Falls das noch akut ist:
Aber abgesehen von den vielen Hardware-Reglern, nicht dass das nichts ist, und der einen (?) Oktave mehr kannn er nicht mehr als der Blofeld oder?
Er kann sogar weniger. Man hat an Modulationen nur noch die Standards dringelassen. Du kannst nicht mal Resonanz modulieren. Der Vorteil ist einzig ein haptischer wegen der vielen Knöpfe.
Wie sieht V.A.S.T.-Synthese denn in der Praxis aus?
Ich habe nur immer wieder mal davon gelesen und mir gedacht, V.A.S.T. hört sich kompliziert an ... und nix weiter.
Stell dir ein Modularkabinett vor. Ganz links ist ein Sampleplayer-Modul fest reingeschraubt, ganz rechts ein Verstärkermodul. Dazwischen hast du drei Plätze zur freien Verfügung. Dazu gibt's einen großen Kasten voll mit Modulen. Oszillatoren, Filter, Waveshaper, alles mögliche, was das Audiosignal bearbeiten kann.
Das Audiosignal wird hinten durchgeleitet, da gibt es ein paar fertige Verschaltungen, zu denen jeweils bestimmte Module kompatibel sind, wobei, einfach auf einem Weg gerade durch können alle Module. Steuersignale werden vorne gepatcht, da kann man sogar mathematische Operatoren und Funktionen (FUNs) mit reinschalten. Filter bringen ihre eigene Hüllkurve mit, der Verstärker hat eine, und dann gibt's noch eine freie.
Nun die Module. 1991 (K2000) waren die noch nicht so potent. Wenn man ein resonanzfähiges Vierpolfilter wollte, da gab's schon eins, das hat aber alle drei Slots belegt. Mit der Zeit wurden sie besser. Früher konnte man auch nur bis zu drei nebeneinander betreiben und mischen, irgendwann konnte man sie auch kaskadieren.
Inzwischen (PC3) kriegt man genug von diesen Kabinetten hingestellt, daß man bis zu 32 davon verketten kann, wenn man mal ein bißchen Hans Zimmer oder Bernie spielen will.
Gebändigt wird das mitnichten mit einer Klickibunti-Oberfläche mit Patchkabel-Drag & Drop à la Nord Modular, sondern auf einem farblosen Display wie in einer Budgetworkstation.
Zum Blofeld kann ich noch sagen: Meines Erachtens sollte man sich von dem Gedanken verabschieden, daß der Blofeld sich in einer DAW als so etwas wie 16 Reason-Ensembles oder Reaktor-Instanzen öffnet, wo man sich an jeder x-beliebigen Stelle einpatchen kann.
Martman