Warum quält man Kinder damit, Blockflöte zu lernen?

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Asteriggs
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Warum quält man Kinder damit, Blockflöte zu lernen?
Ich hab das ganze auch mitgemacht, es war damals ganz nett. Habs dann aber irgendwann aufgegeben. Seit einiger Zeit versuche ich mich jetzt an der irischen Tin Whistle, und frage mich immer mehr, warum man Kindern nicht dieses Instrument näherbringt.

1. Die Tin-Whistle hat nur 6 Löcher statt der 9 bei der Blockflöte. Ergo: einfacher zu greifen
2. Die zweite Oktave greift sich mit genau den gleichen Griffen wie die erste (nur mit Überblasen) Ergo: ebenfalls einfacher als die Blockflöte mit ihrem obskuren halb-zuhalten des hinteren Loches.
3. Einen Vorteil der Blockflöte sehe ich: Es lassen sich mehr Halbtöne und damit mehr Tonarten spielen, als auf der Tin-Whistle, die ja per se erstmal auf zwei Tonarten beschränkt ist. Aber mit einer Zweit- und DrittWhistle lässt sich das ja beheben.
4. In der irische Musik gibt es tonnenweises Instrumentalstücke (Tunes s.a. www.thesession.org) die auch lebendig sind, d.h. vor allem in Irland aber auch hier auf Irish-Folk-Sessions immer wieder gespielt werden, und es gibt wahre Whistle-Virtuosen. Aber wer spielt schon freiwillig "Im Märzen der Bauer" auf der Blockflöte?!?

Ich will die Blockflöte nicht schlecht machen, ich verstehe bloß nicht warum sie hier eine so dominante Stellung hat, wo es doch Alternativen gibt.

Gruß Asteriggs
 
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...und sie ist billiger.......
ja wird wohl daran liegen, dass es einfach so alt eingesessen ist, dass mans so leicht nicht rausbekommt.
aber die tin klinkt auch echt viel schöner
 
Gute Frage...schätze mal, weil sie klein und handlich ist und billiger und auch nicht so schwer zu spielen.
Ist wahrscheinlich auch einfach Tradition,....und das Angebot der Musikschulen oder Schulen ist manchmal nicht so groß und die Eltern kennen selber nicht so viele Instrumente,(wollen aber das ihre Kinder etwas musikalisches machen) also schicken sie ihre Kinder zum Blockflötenunterricht.
 
Hach ja, die Blockflöte, auch ich habe so angefangen und mir manche gute Note im Musikunterricht in der Schule so erspielt (später mit der Klarinette). Aber Tin Whistle finde ich ist ein richtiges Instrument während Blockflöte ein typisches Einstiegs-Holzblasinstrument ist. Und so schlimm fand ich das gar nicht.
 
Normalerweise kriegt man von Schulen doch nur Sopranblockflöten... wenn ich 'ne Bassflöte bekommen hätte, hätte ich wahrscheinlich auch weitergemacht...
 
Mhm ich denke das Hängt mit der Grundbildung der Musik ab.

Es geht nich darum (zumidest für die Meisten) das man wirklich Blockflöte spielen kann. Wer das von sich behaupten kann sollte mindestens 10 Jahre AKTIV spielen.
Es geht eher darum ein musikalisches Grundverständis aufzubauen. Dafür sind numal alle Noten erforderlich. Auch das Halbloch ist numal in jedem Holzblasinstrumment vorhanden.

Was mann spielt hängt vom können ab.
Und greade die Blockflöte ist wohl eines der traditionsreichesten Blasinstrumente.
Mit möglichkeiten in jedem Musikstil.(Auch Orcherstermusik)

Virtuose Tin whistler spieler? Hast du schomal einen Soloflötisten erlebt ? Da bleibt dir die Spucke weg.
 
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Wieso läßt man Kinder nicht Klavier oder Geige lernen?
Das trifft für mich ungefähr die Gemeinsamkeiten. Klavier und Geige haben Saiten.
Tin Whistle und Blockflöte werden durch ein ähnliches Mundstück angeblasen und werden durch verschließen von Luftlöchern gespielt.
Damit hat sich's dann aber schon.
Blockflöten werden stilistisch ganz anders gespielt. Und eine Tin Whistle mit allen Verzierungen, die so dazu gehören sauber zu spielen ist so schwierig, wie eine Blockflöte sauber zu spielen.
Wenn Du die Whistle dann chromatisch spielen willst (was geht!) ist spielerisch sehr viel mehr Können von Nöten. Daß sie "einfacher" ist... ist Dein persönlicher Eindruck, einer den ich nicht teilen kann.
Ich selbst ordne mich unter die Flötisten ein, denn ich spiele seit 25 Jahren Blockflöte, mit immer besseren Instrumenten und immer höherem Anspruch an klassische Literatur.
Tin Whistle spiele ich seit knapp zehn Jahren, seit diesem Sommer auch Low Whistle.

