Was ist das besondere an diesen Bands?

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Hi,
während meiner "Karriere" als Gitarrist und besonders als Gitarrenschüler werde ich - wie wohl jeder andere auch - immer wieder mit Bands konfrontiert, die anscheinend die Welt der (Rock)Musik revolutioniert oder zumindest mal maßgeblich beeinflusst haben.
Bei einigen Interpreten ist mir das auch völlig klar, z.B. wenn diese einen neuen "Härtegrad" eingeführt (Sabbath, Slayer), eine Spieltechnik entwickelt (EVH, wenn er denn das Tapping wirklich erfunden hat (wahrscheinlich eher nicht, anderes Thema)), verschiedene Musikrichtungen vermischt haben (Clash) etc.
Aber dann gibt es so Bands, die, wenn es einen Olymp des Rock gäbe, ganz oben mitdabei wären, bei denen ich aber gar nicht verstehe, was die denn so tolles gemacht haben...

Ich höre gerne "alte" Musik, aber bin nur kanpp 19 Jahre alt, von daher kenne ich nur die "Spitze des Eisberges", also die wirklich erfolgreichen Bands, und kann nicht wirklich beurteilen, was zu einem gewissen Zeitpunkt schon da war oder was wirklich von einem bestimmten Musiker erfunden wurde.

Krassestes Beispiel finde ich mal mit Abstand CCR: Das ist ja wirklich einfachastes Songwriting, absolut leichte Soli, kein Instrumentalist fällt irgendwie durch Virtuosität auf etc. Trotzdem werden die immer wieder als Vorbilder genannt. Auch die Basslinien sollen irgendwie neu gewesen sein, dabei ist das doch meist nur der Grundton mit Übergängen, die auf der Dur-(Pentatonik-)-Tonleiter basieren - sowas kriegt jeder hin, der in Musik in der Mittelstufe aufgepasst hat!?

Wenn es eine Most Overrated Band Of All Times gibt, dann sind es für mich defintiv die Beatles. Ich weiß, ich muss mich fast entschuldigen dafür, aber ich verstehe den Hype um die einfach nicht. Zugegeben: Es gibt sicher Dutzende Beatles-Songs, die wirklich gut und vor allem eingänglich sind, aber ich kann da nichts erkennen, was nicht schon vorher hätte da sein sollen, wenn man mal von den Gesangsmelodien absieht. Was die vier wirklich drauf hatten, weiß ich nicht, aber die spielen ja nicht besonderes...
Songs wie No Quarter von Led Zep oder einige Instrumentalsongs aus der frühen Metallica-Zeit stellen für mich beispielsweise locker alles in den Schatten, was die Beatles jemals gemacht haben...

Und das letzte Beispiel, das ich jetzt nennen will, sind The Who, die ich auch selber gerne höre. Die werden hin und wieder als lauteste, härteste oder wie auch immer extremste Band ihrer Zeit dargestellt, dabei haben die doch auch blos normale Akkorde leicht angezerrt gespielt. Wenn ich mir angucke, was MC5 oder The Stooges zur gleichen Zeit gemacht haben, kann ich The Who nicht für besonders heavy oder gar innotvativ halten...

Joa, das waren jetzt die drei Beispiele, bei denen es mir am meisten so geht, dass ich eben nicht verstehe, was das besondere an ihnen sein soll. Ich hoffe, ihr könnt mir da ein bischen weiterhelfen und meine musikgeschichtlichen Lücken füllen.

Eines noch am Schluss: Es könnte jetzt so aussehen, als würde ich die Qualität eines Songs an der Virtuosität der Interpreten festmachen, was aber nicht der Fall ist. Ich höre gerne auch 1:30min-3-Akkorde-Punk-Songs. Aber bei einem gutem Song muss für mich die Mischung aus Eingängigkeit und Komplexität stimmen. Ausnahme: Punk-Rock, weil man sich da bewusst von der Komplexität lösen wollte; aber diese "Revolution" wurde einmal gemacht, alles danach ist in dieser Hinsicht nicht mehr "originell"... Die Bands, die ich oben genannt habe, sind natürlich älter, aber ich denke auch nicht, dass es denen ein Anliegen war, besonders einfache Musik zu machen.
 
Eigenschaft
 
Ich höre gerne "alte" Musik, aber bin nur kanpp 19 Jahre alt, von daher kenne ich nur die "Spitze des Eisberges", also die wirklich erfolgreichen Bands, und kann nicht wirklich beurteilen, was zu einem gewissen Zeitpunkt schon da war oder was wirklich von einem bestimmten Musiker erfunden wurde.

Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt, dass man die von dir genannten Bands doch mehr im Kontext der Zeit sehen muss. Zwischen The Who und den Stooges liegen doch einige Jahre und ein ganzer Ozean, die Beatles und CCR stehen im Grunde für die Erfindung eines Musikgenres und eines Lebensstils. Du schreibt bei den Beatles, dass du da nicht erkennen kannst, was an ihrer Musik "vorher" noch nicht da war? Das kann ich nicht ganz nachvollziehen, denn mir fällt nichts vergleichbares ein. Gitarrenlastige Musik mit viel Meldoie ohne Pomade und Lederjacke gab es vorher nicht.
 
Zwischen The Who und den Stooges liegen drei Jahre, MC5 sind sogar genauso alt.

Kannst du das mit den Beatles mal ein bischen konkretisieren, bitte? Ich hab von dem richtig alten Rock'n'Roll nicht wirklich Ahnung, aber bei den frühen Sachen der Beatles sehe ich jetzt nicht DEN großen Unterschied zu z.B. Songs von Buddy Holly. Außerdem sind doch die Beatles nur eine von tausenden Beat-Bands, da gab es ja also anscheinend schon andere mit der gleichen Idee...
Klar, später haben die Beatles schon andere Sachen gemacht, aber da hatte sich ja auch der Rest um sie herum schon weiterentwickelt.
 
Hi TheSpoon,

ein wesentliches Kriterium fehlt mir bei Deiner Aufzählung: Zeitgeist.
Kurz: zur rechten Zeit am rechten Ort die rechte Musik mit den richtigen Texten und dem richtigen Feeling über die richtigen Kanälen gespielt und von den richtigen Leuten promotet.

Das heißt, dass es nicht unbedingt musikalische oder künstlerische Kriterien sind, warum um Bands Hypes entstehen und warum deren songs dann auf die Liste der "must have" und die Band zur Liste der "besten / erfolgreichsten / bewegendsten" Bands gezählt wird.

Etliche Musiker und Bands haben vorher innovative Stile entwickelt, waren "härter", "schneller" etc. als Bands, die später kamen und genau unter diesem Segel bekannt wurden.

x-Riff
 
@x-Riff: OK, thx, das ist einleuchtend. Sollte man sich dann aber nicht beim Nennen von Vorbildern u.Ä. auf die berufen, die tatsächlich innovativ waren?
 
Beatles (...) wenn man mal von den Gesangsmelodien absieht.

Von denen kann man aber nicht einfach absehen, da sie ja die eigentliche Komposition sind. Der Rest lediglich ist Beiwerk, von dem insofern abzusehen ist, das es für die Wirkung der Melodie ziemlich egal ist, ob bei "Yesterday" Ringo Starr trommelt oder ob das Stück von einem Orchester, einem Chor oder meiner Oma auf dem Klavier gespielt wird.

Generell darf man die Substanz von Songs nie an deren Ausführung festmachen. Genauswenig, wie sich die Substanz eines guten Buches ändert, wenn es schlecht vorgelesen wird.

Man sieht ja auch umgekehrt, wie viele substanzfreie Songs heutzutage nur "laufen", weil die Sängerin lange Beine und einen Schlafzimmerblick hat.

Das sind oft zwei sehr verschiedene paar Schuhe. Sonst wären die Songs von Bob Dylan nicht millionenfach von anderen verwendet worden.
 
Sollte man sich dann aber nicht beim Nennen von Vorbildern u.Ä. auf die berufen, die tatsächlich innovativ waren?
Die sind aber oft in Vergessenheit geraten ;) Waren vielleicht ihrer Zeit voraus, sind aber halt nicht so berühmt geworden.

Dass die Beatles überbewertet werden ist aber eine Meinung, die ich schon von vielen gehört habe.
 
Von denen kann man aber nicht einfach absehen, da sie ja die eigentliche Komposition sind. Der Rest lediglich ist Beiwerk, von dem insofern abzusehen ist, das es für die Wirkung der Melodie ziemlich egal ist, ob bei "Yesterday" Ringo Starr trommelt oder ob das Stück von einem Orchester, einem Chor oder meiner Oma auf dem Klavier gespielt wird. Genauswenig, wie sich die Substanz eines guten Buches ändert, wenn es schlecht vorgelesen wird.
Ja, da hast du sicher Recht, aber das ist eigentlich genau das, was ich meine, mir ging es jetzt nämlich eher um die Instrumente. Mein Gitarrenlehrer meint z.B. Starr und McCartney hätten an ihren jeweiligen Instrumenten Maßstäbe gesetzt und das kann ich einfach nicht nachvollziehen...
 
