Was ist das besondere an diesen Bands?

  • Ersteller The Spoon
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Und zu ABBA: Das gabs im deutschen Schlager doch alles schon viel länger, oder? ;)


Ohauerhauerha....

Du kennst wahrscheinlich nur "Waterloo" oder "Dancing Queen".

Dann setzt dich doch bitte mal in Ruhe hin, schnapp dir gute Kopfhörer und versuche mal im Song "Eagle" die einzelnen Instrumente herauszuhören. Oder vielleicht genießt du einfach nur diesen unglaublichen Sound der bis heute nicht erreicht wurde. Am besten nimmst du dazu eine Schallplatte (die großen schwarzen Scheiben) deines Vaters, sofern er denn "The Album" von ABBA besitzt. Das ist ein ganz anderer Klang wie der moderne mp3-Scheiß.
 
Erfolg und Hype hat sicher was mit dem zeitlichen Kontext zu tun, aber mich interessieren ja ganz konkrete Dinge, wie ich hier ja schon mehrfach geschrieben habe. Oder gibt es die vielleicht gar nicht immer und aus dem Hype wird dann auf richtungsweisend geschlossen?

Um nochmal auf das Beispiel The Clash zu kommen. Ein großer Unterschied zu vielen anderen Bands war der, dass sie sich halt nicht vor den Karren der Plattenfirma spannen ließen. Sie haben von Anfang an gesagt, wie sich die Produktionen vorstellen, welche Single veröffentlicht wird (und das gegen den Widerstand von CBS!), etc. Sie haben auf ihrer ersten Platte einen Reggae drauf. Das war damals ein Ding der Unmöglichkeit, und das als Punkband! Heute ist das was völlig normales. Sie haben mit Sandinista ein 3fachAlbum rausgebracht, und dies (auch gegen den Widerstand von CBS) für den Preis eines einzelnen Albums in die Läden gestellt. Dieses Album strotzt nur so von Dub, Reggae, Hip Hop, Rap-Songs. Wir reden hier von einem Album das 1980 erschien! Fragt euch mal, wann ihr das erste Mal von diesen Stilen gehört habt?

Zwei schöne Beispiele für eine Band, die das getan hat, was sie wollten gibt´s von The Who. Das erste ist das Stück `Pictures of Lily´. Ein Stück über Masturbation. Erschienen 1966! Das anderes Beispiel liegt noch weiter zurück. `Anyway anyhow anywhere´ Dieses Stück enthält wie `My Generation´ eine für die damalige Zeit beispiellose Feedbackorgie. Als in den USA die Bänder zum ersten Mal bei der dortigen Vertriebsfirma auftauchten, hat man sie postwended wieder zurückgeschickt, da man derAnsicht war, dass die Bänder kaputt seien. Man konnte sich einfach nicht vorstellen, dass man so etwas mit vollem Bewusstsein aufgenommen hat.

Townshend war auch einer der ersten, der versucht hat den Sound, den sie live produzierten auf Vynil zu bannen, und nicht umgekehrt. Das war ein völlig neuer Ansatz wenn man ins Studio ging. Heute kann man sich aussuchen, wie man die Aufnahmen angeht. Früher gab´s nur bestimmte Zeiten, wo überhaupt aufgenommen werden konnte. Bis spät in die sechziger rannten noch viel Techniker in den Studios mit Kitteln rum. Ein Mikrofon musste einen bestimmten Abstand von der Schallquelle haben. Als der Techniker der Beatles Geoff Emmerick zum ersten das Mikro direkt vor der Bassdrum platzierte, weil Lennon der Sound überhapt nicht gefiel, und der arme Techniker sich nicht mehr anders zu helfen wusste, war das eine kleine Revolution. Das gute EMI-Mikro!
Aber es waren genau diese vielen kleinen Revolutionen, die die Beatles, The Who, The Clash, und natürlich auch noch andere Bands so einzigartig machten.
 
Ich finde und fand CCR niemals als wirklich bedeutende Band - räume aber ein, dass hier mein Geschmack eine größere Rolle spielt als ihre mögliche musikgeschichtliche Bedeutung.
Ich denke das tolle bei CCR is, dass John Fogerty ein VERDAMMT guter songwriter ist. Ich mein die haben so tolle (nicht sonderlich komplexe) popsongs geschrieben...das ist mMn das besondere...
 
