Warum Saiten immer abdämpfen? Damit verpasst man doch die schönsten Effekte.

  • Ersteller ci-siamo
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eben wir dem Zufall eine Chance!
Kann auch ganz gut abdämpfen, wenn es drauf ankommt.
ich glaube, du sprichst verschiedene Themen an. Wenn es um`s abdämpfen geht, hat das ja erstmal nichts mit Dissonancen zu tun.
Ist eigentlich einfach nur eine Technik um den Ton zum klingen zu bringen. Bei mir läuft das automatisch ab, ohne das ich mir in dem Moment Gedanken darüber mache. Wenn man abdämpft nachdem man einen "falschen" Ton gespielt hat, ist es zu spät:redface:.
 
Bei mir läuft das automatisch ab, ohne das ich mir in dem Moment Gedanken darüber mache.
Bei mir auch. Es ging mir auch nicht nur ums Abdämpfen. Ich hätte das Thema vielleicht allgemeiner benennen sollen. Ich meinte all die Situationen, die sich beim Spielen (eher beim Üben als on Stage) zufällig ergeben können und überraschend interessant klingen, die aber streng genommen kleine oder grössere Regelverletzungen sind. Wie eben Akkordwechsel *ohne* Abzudämpfen mit atonal klingenden Leerseiten dazwischen, oder im Gegenteil die Seiten abzudämpfen und anzuschlagen, so dass die Gitarre kurz wie ein Schlagzeug klingt. Oder "falsche" Töne, die einen winzigen Moment die Ohren schocken, dann aber sofort harmonisch eingefangen werden. Besonders bei Soli.

Ich hab gemerkt, dass sowas sich an den selben Stellen wiederholen kann, und dann kommt es vor, dass ich das gezielt einbaue in meine Licks oder Soli. Dabei will ich nicht Fehler entschuldigen (aus der Not eine Tugend machen). Falsch ist falsch, da haben meine Kritiker oben schon recht. Doch (so meinte ein Weiser mal hier im Forum): "Der falsche Ton ist immer nur ein Halbton vom richtigen entfernt." Wenn der Rhythmus aber aus der Spur ist, dann ist alles zu spät. Solche Fehler kann ich mir viel schwerer verzeihen als mal einen falschen Ton.

Wie gesagt, ich bin kein Virtuose und muss keinem was beweisen, ich hab nur Spass am Spielen. Weiss nicht warum, aber mir fallen dazu gerade noch die total verstimmten Ragtime-Klaviere ein.
 
@ci-siamo solange du hier keine Aufnahme reinstellst, wo man hoeren kann was Du da genau machst, ist die Grundlage einer Diskussion nicht gegeben.

Hier geht's doch um Gitarre spielen, das ist doch akustik, weshalb wird dan nur geschrieben und erklärt was Du machst???

Lass hoeren (y)
 
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Ich hab ja nichts Besonderes zu bieten, nehme derzeit nur mit meinem Handy auf. Aber bitte: kleiner Blues alone in e. Nix von Bedeutung.

Was ich meine sind besonders die Töne am Anfang und am Ende.
 
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Was ich meine sind besonders die Töne am Anfang und am Ende.
ich find `s okay, gehört gerade zum blues doch irgendwie dazu, das es mal etwas schräg klingt.
Da würd ich mir weiter keinen Kopf drum machen:rolleyes:.
 
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Was ich meine sind besonders die Töne am Anfang und am Ende.
Hört sich eher an, dass es die Saitenspannung nicht zulässt den gewünschten Ton bei ziehen zu erreichen.
Passiert mir auch, wenn ich gewohnte Läufe auf der E-Gitarre, mal mit der Konzertgitarre spiele.
Das ist völlig o.K.
Schöner langsamer Blues, Danke für das "Konzert"
BDX.
 
Ich hab ja nichts Besonderes zu bieten, nehme derzeit nur mit meinem Handy auf. Aber bitte: kleiner Blues alone in e. Nix von Bedeutung.
Anhang anzeigen 914631
Was ich meine sind besonders die Töne am Anfang und am Ende.
Danke, so einfach geht's, mit Deinem Sample kommt man der Sache jetzt auf die Spur.
Das Muting ist weniger das Problem, du solltest mehr Bendings ueben und schon klappt, der Rest klingt ja gut.