JMein Gitarrenlehrer meint z.B. Starr und McCartney hätten an ihren jeweiligen Instrumenten Maßstäbe gesetzt und das kann ich einfach nicht nachvollziehen...

Ich auch nicht :D aber wie gesagt, an solchen Sachen sind Erfolge eh nie festzumachen.
 
@x-Riff: OK, thx, das ist einleuchtend. Sollte man sich dann aber nicht beim Nennen von Vorbildern u.Ä. auf die berufen, die tatsächlich innovativ waren?
Fällt mir jetzt schwer, was zu Deinem Gitarrenlehrer zu sagen ... aber ich sach mal so: wenn es halt einen berühmten song gibt, der halt einen bestimmten Stil gut drauf hat und der sich gut zum Lernen eignet - warum sollte ein Lehrer dann einen anderen nehmen, nur weil der diesen Stil vorher schon hatte aber weniger berühmt ist oder sich weniger zum Lernen eignet?

Zumal wenn ich als Lehrer den berühmteren schon drauf habe und den anderen vielleicht noch nicht oder nicht so sehr ...

Ein anderes Argument kann auch sein, dass andere zwar einen bestimmten Stil vorher ausprobiert und entwickelt haben, er aber zu seiner Reife oder eben zum Erfolg erst später durch andere geführt wurde ...

Mag alles jetzt ein bißchen unbefriedigend sein, aber in der Realität läufts halt oft so ab ...
 
Um bei den Beatles zu bleiben:
Es gab wohl nur wenige Bands die sich innerhalb kürzester Zeit so entwickelt haben wie die Beatles. Die ersten Songs waren noch relativ einfach gestrickt, da gebe ich dir Recht wenn du da nicht allzuviel Vorbildpotential siehst.
Wenn du aber dann wiederum die Innovationen bedenkst, die die Beatles und ihr Produzent George Martin sowohl beim Songwriting als auch bei der Aufnahmetechnik geleistet haben, gibt es für mich keine innovativere Band in den 60ern als die Beatles.
Du musst eben alles im Umfeld der Zeit betrachten. Die Beatles waren neu! Genauso in den 70ern Pink Floyd und später ABBA, deren Sound so einfach noch nie dagewesen war.

Für mich sind die Beatles die beste Gruppe der Welt. Ich kann aber auch nachvollziehen das ihr jungen Hüpfer heute in der unglaublichen Vielfalt der Musik anders orientiert seid.
 
Wenn du aber dann wiederum die Innovationen bedenkst, die die Beatles und ihr Produzent George Martin sowohl beim Songwriting als auch bei der Aufnahmetechnik geleistet haben, gibt es für mich keine innovativere Band in den 60ern als die Beatles.
Du musst eben alles im Umfeld der Zeit betrachten. Die Beatles waren neu! Genauso in den 70ern Pink Floyd und später ABBA, deren Sound so einfach noch nie dagewesen war.
Kannst du mal ein konkretes Beispiel machen anhand irgendeines Songs, was sich denn jetzt geäbndert hat, bitte? Ich will nicht provozieren, mich interessiert das einfach nur!

Und zu ABBA: Das gabs im deutschen Schlager doch alles schon viel länger, oder? ;)
 
Wenn es eine Most Overrated Band Of All Times gibt, dann sind es für mich defintiv die Beatles. Ich weiß, ich muss mich fast entschuldigen dafür, aber ich verstehe den Hype um die einfach nicht. Zugegeben: Es gibt sicher Dutzende Beatles-Songs, die wirklich gut und vor allem eingänglich sind, aber ich kann da nichts erkennen, was nicht schon vorher hätte da sein sollen, wenn man mal von den Gesangsmelodien absieht. Was die vier wirklich drauf hatten, weiß ich nicht, aber die spielen ja nicht besonderes...
Songs wie No Quarter von Led Zep oder einige Instrumentalsongs aus der frühen Metallica-Zeit stellen für mich beispielsweise locker alles in den Schatten, was die Beatles jemals gemacht haben...

ich denke du begehst einen gravierenden denkfehler - meiner meinung nach ist keine band dadurch berühmt geworden dass sie das rad neu erfunden hat oder besonders originell war. vielmehr geht es darum den nerv der zeit zu treffen, und das haben die beatles eben getan. dazu gehört neben der musikalität (und damit auch der fähigkeit, diesen zeitgeist zu erkennen und anzustreben) auch ne gewaltige stange glück dazu.

und außerdem gibts kaum eine band die in einer relativ kurzen schaffensphase (die beatles bestanden nur 10 jahre!) so viele GUTE songs und alben produziert haben.

