Was erhält das Gehör langfristig besser: Lauter Musik hören/machen mit angepasstem Gehörschutz oder nicht so laut Musik hören/machen ohne Schutz?

Meist ist ein steigender Pegel, gerade im Bandumfeld, etwas das sich langsam entwickelt. Anstatt gleich zu Beginn jegliche höheren Pegel sofort wieder abzusenken, lässt man es so, dann wird der Ampl lauter gemacht, eine stärkere Box für Gesang usw besorgt, dann wird der Drummer wieder lauter, weil er sich nimmer gut genug hört, das zwingt den Leadgitarristen zu einem größeren Amp zu greifen uswusf. Irgendwann nutzt es nichts, man muss Gehörschutz tragen, weil einem noch Stundenlang nach der Probe die Ohren klingeln. Jetzt ist aber das subjektive Empfinden der Musik nimmer so wie vorher und man dreht wieder an der Pegelschraube. Bis dann selbst der beste Gehörschutz nicht mehr hilft.

Mein Fazit ist, Gehörschutz macht die Situation in der Regel nur noch schlechter. Einzige Maßnahme zu effektivem Schutz des Gehörs ist Reduktion des Pegels an den Quellen. war immer schon so und wird es m.M.n auch immer bleiben.

2. Gewisse Instrumente wie ein Schlagzeug kann man ja nur schwer leise spielen.
„Kann man nur schwer“ heisst aber im Kern „kann man“. Also sollte man das auch tun.
3. Bei Instrumenten wie einer Gitarre muss der Röhrenamp auf eine gewisse Lautstärke gebracht werden, damit er gut klingt. Das ist dann auch mit einer gewissen Lautstärke verbunden.
Auch das ist eine urbane Legende, die von vielen Saitenzauberern beharrlich gepflegt wird. Ich kenne genug Gegenbeispiele von Gitarristen mit exzellentem Sound der Wohnzimmertauglich ist.
 
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Vorsicht vor den umher fliegenden Bumerang.

der TE stellt die Frage nach dem Unterschied laut plus Gehörschutz im Unterschied zu leise,
also im Sinne von A + b versus a + B.

Dass Gehörschutz vor Lärm schützt und die Musikqualität beeinflusst, ist wohl klar, insofern hat deine Antwort doch nichts mit dem Thema zu tun, oder was verpasse ich gerade?
 
ich bin mal wieder verdutzt. wieso Bumerang?

anders ausgedrückt:
A + b = a + B

nochmal anders ausgedrückt:
was ist schwerer? - 1 kg Federn oder 1 kg Blei?
Antwort: es ist das gleiche, denn wichtig ist nur, was an mechanischer Gewichtskraft auf der Waage ankommt.
 
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Da ich alle drei Jahre zur Durchsicht muß, und die es beim AMD mit dem Datenschutz nicht so genau nehmen, hab ich die Hörtest-Meßkarten meiner Kollegen auch im Vergleich zu meiner gesehen. Interessante Erkenntnis: Offenbar ist die Lärmschädigung durch Musizieren geringer als die durch Arbeiten, denn die Kurven der Kollegen sehen z.T. noch schlechter aus als meine.
Kann man aber vmtl. nicht voneinander trennen, denn die Nerv-Frequenz einer Handkreissäge oder einer Flex liegt genau da, wo einem die Becken in den Ohren scheppern.
 
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ich bin mal wieder verdutzt. wieso Bumerang?
was ist schwerer? - 1 kg Federn oder 1 kg Blei?
Wieso Bumerang ?
Willst du mich auf den Arm nehmen ? :biggrinB:

Weil du dir im Kontext der vielen Antworten hier die Frage nicht selbst beantworten kannst, dass zur langfristigen Erhaltung des Gehörs, "Vermeidung von Lärm" ohnehin die beste Option wäre- und wenn man Lärm leider nicht aus dem Wege gehen kann, es eine sehr gute Option und praktikable Lösung ist, einen Gehörschutz zu nutzen ?
Da kommst du jetzt mit einem Gleichnis von Federn&Blei ?
(Da zieht der TE daraus sicherlich eine viel rationalere Erklärung zur Beantwortung seiner Frage).