Gruss Oliver
 
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Noch ein Tipp, versuche es mal mit einer Stufe dünnere Gitarrensaiten...
 
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kleiner Blues alone
Ich glaube der wichtige Punkt hier ist das "alone": du spielst allein und die nicht gedämpften Saiten und die ganzen Nebengeräusche füllen das leere und kommen in dem Fall positiv rüber. Bei einem Jam mit 3 Gitarren + Bass + Drums, und vielleicht noch elektrisch, würde es ganz anders aussehen, wenn alle auf das Dämpfen verzichten. (Bei einer lauten Rock-Aufstellung ist es dann wegen des Feedbacks endgültig "gute Nacht".)

Übrigens schön gespielt.

Gruß
 
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du spielst allein und...
So ist es. Die Band fehlt. Bin mit der E-Gitarre hinterher, weil ich ewig überwiegend A-Gitarre gespielt habe und in der Band Bass. Wohne in einem kleinen Städtchen auf dem Felsen, hier ist es nicht leicht, Leute zum Jammen oder Auftreten zu finden. In dem Alter, in dem ich wieder mehr spielen will, haben die meisten schon aufgehört. Oder sind Halbprofis vom Land, die den ganzen Sommer tingeln. Die Jungen machen Rap, die Musik kommt vom Rechner. Bin auch kein nur-Blues-Spieler. In einer Rockband (voc, 2 x git, dr, bs) würde ich am liebsten Rhythmus spielen, elektrisch, mit Ausflügen ins Solo. Auch Folk mit Fingerpicking, sogar Bluegrass und solche Sachen.
 
Denke ich nicht. Ich hab genug Kraft zum Benden und kann auch dämpfen, mache es nur nicht immer. Schwer zu beschreiben, was ich meine. Beispiel: du hörst auf Live-Aufnahmen das Rutschen der Finger auf den Saiten. Schlecht oder gut? Nicht immer, aber manchmal gut. Weil es nicht künstlich wie vom Computer klingt. Im Bandkontext sieht das schon anders aus, da hat pat875a5 recht.
 
Naja, aber Deine Bendings sind definitiv sehr unsauber und das ist in der Regel auf falsche Technik zurückzuführen welches sich durch dünnere Saiten beheben lässt....

Das dämpfen ist aktuell nach den Aufnahmen nicht das Problem....
 
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Schau mal, das sind inzwischen zwei Threads in einem:

1
Siehe meinen Ausgangspost. Das war keine Frage, wie ich mein Spiel verbessern kann. Ging in eine ganz andere Richtung. Wie entstehen denn neue Klänge? Manchmal, indem sich einer (auch ein Profi) mal verspielt und denkt: Oh, verdammt, dieser falsche Ton (z.B. aus Versehen mitgenommene Leerseite) hat was, den baue ich irgendwo ein.

2
Lauter gute Tipps von euch, danke dafür. Daran arbeite ich sowieso. 9er-Saiten will ich aber nicht, auf der A-Gitarre bende ich mit 12ern.

Was ich auf Nachfrage gepostet hab, hatte ich gerade an der Hand, hab nicht gemeint, es ist technische Spitzenklasse. Ehrlich, es ist nicht so, dass ich aus der Not eine Tugend machen will. Ich bin Amateur und spiele aus Spass. Und merke, ich werde besser und sauberer.
 
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Denke ich nicht. Ich hab genug Kraft zum Benden und kann auch dämpfen, mache es nur nicht immer. Schwer zu beschreiben, was ich meine. Beispiel: du hörst auf Live-Aufnahmen das Rutschen der Finger auf den Saiten. Schlecht oder gut? Nicht immer, aber manchmal gut.
Das ist reine Geschmackssache. Sicher gibt es Ideologen, die solche Nebengeräusche immer schlecht finden.
Ich entscheide nach Gefühl obs mir gefällt oder nicht.
Ganz subjektiv.
Weil als schlechter Musiker hab ich garkein anderes Kriterium.
Ob Dein Bending jetzt 10 Cent zu hoch oder einen viertel Ton zu tief ist kann ich nicht sagen.
Es klingt eben in meinen Ohren unentschlossen, ein bischen nach Anfänger.
(wie bei mir auch oft) :whistle:

Oliver T ist da ein ganz anderes Kaliber, er kann zumindest saugut spielen.
Seine Tipps sind daher wichtiger als meine.
Aber in der Kunst gibt es keine objektiven Wahrheiten.