(und mal ganz nebenbei: die beatles waren sehr wohl innovativ - man höre sich mal das sgt. peppers album an: es gab kaum eine band vorher die rockmusik mit streichern, bläsern und chören angereichert hat und auch sowas wie konzeptalben gab es in der popularmusik so gut wie nicht. wenn du es so willst waren die beatles damit die ur-ur-großväter des progressive rock... und das ist ja wohl durchaus originell und innovativ!? ;))

übrigens ist es total daneben die beatles mit led zeppelin oder metallica zu vergleichen - das ist, als würdest du sagen, dass bananen besser schmecken als äpfel weil sie lang und gelb sind...
 
Kannst du mal ein konkretes Beispiel machen anhand irgendeines Songs, was sich denn jetzt geäbndert hat, bitte?

Domo hat bereits Sgt Pepper erwähnt und einige Merkmale neuer Entwicklungen genannt. Ich will das noch etwas ergänzen.

Sgt Pepper war eines der ersten(wenn nicht sogar das erste) Konzeptalben der Rock-Musik. Die einzelnen Songs gehen ineinander über bzw. hängen zusammen.
Auch die Texte waren von besonderer Bedeutung, sarkastische sowie surrealistische Lyrics dominieren.

Musikalisch und technisch gab es Neuerungen:

- ein etwa 40 köpfiges Orchester arbeitet an der Produktion mit.
- das Mellotron (http://de.wikipedia.org/wiki/Mellotron) wird eingesetzt( Strawberry Fileds)
- Umweltgeräusche werden einbezogen.
- Die Aufnahmetechnik wird ausgereizt (Stimmdopplungen, Effekte wie Phaser, technische Verfremdungen u.a.)
- Exotische Instrumente wie die Tamboura (indisches Saiteninstrument) sind zu hören im Song Getting better, bei dem genau auch das Klavier nicht über Tastatur angespielt, sondern angezupft wird.
- In dem Song When I`m Sixty four wird beispielsweise der alte Vaudeville-Sound imitiert durch den Einsatz von Klarinetten und Bassklarinette.
- Auch ein Harmonium (A Day In The Life) ist zu hören.

Natürlich waren die Songs in der Form live nicht reproduzierbar, aber darum ging es den Beatles wohl nicht. Man wollte wohl mit diesem Album eher den neuen Zeitgeist zum Ausdruck bringen.
Das drückte sich auch im Cover der LP aus:

http://www.stevesbeatles.com/cds/album-covers/sgt_pepper.jpg

Ich kann mich entsinnen(ich war 15 Jahre alt), dass ich damals gar nicht abwarten konnte, das Album zu hören und als es dann endlich soweit war, war ich perplex und fasziniert von diesem neuen Werk der Beatles ... und nicht nur ich ;) .

Wo gab es je mehr Innovatives in der Rock-Musik?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

Krassestes Beispiel finde ich mal mit Abstand CCR: Das ist ja wirklich einfachastes Songwriting, absolut leichte Soli, kein Instrumentalist fällt irgendwie durch Virtuosität auf etc. Trotzdem werden die immer wieder als Vorbilder genannt. Auch die Basslinien sollen irgendwie neu gewesen sein, dabei ist das doch meist nur der Grundton mit Übergängen, die auf der Dur-(Pentatonik-)-Tonleiter basieren - sowas kriegt jeder hin, der in Musik in der Mittelstufe aufgepasst hat!?

