängen, der andere sehr weit oben, der eine verwendet Plektren, der andere nur Finger... Also: DU musst wissen was du können willst - dann kannst du darauf hinarbeiten. Nicht mehr und nicht weniger...
 
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nach 100x kannst du ein Stück noch lange nicht

Wenn du ein klassisches Stück meinst glaub ich dir das aufs Wort. So war das auch nicht gemeint :) Da gehen die Stücke oft ewig und haben jetzt nicht den 0815 Strophe > Refrain > Strophe > Refrain Modus. Ich kann mir gut vorstellen das man da gerne mal was zur Hand hat um sich zu orientieren.

Eventuell kann ich es auch nicht beurteilen weil ich nix spielen muss das ich nicht kenne, bzw nicht so im Ohr hab das ich es sowieso im Kopf hab. Ich kenne halt Leute die ihr Tabheft auf der Bühne stehen haben um Enter Sandman zu spielen. Sowas kann ich nicht nachvollziehen. Der Song war mit Solo nach 20 mal hören so im Kopf gespeichert das es höchstens mal einen rewind gebraucht hat um noch wo genauer rein zu hören. Und dazu muss ich sagen das mein Kurzzeit-Gedächtnis nicht gerade das beste ist...raushören fällt mir um einige leichter als was auswendig zu lernen. Aber wie gesagt, ich glaube das sowas bei Klassik nicht funktioniert.

Also wenn es nicht gerade ein Keeper of the 7 Keys von Halloween ist brauch ich eigentlich keine tabs. Nachdem ich mir das Stück für Stück erarbeitet habe orientiere ich mich dann eher daran was die anderen spielen, also Drummer, Bassist usw. An den Strophen, wie viele gespielt wurden, Zeichen der Bandkollegen uswusw. Tabs benutze ich rein als Lehrmethode für Bücher. Und Noten lesen tu ich nicht.

War eher auf Metal/Blues Bereich, Klassiker sollten sich da eher nicht angesprochen fühlen.
 
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War eher auf Metal/Blues Bereich, Klassiker sollten sich da eher nicht angesprochen fühlen.

Da hast Du im Grundsatz recht!

Alle "modernen" Stücke oder das was ständig als "musikalisches Geräusch" aus dem Radio kommt sollte ohne fundiertes Basiswissen mit ein bisschen Begeisterung machbar sein.
Aber wenn man etwas versucht nachzuspielen sind z.B. Skalen schon recht hilfreich und man kommt einfach schneller zu Ziel. Ausgenommen natürlich ausgesprochene Talente (zu denen ich mich leider nicht zählen darf).
Speziell die Metall-Anhänger gehen oft davon aus, daß die Riffs der Lieblingsband der Gipfel des zu Erlernenden ist. Wenn einem das genug ist, ist das ok.
Wenn man aber genauer hinsieht sind - mit wenigen Ausnahmen - genau diese "Metaller" recht gut ausgebildete Musiker die nicht nur ihre eigenen Dinger gut spielen.
Das vermeintlich einfach(er) zu lernende "shredden" stellt mitunter gewaltige Ansprüche. Aber man kann Anfangs halt bald was spielen und das fördert die Motivation.
Voll aufgerissener Gain verzeiht halt kleine Fehler leichter als eine weniger verzerrte Gitarre oder eine Klassikgitarre.
Daß "shredden" durch Können in hohe Sphären der Spielkunst aufsteigt zeigen ja viele aus dieser Zunft.
Die begeistern mich als "Nicht-Metaller" auch.

Beispiel: Children Of Bodom (schon etwas älter aber immer wieder faszinierend).
 
Alles ganz klar. Ich wollte ursprünglich nur vorschlagen sich sein Gehör rechtzeitig anzutrainieren weil das eins der Grundkenntniss überhaupt darstellen sollte. Soll ja niemand nur nach Gehör spielen :) Deswegen hatte ich glaub auch mal gesagt beides gleichzeitig zu trainieren. Gehör und dan Rest. Kann ich zumindest nur empfehlen, macht einem einiges leichter.

Außer er will, wenn er mal mit seiner Freundin da sitzt und was vorspielen soll, erstmal das Notenbuch rausholen. Kann man schon machen :)
 
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Sei nicht so verunsichert, was Du brauchst. Besorge Dir ein 'Songbook' von einem Künstler, den Du magst und lerne die angegebenen Akkorde, die über den Noten stehen. Mache Dich mit der Tonleiter vertraut und den Intervallen zwischen den 12 Halbtönen. Was ist eine Quinte oder eine Quart (usw.). Auf welchem Ton landet man, wenn man einen Grundton spielt und verschiedene Intervalle darauf setzt?* Zwei, drei oder vier Töne gleichzeitig spielen - welche Zusammenstellung klingt harmonisch? Lerne, wo die Töne der Tonleiter auf dem Griffbrett lokalisiert sind. So lernst Du den Sinn von Harmonielehre und kannst nach kurzer Zeit jeden Akkord benennen, ableiten und transponieren. Alles kein Zauberwerk. Stelle das 'Solospiel' solange zurück, bis Du Dein Griffbrett kennst, denn Solospiel ist nochmal ein anderes Kapitel mit ganz neuen Techniken. Daran gehst Du im Anschluss. Plane jeden Tag eine halbe Stunde ein oder wenn es Dir gefällt sogar länger. Und spiele das Pensum nicht nur 1x am Tag, sondern auf 2 oder 3 mal verteilt. Das vertieft besser.

Und fange gleich morgen damit an, warte nicht und glaube nicht, dass man das alles (hier) diskutieren müsse. Man muss es sich selbst erarbeiten. Daran geht kein Weg vorbei.

* PS: Es gibt tolle Gehörbildungsprogramme, die Dir dabei helfen und sogar Spaß machen (z.B. EarMaster 6). Weil Du Deinen Fortschritt täglich siehst und hören kannst.
 
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