Vom Hobby zum Beruf?

  • Ersteller Kapitano
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Da würde ich lieber, wie LibertyDefined schreibt im Zweifel etwas länger warten, um wirklich dem Niveau gerecht zu werden..


Das bleibt natürlich dir überlassen. Aber der Weg zum Profi wird mit dem Alter nicht einfacher. Und das Niveau derer, denen du gerecht werden willst, bleibt ja auch nicht unbedingt stehen. Warum also nicht mit einem unerfahreneren, aber begabten Pianisten beginnen und gemeinsam versuchen, ein höheres Niveau zu erreichen?

Wichtig ist, eben nicht im Kämmerlein zu bleiben, sondern Gelgenheiten zu nutzen, um aufzutreten. Die daraus entstehenden Kontakte können (müssen aber nicht) nützlich sein. Aber ohne passiert gar nichts.

Beispiel:
Eine Userin hier im Musikerboard, die ich jetzt mal nicht namentlich erwähne, hatte hier über das Musikerboard einen Jazz-Pianisten kennengelernt, der den umgekehrten Weg gegangen ist: Vom studierten Profi zum ambitionierten Hobby-Musiker. Sie haben sich dann auch privat getroffen und aus Spaß ein paar Songs einstudiert. Diese Songs haben sie 2006 bei unserem ersten Vocalstreffen vom Musikerboard vor einer Handvoll Publikum performt. Das war der erste Live-Autritt dieser Userin. Da war sie 34 Jahre alt.

Kurze Zeit später hat sie ihre Gastrojobs aufgegeben, ist ins kalte Wasser gesprungen, hat sich selbstständig gemacht, neben Unterricht noch Gesangsworkshops besucht. Der Pianist ist in ihre Stadt gezogen, sie haben weitere Songs einstudiert, weitere Gigs gespielt, neue Musiker kennengelernt.

Kurz und gut: Mittlerweile verdient sie ihr Geld als Jazz-Sängerin und Sprecherin.

Fazit: Eine Garantie für den richtigen Weg gibt es nicht. Vieles ist auch Zufall und Glück. Aber die schlechteste Entscheidung, die man als Musiker treffen kann, ist zu warten, bis man selbst glaubt, "gut genug" zu sein. Denn das ist man sowieso nie.

Zudem kann man Band- bzw. Liveniveau eben auch nur mit einer Band und live trainieren ;)
 
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eben:
und der nächste schritt von "ich singe gerne unter der dusche" ist ja nicht "ich muss das jetzt zum beruf machen".
erst mal erfahrung sammeln, ne band suchen, besser werden, bekannt werden, kontakte knüpfen, so langsam die kosten reinbekommen, ein bisschen geld dazuverdienen - der weg zum profi ist ja lang und nicht schnurgerade..
 
Das bleibt natürlich dir überlassen. Aber der Weg zum Profi wird mit dem Alter nicht einfacher. Und das Niveau derer, denen du gerecht werden willst, bleibt ja auch nicht unbedingt stehen. Warum also nicht mit einem unerfahreneren, aber begabten Pianisten beginnen und gemeinsam versuchen, ein höheres Niveau zu erreichen?

Wichtig ist, eben nicht im Kämmerlein zu bleiben, sondern Gelgenheiten zu nutzen, um aufzutreten. Die daraus entstehenden Kontakte können (müssen aber nicht) nützlich sein. Aber ohne passiert gar nichts.

Fazit: Eine Garantie für den richtigen Weg gibt es nicht. Vieles ist auch Zufall und Glück. Aber die schlechteste Entscheidung, die man als Musiker treffen kann, ist zu warten, bis man selbst glaubt, "gut genug" zu sein. Denn das ist man sowieso nie.

Zudem kann man Band- bzw. Liveniveau eben auch nur mit einer Band und live trainieren ;)

Danke. Ich denke dass du vollkommen Recht mit dieser Einschätzung hast..!
 
Du hast Jura studiert. Damit kann man sich doch ganz gut seine Brötchen verdienen, damit man es wenigstens schön warm und gemütlich hat und das Amt vom Hals hat. Auch wenn du mal Familie haben möchtest... Aber ein paar Jährchen Zeit hast du ja noch.