Ich weiß ja nicht, ob Du alle Scheiben von CCR kennst oder ob Dir nur ein paar Hits wie Proud Mary oder Badmoon Rising bekannt sind, ansonsten empfehle ich mal, die weniger populären Songs anzuhören.
Ich finde, Du machst einen schwerwiegenden Fehler, wenn Du aus heutiger Sicht (40 Jahre später) ein Urteil fällst, ohne auf die damaligen Gegebenheiten und Möglichkeiten der Rock-Musik einzugehen. Es war damals schon einiges anders in der Musikszene und auch die Technik war noch nicht annähernd soweit wie heute.
CCR war eine Band, die im Gegensatz zu vielen anderen der Zeit(Ende der 60er) einen klaren, erdigen, rustikalen Musikstil bevorzugte, ohne technischen Firlefanz und ohne extravagantes Verhalten der Musiker. Der Sound war vor allem geprägt von John Fogerty`s röhriger Stimme und dem simplen, aber passenden Arrangement einer 4 köpfigen klassischen Rock`n`Roll-Band. (Ich habe schon gesagt, dass es auf den LP`s durchaus auch andere Stücke gibt, in denen ausgedehnte Improvisationen eine Rolle spielen.)
Dass Du "einfaches Songwriting" abwertend beurteilst, ist Deine subjektive Meinung, der Millionen von verkauften Scheiben gegenüber stehen. Dass CCR versuchten, auf einer LP so viele potenzielle Hits unterzubringen wie möglich, ist doch wohl kein Fehler?
Den Vorwurf fehlender Virtuosität kann ich nicht nachvollziehen, denn für mich besteht die Substanz eines Stückes nicht darin, ob ein Musiker sein Instrument schneller, besser, lauter spielen kann als andere, sondern ob es Strukturen(Melodik, Harmonik, Rhythmik, Ausdruck etc.) aufweist, die mir gefallen und einfache, klare Gitarrenriffs müssen nicht schlechter sein als superschnelles Gefrickel ;) .
Songs wie SuzieQ , Born On The Bayou , Born To Move gehören für mich zu den Perlen der Rockmusik.
 
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Tach zusammen,

Es gab und gibt keine andere Band, die vergleichbar mit den Beatles wäre. Sie waren von Anfang an innovativ, schrieben ihre Songs selbst, führten die 12Saitige E-Gitarre in die Popmusik ein, indische Instrumente, neue Sounds, Gesangsarrangemens, etc..ein Fülle von Dingen, die heute selbstverständlich sind. Siehe Revolver und Rubber Soul. Sie waren u.a die ersten, die die Bassdraum direkt abnahmen!! Es gibt noch zig andere Beispiele. Das ist einfach Fakt. Wie man zu der Musik steht ist eine andere Sache. Das ist Geschmacksache. Oft werden die Einfachheit der Songs (wie auch bei CCR) kritisiert. Ja, das sind ja nur ein paar Akkorde, ein wenig Melodie.... Jeder der einmal vesucht hat einen solchen "einfachen" Song zu schreiben weiß wie schwer das ist ;) Entweder man hat´s, oder man hat´s nicht. Und ich denke auch, das McCartney sicherlich Maßstäbe mit seinem Bassspiel gesetzt hat.

Zu The Who. Es gab sicherlich ähnliche Bands, aber keine wie diese. The Who waren definitiv die ersten, die Boxen aufeinander getürmt haben und sehr laut waren. Natürlich gab´s auch andere "laute" Bands, aber keine die wie THE WHO eine Rockoper geschrieben haben, und damit durch die Konzerthäuswer Europas gezogen sind.

Zu The Clash. Diese Band ist ein Paradebeispiel für eine Band, die sich nie selbst kopiert hat, sich immer weiterentwickelt hat, und sich trotzdem immer treu geblieben ist. Leider gibt es von solchen Bands wie Beatles, The Who und The Clash sehr sehr wenige. Heutzutage wird einer Band auch kaum noch die Zeit und die Chance gegeben sich zu entwickeln. Wenn die Verkaufszahlen nicht stimmen, setzt man als Plattenfirma halt auf ein anderes Pferd. Insofern ist das was die Beatles damals vollbracht haben eine ungeheure Leistung. Sie hätten auch auf der sicheren Seite bleiben können, und ein She loves you nach dem anderen komponieren können. Haben sie aber nicht. Im Gegenteil, sie haben mit Tourneen aufgehört und dann Sgt Pepper rausgehauen. Aber auch den Beatles ist nicht alles gelungen (Siehe Magical Mystery Tour!)

Das besondere an diesen 3 Bands ist, dass sie das gemacht haben was sie wollten und nicht das was ihnen die Plattenindustrie vorschreibt! Es gibt natürlich noch viele andere Bands, die auch das tun was sie wollen, aber halt auch dann nicht trotzdem so erfolgreich sind oder waren. Zappa ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Er musste sich schon überlegen, wann er sich eine Platte mit einem Orchester leisten konnte.