Vielen Dank für die ganzen Antworten, aber ich will trotzdem nochmal daraufhin weisen, dass es mir nicht darum geht, warum eine Band erfolgreich war. Dieter Bohlen ist auch erfolgreich und trifft (leider) den Zeitgeist, aber bedeutende Änderungen in der Msuikgeschichte dürfte er nicht hervorgerufen haben...
Ob jemand einflussreich in der Musikgeschichte ist oder nicht, hat nicht unmittelbar mit Erfolg zu tun. Es kommt vor allem darauf an, welche Musiker er geprägt hat. Was du meiner Meinung nach vollkommen unterschätzst, ist die Wirkung, die einflussreiche Bands auf die direkte Nachfolgegeneration an Musikern hatten. Man muss sich vor Augen halten, wie ein Konzert von The Who Mitte der Sechziger auf einen Jugendlichen gewirkt haben muss oder das Gefühl, in einem Cadillac zu CCR über den Highway zu brausen. Unter solchen Eindrücken werden Bands gegrünet.
Dazu kommt noch, dass gerade in den USA viele Bands zunächst nur eine regionale Berühmtheit waren, es gab ja kein Internet und nichts. Wenn also irgendwo jemand innovativ war, lässt sich das aus heutiger Sicht durchaus würdigen, den musikalischen Einfluss auf Generationen von Bands hatten trotzdem oft andere.

Ich will übrigens noch einen weiteren überschätzten Musiker in den Raum werfen: Bruce Springsteen.
 
OH ja er ist überschätzt. Aber oft sind Musiker ob damals oder heute auch oft durch ihr drumerhurm im Gespräch. Hatten sie irgendwann mal ein oder zwei Hits dann sind sie plötzlich Jahrelang musikalisch verschwunden und treten oft, nicht immer, durch Drogen, Gewalt oder Sexskandale in die Öffentlichkeit.
Ein beispiel von aktueller seite ist Adam Green. habt ihr mal einen Auftritt im TV von ihm gesehen. Z.b. bei TV Total. Der Typ ist grauenvoll und macht den Eindruck das er nur Musik macht um im Fernsehen saufen zu können. Und sein komisches Gehampel finden die Leute dann cool.
Und das soll toll sein? Und sowas kommt halt bei den einen an und bei den anderen nicht.
 
@Mod-Paul: Clash sind ja auch eine der Bands, bei denen ichs nachvollziehen kann^^

Kann man das so zusammenfassen, dass das besondere bei den (frühen) Beatles und The Who eher im technischen Bereich liegt als im Songwriting? Hinzukommen dann noch Aspekte wie Provokation o.Ä.. Und wie CCR sind diese Bands berühmt geworden, weil sie den Zeitgeist getroffen haben, aber nicht unbedingt durch komplexe Kompositionen (von den Beatles später mal abgesehen), durch neue Spieltechniken etc.
 
Ach du lieber Himmel.

Abba...CCR...Beatles...overrated?

Wenn man mich nach drei Paradebeispielen in der Musikgeschichte gefragt hätte, wo großartiges Songwriting und Wissen um die Umsetztung zusammentreffen...ich hätte nicht weit daneben gelegen.
 
Ich habe kürzlich das sehr erhellende und erfrischende Buch von Joe Boyd "White Rabbit" gelesen - und kann es an dieser Stelle empfehlen.

Was auf die europäischen Bands in besonderer Weise zutrifft ist folgendes:
Sie adaptierten den amerikanischen Blues, übernahmen dessen Rhythmik, orientierten sich an den Blues-Harmonien und übersetzten dies in Rockformationen und modernisierten das (fettere amps, elektrische Instrumente, "Zerre").

Hört man sich die frühen Beatles und Stones an, so bestehen die aus Adaptionen von Blues und R&B-Klassikern. Daran übten die. Das spielten die jahrelang - und vor allem auch live. In dem oben genannten Buch wird auch geschildert, wie erstaunt und begeistert amerikanische Bluesgrößen davon waren, wie sie in Europa - und besonders England - aufgenommen und gefeiert wurden: deutlich enthusiastischer und kenntnisreicher als in ihrem Ursprungsland - und vor allem von Weißen (während in Amerika der Blues noch lange ein rein schwarzes Publikum hatte - anders als der Folk übrigens) und von der Jugend und nicht von traditionsbewußten älteren Herrschaften.

