Du bist sogar so toll, dass du sogar wahre Kunst zu defnieren vermagst.
Eines weiss ich jedenfalls: Die wahre Kunst in der Musik ist im subtilen versteckt. Sie braucht keinen Bombast um auf sich aufmerksam zu machen, kein Image zur Unterstützung, kein Konzept, welches die Entfaltung der Musiker einengt.
Kunst ist das zwischen den Zeilen versteckte, nicht das was auf dem Notenblatt steht. Ein Bekannter von mir rühmt sich jedes Gitarrensolo spielen zu können, was man ihm als Guitar Pro File vorlegt. Das kann der auch. Es klingt nur trotzdem scheisse. Der
"Ton macht die Musik".
Wir sind in unserer von Subkulturen geprägten Gesellschaft in der Musik so auf Stile festgelegt, dass wir teilweise vergessen, dass der Ursprung der Musik der Klang ist.
Ich bin selbst als Musiker noch nicht soweit mich vom vorgegebenen Raster zu lösen. Das erfordert einen Reifeprozess, der mitunter dem blossen Verständnis der Musik hinterherhinkt und eine Kreativität die ungleich grösser ist, als die Kreativität welche man benötigt wenn man sich auf ausgetrampelten Pfaden bewegt.
Die Vorstufe zu der kompletten Entfaltung ist das vermischen von Stilen. Auch das durchbricht festgefahrene Strukturen und ist persönlicher, als das Klammern an Klischees. Und das ist mein bevorzugtes Gebiet. Ich respektiere Bands wie Godspeed You Black Emperor oder Sigur Ros dafür etwas komplett eigenständiegs erschaffen zu haben, kann mir das aber auch nicht immer zu Gemüte führen. Deshalb liebe ich komplexe, dennoch eingängig strukturierte Musik wie die von Katatonia, Disillusion, Antimatter, Anathema, The Dresden Dolls, Opeth, Daylight Dies oder Green Canrnation.
Aktueller Tip:
Leandra Noch etwas unausgereift, aber äusserst charismatisch.
Ich möchte an dieser Stelle nicht den Eindruck erwecken, dass ich nur verkopfte Musik höre. Ich mag alten Heavy Metal, 60's und Songwriter, deutschsprachigen Reggae und diverse Bands aus dem Alternative-Rock Bereich. Mir wäre es auf Dauer aber zu substanzlos nur leicht verdauliche Gassenhauer im Player rotieren zu lassen. In diese Kategorie fällt Nightwish trotz soliden Handwerks ebenfalls. Und wie gesagt auch Nightwish mag ich ab und an, aber ich käme nicht auf die Idee sie als künstlerisch wertvoll einzustufen.
Und dann sei noch angemerkt, dass der sogenannte "Künstlerblick" - was ja für die Aktiven hier auf dem Board eine Grundlage darstellen sollte - nicht allein durch das konsumieren von Musik geschult wird. Mit geschärften Sinnen kann auch das Verborgenste Inspirationsquelle sein. Und diese Details sollten auch in der Musik als Details wiederkehren. Ein Fehler den gerade Gothic-Bands machen ist es aus Unzulänglichkeit ihre Gefühlswelt mit dem Vorschlaghammer zur Schau zu stellen. Dieses Trampelhafte findet sich auch in den Lyrics wieder die vor zur Schau stellenden Schlagwörtern nur so strotzen. Schlagwörter wirken nur wenn sie selten und akzentuiert in Erscheinung treten. Sie metaphorisch zu umschreiben wäre dann schon die elegantere Lösung.
Naja...ich mach jetzt mal nen Punkt. Vielleicht konnte ich dem ein oder anderen jetzt ein paar Dinge näherbringen.