Warum findet man keine Keyboarder?

  • Ersteller Jerry77
  • Erstellt am
Und genau da schießt sich wieder der Kreis.
Hier kommen wir wieder zu meinem schon mehrfach geschilderten Dreieck aus:

1. Gutem spielerischen Können
2. Gutem Equipment
3. Erfahrung/Einfühlungsvermögen

Idealfall ist natürlich wenn alle 3 "Säulen" auf 100 % stehen.
Frag doch mal reteep, ob wir nicht links drei Balken bekommen, wo man das eintragen kann. :D

SCNR
 
Eben nicht! Das ist auch IMHO ein Hauptpunkt, weshalb ein Großteil der Chartsmucke als "schlecht" angesehen wird. Die Magie, wie hier erwähnt ...

... kommt aus den Fingern des Spielers, dem Eingehen auf die momentane Situation. Im Extremfall landen wir bei der Jazzimprovisation, aber das gilt genauso für andere Musikstile. Eine entspannte Stimmung, ein grooviger Rhythmus, wie z.B. durch leichtes Laid-back-Spiel erreicht wird, kannst du nicht in feste Parameter fassen und per MIDI abspielen, das muss vom Musiker selbst kommen.


Jay - Du kannst das - aber ich behaupte mal das ca. 80% (aus dem Bauch heraus) der "typischen Keyborder" können das eben nicht und spielen darüber hinaus noch schlechte Sounds. Da ist ein Midi File, selbst bei Rammstein Mucke, besser. Wenn sie dann wenigstens halbwegs echt klingende Strings für den Backgrund spielen würden.........

Ich habe das in den letzten 25 Jahren zu häufig gesehen und gehört und muss es, wenn ich mal eine neue Band recorde, erneut öfter hören.

Es ist heute mit Technik soviel möglich - ich möchte doch nur, dass sich die Keyboarder Kollegen damit beschäftigen und endlich mal anfangen, die Möglichkeiten zu nutzen und sich nicht in so eine "komische" Rolle hineindrängen lassen.

Gute Sounds sind heute genauso wichtig gutes Spiel. Ich bin inzwischen der festen Überzeugung, dass das eine ohne das andere nicht mehr geht, wenn man als Cover- oder Tribute-Band mit Keyboard mehr als 1000,- € für einen Gig haben will.

Ich könnte jetzt noch soviel zur Songauswahl und der damit verbundenen Rolle der Keyboarder usw. usw. schreiben, aber es würde das Thema hier sprengen.


In den letzten 60 Jahren hatten die meisten Musiker Angst vor Chart Mucke. Auf der einen Seite, verachteten sie die Charts und auf der anderen Seiten taten sie insgeheim vieles (und wünschten sich dieses vor allem), um in die Charts zu kommen.


Topo :cool:
 
Und genau da schießt sich wieder der Kreis.
Hier kommen wir wieder zu meinem schon mehrfach geschilderten Dreieck aus:

1. Gutem spielerischen Können
2. Gutem Equipment
3. Erfahrung/Einfühlungsvermögen

Idealfall ist natürlich wenn alle 3 "Säulen" auf 100 % stehen. Normalfall ist, das sich das irgendwie in eine der Richtungen verschiebt.
Das heißt übersetzt: ein guter Musiker kann auch auf schlechtem Equipment gut spielen - auf gutem Equipment aber noch besser.
oder: Nicht jeder der technisch perfekt ist, hat auch das Einfühlungsvermögen sich im Zusammenspiel einzubringen
oder: Mit gutem Equipment kann man bis zu gewissen Grenzen spielerische Defizite "vertuschen"
oder: Das beste Equipment und Einfühlungsvermögen nützt nichts, wenn jemand technisch schlecht ist....

Micha


Micha - richtig ! Volle Zustimmung !


Gut spielen kann man üben......
Gutes Equipment kann man kaufen......
Feeling muss man haben!


Topo :cool:
 
Micha - richtig ! Volle Zustimmung !