Man kann sich heute wohl kaum mehr vorstellen, welchen Umbruch, welche Revolution, welche Entfesselung das mit sich brachte: Die Generation der Eltern und Großeltern, die Medien und Multiplikatoren waren komplett fassungslos darüber, wie ein paar schwitzende, jungsche Kerle mit ein paar Instrumenten "ihre" Kinder komplett aus dem Häuschen und in ekstatische Zustände brachte.

Die fühlten sich und ihre Gesellschaftsordnung (die auf Gehorsam, Konsens und Unterordnung beruhte) bedroht - in ihren Grundfesten bedroht. Alle Attribute wurden verteufelt und verurteilt: längere Kotteletten, die Pilzköpfe, keine Jacketts und Krawatten bei den Auftritten, das wilde barbarische Zucken, überhaupt KONTROLLVERLUST - das genaue Gegenteil von Zivilisation und Entwicklung von Affen zum Menschen per se. Nicht zuletzt hatte das auch proletarisch-anarchische Züge: ungebildete, sich um Eigenschaften sich hochdienender, um die Gunst der Oberen nicht buhlender Aufsteiger offensichtlich überhaupt nicht scherende junge Menschen, die vor allem auf den befreiten Körper und den respektlosen Geist setzen ... Himmel hilf!

Die Büchse der Pandorra war geöffnet und man wurde nicht mehr Herr der Lage.
Die eigenen Kids schrieen sich die Seele aus dem Leib und hatten allein beim Anblick von den Jungstars orgasmusähnliche Zustände - bei Konzerten wurden die noch üblichen Sitzmöbel ... hmmm ... obsolet. Neulich habe ich noch einen Bericht über ein frühes Konzert der Stones in der Waldbühne in Berlin gesehen - die haben das Ding richtiggehend zerlegt!
BARBAREI - AGGRESSION - AUFSTAND

Das alles ist heute überhaupt nicht mehr nachvollziehbar. Eminent wichtig ist aber auch der Umstand, dass damals die Musik vor allem noch in Konzerten - also Auftritten - und also live gehört wurde. Platten waren wichtig und wurden diskutiert und so weiter - aber stilbildend waren die Konzerte.
Jede Band hat dann damals diese neue Musik adaptiert - mehr schlecht als recht.

Und die, die das am besten gemacht haben und ein, zwei, drei Skandälchen (Drogen, Exzesse, Live-Auftritte) verbuchen konnten, die einfach das FEELING gut rüberbrachten - die hatten die Nase vorne.
Besonders England bringt bis auf den Tag immer wieder Bands heraus, die vor allem durch ihre Live-Qualitäten glänzen.

Darüber hinaus wurden insbesondere die Bands berühmt, die sich langsam von den Adaptionen lösten und ihren eigenen Stil entwickelten und eine eigene Mischung von "schwarzer" Musik und Rhythmik und "weißer" Melodie und Harmonie.
Und das waren dann eben die Stones, die Who, spätere Prog-Gruppen, Hendrix, Claptain - und auf andere Art und Weise die Beatles (die weniger die rabiate und wilde Seite bespielten als die der netten, aufmüpfigen, eigenwilligen aber eigenständigen und trotz allem schwiegersohnkompatiblen Junioren) ...

Aus Sicht der Europäer - und hier wieder besonders die Engländer - war dann auch von strategischer und elementarer Bedeutung, wer von den heimischen Größen den "Sprung über den Teich" schaffte - oder wer das nicht schaffte ...

Und vielleicht war es eben in dieser gesamten Gemengelage der Verdienst von CCR, den Blues und R&B modern zu adaptieren, nicht allzusehr anzuecken und wild zu sein, aber eingängige und clevere songs mit groove und guten Texten zu verbinden und authentisch und eben amerikanisch rüberzubringen ...

x-Riff
 
Ach du lieber Himmel.

Abba...CCR...Beatles...overrated?

Wenn man mich nach drei Paradebeispielen in der Musikgeschichte gefragt hätte, wo großartiges Songwriting und Wissen um die Umsetztung zusammentreffen...ich hätte nicht weit daneben gelegen.
Darum geht's hier aber gar nicht, hab ich ja jetzt wirklich schon oft genug geschrieben!
 