Übrigens auch das Argument "Liegt an der Sopranflöte" ist keines. Es gibt Sopranflöten, auch im Einsteigersegment, die sehr weich klingen. Daß der Klang oft horrend schlimm ist liegt daran, daß die meisten Eltern kein Geld ausgeben wollen und ihren Kindern Plastikflöten kaufen.
Und mal ganz ehrlich: Billige Tin Whistles klinge auch furchtbar, wenn man einmal was anständiges (a la Chieftain) angespielt hat, unter Tony Dixon fass' ich nichts mehr an.
 
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Kinder sollen die noten lernen sie sollen schnell erfolge verbuchen damit sie weiter machen, das instrument muss handlich und klein ebenso günstig sein.
Desweiteren soll man gerade die klassischen lieder wie "hänzenchen klein" und so was spielen wo stilistisch die sopranflöte besser passt.

Ich finde es auch nicht immer passend sie zu lernen aber ich habe es auch mal getan
(jetzt spiele ich trompete). Muss man durch; vielleicht muss man erste die Hölle kennen gelernt haben um den Himmel schön zu finden.
 
Ich habe damals in der 1. bis 4. Klasse Blöckkflöte spielen müssen und ich habe es gehasst. Hinzu kam in der 5. Klasse ein sehr schusseliger Lehrer (Im Endeffekt haben wir nur ber Musik in der Werbung geredet und das einzig theoretische waren glaube ich Quintenzirkel und Dreiklang, mehr hatte er damals nicht versucht zu erklären) und dann habe ich 3 Jahre lang irgendeine ältere, verbittert wirkende und gehässige Musiklehrerin gehabt, die extrem streng war. Das führte dann dazu, dass ich lange Zeit nichts mit Musik zu tun haben wollte.

Das einzig schöne Erlebnis in der Grundschule war, dass wir bei irgendeiner Weihnachtsfeier eine Gitarrenbegleitung spielen sollten. Also haben dann mehrere von uns Gitarren bekommen und musstn 3 Akkorde lernen. Das war damals recht spaßig.

Ich verstehe bis heute nicht, wieso es Blockflöte sein muss als Einstiegsinstrument - abgesehen von dem "billig" Argument -, denn ich war nicht der einzige, der nach sowas nicht mal mehr die geringste Lust hatte auf irgendwas, was mit Musik zu tun hat.
 
Es spricht einiges für die blockflöte bei der musikalischen früherziehung (bis zur virtuosität): notenkenntnis, gehörbildung, atemkontrolle, feinmotorik auch für kleine hände, entkrampfung, einfügungsvermögen beim zusammenspiel, ausbaufähigkeit zur alt-flöte und bis zum quartett. Aber sie verlangt gute, fachliche anleitung (wie wird da gesündigt!), und dass schon kinder so geschmacksverbildet sind, dass sie kinder- und volkslieder nicht mehr ertragen, ist dem instrument nicht anzulasten.
Ich könnte auch ein klagelied anstimmen über musiklehrer und kunsterzieher, aber werden die "weißen raben" gewürdigt (und wer halbwegs musisch und zart besaitet ist, will und kann der den job machen?), oder geht ganz einfach alles holterdipolter den bach runter, einheitssoße mit geschmacks-reiz-verstärker wie pommes mit ketchup weltweit ?
Schöner titel für den thread übrigens: man quält kinder auch mit lesen, schreiben und kenntniserwerb, vielleicht sogar mit anleitung zu höflichkeit, rücksichtnahme und angemessener ernährung. Das ist nicht nur ein musikalisches -speziell blockflöten - problem. Wie hättet ihr es denn gern?
 
Hi,

ich bin erst jetzt gerade zufällig auf diesen Thread gestoßen. Ich habe zwar als Kind nie wirklich was mit der Blockflöte zu tun gehabt, und bin heute in erster Linie als DJ (wie an meinem Nickname zu erkennen ist) aktiv, mache aber auch einiges im Kleinpercussion-Bereich (Maracas, Schellenring, Eggshaker etc.). Meine Mutter hatte allerdings früher als Kind mal Blockflöte gespielt, und bei ihr lagen noch zwei uralte, nicht mehr benötigte Sopran-Blockflöten im Schrank, die mich allerdings nie interessierten. Irgendwann hatte ich aber mal gehört, dass man wohl auch nur mit einem Flötenkopf Töne erzeugen kann, was ich dann auch ausprobierte. Seitdem stehen diese beiden Flötenköpfe bei mir auf dem Schrank, wo auch die anderen Rhythmus-Instrumente sind, und ich spiele da recht gerne auch Rhythmen und Effekte drauf. Wenn man deutlich kräftiger als beim "normalen" Blockflöte-Spielen reinbläst (also ähnlich wie bei einer Trillerpfeife), entstehen sehr laute, schrille und durchdringende Klänge. Das hatte ich dann auch mal einigen Kindern im Verwandtenkreis gezeigt, und die haben das auch mal ausprobiert und hatten da richtig Spaß dran. Ich glaube, normales Blockflöte-Spielen würden die auch nicht mögen. Allerdings ist die Verwendung von Flötenköpfen als Lärm-, Rhythmus- und Effektinstrument bislang kaum bekannt, obwohl er sich vielseitig einsetzen lässt.

DJ Nameless
 

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