OK, akzeptiert!
Und jetzt dreh mal Gain auf Anschlag (oder schalte einen fetten OD davor) und fahre mit dem Volume hoch. Bis ca. 13:00 wird es lauter, danach kommt nur noch mehr Sättigung. D.h., bist du schon bei der Vorstufe auf maximal Gain (egal jetzt durch Amp oder Pedal), kommt sowieso keine Endstufenzerrre mehr dazu, nur Sättigung.
Die Sättigung sorgt hier dafür, dass die harschen Höhen verschwinden, alles melodischer wird, mit mehr Sustain und chewiness, geil für singende Leads. Diesen Effekt kann man eben auch bei Zimmerlautstärke erzielen, natürlich nur mit OD-Pedalen. Darauf wollte ich hinweisen weil in meinen Ohren der AC10 noch besser klingt wenn die Endstufensättigung mitarbeitet, gerade bei verzerrtem Sound. Wo die Verzerrung herkommt ist hier für mich sogar zweitrangig.
Wir können auch anders testen. Man findet bestimmt locker 5-6 verschiedenen Positionen bei denen Gain und Volume unterschiedlich eingestellt sind aber die Gesamtlautstärke gleich bleibt. Schalte jetzt ein OD davor und beobachte wie sich der Sound verändert, je nach Sättigung.
Um auf den Punkt zu kommen: Es ist garnicht die Zerre die ich aus der Endstufe brauche, sondern die Sättigung, um stark verzerrte Sounds gefällig abzurunden.
Ich gebe dir insofern recht, solange ich noch Headroom im Signal übrig habe, füge ich mehr Verzerrung durch mehr Volume hinzu. Geil wird es aber wenn dieser Punkt überschritten wird und die Sättigung zunimmt...