Warum geht es einigen Metalbands nur darum derb zu sein?

  • Ersteller meislflo
  • Erstellt am
Freundschaft hat ja nichts mit Abschottung gegenüber jeglicher anderer Musik zu tun. Dasselbe gibts ja auch in Hardcore Szene heutzutage, mit der ich auch mehr am Hut habe als der Metal Szene, spricht mich aber trotzdem ncih an. Ich umgebe mcih lieber mit Menschen die mir sympathisch sind, als mit welchen die den selben Musikgeschmack haben wie ich. Wenn das eine zum anderen hinzukommen sollte umso besser, aber is nich so wichtig
Hier muss ich sagen, dass es bei mir im Freundeskreis irgendwo so angefangen hat.
Ich hatte eine Coverband, da war von Metal bei diesen Leuten noch garnicht die Rede. Habe in dieser Zeit sehr viele nette Leute kennengelernt. (wir waren alle 14-16 um den Dreh)

Dann kamen alle auf dieses Metal-Zeugs und genau mit dieser Einstellung "wir halten zusammen, weil wir alle Metal hören". Aber mittlerweile will ich mit diesem "Bekanntenkreis" nichts mehr am Hut haben. Wieso? Weil ich einfach manche Leute nicht mehr Ausstehen kann in dem, wie sie sich gegenüber mir verhalten haben. Die Leute haben sich auf 3-4 Jahre so stark verändert, sowie deren Lebensgefühl wie beschrieben.

Aber ich kann mit denen Leuten nichts mehr anfangen, und mich mit einzelnen aufhalten kann ich auch nicht, ich habe zwangsläufig mit immer mit denen (meisten) zu tun, die mir mit dieser Lebenseinstellung gehörig auf die Nerven gehe. Weil ich mich als heutzutage nicht mehr als Metaller bezeichne und auch andere Dinge daneben höre, was aber von diesen Leuten garnicht akzeptiert wird. Gerade eben hatte ich wieder eine Diskussion mit einem, mit dem ich mich vor Jahren prächtig verstanden habe. Aber seitdem alle nur noch darin vertieft sind, ist man sofort als Idiot abgestempelt, wenn man nur das Geringste gegen Metal hat.

Grüsse
 
Ich fand' die Zeit sehr schön, als in der Metal-Szene ein selbstverständliches Wir-Gefühl herrschte. In der Zeit wäre ich gerne mit einer Band an den Start gegangen.
Es ist natürlich eine coole Sache, wenn man über den Campingplatz laufen und bei jedem Zelt ein Bier trinken kann. Trotzdem finde ich es schade, dass die Identifikation da alleine über die Musik läuft/lief (war schon seit zwei Jahren auf keinem Metal-Festival mehr, keine Ahnung, ob sich da so viel geändert hat), weil ich mir zum einen einen unvoreingenommen positiven Umgang miteinander eigentlich immer wünsche und mich zum anderen nicht nur mit Leuten abgeben will, weil sie die gleiche Musik hören wie ich. Klar, dass es auch Idioten in der Metalszene gibt, denkt sicher jeder, aber dieses "Metaler müssen zusammenhalten" geht ja schon stark in diese Richtung.
 
Vielleicht weil du nie teilhaben konntest?

Ich fand' die Zeit sehr schön, als in der Metal-Szene ein selbstverständliches Wir-Gefühl herrschte. In der Zeit wäre ich gerne mit einer Band an den Start gegangen. Heute wird nur noch gekämpft. Loudness- Wars, zigtausend Bandcontests, Internet-Gespamme, Übervorteilerei, Amigo-Gehabe statt Freundschaft, eiserne Disziplin statt Spielfreude, Spaß und Spontanität ... und wer nicht mitzieht, geht unter.

Wobei die Leute fast noch schlimmer sind, die trotzig stehen bleiben wo sie vor 10 - 20 Jahren waren. Die werden immer giftiger, weil die Welt sich immer mehr von ihrem Ideal verabschiedet. Daraus resultiert dann Abgrenzung und Intoleranz.

