@Bernnt wenn du eine neue Gola kaufen möchtest, dann gehst du nicht in den Laden, suchst dir eine der herumstehenden aus, bezahlst und nimmst sie mit.
Eine Gola ist wie ein Maßanzug: du gehst zum Schneider und sagst ihm, wie du dir den Anzug vorstellst, was für "Features" er haben soll. Ein zusätzliches Täschchen innen im Hosenbund, damit du den Autoschlüssel ganz nah an dir tragen kannst? Kein Problem, wird gemacht. Reißverschluss der Hose lieber hinten als vorne? Der Schneider guckt vielleicht etwas seltsam, aber notiert sich all deine Wünsche und erstellt dir einen Kostenvoranschlag. Und erst nach deiner definitiven Bestellung (und vielleicht einer Anzahlung) macht er sich an die Arbeit. Zwischendurch kommst du ein- oder zweimal zur Anprobe und am Ende hast du einen Anzug, der genau deinen Vorstellungen entspricht, der all die Zusatzfeatures hat, die du brauchst, und der dir passt, als wäre er für dich maßgeschneidert (weil er das ist).
Wenn du eine Gola möchtest, geht es genau gleich: du sagst, was du möchtest: Standardbass oder Konverter oder lieber vorgelagertes MIII? Es gibt auch Exemplare mit 4-reihigem vorgelagertem MIII und dafür nur 5 Reihen Standardbass. Alles machbar. Und wenn du sagen würdest, ich spiele eh nur Orchester, lasst den Bass ganz weg, dann würden sie bei Hohner vielleicht etwas seltsam gucken, aber machen würden sie es wahrscheinlich auch. Deine Wünsche werden notiert, ein Kostenvoranschlag erstellt und erst nach deiner Unterschrift auf dem Bestellformular (und wahrscheinlich einer Anzahlung) fangen sie an zu produzieren (bzw., wenn ich einen Insider richtig verstanden habe, beginnen sie dann zu überlegen, bei wem sie genau dieses Instrument bauen lassen - kann also bei der nächsten Bestellung eine andere Fabrik sein). Zwischendurch gibt es noch mindestens eine Anprobe (sitzen die Gurtbefestigungen an der richtigen Stelle) und am Ende hast du ein Instrument, das genau deinen Vorstellungen entspricht, all die Features hat, die du brauchst, und das dir passt, als wäre es für dich maßgeschneidert (weil es das ist).
Du kannst natürlich auch einen Maßanzug im Second-Hand-Laden kaufen: dann musst du suchen, bis du einen findest, der genau den Anzug führt, den du haben möchtest. Wenn du dann einen gefunden hast, musst du anprobieren, ob er dir auch passt. Wenn ja, prima. Wenn nein, weitersuchen. Wenn du einen gefunden hast, der dir passt, musst du die Zusatzfeatures nehmen, wie sie sind, wie sie der Erstbesitzer in Auftrag gegeben hat. Du hättest noch gerne ein zusätzliches Täschchen innen im Hosenbund? Dann musst du einen Schneider fragen, ob das bei diesem Schnitt möglich ist. Oder andersrum, die Hose hat ein zusätzliches Täschchen innen im Hosenbund. Wofür soll denn das gutsein? Egal, kann ich mit leben. Dann prüfst du noch, wie gut erhalten der Anzug ist, muss vielleicht irgendwo eine Naht nachgenäht werden, und rechnest den voraussichtlichen Preis für den Schneider auf den verlangten Kaufpreis drauf. Und überlegst dann, ist dieser Anzug mir diesen Preis wert? Wenn du ihn dann kaufst, hast du einen bestimmt erstklassigen Anzug, mit möglicherweise kleinen Macken, der aber für jemand anderen maßgeschneidert worden war. Änderungen sind nur im kleinen Rahmen möglich. (Zusatztäschchen im Hosenbund - kein Problem. Reißverschluss der Hose lieber hinten als vorne? Sorry, geht nicht mehr.)
Wenn du eine gebrauchte Gola möchtest, ist es das gleiche: du musst suchen, bis du eine findest, die deinen Vorstellungen entspricht. Dann musst du überlegen, ob sie die Features hat, die du brauchst und du mit denen, die sie hat, du aber nicht brauchst, leben kannst. Dann prüfst du noch, wie gut erhalten sie ist und kalkulierst die Kosten für den HZIMM auf den verlangten Kaufpreis drauf. Und überlegst, ist dieses Instrument mir diesen Preis wert. Wenn du es dann kaufst, hast du ein bestimmt erstklassiges Instrument, mit möglicherweise kleinen Macken, das aber für jemand anderen maßgeschneidert worden war. Änderungen sind nur im kleinen Rahmen möglich. (Stimmung auf 442 statt 440 Hz - kein Problem. Konverter statt MIII? Sorry, geht nicht mehr.)