So, das reicht erst einmal ;)

Paul
 
Vielen Dank für die ganzen Antworten, aber ich will trotzdem nochmal daraufhin weisen, dass es mir nicht darum geht, warum eine Band erfolgreich war. Dieter Bohlen ist auch erfolgreich und trifft (leider) den Zeitgeist, aber bedeutende Änderungen in der Msuikgeschichte dürfte er nicht hervorgerufen haben...
Was ich wissen wollte, ist, was man bei diesen Bands "mitnehmen" kann. Also, was haben bestimmte Bands gemacht, was einmalig war, was viel kopiert wurde, was sich nachher vielleicht sogar als Standard durchgesetzt hat? Bei den Beatles ist es mir jetzt einigermaßen klar (wenn auch nur in Sachen Songwriting und Recording, nicht auf die einzelnen Instrumentalisten bezogen), aber grade bei CCR versteh ich es echt nicht - erfolgreich ja, aber richtungsweisend?
 
Ich finde und fand CCR niemals als wirklich bedeutende Band - räume aber ein, dass hier mein Geschmack eine größere Rolle spielt als ihre mögliche musikgeschichtliche Bedeutung.

Es gibt allerdings einen indirekten Indikator für "richtungsweisend" oder "stilbildend" - und das wären Musiker und Bands, die sie als ihren Einfluß bezeichnen.
Engländer haben dafür den schönen Begriff "music for musicians" geprägt - also Musik für Musiker - wenn Du so willst, dann quasi Beeinflussung nicht direkt der "Massen" sondern der Multiplikatoren.

Ein Beispiel dafür wären sicherlich Yello oder King Crimson oder Zappa oder Velvet Underground oder die Troggs oder auch Black Sabath und noch weit mehr Musiker und Bands, die selbst gar nicht berühmt im Sinne von populär waren, die aber dennoch prägend für die Musik und bestimmte Genres waren.

Und wenn halt immer wieder in diesem Kontext CCR genannt werden ... tja ... dann ist das halt mal so ... Da stehe ich halt auch etwas staunend davor und sage: nette Musik, konventionell gemacht ... aber bedeutsam? Genauso wie ich den Hype um "Born to be wild" nicht verstehe - meines Erachtens ein strunzlangweiliger song mit Möchtegern-Wild-Attitüde für Stubenhocker - aber wat willste machen?

Von mehreren wurde auch schon zu Recht darauf hingewiesen, dass die musikgeschichtliche Bedeutung nur aus dem jeweiligen Kontext zu erklären ist. Und da scheint es so gewesen zu sein als ob sowohl CCR als auch "Born to be wild" ein Tor aufgestoßen haben. Aus der Jetzt-Zeit vielleicht kaum mehr nachvollziehbar - aber das ist im Grunde egal.

x-Riff
 
Richtungsweisen und Erfolg haben ja nicht mal zwangsläufig was miteinander zu tun.
Zudem ist es immer schwer für jüngere (bin auch erst 22..aber mein Dad hat mir viel über sein Musikbild als er in dieser Zeit lebte erzählt) das mit dem zeitkontext zu sehen. Manchmal hat man nur gewisse Grenzen gebrochen, irgendetwas anders gemacht, mit den Texten die Jugend erreicht oder so...und das reichte dann um für diese Leute richtungsweisend etc. zu werden. Das bleibt in den Köpfen der Menschen dieser Zeit.
Das ist für uns natürlich ganz anders, da wir mit Abstand und ohne Erlebnisse dieser Zeit auskommen müssen. Als die Beatles ihre Sachen gemacht haben, war es nunmal neu. Heute betrachtet, fällt es dann vll schwer den Hype zu verstehen.
In 20 Jahren werden unsere Kinder dann so auf unsere Musik gucken^^ "Sag mal Papa...was fanden die damals an Metallica? Band "xy tritt xyz in den Arsch" sind doch viel besser mit ihren Modellinggitarren etc. :D
Das ist einfach der typische Generationenkonflikt
 
Metallica waren ja jetzt auch vor meiner Zeit, aber da könnt ich sehr gut erklären, was an denen "besonders" war...
Erfolg und Hype hat sicher was mit dem zeitlichen Kontext zu tun, aber mich interessieren ja ganz konkrete Dinge, wie ich hier ja schon mehrfach geschrieben habe. Oder gibt es die vielleicht gar nicht immer und aus dem Hype wird dann auf richtungsweisend geschlossen?
 

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