Verstehen kann ich sie alle, umgehen aber nur noch mit wenigen. Ich bin halt jetzt auch Einzelkämpfer und interpretiere Metal so wie ich meine. Früher wars trotzdem schöner.


Kann dir nur zustimmen.
Ich kann auch zwischen Wir-Gefühl und Freundschaft unterscheiden, im Gegensatz zu anderen Leuten hier. :D

Mit meiner noch jungen (Metal-)Band hab ich mittlerweile 30 Konzerte gespielt, und meistens war immer so ein richtig ätzendes Contest-Feeling dabei. Kein gemeinsames Bierchenzischen mit den anderen Bands, dafür umso mehr protziges Gehabe.
Eigentlich völlig unnötig, vorallem da wir nur in Juzes o.ä. rumgetingelt sind, das ist, wie wenn sich Kreisliga C-Fußballmannschaften, aufgrund überhöhten Adrenalinspiegels, prügeln würden, weil sie unbedingt gewinnen müssen... :screwy:
 
Wir waren ja heute aufm Emergenza. Hab' da erstaunlicherweise gegenteilige Erfahrungen gemacht. Backstage ging es offen und spaßig zu und vor der Bühne haben sich die Bands gegenseitig gevotet. Gehts noch lässiger? :) Gerade beim Emergenza habe ich mich auf Rivalität eingestellt, aber so kann man sich täuschen.

Wir wurden übrigens 2. :D
 
Immer böser, lauter, tiefer, schneller... Das ist für mich das traurige Ergebnis des gesamten TV-Blödsinns, der täglich auf viele von uns einprasselt. Tagein- Tagaus geht es doch nur darum, sich von der Masse abzuheben, mit welchen Mitteln auch immer. Wohin man auch schaut, selbst Vorstellungsgespräche laufen schon erbärmlich "Casting-mäßig" ab. Sowas färbt natürlich ab, und so wundert es mich nicht, daß die Welle auch in den Metal schwappt.

Natürlich gehört ein gewisses Image in die Szene, Metal im Clownskostüm wäre mal was neues, aber ist doch eher lächerlich. Trotzdem sollten sich so einige Bands mal ein paar Gedanken um ihr Auftreten machen. Habe es neulich selbst erlebt, daß eine (nach eigenen Angaben (!) sehr kontrovers diskutierte) Blackmetal-Band auf der Bühne zuerst eine Bibel zerreißt, dann ein selbstgezimmertes umgedrehtes Kreuz in die Luft hebt, um kurz danach eine Babypuppe zu enthaupten, um aus dem Torso vorher eingefüllten Kirschsaft (oder Erdbeere) zu trinken. Dabei sahen die so aus, als hätten sie sich ihre Instrumente vom Konfirmationsgeld gekauft... Na ja. Die Musik war eher zweitklassig, aber hauptsache Show...

Heutzutage ist Image angeblich wichtiger denn je, und wenn Qualitativ nix rauskommt, dann muss man eben schneller, lauter oder böser daherkommen als der Rest.

Mir als Musiker geht es in erster Linie darum, Spaß an der Sache zu haben. Und nichts macht mehr Spaß, als vor der Bühne eine feiernde Menge zu sehen, die sichtlich Gefallen an der Musik finden. Aber scheinbar geht es manchen einfach nur darum, vor der Bühne geschockte Gesichter zu sehen, oder am nächsten Tag in der Zeitung einen Beitrag zu lesen, in dem steht, wie böse man doch ist...


Jeder so wie er denkt, aber nicht selten geht es am Ziel vorbei..

Grüße,


Roman
 
Ich sehe da jetzt keine Paralellen zwischen deinem Black Metalbeispiel und beispielsweise Deathcorebands.
Die machen auf der Bühne nämlich eigentlich nicht mehr, als tierisch abzugehen und das sehe ich nicht als großartige Verstellung an, sondern finde es einfach geil.
Ich geh auch gerne ab und wenn ich Geballer mag, dann kann ich doch auch und grade dazu abgehen?:confused:
Oder ist Headbangen und rumzappeln jetzt auch schon übertriebene Show, die den musikalischen Anspruch verdrängt?
Ich denke doch mal nicht.
Ich hab lieber Spaß, als mich zurückzuhalten, damit ich ja nicht in den Verdacht komme, dass ich meine Muskik als Sport ansehe.
Wer's nicht mag, soll sich halt in die Ecke stellen und weinen oder in einem Forum sich darüber auslassen, wie schlimm das ja sei.
Und Black Metal ist ja sowieso was eigen.:rolleyes:

Heutzutage ist Image angeblich wichtiger denn je, und wenn Qualitativ nix rauskommt, dann muss man eben schneller, lauter oder böser daherkommen als der Rest.