Gut spielen kann man üben......
Gutes Equipment kann man kaufen......
Feeling muss man haben!

Topo :cool:

Das hat aber auch viel damit zu tun, wie gut man irgendwo integriert wird oder sich selbst integrieren kann. Zuhause lernt man meiner Meinung nach am schwersten. Und das vielen einen Hang haben die beste Hardware haben zu müssen, ist nicht nur bei Keyboardern so.

Denke auch das die heutige Möglichkeiten der Instrumente auch teilweise dafür verantwortlich sind, das es scheinbar immer weniger Leute gibt, die wirklich gut spielen können. Nicht weil sie technik verliebt sind, sondern weil ein grossteil der Zeit und sei es nur beim üben dafür drauf geht, das Instrument zu registrieren.

Mir fällt das schon alleine auf der Musikmesse auf... Da hocken immer zig Menschen an den Instrumenten... Und wenn man sie dann nach halben Stunde frägt, wie sich das Instrument spielt und bedienen lässt, wissen se nix ausser dass das Vogelgezwischer nicht echt genug klingt :screwy:

So wird dem nachwuchs dann aber auch das Instrument verkauft. Da heisst es selten... Lern erstmal auf so einem Instrument weil das hat ne gute Tastatur und und und... Da wird dann ein Tasteninstrument verkauft das für jede Musikrichtung mindestens 20 Voreingestellte Komplettpreset hat und sogar Techno und Dancefloor Beats beinhaltet. Demnächst wohl auch noch HipHop und einen auslaufenden Plattenspieler... Das ist überhaupt nicht dienlich. Bei meinem ersten Instrument hat mich damals ein Musiklehrer beraten und da war ich froh darum. Heute muss es immer gleich viel Technik für wenig Geld sein.

Gruss
 
So wird dem nachwuchs dann aber auch das Instrument verkauft. Da heisst es selten... Lern erstmal auf so einem Instrument weil das hat ne gute Tastatur und und und... Da wird dann ein Tasteninstrument verkauft das für jede Musikrichtung mindestens 20 Voreingestellte Komplettpreset hat und sogar Techno und Dancefloor Beats beinhaltet. Demnächst wohl auch noch HipHop und einen auslaufenden Plattenspieler... Das ist überhaupt nicht dienlich. Bei meinem ersten Instrument hat mich damals ein Musiklehrer beraten und da war ich froh darum. Heute muss es immer gleich viel Technik für wenig Geld sein.
Es ist die Frage, was man lernt und lernen will:
1) Spielen lernen
2) Bedienen lernen

Es gibt sicher nicht wenige, die meinen: Je mehr die Technik für mich erledigt, je weniger muß ich spielen können...
Man gucke sich z.B. nur mal das Yamaha-Werbevideo an:
http://www.yamaha-europe.com/yamaha..._demos/PSR_K1/PSR_K1_german_v1_0_300k_wmv.wmv
Da kann man beim Staubwischen "Spielen"
:screwy:
 
Kinners, kauft euch doch einfach Klaviere, dann habt ihr die Probleme nicht! :D *steinigung abwart*

@topo:
Gerade das finde ich wiederum nicht! Gutes Equipment ist wichtig, um die eigene Musikalität und die eigenen Ideen ausleben zu können. Aber trotzdem ist der Keyboarder in erster Linie Musiker und kein reiner Elektronikbediener.
Es mag ja sein, daß man mit so einer Masche besser in die Charts kommt, aber das ist nur ein Grund mehr für mich, die Charts abzulehnen.

Klar ist es eine praktische Fähigkeit, am Synthesizer coole Sounds zu basteln - aber wichtiger ist, diese zum Klingen zu bringen! Das Gespür und die Erfahrung haben, wie man sie richtig anwendet und nicht zuletzt die Spieltechnik.
 
