Voodoo oder nicht - Mythbusters für Gitarre

Nun, das Gegenteil von der Replikation alter Musik mit Replikas alter Instrumente steht imo kein schlecht gemachter 90er Jahre Pop. ;)

Nein - aber das ist auch nicht meine Aussage.

Aber allgemein, irritierend finde ich gar nicht dass es die Oldtimerbewegung gibt - die gibt es wohl überall. Neben alten Autos werden ja auch alte Waffen, alte Hifi-Verstärker, alte Häuser liebevoll hergerichtet. Was mich eher wundert ist die Zahl derer die darin ihre Erfüllung findet. Das macht die Gitarrenszene so einzigartig.

Nun, man kann eben auch mit 50 Jahre alten Instrumenten "zeitgemäße" - oder meinetwegen auch "erfolgreiche" - Musik machen. Ohne jegliche Abstriche.

Mit einem 50 Jahre alten Formel-1-Wagen kann ich dagegen nicht die Rundenzeiten neuerer Konstruktionen erzielen (schon mit dem Modell der Vorsaison geht das nicht).

Musik entzieht sich jedoch (glücklicherweise!) solch objektiv messbaren Kriterien und deswegen gibt es eben diese Insel, wo "alt" und "neu" bestens koexistieren können.

Und ganz wichtig:
"Das Ohr ist die Referenz, man kann kleinste Unterschiede damit unverblindet erkennen und zuordnen und das auch über längere Zeiträume bis hin zu den Jahrzehnten in denen die Gitarre besser geworden ist."

a) Sei ehrlich: Das hast Du doch gerade mal selbst so formuliert, hihi.
b) Der erste Teil stimmt: Das Ohr IST die Referenz. Nur hat eben jeder ein anderes Ohr. Und daraus resultieren zwangsläufig jede Menge unterschiedlicher Wahrheiten ... :D
 
b) Der erste Teil stimmt: Das Ohr IST die Referenz. Nur hat eben jeder ein anderes Ohr. Und daraus resultieren zwangsläufig jede Menge unterschiedlicher Wahrheiten ... :D
Das Problem ist wir einfach nicht objektiv hören. Man kann einfach Klangeindrücke nicht länger als Sekunden speichern und die Erwartungshaltung macht genau so viel aus wie der eigentliche Klang.

Wer weiß dass diese Gitarre besser klingen muss der wird auch so lange hinhören bis das so ist.


Man kann damit auch sehr gut umgehen wenn man weiß wo seine Grenzen liegen. Tontechniker machen das jeden Tag.
Für viele Musiker (das ist bei Hifi Liebhabern aber auch schon so) ist der Gedanke dass ihr Gehör nicht in jeder Situation das Maß der Dinge ist eine persönliche Beleidigung, und dementsprechend verarschen sie sich mit dem größten Vergnügen selber.

Es ist einfach so, wenn man an der Gitarre irgendetwas baulich ändert damit sich eine Nuance am Klang tut (lack abschleifen, Holz einschwingen, was es da alles gibt), und zwischen den Hörtest liegen ein paar Tage und das Wissen dass man gerade viel Geld ausgegeben oder gar sein Instrument ruiniert hat, dann kann kein einziger Mensch in diesem Universum diese Nuance bewerten.

Wollte man das einigermaßen objektiv machen: Vor der Aktion einspielen oder von jemanden anderen einspielen lassen, Gitarre ändern, nochmal einspielen lassen, Aufnahmen sauber einpegeln und dann mal Blind hören ob man die Aufnahmen zuordnen kann und ob es dann besser geworden ist.

Gut, vielleicht geht es ja auch gar nicht um eine wirkliche Klangverbesserung sondern mehr um das Gefühl Dinge zu tun die sonst kaum jemand macht und ein Instrument zu haben das sonst keiner spielt.
 
Seit ich einen Aufkleber auf meiner Gitarre habe, klingt die viel besser! Wahrscheinlich hat sich das Schwingungsverhalten der Decke geändert.

Klang verbessern ist eben so ne Sache. In den 70er Jahren gab es Pappmachè Gitarren, die wohl allgemeingültig klanglich als grottigh eingestuft wurden, Jeff Lynn und Georg Harrison spielten das Teil jahrelang auf der Bühne, weil es eben klang, wie es Klang. Was dem einen sein Uhl ist, ist dem anderen sei Nachtigall!
Was hat denn George Harrison für Pappmaché-Gitarren gespielt?

Eben nicht. Oder warst Du schon mal mit einer Gitarre so zufrieden, dass Du Dir niemals mehr eine gekauft hast?
Nur weil ich mehr als eine Gitarre habe, heißt das nicht, dass ich mit den älteren unzufrieden war. Bis auf meine erste. Mit der war ich sehr unzufrieden. :D
 
Nur weil ich mehr als eine Gitarre habe, heißt das nicht, dass ich mit den älteren unzufrieden war. Bis auf meine erste. Mit der war ich sehr unzufrieden. :D

so gehts mir auch. aber trotzdem habe ich die erste noch, weil sie für mich (trotz des sounds) einfach "MEINE" gitarre ist. Ich hatte schon viele -und sehr teure- Gitarren, die ich aber oft wieder abgestoßen habe. Die erste bleibt aber und wird nachwievor gespielt.

Darum gehts doch hier, oder? Der alltägliche Voodoo oder die Psyche des hörens ... ähm... oder wie auch immer..:eek::gruebel::D
 

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