Schnell, böse und/oder laut sind nunmal Qualitäten dieser Musikart.
Sehe ich nichts verwerfliches bei, solange es mir gefällt.
Wenn ich schnell mag, dann höre ich auch gerne Musik, die den Anspruch hat schnell zu sein.
Wenn es böse klingen soll, dann höre ich die Musik, die böse(wie auch immer das definiert ist) klingt.
Und wenn es laut sein soll, dann drehe ich halt auf.
Und wenn ich Lust auf besonders viel Melodiosität habe, dann höre ich was, das besonders wert auf Melodiosität legt.
Sehe ich jetzt keinen großen Unterschied bei, außer dass bei dem einen wohl mehr Leute rumheulen müssen.
 
mal zurück zum anfang.

warum geht es einigen metal bands nur darum derb zu sein?

spielt es überhaupt eine rolle wenn eine metalband möglichst derb sein mag?
oder von mir aus ein skandalrapper nur darauf aus ist einen kritischen text zu schreiben,
oder eine minimalband nur darauf aus ist möglichst minimal zu bleiben?

imo ist es doch völlig egal warum man musik macht wie man sie macht denn am ende kommt immer MUSIK raus und entweder sie gefällt oder eben nicht.
 
Mal ehrlich, wieso muss sich hinter Musik immer ein Lebensgefühl verbergen?
Wieso auch nicht? Kann ja nicht jeder son Hobbymetaller sein.
Ich höre die Musik, weil sie mir gefällt, die Klänge, eventuell auch die Texte, aber nicht wegen den Menschen, die dahinter stehen, geschweige denn um zu anderen dazuzugehören.
Geht mir im Grunde ähnlich. Ich "will" auch nicht unbedingt irgendwo dazu gehören, ich gehör halt einfach dazu. Ich kann mich gut mit dem Heavy Metal bzw Rock'n'Roll Lebensgefühl identifizieren. Dass es Leute wie mich immer weniger gibt erklärt dann auch, dass der Spirit und die Leidenschaft beim Metal irgendwie verloren geht.
Daher kann ich auch jeder Musik etwas abgewinnen und kann es auch respektieren, dass andere Menschen diese gut finden. Früher hätte ich diese Feststellung nur auf "handgemachte" Musik bezogen, also Elektronische Musik ausgeschlossen, aber man lernt ja. ;)
Klar ich auch. Ich hör auch gern mal Dire Straits oder Pink Floyd. Nur ist Metal für mich einfach das beste.
Und da wären wir wieder auch beim Thema:
Wieso kann man einfach nicht akzeptieren, dass manche (viele) nun mal gern räudigen Prügeldeath hören und es lieben, wenn es schön im Gehörgang gurgelt?
Ist halt menschlich. Wenn ich sag "das ist scheiße" mein ich damit auch nur, dass ich es scheiße finde, nicht, dass das die ultimative Wahrheit ist. Ja mei, ist halt meine Meinung, wenn ich die sage achte ich nicht darauf, möglichst niemanden zu beleidigen.
Vielleicht weil du nie teilhaben konntest?

Ich fand' die Zeit sehr schön, als in der Metal-Szene ein selbstverständliches Wir-Gefühl herrschte. In der Zeit wäre ich gerne mit einer Band an den Start gegangen. Heute wird nur noch gekämpft. Loudness- Wars, zigtausend Bandcontests, Internet-Gespamme, Übervorteilerei, Amigo-Gehabe statt Freundschaft, eiserne Disziplin statt Spielfreude, Spaß und Spontanität ... und wer nicht mitzieht, geht unter.
Stimmt!
Wobei die Leute fast noch schlimmer sind, die trotzig stehen bleiben wo sie vor 10 - 20 Jahren waren. Die werden immer giftiger, weil die Welt sich immer mehr von ihrem Ideal verabschiedet. Daraus resultiert dann Abgrenzung und Intoleranz.

