Warum gibt es heute nicht mehr so geniale Komponisten?

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Also ihr habt ja sicher meinen Thread über den besten Komponisten gesehen.
Die die Gepostent wurden, waren Meist die alten, die man halt so kennt.
Da fiel mir ein, warum gibt es heute eigentlich nicht mehr so geniale komponisten. Es gibt doch auch heute ehrgeizige leute, die höchst intiligent sind. Warum kann heute keiner mehr fugen wie BAch,Klaviersonaten wie Beethoven, Opern wie Moart un Chorgesänge wie Palestrina komponieren.
Wir sind doch nicht alle blöd.
 
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bach ist nunmal Bach, beethoven ist beethoven, Mozart ist Mozart. Kein Komponist würde es wagen einen anderen zu kopieren, insofern wartest du auf die nachtfolger der 3 vergebens.

warum es heute keine gibt? naja, ich würd mal sagen, die entschwinden einfach unserem blick. es werden weiterhin opern und ballette geschrieben und vielleicht auch aufgeführt, aber leider ist die Klassik welt nur an den alten interessiert. Wenn ein komponist wie Strawinsky in Frankreich ein ballett aufführen würde, meinste das würde uns auffallen?
 
UNruhestifter schrieb:
bach ist nunmal Bach, beethoven ist beethoven, Mozart ist Mozart. Kein Komponist würde es wagen einen anderen zu kopieren, insofern wartest du auf die nachtfolger der 3 vergebens.

warum es heute keine gibt? naja, ich würd mal sagen, die entschwinden einfach unserem blick. es werden weiterhin opern und ballette geschrieben und vielleicht auch aufgeführt, aber leider ist die Klassik welt nur an den alten interessiert. Wenn ein komponist wie Strawinsky in Frankreich ein ballett aufführen würde, meinste das würde uns auffallen?

Ich meinte ja keine direkten nachfolger, ich meinte jemanden der mit ähnlicher genialität komponiert. Er muss ja nicht unbedingt berühmt sein. Aber ICh habe halt noch nie was von einem ähnlichen Genie aus unserer Zeit gehört.
 
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Es gibt sicher auch heute noch geniale Komponisten, aber von denen erfährt man seltenst, heute stehen ja eher die Interpreten im Vordergrund. Und zum Ruhm vieler Komponisten trugen ja auch ihre Fähigkkeiten als Interpret bei.
Dazu kommt, dass vieles, was in jüngster Zeit komponiert wurde, selten als genial angesehen wird, da man sich an alten Vorbildern orientiert.
 
Was sagt Günther Sch. dazu? Günther??
 
Das Genieverständnis in der europäischen Kunstmusik oder generell in der europäischen Kunst ist eben stark an das Konzept Innovation gekoppelt, Imitation und Variationen werden selten als besonders genial angesehen.
Warum sollte man auch noch Fugen oder Klaviersonaten im Stil von B und B komponieren, wenn dies schon so toll gemacht haben?
Zeitgenössische Komponisten wagen sich konsequenterweise an musikalische Gefilde, die dem "normalen" Zuhörer den Ausschaltknopf betätigen lassen. Hör dir zum Beispiel mal was von Ligeti an. http://www.gyoergy-ligeti.de/special/ton/index.html
Und wer weiß, vielleicht wird ja einer von denen in 100 Jahren als Genie angesehen...
 
daszu fällt mir nur folgendes ein:

Moderne Musik ist Instrumentestimmen nach Noten.

obwohl ich persöhnlich Atmospheres von dem sehr interessant finde. allerdings wenn dann nur aufgeführt, nicht auf cd
 
UNruhestifter schrieb:
daszu fällt mir nur folgendes ein:

Moderne Musik ist Instrumentestimmen nach Noten.

Und wenn Du doch lieber bei "Für Elise" bleibst, anstatt hier von Sachen zu blubbern, von denen Du offensichtlich keine Ahnung hast?
 
Andere Einflüsse...
Keiner schreibt heute mehr eine "Jagdsinfonie" oder sowas...
Heute werden andere Erfahrungen gemacht, schnellere Zeit, andere Musik...
Gibt doch trotzdem innovative Leute...z.B. Conrad Schnitzler!!!
 
Nunja, es gibt ja nicht nur auf dem Klassiksektor geniale Komponisten.
Man nehme nur die Beatles - wer von uns vermag denn schon Songs wie Yesterday zu komponieren? Und wenn wir zur modernen Popmusik gehen:
Angels oder Supreme von Robbie Williams sind auch ganz tolle Songs, sehr anspruchsvoll. Denn was ist schon Popmusik? Populäre Musik. Und wenn heute Alicia Keys und Blue als Popmusiker(?) gelten, deren Songs 4 Akkorde fassen, so war damals eben jene Musik populär, die wir heute als Klassik bezeichnen.
Heutzutage gibt es andere Klang-Ideale, denen es nachzukommen gilt.
Wobei es mit Sicherheit auch Parallelen gibt - die Mondscheinsonate etwa hat mit Sicherheit einen gewaltigen Ohrwurmeffekt, für Elise ebenfalls etc.pp.
 
duden schrieb:
Und wenn Du doch lieber bei "Für Elise" bleibst, anstatt hier von Sachen zu blubbern, von denen Du offensichtlich keine Ahnung hast?

oh entschuldige bitte, dass ich es gewagt habe durch augenzwinkerndes Posten eines Strawinsky zitats, das keineswegs beleidigen sollte, dich und deine modernen Krachmacher zu denunzieren. deine sorgen will ich nich haben.
 