Du kannst mit dir vereinbaren, dass du es in zwei Jahren geschafft haben möchtest einen Großteil durchs Musikmachen zu verdienen. Aber ob das so schnell geht, wage ich zu bezweifeln. Man muss sich ja erst mal einen Namen machen.

Wenn du mit der Juristerei in der Musikszene rund kommen könntest, könntest du nebenbei noch Kontakte machen und übers Musikbusiness lernen. Denn die Kontakte sind ja fast schon das A und O. Gut sein muss man natürlich sowieso - is ja klar. Du könntest Bands beraten oder Sänger/innen, damit die bei ihren Verträgen nicht über den Tisch gezogen werden. Oder andere Musikmacher (Produzenten, Tonstudios...) Da hast du doch prima Möglichkeiten und vielleicht größere Chancen an jemanden dranzukommen, der dir weiterhelfen kann, als "normale" Musiker.

Gibt sicher ein paar Möglichkeiten. So hättest du nicht komplett irgendwo anders zu arbeiten, sondern könntest quasi zwei Fliegen mit einer Klappe hauen :redface:)

Funktioniert sicher auch umgekehrt. Jemand, den du über die Musik kennst, benötigt fachlichen Rat... Uuuun du könnest dich vielleicht auch so als Sänger etwas markant machen. Der singende Anwalt - oder so...

LG

Mucki

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Liebe Bell...

"Ganz wichtiger Punkt! Viele Leute glauben, als Sänger werde man hofiert, bewundert und auf Händen getragen. Die Wahrheit ist, daß man (besonders bei Kommerzgigs, aber das sind die einzigen bezahlten!) meist nur eine Art lebende CD ist. Dekorativ herumstehen und schön singen, aber ja nicht zu laut - man könnte jetzt sagen, das sei doch leicht verdientes Geld, was es im Grunde auch ist. Es kann einen nach einiger Zeit aber genauso ankotzen wie jeder andere Job auch. Zumal du, wie sing-it schon sagte, auch Songs singen musst, die du, würden sie daheim im Radio laufen, sofort abdrehen würdest."

Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Ist nicht immer schön. Und ich habe im Laufe der Zeit das Gefühl bekommen, dass man immer weniger Respekt hat vor den Leuten, die da auf der Bühne stehen. Die Menschen sind oft richtig frustriert, wenn man nicht das singen kann, was sie jetzt gerne hören wollen. Doch als Sänger ist man doch eben keine Jukebox und auch kein DJ. Ich hatte schon Auftritte, wo ich am Schluss wirklich nur noch von der CD gespielt habe, weil die Leute ständig mit Musikwünschen angekommen sind, die ich nicht singen konnte...

Gibt aber natürlich eben auch schöne Erlebnisse... Ich kenne aber eben auch andere, die sich lieber anderweitig ein schönes Wochenende machen als irgendwo den DJ zu geben oder zu singen da ein Großteil der Leute, die sich auf dem Event befinden beschäftigen sich mit ihrem Smartphone, ein anderer Großteil ist gar nicht anwesend, weil draußen eine Zigarette schnappen. Teilweise doch recht ernüchternd.

Wobei die Kreuzfahrt-Auftritte ja wieder anders laufen. Das hätte ja dann Konzertcharakter. Und das ist wahrscheinlich die Art von Auftritten, wo die meisten Musiker von träumen.

Dass oft nicht mehr geraucht werden darf, habe ich wegen meiner Stimme schon sehr begrüßt, die darauf sehr empfindlich reagiert. Wenn aber dann keiner mehr da ist, für den man singen kann, da ja auch die draußen stehen, die nicht rauchen, weil sie bei den Rauchern sein möchten... Naja... Auch wird man teilweise wirklich verheizt. Heißt: Du sollst Musik machen von 20 Uhr bis 1 Uhr (und länger) - und möglichst wenige Pausen dazwischen machen. Ich für meinen Teil kann so lange live überhaupt nicht singen. Nimmt man sich andere Sänger mit, bleibt von der Gage nicht viel hängen...

