600eur? NEU? find ich leider mal garnicht! jedenfalls nicht bei den üblichen bekannten. vielleicht für zu hause aber für "musikmachen" meiner meinung nach extrem wenig...
Da muss man eigentlich sofort widersprechen.
Musikmachen geht schon mit einem Microcube oder Vox DA5 für 99 Euro.
Und zwar anhörbare Musik. Sofern man spielen kann. Kann man es nicht, hilft auch ein 2500-Euro-Amp nix.
Für 600 Euro hingegen (siehe auch meine Fußnote und den Link dort) bekommt man bereits Amps die bis in den Semiprofibereich einsetzbar sind; insbesondere, wenn man auch Gebrauchtware miteinbezieht. Z.B. den Engl Straight 50 Watt Combo gibt es oft für um die 500 Euro.
Klanglich ist der vielleicht nix für jeden, aber insgesamt ist er durchaus profitauglich. Hat anno dunnemals über 2000 DM gekostet, das entspricht heute beinahe 2000 Euro.
Ein Marshall 6100 gibt es mit Glück auch schon für 650 bis 700 Euro, ein ebenfalls wirklich profitaugliches Teil.
Und als Neuware bekommt man beispielsweise einen Laney LC30 oder ein PCL Vintageamp Top, die klanglich zumindest semiprofessionell einsetzbar sind.
Und es geht noch günstiger: Golden Ton "refined by Larry" Smart 20 (Butik-Sound für rund 300 Euro) oder der "refined by Larry" VT30/VC30 (der bessere Peavey Classic 30). Oder Fame GTA-40. Oder der Randall RH50T/RG50TC. Oder Fender Superchamp XD plus 1x12-Zusatzbox. Oder oder oder.
Dank Globalisierung (!) bekommt heute der Musiker mit nicht ganz so dicker Kohle schon für überschaubare Kohle echt gutes Equipment, und zwar Zeug, mit dem man zur Not auch ins Studio gehen kann. Das ist nicht mehr so wie zu meiner Jugend, als man für 300 Euro zwar ne Gitarre oder nen Transenamp bekam, die aber zumeistens nur schwer spielbarer Schrott waren. Von einem hervorragend (!) klingendem Röhrenamp á la Belcat Tube20R oder Smart 20 oder Fame GTA-15 für unter 350 Steine wagte man damals nicht mal zu träumen.
Die Eingangsfrage war aber:
was ist sinnvoller - Modelling Amp oder Normaler Röhrenverstärker + Effekte
kann man so pauschal nicht beantworten. Je nach Gusto und Ziel kann beides sinnvoll sein.
Wer als Top40-Covermucker viele Sounds von Clean bis Metal braucht, wird mit einem Amp wie dem Fame GTA15 oder GTA40 vielleicht nicht ganz so happy (es sei denn, er benutze eine Armada an Pedalen bzw. ein sehr gutes Multieffektpedal).
Wer hingegen eher nur Blues und sanfteren Bluesrock macht, braucht eventuell die Vielfalt eines Vox VT30, Vypyr30 oder Roland Cube nicht und ist eben mit einem Fame GTA und zwei, drei Pedalen besser bedient.