Ich bin schon auch einer der "die ES ist eigentlich die bessere Les Paul"-Vertreter.
So habe ich mich eher bei Les Pauls umgeschaut, bzw. mir dann irdgendwann die für mich "beste" Les Paul -die ich mich leisten konnte- gesucht [...]
aber mittlerweile komme ich auch mit dem klobigen Halsübergang meiner Les Paul besser klar (...wo mir das Spielen und Üben auf der ES auch wiederum geholfen hat, mich in den hohen Registern sicher zurechtzufinden...) [...]
und dann gelüstet es mir irgendwann doch auch wieder mal nach einer anderen Tonfarbe, den z.B. man auch bei einer Tele usw. finden kann...
ich sehe, wir ticken ziemlich ähnlich
Ich bin eigentlich Strat-Spieler. Im Laufe der Zeit entwickelt sich der Geschmack weiter und man merkt, dass andere Töchter auch hübsche Mütter haben.
Jedenfalls wollte ich immer eine richtig amtliche Les Paul, kam aber irgendwie nie so richtig mit denen zurecht. Weder haptisch noch klanglich. Einerseits liebe ich den Steg-Pickupsound in einen 800er, aber andererseits ist der Hals-PU einfach immer zu matschig (aka bassig). Der Halsübergang spielt sich nicht gut und sie hängt auch immer irgendwie klobig am Gitarrengurt (von der Ergonomie her). Das teilweise abartig hohe Gewicht kommt noch dazu. In Summe passt das einfach nicht.
Mittlerweile war ich auch immer wieder von Gretschgitarren fasziniert, aber die sind halt schon speziell. Beim Anspielen diverser Instrumente habe ich gemerkt, dass ne Hollow-Body nix für mich ist. Einerseits ist der Halsübergang noch sperriger und andererseits ist meine Liebe zu ziemlich viel Gain einfach kontraproduktiv.
Klanglich passt eine Gretsch halt auch nicht zu allem. Ein Test mit einer 330 war sehr enttäuschend. Die P90 sind klasse, aber der Halsübergang ist ähnlich wie bei ner Paula und das Hollow-Design ergibt wahre Feedback-Orgien.... und das nicht auf die gute Weise
Tja; dann kam meine 335 von der ich früher immer dachte, das ist eine Altherren-Gitarre. Musste immer an BB-King und die ganzen Jazzer denken. Auch als Gary Moore seine 335-Phase hatte fand ich es traurig, dass er Greeny nicht mehr spielte (wobei es sich klanglich kaum unterschied, wenn man das mal neutral betrachtet!).
Schon optisch fand ich meine jetzige jedenfalls einmalig mit dem Bigsby und dem Sunburst. Wie eine Mischung aus LP und Gretsch; Der Centerblock gibt einen stabilen Gainsound und die Bespielbarkeit in den hohen Lagen ist perfekt. Was mich bei meinem Instrument wirklich weggehauen hat war der Klang des Halspickups. Dieser klingt unglaublich warm und holzig, aber kein bisschen mulmig wie in den meisten Paulas. Bei zurück gedrehtem Volumenpoti hat man fast das Gefühlt, es handelt sich um einen weichen Einspuhler. Die Dynamik ist atemberaubend!
Interessant ist, dass auch Rockabilly-Geschichten genau so authentisch klingen, wie Jazz-Lines oder eben Highgain ála Rush. Für mich ist die Gitarre die perfekte Mischung aus Les Paul und Hollowbody!
Allerdings muss man die Gitarre wirklich erst in die Hand nehmen und wenn´s Klick macht, machts halt Klick. Das war für mich das ziemlich erste mal, dass ich gleich wusste, dass das hier DIE EINE ist ... Ich hab einige neuere angespielt, aber so geflasht wie die hat mich keine.
Eine generelle Aussage, dass 335er immer besser sind als Paulas oder vergleichbares werde ich nicht treffen.