Mittlerweile halte ich das Meiste, was über diese alten unberührten Golas behauptet wird, für völligen Humbug.
Sicherlich ist es so, dass ein Stümper an dem Instrument mehr schlecht als gut machen kann. Wenn solch ein Instrument aber durch ausgebildete, erfahrene und talentierte ReparaturHände geht, geht von dem ursprünglichen Charme des Instruments nichts, aber auch gar nichts verloren.
Ich habe ja so ein Teil, Baujahr 1961. Die wurde regelmäßig gewartet und irgendwann generalüberholt und dabie mit Kunststoffventilen versehen.
Auch die Geschichte von den alten Lederventilen ist eine Mähr. Es geht letzendlich nur darum, wie das Ventil angeklebt wird.
Mit unserem User Balg habe ich da vor ein paar Jahren sehr aufschlussreiche Tests gemacht.
Dadurch, dass ich mittlerweile zahlreiche Golas (überholte, tiefer gestimmte, jungfräuliche) aus der alten Zeit in den Fingern hatte, wage ich zu behaupten, dass meine zu den besten gehört, obwohl daran schon viel gemacht wurde. Was allerdings nicht gemacht wurde, ist die Stimmung tiefer legen. Dabei bin ich mir nicht sicher, ob solch ein erheblicher Eingriff dem Klang nicht doch schadet.
Meine zumindest hat keinen Heiligenschein, sondern ist ein grundsolides Instrument, das ich nicht mehr hergeben möchte.
Dadurch, dass das Instrument keinen Heiligenschein hat, spielt es auch nicht von alleine. Viele, die zum ersten Mal solch eine Mystische Kiste in der Hand haben, sind erst mal endtäuscht, weil. genau. Es ist halt nur ein Akkordeon.
Um das zu begreifen und nutzen zu können, was die Kiste kann, braucht es längere Zeit, um mit dem Instrument vertraut zu werden. Dann aber ist es nur ein Traum. Nein, kein Traum, denn diese Instrumente gibt es wirklich