Neue Klänge und Kunst kann natürlich aus Fehlern und Unzulänglichkeiten entstehen, aber nur selten :m_git2:
 
Zuletzt bearbeitet:
Es klingt eben in meinen Ohren unentschlossen, ein bischen nach Anfänger.
Jep und wenn er daran arbeitet klingt er gleich deutlich besser.
Oliver T ist da ein ganz anderes Kaliber, er kann zumindest saugut spielen.
Danke Dir
Seine Tipps sind daher wichtiger als meine.
Das sehe ich jetzt nicht so, Dein Tipp und meiner haben gleiches Gewicht :)
Neue Klänge und Kunst kann natürlich aus Fehlern und Unzulänglichkeiten entstehen, aber nur selten :m_git2:
👍👍👍👍
 
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Finde den Beitrag sehr wertvoll. Und im Blues finde ich, der 'stumme' Ton bei 0:56 beschreibt es noch besser: der passt da nämlich ziemlich gut. Ich mag so was. Man hört sich selbst viel zu selten zu.
Finde die Tips, wie man diese technischen "Fehler" abstellen kann, komplett am Thema vorbei. Mir sind perfekte Bendings à la Satriani, naja, ein Greuel wäre übertrieben, aber zumindest langweilig.

Also: unbedingt dranbleiben, am unsauber Spielen (y)
 
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Was hältst du von perfekten Bendings à la Gilmore?
Das kontrollierte Benden gehört mMn definitiv in den Werkzeuglasten eines solierenden Gitarristen.
Du hast aber völlig recht, wenn du sagst, dass es hier um ganz andere Dinge geht.
 
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Finde den Beitrag sehr wertvoll.
Freut mich. Wenigstens einer, der versteht, worum es mir hier geht ;-)
Finde die Tips, wie man diese technischen "Fehler" abstellen kann, komplett am Thema vorbei.
Ich auch (komplett vielleicht nicht, aus denen kann ich auch Honig saugen...), aber ich nehme es niemand übel. Die sind ja gut gemeint.
Also: unbedingt dranbleiben, am unsauber Spielen (y)
Wenn ich mal aus Versehen sauber spiele, sage ich bescheid!
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Was hältst du von perfekten Bendings à la Gilmore?
Das kontrollierte Benden gehört mMn definitiv in den Werkzeuglasten eines solierenden Gitarristen.
Gilmore mag ich. Aber mein Werkzeugkasten ähnelt vielleicht dem von einem Hinterhof-Autoschrauber: bunt gemischt das Zeug und nicht alles fein geputzt. Was nicht heisst, dass der Schrauber nicht auch ein bisschen was drauf hat.
 
Die Antwort bezog sich ja auch hauptsächlich auf meinen direkten Vorredner.
Ansonsten bin ich schon in großen Teilen bei dir.
Ich habe Ende der 80er schon das Ende des individuellen Gitarrismus aufgrund der "massenhaft" auftretenden G.I.T.-Absolventen, die in meinen Augen und Ohren alle austauschbar waren, ausgerufen.
Das hat sich glücklicherweise nicht komplett bewahrheitet.
Individualität kann sich mMn nur entwickeln, wenn man auch mal gepflegt auf die Regeln sch..ßt.
Erst recht, wenn man übt.
Individualmonster wie Hendrix oder van Halen waren sich auch nicht zu schade, vor versammelter Mannschaft mal voll vor die Wand zu fahren, gerade auch im Bereich "Nebengeräusche".
Gerade der Blues lebt davon, dass die Bendings auch mal bewusst über oder unter den Zielton gesetzt werden.
Oder das Solo von Andy Summers in "So lonely", in dem er zum Beispiel ein Bending dreimal wiederholt, aber jedesmal auf einer minimal anderen Tonhöhe landet.
Robert Smith von "The Cure" der seine Gitarre um einen gewissen (immer gleichen) Cent-Bereich verstimmt um seine charakteristischen Schwebungen zu erreichen.
"Try and Error" halte ich für eins der wichtigsten Mittel auf dem Weg zur gitarristischen Individualität.
Die Entwicklung der technischen Grundlagen halte ich daneben für selbstverständlich.
 

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