Ich nehme an, du weißt, dass massereiche Energien nicht von der Amplitude abhängig sind, sondern von Frequenzen... oder hier vereinfacht deines hinkenden Vergleichs von Blei&Federn dargelegt=laut nicht gleich laut, sowie leise nicht gleich leise ist/sein muss, um es als jeweils solches zu empfinden.
 
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so langsam wird's albern.
 
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Es ist nie eine Schande, sich zu schützen! Egal ob klein a oder gross b.

Das sollte man durch persönliche Erfahrungen evaluieren.
Habe selber Tinnitus links zwischen 10-12 KHz und mein rechtes Trommelfell ist nach einer unbemerkten (!) Mittelohrentzündung geplatzt und leider nur vernarbt zusammengewachsen. Bedeutet, ich habe rechts leichte Probleme bei ca. 500-800 Hz (Trommelfell fängt an zu Flattern) .

Vorgeschädigt durch jahrelanges Trommeln ohne Schutz, Bundeswehr mit Schießübungen (MG, leichte Panzerabwehrfaust usw.).

Nutze seit ein paar Jahren IEM. Ohne IEM könnte ich heute keine Musik mehr machen.

Schützt Euch - egal, in welcher Form, und man kann seinem Hobby/Beruf länger fröhnen. :opa:
 
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Was bislang (glaub ich) hier noch niemand erwähnt hat: bei Belastungen des Gehörs kommt es mit entscheidend auch auf die Zeitdauer der Belastung an.
Also Lautstärke x Zeitdauer = Gesamtbelastung.

Insofern ist das immer eine Art Risikoabwägung ...

Bei mir isses so, daß ich als Rockmusiker mit der Band gerne laut probe, weil der Schall dann auch unmittelbar auf den Körper einwirkt. Mir bereitet das Freude :) ...
Und bei nur einer Probe die Woche meine ungeschützen Trommelfelle für ca. 2,5 Stunden netto stark zu belasten, das ist mir der Spaß wert.

Als Tönesortierer (Mischer) bin ich aber bereits seit Jahren dazu übergegangen, generell ziemlich leise (in "Zimmerlautstärke") abzuhören. Was dem Ergebnis durchweg nicht schadet, nebenbei bemerkt. Aber da kommen meist auch viel mehr Stunden pro Durchgang zusammen, als bei ner Bandprobe ...

Was jetzt auch noch keiner erwähnt hat, das Ausmaß des Hörschadens - bei gleicher Belastung - ist wohl auch eine Frage der Gene. Manche Menschen haben da schlechte, andere bessere Karten.

Bzgl. Deines Thread-Titels

Was erhält das Gehör langfristig besser: Lauter Musik hören/machen mit angepasstem Gehörschutz oder nicht so laut Musik hören/machen ohne Schutz?

lautet meine Antwort also: das kommt netto wohl so ziemlich auf dasselbe raus, weil die akustische Belastung in beiden Fällen relativ ähnlich sein dürfte.

Viel entscheidender ist wohl ein bewusster Umgang mit den Schallereignissen, die wir an uns heranlassen und vor allem wie lange wir das tun.
Denn nicht zu vernachlässigen sind in diesem Zusammenhang auch die stillen Pausen, die wir unseren Ohren gönnen.

Aber generell schließe ich mich @Trommler53842 an:

"Schützt Euch - egal, in welcher Form, und man kann seinem Hobby/Beruf länger fröhnen."

Cheers :)

Olaf
 
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Ich war mal an einem Seminar betreffend Arbeitssicherheit. Unter Anderem wurde Gehörschutz angesprochen.

Die haben da geraten, wer sehr oft (täglich, mehrere Stunden) Hörschutz benutzt, soll doch bitte keine Ohrstöpsel verwenden, sondern ohrumschliessende grosse Hörschütze mit Bügel. Warum? Mit stöpseln bekommt das Ohr von aussen keine Frischluft, bzw Sauerstoff. Das Ohr ist "dicht". Die Statistik zeigte, dass das Risiko eines Hörsturzes mit Ohrstöpseln erhöht ist, und das nicht mal wegen der Lärmbelastung.
Nur gelegentlicher Gebrauch von Ohrstöpseln, sei hingegen kein Problem.
 