Verstehen kann ich sie alle, umgehen aber nur noch mit wenigen. Ich bin halt jetzt auch Einzelkämpfer und interpretiere Metal so wie ich meine. Früher wars trotzdem schöner.
Naja, ich bleib nirgends bewusst stehen, ich kann mit dem ganzen modernen Metal einfach nichts anfangen.
 
Die Fragestellung ansich ist ja schon interessant...
EINIGE Bands ... wenn einige meinen derb sein zu müssen, dann ist das entweder weil es manchmal derbe Menschen gibt oder weil die Band dieses Image aufbauen möchte. Ich asoziiere mit "derb" hier mal eine Art "Prollo-Gehabe" ... oder "Asi-sein" ... Es gibt halt Prolls oder Asis - und das nicht nur im Metal ... aber halt eben auch. Was soll ich sonst noch dazu noch sagen? Ich bin natürlich trotz meinem (Metal) Musikgeschmack natürlich kein Asi :D ...

(ausserdem: höhstens dass ich nicht den ganzen Thread gelesen habe und sowas in der Art bestimmt schon gesagt wurde ;)
irgendwie ein sinnloser Beitrag meinerseits - oder?)

LG - Captain-P
 
Die Fragestellung ansich ist ja schon interessant...
EINIGE Bands ... wenn einige meinen derb sein zu müssen, dann ist das entweder weil es manchmal derbe Menschen gibt oder weil die Band dieses Image aufbauen möchte. Ich asoziiere mit "derb" hier mal eine Art "Prollo-Gehabe" ... oder "Asi-sein" ... Es gibt halt Prolls oder Asis - und das nicht nur im Metal ... aber halt eben auch. Was soll ich sonst noch dazu noch sagen? Ich bin natürlich trotz meinem (Metal) Musikgeschmack natürlich kein Asi :D ...

(ausserdem: höhstens dass ich nicht den ganzen Thread gelesen habe und sowas in der Art bestimmt schon gesagt wurde ;)
irgendwie ein sinnloser Beitrag meinerseits - oder?)

LG - Captain-P
Nicht unbedingt.
Denn es ist quasi die Antwort auf die Frage. Es gibt derbe Bands, und derbe Bandmitglieder. Wenn man mit letzterem zu tun hat, ist man manchmal einfach nur angepisst, deshalb kann ich die Threaderstellung nur nachvollziehen. ;)

Grüsse
 
Sers,
erstmal vorweg, bin kein Metaller (hab ich damals mit 12 gehört) hätte aber eine Theorie zur im Threadtitel gestellten Frage.
Im Prinzip sehe ich erhebliche Parallelen zu einer ganz anders gearteten Musikrichtung: Free Jazz :D
Als der damals Ende der 50er aufkam hatte das auch eher mit außermusikalischen Beweggründen zu tun denn mit musikalischen. Es sollte in erster Linie laut, krachig, wütend, plakativ sophisticated und vor allem soweit abseits von etablierter Kultur wie möglich sein.
Um Musik gings erst in zweiter Instanz, vielmehr sollte erstmal ein riesengroßer ausgestreckter Mittelfinger in Richtung des Establishments präsentiert werden. Später wurden die Revoluzzer dann wieder etwas allgemeinverträglicher und fingen an, wirklich mal Musik zu machen.

Vielleicht ist es im Fall der neueren extremen Metalspielarten ähnlich? Erst werden Grenzen ausgelotet und dann neue Entdeckungen sinnvoll mit dem alten Material kombiniert (wobei dieser letzte Schritt in diesem Fall noch nicht erreicht ist). Es ist als wolle man ein Haus vergrößern: Erst wird die alte Außenmauer mit großem Getöse weggesprengt, dann wird angebaut und wenn die Handwerker durch sind, sieht es aus als wäre es schon immer so gewesen.