Eines noch am Schluss: Es könnte jetzt so aussehen, als würde ich die Qualität eines Songs an der Virtuosität der Interpreten festmachen, was aber nicht der Fall ist. Ich höre gerne auch 1:30min-3-Akkorde-Punk-Songs. Aber bei einem gutem Song muss für mich die Mischung aus Eingängigkeit und Komplexität stimmen.

Das hast du geschrieben. Rudere nicht auf meine Kosten zurück.

bei CCR versteh ich es echt nicht - erfolgreich ja, aber richtungsweisend?

Das eben hängt mit dem Songwriting zusammen. Wenn du Erfolg mit der Virtuosität am Instrument gleichsetzen willst, musst du über Jazz reden. Tust du aber nicht.

Für dich stellen Metallica Instrumentals die Fab Four in den Schatten. Metallica hat mit Viruosität so viel zu tun, wie ein Schwein mit klettern. Und das sage ich als Fan.

Wenn du die Genialität von Songs erkennen willst, musst du sie in ihrer Zeit sehen und vor allem erkennen, dass in der populären Musik Virtuosität und Erfolg fast einen Zielkonflikt darstellen.
 
Wenn du die Genialität von Songs erkennen willst, musst du sie in ihrer Zeit sehen und vor allem erkennen, dass in der populären Musik Virtuosität und Erfolg fast einen Zielkonflikt darstellen.
Nun ja - aber er ist nicht daran interessiert, den Erfolg von Bands zu erklären oder zu ergründen, sondern fragt vor allem, worin deren musikalische Bedeutung liegt.

Um es mal auf die Spitze zu treiben: die Oberkreiner Voralpen-Buam können mehr Alben verkauft haben als Teolonius Monk - aber vor dem Schiedsgericht der Bedeutung für die Musikgeschichte würde die Waagschale dennoch zu Monk sich neigen.

Und jetzt nimm mal statt Oberkreiner bzw. Monk die Band CCR.
Wie ist sie vor dem gleichen Tribunal zu beurteilen?
Durchaus eine statthafte Frage, wie ich meine.

Wie schon geäußert, stehen die Beatles auf meiner persönlichen Liste der prägenden Bands nicht wirklich sehr weit oben.
Was die musikgeschichtliche Bedeutung angeht, vertraue ich da aber eher einer Mischung aus Bands, die sich auf die Beatles berufen, durchaus auch das häufige Covern von Beatles-Songs in ganz unterschiedlichen Kontexten (das deutet immer auf Songs mit musikalischer Substanz hin), ihre Bedeutung zu ihrer Zeit (komplexe Arrangements, psycholdelische Einflüße, auch Texte, "Überschreitungstendenz" ihrer songs was Genres angeht) und auch Urteilen - ich glaube beispielsweise von einem berühmten Dirigenten, dessen Name mir nicht einfällt, der geäußert hat, dass seiner Ansicht nach die Kompositionen von den Beatles den Vergleich mit klassischen Fugen oder anderen klassischen Werken nicht zu scheuen brauchen ...

Mann, Mann, Mann - das hätte ich mir auch nicht träumen lassen, dass ich mal anfange, die Beatles zu verteidigen ...

x-Riff
 
Nun ja - aber er ist nicht daran interessiert, den Erfolg von Bands zu erklären oder zu ergründen, sondern fragt vor allem, worin deren musikalische Bedeutung liegt.

Ich verstehe das nicht. Wie trennt man das? Die musikalische Bedeutung ist immer auch Folge der Verbreitung.
Erfolg ist der Gradmesser dafür, wie viele Leute das Zeug zu hören bekommen und die Menge an Leuten, die eine Musik hören, bestimmt die Menge der Leute, die von ihr beeinflusst werden.
 
Ich verstehe das nicht. Wie trennt man das? Die musikalische Bedeutung ist immer auch Folge der Verbreitung.
Erfolg ist der Gradmesser dafür, wie viele Leute das Zeug zu hören bekommen und die Menge an Leuten, die eine Musik hören, bestimmt die Menge der Leute, die von ihr beeinflusst werden.
Das Beispiel von den Oberkreinern und Teolonius Monk hast Du gelesen?
Das Beispiel des threaderstellers von Dieter Bohlen kennst Du auch?
 