Naja, was ist denn mit Karlheinz Stockhausen, Philip Glass, John Cage etc.? Sind doch alles ganz Große (okay, teilweise schon tot, aber noch aus der jüngeren Vergangenheit :rolleyes: ).

Und wie schon erwähnt gibt es ja nicht nur in der sogenannten "E-Musik" (ich hasse den Begriff) geniale Komponisten.
 
kleinershredder schrieb:
Also ihr habt ja sicher meinen Thread über den besten Komponisten gesehen.
Die die Gepostent wurden, waren Meist die alten, die man halt so kennt.
Da fiel mir ein, warum gibt es heute eigentlich nicht mehr so geniale komponisten. Es gibt doch auch heute ehrgeizige leute, die höchst intiligent sind. Warum kann heute keiner mehr fugen wie BAch,Klaviersonaten wie Beethoven, Opern wie Moart un Chorgesänge wie Palestrina komponieren.
Wir sind doch nicht alle blöd.

Ich glaube, dass es auch heute noch geniale Komponisten in der sog. Klassik gibt. Und diese sind durchaus in der Lage, Fugen, Klaviersonaten, Opern und Chorgesänge zu komponieren und tun dies auch. Nur leider sind diese zeitgenössischen Komponisten nicht so populär wie die genannten Altmeister und finden im öffentlichen Musikleben kaum statt. Das liegt sicherlich nicht an der fehlenden Genialität (ich mag dieses Wort nicht!), sondern am Aufführungs- und veranstaltungs(un)wesen. Die Opernhäuser führen die immergleichen alten Komponisten auf, die Konzertveranstalter bekommen bei zeitgenössischer Musik häufig Magenbeschwerden, das Fernsehen und der Rundfunk übertragen am liebsten Populärevents wie Pavarotti, die drei Tenöre, die Neujahrskonzerte und andere leicht verdauliche Klassikkost. Eine moderne Oper, ein Konzert mit moderner Klaviermusik passt nicht in das Quotendenken der Medienverantwortlichen. Ergo kennt man kaum bis gar keine modernen Komponisten und deren Musik. Hinzu kommt, dass die Klassikabteilungen in den großen Plattenläden, WOM etc., meist stiefmütterlich behandelt werden. Es gibt kaum noch Verkäufer, die wirklich Ahnung von der Materie haben. Die Frage, wer denn heute so bei zeitgnössischer "Klassik" denn so angesagt sei, wird i.d.R. diese Leute vor große Probleme stellen. Dafür können sie aber nur wenig, denn die Firma kauft so etwas sowieso nicht ein. Es besteht allerdings die Möglichkeit, sich in spezialisierten Printmedien über moderne Musik zu informieren. Leider herrscht in diesen aber häufig eine Schreib- und Ausdrucksweise, dass man sich als Suchender schnell mit Grausen abwendet. Es gilt also, selber aktiv zu werden, indem man Veranstaltungskalender durchforstet und all die Konzerte raussucht, wo Musik von Komponisten aufgeführt wird, die noch leben. Hier gibt es immer wieder Entdeckungen zu machen. Es ist zugegebenermaßen selten, aber es gibt diese Konzerte, Opern etc. Also viel Glück, beim Suchen und Finden.
 
@blade:
Da kann ich dir in allen Punkten nur völlig zustimmen!

Ich hab es übrigens nicht bereut, mir eine Philip Glass-Oper (The Voyage) anzusehen, war eine sehr interessante Erfahrung. Und ich mag eigentlich keine klassischen Opern.
 
Ich sage nur von Glass
Music with changing parts
Das sind galube ich einfach 4 o. 5 Farfisa Orgeln...super!!! :great:
 
Hallo,

ich bin auch der Meinung, daß es heute noch große Komponisten gibt.
Für mich eine Entdeckung und sehr zu empfehlen: Tan Dun, ein chinesischer Komponist, der östliche und westliche Musiktradition verbindet. Kompositorisch voll ausgereift, setzt er viele instrumentale Mittel ein, z. T. höchst polyphon.
Auf der CD persifliert er z. B. die Peking-Oper, das ist witzig. Überhaupt scheint er Witz zu haben, wenn er z. B. in "Death and Fire" die verschiedenen Instrumente Tierstimmen imitieren läßt, aber wie! In einem anderen Werk zitiert er Bach.
Also wer ein bißchen mutig ist, sich auch mal auf was Neues einzulassen, dem sei dieser Komponist ans Herz gelegt! Ein großer Moderner!