Kinners, kauft euch doch einfach Klaviere, dann habt ihr die Probleme nicht! :D *steinigung abwart*
Oder Rhodesse !!
(BTW: auf diese Pluralbildung erhebe ich Urheberrechtsansprüche:D )


Gutes Equipment ist wichtig, um die eigene Musikalität und die eigenen Ideen ausleben zu können.
Einigen wir uns auf: Equipment ist wichtig. Was ist gut, was ist schlecht?
Meine Meinung: Instrumente, die dem Bediener dazu verhelfen einen eigenen Sound und einen eigenen ausdruck zu entwickeln sind gut, Instrumente, die eher dazu angetan sind einen wie alle anderen klingen zu lassen sind eher ungut (=schlecht).
Ich sehe z.B. ein Oasys für viele Keyboarder auch nicht unbedingt als der Weisheit letzter Schluß an. Die Vielzahl der guten bis hervorragenden Sounds hält evtl. eher davon ab, gute, individuelle, eigene Sounds (und im Nachgang spezifische Spielweisen) zu entwickeln. Da lobe ich mir z.B. den GEM Equinox: Wahnsinns Potential, aber gruselige Presets. Da muss man einfach eigene Sounds programmieren.

Um auf das Thema Spielweise zurückzukommen: Das ist ein Punkt, bei dem ich das Gefühl habe, dass er häufig vernachlässigt wird. Jedes Instrument (und verschiedene Synthesizersounds sind im Prinzip verschiedene Instrumente) verlangt nach einer spezifischen Spielweise. Wenn ich einen Synthsound wie eine Orgel spiele, wird er wie eine Orgel klingen. Ein Synth ist aber keine Orgel, er verlangt nach Einsatz von Controllern, von Aftertouch und Velocity (die übrigens nicht wirklich immer nur die Lautstärke kontrollieren muss).
Das gleiche beim Rhodes: es gibt viele Rhodessoli (gerade im Jazz), wo das Rhodes gespielt wird wie ein Klavier. Das geht imho völlig am Klassenziel vorbei. Das Rhodes verlangt eine völlig andere Phrasierung und andere Dynamikumsetzung als eine akustisches Klavier.

Die Grundsäulen des Keyboardspiels nach Onkel Tom(that's me, Kids):
1. Spielen können (Technik)
2. Sich trauen, zu spielen, was man für richtig hält (Eier)
3. Spielen, was zum Song passt und auch mal nichts spielen, wenn der Song es verlangt (frei nach Herrn Nuhr: wenn man nichts zu sagen hat, einfach mal die Fresse halten)
4. Equipment, das ich beherrsche, und das nicht mich beherrscht (Technologie)


Liebe Grüße

Thomas
 
Was ich zu der ganzen Sache mit den "vielen schönen Sounds" vs. Klavier noch schnell sagen wollte:

Die Sounds können wichtige Bestandteile der Arrangements sein, oder auch nicht. Wenn sie allerdings dazugehören, kann es auch ziemlich daneben sein, die einfach durch was anderes (in dem Fall Klavier) zu ersetzen.

Als Jazzer hat man da natürlich oft seine Freiheiten: Bei meinen beiden Bands z.B. komme ich mit einem Klavier eigentlich aus. Diverse Sambas etc. im Repertoire der einen Truppe kommen mit E-Piano zwar besser, aber auch auf dem Klavier klingts gut.
Also sag ich meinen Leuten auch: Wenn ein gutes Klavier da ist und Abnahme gesichert bzw. unnötig ist, wird das gespielt. Keyboard daneben - nix da. Und zwar deswegen, weil meine Digtalsounds klanglich gegen das Klavier so sehr den kürzeren ziehen, dass es die Abwechslung dann auch nicht mehr reißt. Platz ist eh immer zuwenig und wer schleppt schon freiwillig umsonst :)
 
Ich möchte mal 2 Beispiele aus der gleichen Band zeigen, wo einmal der Keyboarder bei der Soundauswahl IMHO sehr gutes geleistet hat und bei einem anderen Sound IMHO total daneben liegt.

Gut : Searching for love (
)
Daneben : I will survive (
)

Von :
Hörproben Good Times Music Band - Soul & Funk - Pop - Show - international

Bitte einfach mal klicken - hören - und eure Meinung dazu schreiben.