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Muhahaha ... isset also wie überall sonst auch ... die "Experten" betrachten rein ihr spezifisches Fachgebiet - abgetrennt und losgelöst vom lebensechten Gesamtzusammenhang - auch im Sinne von Gehörschutz. Und Statistiken werden ja nur zu gerne benutzt, um jedwede Idee zu "untermauern".

Gegenbeispiel: mir wurde anno 1993 von meinen Bandkumpanen für die SAGA-Support-Europa-Tournee nahegelegt, doch meine Brille gegen Kontaktlinsen zu tauschen. Hab ich gemacht, auch weil ich es selber cool fand. Inclusive Optiker-Warnungen von wegen mangelnder Sauerstoffdurchlässigkeit und demzufolge notwendiger kontaktlinsenloser Erholungsphasen für meine Augen.
Nocheinmal: das ist alles auch Typsache!
Ich z.B. trage seit 1993 Kontaktlinsen (wohlgemerkt kleine, harte, keine weichen Wegwerflinsen!) rund um die Uhr. Ohne Probleme.
Was also soll bitte mit unseren Ohren passieren, wenn wir gelegentlich Ohrstöpsel tragen?
Die Dinger sind definitiv luftdurchlässig, weil sonst könnte man ja gar nix mehr hören!

Ich kann also nur ganz im Allgemeinen dazu raten - auch in der aktuellen "Pandemie-Situation" - beim Stichwort "Expertenmeinung" hellhörig zu werden. Auch da wird gerne jede Menge Bullshit kolportiert und mit beliebigen Statistiken hinterlegt, aber die dem zugrunde liegende "Wahrheit" (bzw. der Gesamtzusammenhang) spielt leider nur eine untergeordnete Rolle.

"Experten" sind meist nichts anderes als starrsinnige Leute, die für sich proklamieren die "Wahrheit" zu kennen, meist aus Minderwertigkeitskomplexen heraus, oder um die eigene Existenz irgendwie zu rechtfertigen.

Ich persönlich halte es da lieber mit Sokrates "ich weiß, daß ich NICHTS weiß ..."

Also bitte macht´s lieber Eure eigenen Erfahrungen, macht´s Eure eigenen Experimente, denn genau deshalb sind wir hier.

Cheers :)

Olaf

P.S. Der Shitstorm möge beginnen ... ;)
 
Ich wollts jetzt eigentlich nicht politisch ausarten lassen.

Apropo Expertenmeinung.
Die Dinger sind definitiv luftdurchlässig, weil sonst könnte man ja gar nix mehr hören!
Nimm zB mal dein Handy, und stülpe ein Kondom drüber, welches du luftdicht verknotest. Hörst du das Handy nun nicht mehr wenns klingelt?
 
Also *etwas* höre ich auch mit den Fingern in den Ohren. Sind wohl auch luftdurchlässig... das erklärt zumindest wieso ich so schlecht Gitarre spiele :eek2:
 
@pilos
So leise wie möglich ohne Gehörschutz hören und bei hohen Lautstärken mit dem richtigen Schutz.
Als jemand, der seit mittlerweile 13 Jahren beidseitig Hörgeräte trägt, um fehlende Höhen auszugleichen - auch weil er zu lange zu laut Musik gemacht und gehört hat - , kann ich nur empfehlen, dieser goldenen Regel zu folgen.

Die beliebte und oft eingesetzte Zeile "Nobody gets out of this alive" kann für nahezu alle unsere "Heros" in "keiner kommt hier ohne Schwerhörigkeit davon" umgedeutet werden. Zumindest, die, die es ordentlich haben krachen lassen. Das Gehör lässt sich durch Lautstärke auch nicht "trainieren", sondern nur schädigen. Es ist kein Muskel.
 
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