Als zweiten Gesichtspunkt würde ich mal den Kunstbegriff vorübergehend von der Musik lösen. Die Aufgabe von "Kunst" ist es primär, ästhetische Dinge zu entwickeln, die es noch nicht gab (andere Meinungen erwünscht). Das ist aber ein zweitrangiges Kriterium in unserer Musikrezeption. In erster Linie soll sie uns ja im Herzen berühren und das Leben bereichern, unaussprechbare Gedanken formulieren usw.
Nun finde ich es durchaus legitim, wenn sich eine Band in erster Linie der "Kunst" verschreibt und die "Musik" erstmal auf der Strecke bleibt. Dabei geht's nicht um Handwerk, Anspruch, Schönheit oder was auch immer, sondern darum, dem künstlerischen Gesamtwerk der Menschheit ein kleines Stück hinzuzufügen.
Umgekehrt kann auch Musik, die im Prinzip nur schon Dagewesenes wiederkäut, sehr schön und erfüllend sein. Insofern würde ich weder den einen noch den anderen Ansatz pauschal verteufeln. Wenn in der Musik große Kunst mit großem handwerklichen Sachverstand und großer Emotionalität zusammentrifft, ist das natürlich der Idealfall.

Als wirkliches Qualitätskriterium gilt für mich nur, inwiefern die Band Integrität ausstrahlt, d.h. mit ihrer ganzen Persönlichkeit hinter ihrer Musik steht. Nem Typen, der Samstag Abend auf der Bühne mit seiner Gore-Band mit Ziegenköpfen rumschmeißt und Sonntags mit den Kindern in die Kirche geht, kann ich seine Message irgendwie nicht abnehmen...
 
Sers,
Als wirkliches Qualitätskriterium gilt für mich nur, inwiefern die Band Integrität ausstrahlt, d.h. mit ihrer ganzen Persönlichkeit hinter ihrer Musik steht. Nem Typen, der Samstag Abend auf der Bühne mit seiner Gore-Band mit Ziegenköpfen rumschmeißt und Sonntags mit den Kindern in die Kirche geht, kann ich seine Message irgendwie nicht abnehmen...

Finde ich z.B. garnicht schlimm. Das ist für mich Unterhaltung - nicht mehr und nicht weniger. Lieber ne Gore-Band die so wie von dir beschrieben ist, als eine Gore-Band die sich auch privat wie auf der Bühne benimmt...
Wenns so wäre, dann wären ja fast alle Black und Gore Metaller (und viele andere) nicht umbedingt nette Zeitgenossen (was aber meist durchaus nicht so ist) .. Diese Integrität merke ich ersönlich vor allem bei dem momentanen Death-Core Trend. Die (oft kleinen) Bubis halten sich ja für so evil und hart :screwy: .. oder ich bin einfach nur zu alt für sowas und vor 10-15 Jahren wär ich auch voll hart und derbe :D
 
Erst werden Grenzen ausgelotet und dann neue Entdeckungen sinnvoll mit dem alten Material kombiniert (wobei dieser letzte Schritt in diesem Fall noch nicht erreicht ist).

Das hat es beim Death Metal in den 90ern in gewisser Weise ja schon gegeben. -> Melodic Death Metal.
Aber ich glaube das kann man so nicht sehen, weil Death Metal für sich alleine immer noch einen musikalischen Anspruch hat.
Die Wirkung dieses Stils ist halt nur nicht für jeden gleich zugägnlich.

Dabei geht's nicht um Handwerk, Anspruch, Schönheit oder was auch immer, sondern darum, dem künstlerischen Gesamtwerk der Menschheit ein kleines Stück hinzuzufügen.

Ich denke Schönheit ist auch sehr relativ.
In hässlichen Dingen entdecken wir oft Wunderschönes, etwas was uns berührt.
Wenn ich ein brutales und hartes Musikstück höre, dann entdecke ich darin etwas Schönes.
Es beschreibt das hässliche in der Welt und trifft damit einen wichtigen Teil menschlicher Existenz, die in sich aus einer Menge hässlicher Sachen besteht.
Unsere Gefühle, unsere Gedanken, unsere Impulse enthalten viel gewalttätiges Potential.
das zu entdecken und das auf diese Weise zum Ausdruck zu bringen birgt für mich ein mögliches Potential für Schönheit.