Das Beispiel von den Oberkreinern und Teolonius Monk hast Du gelesen?

Ja.

Das Beispiel des threaderstellers von Dieter Bohlen kennst Du auch?

Ja.

Sorry...ich schnall's trotzdem nicht.

Nun ja - aber er ist nicht daran interessiert, den Erfolg von Bands zu erklären oder zu ergründen, sondern fragt vor allem, worin deren musikalische Bedeutung liegt.

Worin liegt musikalische Bedeutung, wenn nicht in der Fähigkeit, Menschen mit der Musik zu berühren...etwas zu gestalten und das zu etablieren.

Das ist einfach keine Frage der Viruosität...das ist es höchstens (und bei Leibe nicht immer) für uns Musiker.

Am Ende steht immer der Song. Großartige Instrumentalisten, die in ihrem Leben noch nicht eine brauchbare Nummer hervorgebracht haben, gibt es wie Sand am Meer.
 
Sorry...ich schnall's trotzdem nicht.

Worin liegt musikalische Bedeutung, wenn nicht in der Fähigkeit, Menschen mit der Musik zu berühren...etwas zu gestalten und das zu etablieren.

Das ist einfach keine Frage der Viruosität...das ist es höchstens (und bei Leibe nicht immer) für uns Musiker.

Am Ende steht immer der Song. Großartige Instrumentalisten, die in ihrem Leben noch nicht eine brauchbare Nummer hervorgebracht haben, gibt es wie Sand am Meer.
Es geht nicht um Viruosität.
Es geht auch nicht um den Gegensatz zwischen dem großartigen Instrumentalisten, der noch keine brauchbare Nummer hervorgebracht hat und dem Musiker, der weniger virtuos ist, aber mehr Scheiben rausgebracht und mehr Erfolg gehabt hat.

Es geht um sowas wie stilprägend.
Welche Bands oder Musiker haben neue Türen aufgestoßen? Haben neue Richtungen entwickelt? Andere Musiker beeinflußt?

So verstehe ich die Frage des threaderstellers.

Um mal ein paar Beispiele zu nennen: Bob Marley gilt als Wegbereiter und erfolgreicher Reggae-Musiker. Aber wie stellt sich das im Vergleich zu Peter Tosh dar und zu seiner Band The Wailers?
Erfolgreiche Punk-Bands gibt es viele - aber wer kann als Wegbereiter des Punk gelten (gibt es übrigens hier einen eigenen thread zu)?
Welche Bands stießen das Tor zu Prog-Rock auf?

Welche Geheim-Tipp-Bands (oder wie die Engländer sagen: music for musicians) haben viele andere Bands nach ihnen beeinfußt und wirkten dadurch prägend? Beispielsweise waren King Crimson nie wirklich populär - wohl aber stilbildend und einflußreich. Oder warum wird so oft eine LP von den Pet Shop Boys als eine DER einflußreichsten und kreativsten LPs genannt?

Das sind Fragen jenseits von Erfolg/Nichterfolg und auch jenseits von Virtuos/Nichtvirtuos.

Möglicherweise findest Du so Fragen sinnlos oder langweilig oder irrelevant.
Aber ich denke, das sind die Fragen, die den threadersteller interessieren.

x-Riff
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht nicht um Viruosität.
Es geht auch nicht um den Gegensatz zwischen dem großartigen Instrumentalisten, der noch keine brauchbare Nummer hervorgebracht hat und dem Musiker, der weniger virtuos ist, aber mehr Scheiben rausgebracht und mehr Erfolg gehabt hat.

Es geht um sowas wie stilprägend.
Welche Bands oder Musiker haben neue Türen aufgestoßen? Haben neue Richtungen entwickelt? Andere Musiker beeinflußt?

So verstehe ich die Frage des threaderstellers.

Um mal ein paar Beispiele zu nennen: Bob Marley gilt als Wegbereiter und erfolgreicher Reggae-Musiker. Aber wie stellt sich das im Vergleich zu Peter Tosh dar und zu seiner Band The Wailers?
Erfolgreiche Punk-Bands gibt es viele - aber wer kann als Wegbereiter des Punk gelten (gibt es übrigens hier einen eigenen thread zu)?
Welche Bands stießen das Tor zu Prog-Rock auf?