(Die goodtimes-band möge es mir verzeihen - aber was bomben die auch beloge mit Mails zu........;) )


Topo :cool:
 
Ürgs, ja. Das erste hört sich gut und atmosphärisch passend an, die Soundwahl zu I will survive eher kacke. ;)
Das E-Piano viel zu "snappy" und die Streicher 0815. Wir spielen auch I will survive und ich habs mir da soundmäßig leicht gemacht; spiel einfach ein Piano und improvisier n bissle über des Quintfallzeugs.
 
Als Jazzer hat man da natürlich oft seine Freiheiten: Bei meinen beiden Bands z.B. komme ich mit einem Klavier eigentlich aus. Diverse Sambas etc. im Repertoire der einen Truppe kommen mit E-Piano zwar besser, aber auch auf dem Klavier klingts gut.
Mein ich doch auch. Das nächste mal, wenn meine Bandkumpanen deswegen meckern, lass ich dich einfliegen und du leistest mir Überzeugungshilfe. :D

@topo:
Sehr anschauliches Material! Ich teile auch die Auffassung, daß der Sound beim ersten Stück schweinegeil ist (sehr groovig! :great: ) und beim zweiten Stück absolut n00b-mäßig klingt. Die Sounds vom zweiten Stück finde ich aber so schlecht, daß die in gar kein Stück passen! Das sind nämlich genau die zu stark höhenbetonten Plastik-Sounds, für die Keyboards leider so berüchtigt sind, genau dieser Bontempi-Orgel-Style (manche nennen das "durchsetzungsfähig"). Leider merken viele Bands nicht, wie kacke das klingt.

Hey topo, als oller Synthesizer-Freak kannst du mir doch bestimmt verraten, wie man den Sound aus dem ersten Beispiel hinkriegt. ;)
 
Kein Problem. Sag einfach Bescheid :D
 
Nochmal zum Thema Coolness:

Wenn man einigermaßen ausdrucksstark spielen kann und dann alleine mit seiner Freundin/Angebeteten etc vorm Klavier zusammen auf der kleinen Bank sitzt, ein schönes Stück hat ( kann auch einfach sein, wie z.B."Can you feel the love tonight"), dann kann der Gitarrist aber einpacken. ;-]

Klavier klingt einfach voller und man kann schon ziemlich viel Eindruck schinden mit ´ner einfachen Bassfigur und Lückenfüllern in den Pausen der Melodie...

Ist jedenfalls meine Erfahrung - vor allem sollte man dann meistens wirklich ohne viel drumherum spielen, weil man möchte dann ja auch noch was von anderen Dingen mitbekommen. :great:
 
Seh ich auch so :)
Nur wo hat man mal n Klavier oder n Flügel um sowas zu zeigen?!

Die Mutter von ner Freundin hat gesagt: Entwerder kannst du tanzen, oder Klavier spielen um die Frauen zu beeidrucken.
 
Bin froh, daß ich nicht tanzen kann. Ist nach wie vor die beste Ausrede. :D
 
Ich bin traurig, dass ich nicht tanzen kann.

Auch wenn ich lieber die Musik dazu machen, aber ab und an könnte das echt nicht schaden. Gerade wenn man nicht trinkt, hat man sonst wirklich gar nix zu tun!
 
Lösung: Tanzkurs. Ich mache seit vorletztem Jahr mit meiner Freundin immer mal wieder einen Salsa-Kurs, macht Spass und ist sehr lustig :)
ciao,
Stefan
 
Lösung: Tanzkurs. Ich mache seit vorletztem Jahr mit meiner Freundin immer mal wieder einen Salsa-Kurs, macht Spass und ist sehr lustig :)
absolut :great:

ich tanze jez seit bald 1,5 jahren (das is ja noch garnicht mal viel), und hab echt verdammt spass dabei... momentan bin ich 3 mal die woche tanzen, genauso oft wie ich musik mache ;)
 

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