Grüße,
Gitta
 
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oft zeigt die zeit erst wer später als genial gelten wird.
mozart war zu seinen lebzeiten auch nicht das was er heute ist.
sicher waren die genannten komponisten schon damals mehr oder weniger erfolgreich und auch von ihrem umfeld geachtet , aber auch die mussten sich um ihre anstellung schlagen , durch die lande tingeln um sich überhaupt über wasser zu halten.

in 100 jahren sehen wir mal weiter wer von der heutigen garde später als genie angesehen wird^^
 
Klendathu schrieb:
oft zeigt die zeit erst wer später als genial gelten wird.
mozart war zu seinen lebzeiten auch nicht das was er heute ist.
Also um das noch etwas verständlicher zu machen, was Du wahrscheinlich meinst: Genialität hat nichts mit Zeitgeist zu tun. Genial ist jemand zu Lebzeiten und danach immer noch. Was anderes ist, ob Genialität immer gleich erkannt wird. Habe ich Dich so richtig verstanden? Das ist nämlich auch meine Meinung. Außerdem meine ich, daß es schon immer unerkannte Genies gab und noch gibt, was aber nicht zu beweisen ist.

in 100 jahren sehen wir mal weiter wer von der heutigen garde später als genie angesehen wird^^
Würd' ich auch zu gerne! ;)

Gruß,
Gitta
 
blade schrieb:
Es gilt also, selber aktiv zu werden, indem man Veranstaltungskalender durchforstet und all die Konzerte raussucht, wo Musik von Komponisten aufgeführt wird, die noch leben. Hier gibt es immer wieder Entdeckungen zu machen. Es ist zugegebenermaßen selten, aber es gibt diese Konzerte, Opern etc. Also viel Glück, beim Suchen und Finden.

Das unterschreibe ich mal ganz dick. Weil:

Ich habe in den letzten 10 Jahren 100erte an Opern und Konzerten gesehen. Beethoven Grieg, Wagner, Dvorak, Tschaikowsky, Brahms, Verdi, Bruckner, Mozart, Händel, Berlioz, Korngold, Ravel, DEbussy, Telemann, Vivaldi, Wagner, Pucchini, Leoncavallo, Strauss jr., und und und... - sie sind mir mir lieb und teuer. Tolle Konzerte und Opern. Super Dirigenten, Solisten, Regisseure etc. Aber wenn ich mal morgens um 2 Uhr spontan erinnere - am eindringlichsten sind mir im Gedächtnis:

Henze, Reimann, Nono, Pärtt, Ullmann, Krenek, Weiss, Dinescu, Berg...

Warum? Weil sie die Hörgewohnheiten von Dur/Moll etc. durchbrechen.

Ich habe größtes Verständnis, wenn Leute das "Schöne" und "Verständliche" hören wollen. Das will ich auch immer wieder ( siehe ganz oben) . Aber man muss nichts fordern, was schon da ist. Allein im 19. Jahrhundert sind ca. 22.000 Symphonien komponiert worden. Die gängigen Komponistennamen sind da nur die Spitze des Eisbergs.

Wer heute beklagt, dass nicht mehr im alten Stil komponiert wird, möge erstmal zig 1000 CDs ansammeln mit Aufnahmen aus dem 16.-20. Jahrhundert.. Und dann sprechen wir uns wieder :)
 
Hallo zusammen,

wenn ich auch nicht unbedingt morgens um 2 an Henze denke (brrr) :D , kann ich das von Hans und blade Gesagte nur unterstreichen. Ich höre sehr gern ungewohnte Klänge, und ich kann die Leute nicht verstehen, die immer nur im Altgewohnten verharren. Man spricht von der menschlichen Neugier, wieso ist die dann oft nicht beim Entdecken neuer Klangwelten vorhanden? Oder ist es nur Trägheit? Dieselbe, die Leute zwar unzählige CDs besitzen läßt, die aber noch nie einen Konzertsaal von innen gesehen haben! Am nötigen Kleingeld kann's ja nicht liegen, weil eine Hochpreis-CD so viel wie eine Eintrittskarte kostet.

Wie komme ich persönlich zu zeitgenössischer Musik? Ich schaue z. B. in ein Radioprogramm, picke mir "moderne" Namen raus und zeichne die Werke auf. Da wir Digitalradio haben, und ich die wichtigsten Klassiksender programmiert habe, kann da schon was zusammen kommen.

Informationen über neuere Musik hole ich mir in speziellen Klassikforen, aus dem Internet, bei Amazon, jpc (da bekomme ich auch monatlich ein Heft mit allen Neuerscheinungen aus allen Muskikbereichen, nicht nur Klassik). Nach solchen Infos bestelle ich mir dann die eine oder andere CD mit neuer Musik.

Am wichtigsten aber ist Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem. Wo die fehlt, geht nichts.
Wenn Hans sagt:
Ich habe größtes Verständnis, wenn Leute das "Schöne" und "Verständliche" hören wollen. Das will ich auch immer wieder
....dann kann ich ergänzen: Dieses Schöne und Verständliche gibt's durchaus auch in neuerer Musik, etwas Ungewohnter vielleicht,aber s. o.

Gruß,
Gitta
 

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