Welche Geheim-Tipp-Bands (oder wie die Engländer sagen: music for musicians) haben viele andere Bands nach ihnen beeinfußt und wirkten dadurch prägend? Beispielsweise waren King Crimson nie wirklich populär - wohl aber stilbildend und einflußreich. Oder warum wird so oft eine LP von den Pet Shop Boys als eine DER einflußreichsten und kreativsten LPs genannt?

Das sind Fragen jenseits von Erfolg/Nichterfolg und auch jenseits von Virtuos/Nichtvirtuos.

Möglicherweise findest Du so Fragen sinnlos oder langweilig oder irrelevant.
Aber ich denke, das sind die Fragen, die den threadersteller interessieren.

x-Riff

Oh...ganz und gar nicht...ich finde das sogar höchst interessant...sonst würde ich hier gar nicht schreiben.
Ich poste eigentlich nie um zu provozieren oder jedem ungefragt meine Meinung unter die Nase zu reiben.

Stilprägend sagt mir was...so habe ich den Eröffnungsbeitrag zwar nicht verstanden, aber darauf können wir uns gerne einigen...zumal "stilprägend" mir auch einigermaßen messbar scheint.
Als Stilikone sind mir CCR in der Tat kein Begriff...da schon eher Abba...wobei mir erstere musikalisch deutlich näher sind.

Wenn es das wirklich ist, dann ist die Frage mit Wilbour Cobbs Post (# 2, glaub' ich) bereits beantwortet.
 
Ja, ich denke x-riff hat es ziemlich getroffen worauf ich hinaus wollte, nennen wir es von mir aus "musikalische Bedeutung". Das kann eine neue Stilrichtung sein, aber auch eine Spieltechnik oder einen grundlegendes Element beim Gestalten eine Stimme (z.B. Wechselbass oder der typische R'n'R-Bass auf der Dur-Pentatonik oder Power Chords etc. - irgendjemand muss das ja auch alles erfunden haben!).

@pitsieben: Das Beispiel mit Metallica habe ich gebracht, weil ich da das Songwriting auffällig finde: Nimm z.B. mal Orion, das hat wenn man so will richtige Sätze wie ein klassisches Stück (oder zumindest eine Tendenz dahin), die sich sehr stark unterscheiden; da sind zwei absolute 180°-Grad-Kurven drin, aber ohne dass man sagen würde: "Das passt aber gar nicht!" Oder anderes Beispiel (wenn auch nicht Instrumental): hast du mal bei Blackened auf den Takt geachtet, der ändert sich ständig, hat die unmöglichsten Formen (7/8, 13/8 etc.), aber es stört beim Hören nicht. Sowas habe ich bei den Beatles noch nie gehört - ich kenne allerdings auch nur die wirklich großen Hits und Teile von Sgt. Pepper (ich kann mir damit wohl kein zutreffendes Bild machen, aber daher ja meine Anfrage hier...).
Und um gleich klarzustellen, dass sich ein guter Song für mich nicht in einer möglichst krummen Taktzahl definiert, habe ich das mit der "Virtuosität" oder eben nicht gleich noch hinterhergeschoben!
 
Möchtest du denn jetzt Bands wissen, die wir in den verschiedenen Genres für stilbildend halten und warum das so ist?
 
Um es mal auf die Spitze zu treiben: die Oberkreiner Voralpen-Buam können mehr Alben verkauft haben als Teolonius Monk - aber vor dem Schiedsgericht der Bedeutung für die Musikgeschichte würde die Waagschale dennoch zu Monk sich neigen.

Und jetzt nimm mal statt Oberkreiner bzw. Monk die Band CCR.
Wie ist sie vor dem gleichen Tribunal zu beurteilen?
Durchaus eine statthafte Frage, wie ich meine.

Wie schon geäußert, stehen die Beatles auf meiner persönlichen Liste der prägenden Bands nicht wirklich sehr weit oben.

