Resident Evil war eben der Wegbereiter das später natürlich als Schema F abgedroschen war; wie unglaublich viele Filme, Serien und Videospiele sowie Comics es über "Protagonist A kommt an mysteriösen Ort B und entlarvt Protagonist C als Verräter" gibt, lässt sich ja ungefähr erahnen.
Ich fand die Umsetzung dieser durchaus einfachen Story jedoch grandios. Das "wie" wussten die Japaner um Shinji Mikami perfekt zu beantworten. Vorallem die nicht geahnte Brutalität. Schlüsselerlebnis bereits das Antreffen des schwer verwundeten Cops im R.P.D. in Resident Evil 2, der kurz nach dem er Leon die Vorfälle in der Stadt geschildert hat, selbst mutiert. Er stöhnt, läuft violett-blau im Gesicht an und will uns ans Leder. Junge, diese Szene hat sich in mein Gehirn gebrannt. Oder Ben, in der Zelle als der Parasit in seinem Körper heraus will und es den Typen einfach mal in der Mitte zerreißt und das Vieh aus ihm herausspringt. Dann noch die epische Szene mit William Birkin, der zum Tyrant wird... Junge, das hatte irgendwie einfach Stil. In Silent Hill wirkte das immer etwas trashig, wie in einem billigen Gore-Massaker.
Was nebst dieser düsteren Atmosphäre zu eben dieser beitrug, war die Grafik. Die vorgerenderten Designs waren sehr detailreich. Das hat einfach spaß gemacht und wirkte dicht, man hatte immer das Gefühl denken zu müssen "wie war's als hier noch Leben war". Dann natürlich die Soundtracks, bei Resident Evil 1 erstmals in den Keller (basement theme) der First Floor Soundtrack oder im Labor (the depth) - Scheiße war das übel!
Bei Resident Evil waren vorallem die Schockmomente enorm. Bei Resident Evil 2 in der Bücherei als wir durch den Boden der Galerie brechen, der Licker durch die Scheibe des Verhörraumes kracht oder die verfluchten Zombiearme durch die vernagelten Fenster...