Um mal nen anderen Punkt zu nennen, die Jugendlichen von heute werden auch mit x mal mehr Medienrauschen bombardiert als vor der Jahrtausendwende. Musizieren braucht nun mal Zeit und ein ausgeruhtes und neugieriges Ohr. Grade die Jugendlichen hocken doch heute vielmehr am PC als vor der Glotze und hören dann eher Webradio oder ihre itunes playlist aus einem Musikangebot was kaum Wünsche offen lässt, klick und downgeloadet, was mittlerweile ja auch mit jedem Handy kann...
Du hast sicherlich Recht, dass das heute oft so ist, wie Du es beschreibst. Allerdings wird dieses Argument auch oft genommen, um das Verhalten der Jugendlichen heutzutage zu erklären und zu rechtfertigen. Und da macht man meiner Meinung nach einen Denkfehler. Und zwar ist es so, dass die heutige Generation einen ganz anderen (selbstverständlicheren) Zugang zu den Medien, etc hat, als die Generation davor. Und niemand zwingt die Jugendlichen von heute sich stundenlang vor die PCs zu setzen!
Kann Luzil vor allem beim Medienrauschen zustimmen.
Das ist aber nicht das einzige Problem. Um ein Instrument zu erlenen braucht man Konzentration, die zunehmend verloren geht.
Sie sind aber in der Lage in kürzester Zeit technische Zusammenhänge am PC oder bei einem neuen Handy zu erkennen, und diese schnell zur Anwendung zu bringen. Genau das eigentlich was man zum musizieren auch braucht. D.h. die Fähigkeit sich auf den Punkt zu konzentrieren ist absolut vorhanden!
Problem Nummer zwei: Handy.
Mit dem Handy kam die Möglichkeit, sich fünf Minuten vor einem Termin abzumelden.
Man stelle sich mal vor es gäbe nur Festnetztelefone und man spricht nen festen Termin ab. Ich glaub da würden Termine eher wahrgenommen werden^^
Nein! Auch früher gab es Bandmitglieder, die dann einfach nicht zur Probe kamen (verständlicherweise ohne Bescheid zu sagen!). Da hat sich nichts geändert. Es hat immer Leute gegeben, die unpünktlich und unzuverlässig sind. Daran ist das Handy nicht Schuld. Wie in meinem ersten Post schon angesprochen, ist das eine Sache der Diszplin und Teamfähigkeit. Wenn jeder aus der Band diese Dinge ernst nimmt, kann die Band funktionieren. Und ohne den "Erziehungsfinger" heben zu wollen, ist es so, dass sich ein solches Verhalten im Berufsleben als nicht gerade negativ erwiesen hat *wink mit dem Zaunpfahl*
Liegt das aber nicht daran, dass das geforderte Niveau immer mehr gestiegen ist? Somit aber insgesamt weniger dieses hohe Niveau erreichen, die die es aber erreichen herausstechen?
Nein. Relativ gesehen stimmt das nicht. Auch in den 60ern gab es Überflieger wie Hendrix, Zappa, etc, die meilenweit von den anderen Gitarristen entfernt waren. Ob die heutigen Gitarristen besser oder schlechter als die "besten" von damals waren ist ein anderes Thema. Das "Gefälle" war immer ähnlich.
hmm, ich meine in einer jüngsten DLF Funk Sendung vernommen zu haben, dass an deutschen Musikhochschulen v.a. ausländ Studenten lernen und bei den einheimishcen die Studienzahlen zurückgehen, kann aber auch total aus der Erinnerung sein.
Anfang des Jahres hatten wir ein Gemeinschaftsprojekt mit der HfM Weimar. Es wurde die Operette "Das Feuerwerk" mit der (professionellen) Landeskapelle Eisenach und Gesangsstudenten der Musikschule einstudiert.
Von den 22 Sängerinnen und Sängern stammen acht aus dem Ausland, davon wiederum fünf aus dem asiatischen Raum (einer aus Taiwan, vier aus Korea).
Diese Erfahrung kann ich teilen. Das liegt ganz einfach daran, dass Kinder in fast allen anderen Ländern (vorallendingen in den asiatischen) der Welt besser musikalisch gefördert werden als hier. Trotzdem gibt es in Deutschland die besten Musikhochschulen. Also studieren all die Schüler aus aller Herenn Länder in Deutschland.
Hier - aktuell in NRW - ist die Folkwang-Hochschule zur Universität "aufgestiegen". Vielleicht einer der Unis mit dem besten Ruf.
Und genau da liegt dann dein (und mein) Problem: wir verstehen das nicht. Musik ist mein Hobby, und mein Hobby will ich doch möglichst oft und möglichst gut ausüben. Andere wiederum meinen, "ist ja nur Hobby, muss nicht gut sein". taat.
Das ist ja auch nicht schlimm. Es kommt halt auf den Anspruch des einzelnen an. Man muss halt nur Leute finden, die das ähnlich sehen
Es gibt Leute die bei der Sache sind und eben Leute die Musik nur zum Spaß machen und keine Verpflichtungen und zusätzlichen Druck durch ihr Hobby wahrnehmen wollen. Dafür sind Hobbies doch da, oder nicht? Um sich vom Stress zu erholen und nicht um sich neuen zu schaffen, außer man will den Stress auf sich nehmen um etwas zu erreichen. Aber für die meisten ist Musik eben nur ein Hobby und kein Mittel zum Ziel. Etwas hart ausgedrückt, aber immerhin wird mich niemand falsch verstehen, oder?
Das ist wirklich zu hart ausgedrückt. Natürlich gibt es Stresssituationen. Aber die gibt es in jedem anderen Beruf auch. Aber der Unterschied ist doch der, dass wenn man etwas macht, was einem Freude macht, dieser Sress ganz anderes auszuhalten ist, als wenn ich mich 8 Stunden mich mit etwas beschäftigen muss, was mir absolut auf die Nerven geht.
Wichtig ist, dass man für sich selbt herausfindet, was einem Spaß macht und was nicht. Ich kenne viele Kollegen, die Musik "nur" als Hobby machen. Was absolut okay ist. Sie sind sogar oft mit mehr Spaß bei der Sache, als die, die davon leben müssen. Aber auch das ist wieder ein anderes Thema
Und um den Bogen wieder zu den Jugendlichen von heute zu spannen: Letztendlich hat sich nicht soviel verändert. Die Kids von heute sind, was das Musikmachen angeh,t fast genauso drauf wie damals. Jedenfalls habe ich das bis jetzt so beobachten können. "Schneller, höher, weiter"
Das einzige was sich verändert hat, sind die Rahmenbedingungen. Aber anstatt sich über die "Vielfalt" zu freuen, wird darüber lamentiert. Es gibt einen wirklich wesentlichen Unterschied zu früher. Während wir uns früher alles durch Versuch und Irrtum selbst erarbeiten mussten (es gab kein Internet, kein YouTube, kaum Fachzeitschriften, kaum Videos, etc) haben die Kids von heute sehr viele Möglichkeiten sich zu infomieren.
Und wenn ich jetzt noch meine persönliche Einschätzung dazu abgeben darf:
Ich finde, sie nutzen diese Möglichkeiten zu wenig. Es gibt Amps, Effekte und was weiß ich ohne Ende. Und trotzdem sind viele Musiker von heute darauf aus Sounds so orignialgetreu wie möglich zu kopieren, und zu klingen wie Gitarrist X von Band Y
Ansonsten:
The kids are alright