Diese Integrität merke ich ersönlich vor allem bei dem momentanen Death-Core Trend. Die (oft kleinen) Bubis halten sich ja für so evil und hart

Naja, ich denke nicht, dass es zu dem Lebensgefühl, was hinter Death Metal/Deathcore/was auch immer steckt, nicht unbedingt gehört, möglichst evil und hart zu sein.
Grade die Stilrichtungen, die irgendein "-Core" im Namen enthalten gehen ja auch textlich tendenziell etwas mehr auf Distanz zu klassischen "Schlag mich tot"-Lyrics.
Da geht es ja auch oft um Ungerechtigkeit, innere Stärke, Politik, Umwelt oder "inner struggles".
 
Naja, ich denke nicht, dass es zu dem Lebensgefühl, was hinter Death Metal/Deathcore/was auch immer steckt, nicht unbedingt gehört, möglichst evil und hart zu sein.
Grade die Stilrichtungen, die irgendein "-Core" im Namen enthalten gehen ja auch textlich tendenziell etwas mehr auf Distanz zu klassischen "Schlag mich tot"-Lyrics.
Da geht es ja auch oft um Ungerechtigkeit, innere Stärke, Politik, Umwelt oder "inner struggles".

Das sehe ich allerdings anders.. Ich kenne sehr viele *-Core Bands, bei denen es sich meistens doch um "Schlag mich" oder "Ich schlage DICH!" geht. *gähn*
 
Das sehe ich allerdings anders.. Ich kenne sehr viele *-Core Bands, bei denen es sich meistens doch um "Schlag mich" oder "Ich schlage DICH!" geht. *gähn*

und du glaubst das diese menge representativ ist für den gesamten corebereich ?
es gibt mit sicherheit iwo in den tiefsten tiefen des hardcore iwelche bands die eine eher zweifelhafte message haben, aber wie gesagt die machen gottseidank nur einen sehr kleinen prozentsatz aus.
 
grade -core trägt leider nicht mehr besonders viel bzw in den meisten fällen nicht mehr besonders viel hardcore in sich.. ;)
 
Das hat es beim Death Metal in den 90ern in gewisser Weise ja schon gegeben. -> Melodic Death Metal.
Aber ich glaube das kann man so nicht sehen, weil Death Metal für sich alleine immer noch einen musikalischen Anspruch hat.
Die Wirkung dieses Stils ist halt nur nicht für jeden gleich zugägnlich.
das melodic (göteborg) death metal eine weiterentwicklung des (meist viel technischeren/komplexeren) florida death metal ist kann man imo nicht behaupten - eher ein schritt zurück.
man vergleich nur mal At The Gates, In Flames oder Dark Tranquillity mit Atheist, Brutality und Monstrosity... :D
 
Was manche hier für Aussagen machen... :screwy: Wer meint, dass Death Metal zwangsläufig wie Death Metal klingt hat sich definitiv nie damit beschäftigt. Nicht mal in Florida gibt es einen einheitlichen Stil - man vergleiche mal Bands wie Cynic und Atheist, die ja (abgesehen davon, dass sie einen ziemlich eigenen Stil haben) bereits sehr früh recht anspruchsvoll waren mit klassischen Bands wie Death und Morbid Angel. Also ich sehe da kaum Parallelen.
 
das eine band weil sie aus florida kommt nicht unbedingt diesen stil spielen muss ist mir auch klar^^
aber die drei genannten sind nunmal gute beispiele für das was man gewöhnlich als florida death metal bezeichnet ;)
 
ich sehe weniger einen trend zur agressivität als einen trend, seine produktionen immer lauter und übersteuerter zu machen. eine 1990er-produktion ist einfach viel leiser und kommt deswegen auf den ersten blick weniger aggressiv rüber.
mir persönlich geht das ziemlich auf die nerven, wenn man die gitarrenriffs immer schwerer rauszuhören sind, weil das schlagzeug einfach viel zu laut ist und durch kompression/abgesägte spitzenamplituden ein ziemliches gerausche entsteht.
 

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