Ja, aber das ist deine persönliche Liste. Ich sehe das anders. Auch in Puncto Komposition, Gesangsarrangements, Gitarrenspiel, - Sounds, etc.. waren sie stilbildend. Und das obwohl es Bands wie Sand am Meer gab. Ihre erste Ablehnung durch Decca wurde dadurch begründet, dass "Gitarrenbands out seien"

Die "ernsthafte" Frage, die du gestellt hast ist sehr gut! Vor diesem Tribunal würde CCR, obwohl ich wirklich diese Band mag, nicht bestehen.

Am Ende steht immer der Song. Großartige Instrumentalisten, die in ihrem Leben noch nicht eine brauchbare Nummer hervorgebracht haben, gibt es wie Sand am Meer.

Ja, absolut!!!!

Es geht um sowas wie stilprägend.
Welche Bands oder Musiker haben neue Türen aufgestoßen? Haben neue Richtungen entwickelt? Andere Musiker beeinflußt?

So verstehe ich die Frage des threaderstellers.
x-Riff

So habe ich die Frage auch verstanden.

Stilprägend sagt mir was...so habe ich den Eröffnungsbeitrag zwar nicht verstanden, aber darauf können wir uns gerne einigen...zumal "stilprägend" mir auch einigermaßen messbar scheint.
Als Stilikone sind mir CCR in der Tat kein Begriff...da schon eher Abba...wobei mir erstere musikalisch deutlich näher sind.

Wenn es das wirklich ist, dann ist die Frage mit Wilbour Cobbs Post (# 2, glaub' ich) bereits beantwortet.

Abba gehört auf jeden Fall dazu und hätte garantiert keine Schwierigkeiten vor dem Tribunal ;)

Ja, ich denke x-riff hat es ziemlich getroffen worauf ich hinaus wollte, nennen wir es von mir aus "musikalische Bedeutung". Das kann eine neue Stilrichtung sein, aber auch eine Spieltechnik oder einen grundlegendes Element beim Gestalten eine Stimme (z.B. Wechselbass oder der typische R'n'R-Bass auf der Dur-Pentatonik oder Power Chords etc. - irgendjemand muss das ja auch alles erfunden haben!).

@pitsieben: Das Beispiel mit Metallica habe ich gebracht, weil ich da das Songwriting auffällig finde: Nimm z.B. mal Orion, das hat wenn man so will richtige Sätze wie ein klassisches Stück (oder zumindest eine Tendenz dahin), die sich sehr stark unterscheiden; da sind zwei absolute 180°-Grad-Kurven drin, aber ohne dass man sagen würde: "Das passt aber gar nicht!" Oder anderes Beispiel (wenn auch nicht Instrumental): hast du mal bei Blackened auf den Takt geachtet, der ändert sich ständig, hat die unmöglichsten Formen (7/8, 13/8 etc.), aber es stört beim Hören nicht. Sowas habe ich bei den Beatles noch nie gehört - ich kenne allerdings auch nur die wirklich großen Hits und Teile von Sgt. Pepper (ich kann mir damit wohl kein zutreffendes Bild machen, aber daher ja meine Anfrage hier...).
Und um gleich klarzustellen, dass sich ein guter Song für mich nicht in einer möglichst krummen Taktzahl definiert, habe ich das mit der "Virtuosität" oder eben nicht gleich noch hinterhergeschoben!

Hm, dafür müsstest du dich vielleicht wirklich etwas mit mehr mit den Beatles beschäftigt haben, um das beurteilen zu können.
Was z.B. die Riffs oder Powerchords angeht sind deren Väter wohl die Kinks. `You really got me´. Das ist etwas eher erschienen als `I can´t explain´ von THe Who. Aber der eigentliche Vater des Powerchords dürfte trotzdem Pete Townshend sein

Was verschobene Takte angeht. Die gibts´natürlich von Zappa zuhauf. Ich glaub auch das er der Meister darin war. Aber die Beatles haben das auch schon ´68 gemacht. `Happiness is a warm gun´ wo sie z.B. einen 3/4 über einen 4/4 gelegt haben. Derselbe Effekt wie bei Metallica (im übrigen eine großartige Band :))
 
hast du mal bei Blackened auf den Takt geachtet, der ändert sich ständig, hat die unmöglichsten Formen (7/8, 13/8 etc.), aber es stört beim Hören nicht!

Das hat es doch alles schon lange vor Metallica gegeben: im Mittelalter!
 

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