Nebenbei zu einem Beruf, wo man seinen Unterhalt mit verdienen kann, ist das ne prima Sache. Seit DSDS ist der Markt halt total überlaufen. Und es gibt ja auch zahlreiche, die kostenlos auftreten, nur um vor Publikum singen zu können. Das verhagelt natürlich auch die Preise. Als Gesangslehrer profitiert man wiederum von der Castingshow-Bewegung, denk' ich.

Lieber TE,
als Anwalt kannst du dir deine Zeiten auch freier einteilen als in einem Angestellten-Verhältnis. Also du hast wirklich gute Möglichkeiten, was draus zu machen, find' ich.

LG

Mucki
 
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@ Mucki

Danke für deinen ausführlichen Kommentar.

Ich fürchte nur leider um als Jurist an die Musiker (oder eher Plattenfirmen) heranzukommen ist nicht viel einfacher
als es als Sänger zu schaffen.

Die warten ja auch nicht gerade auf einen Berufseinsteiger, der sie eigentlich viel lieber von seinen gesanglichen als seinen
juristischen Qualitäten überzeugen will.
Aber wer weiss, vielleicht könnte sich mal irgendeine Gelegenheit ergeben.

Mein Berufung steckt jedenfalls nicht in dem juristischen Berufszweig (auch wenn es schon interessant ist), sodass ich mir im Moment
eher überlege wie man sonst noch so seine Brötchen, am besten als Sänger, finanzieren kann.

Aber natürlich stimme ich mit dir überein, dass die juristische Basis sicherlich erstmal sehr förderlich ist, wenn man möglicherweise
ins Musikgeschäfte möchte. Jedenfalls würde mich niemand übers Ohr hauen, wenn er mir tatsächliche etwas vertragsähnliches
anbieten würde. :)

Aber Spass beiseite, meine Idealvorstellung (wenn man sich den das Berufssängertum an die Backen heften kann) wäre es tatsächlich,
möglichst in die öffentliche Verwaltung z.b. zur Stadt (am besten Teilzeit) zu gehen, und so nebenbei noch genug Zeit zu haben an meinen
sängerischen Qualitäten zu arbeiten.

Ich plane weder Familie, noch Haus, noch teure Autos oder Urlaube, sodass ich finanziell nur mir selbst gegenüber verpflichtet bin und daher auch nur
ein geregeltes Einkommen brauche, um mir meinen "Freizeitspass" (d.h. Singen und Sport) zu finanzieren.

Natürlich glaube ich euch , dass es auf dem Musikmarkt heute sehr schwer ist, aber wenn man etwas abseits des Mainstreams (Pop,Rock) macht, wie etwa
die alte Jazz- Swingmusik der 40er-60er Jahre, dann muss es dafür doch eigentlich einen Markt geben.

Natürlich vorausgesetzt man ist als Sänger gut genug. Aber ich kann einfach nicht glauben, dass es für diese alte, schöne, romantische, amerikanische
Musik ( á la Frank) heute keinen Markt mehr gibt.
Es gibt doch nichts cooleres als sich in einem schönen Club oder Lounge zu setzen und sich diese fantastiche Musik anzuhören.
Dass viele Leute heutzutage nicht mehr das 123. Rihanna-Double, oder die SportfreundeStiller-Coverband hören wollen, und es deshalb in diesem Genre sehr
schwer ist kann ich mir vorstellen, aber gilt das tatsächlich auch für die Nischen-Genres wie das Crooning, bzw. die Jazzmusik?!

Wahrscheinlich muss ich es selbst herausfinden, denn das ist ja bis jetzt gerade das Problem, dass ich in Praxis erstmal richtig loslegen muss..
 
Ich fürchte nur leider um als Jurist an die Musiker (oder eher Plattenfirmen) heranzukommen ist nicht viel einfacher
als es als Sänger zu schaffen.

Ach komm - Musiker haben doch ständig irgendwelchen Ärger mit dem Gesetz. Du musst einfach im richtigen Milieu akquirieren. Dann findest du Musiker UND Mandanten ;)
 
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Also ein Schüler von mir ist mit 55 Profi-Musiker im Country- und Linedance-Bereich geworden, nachdem ihm sein Job gekündigt wurde. Der hat auch erst mit 48 angefangen zu singen. ;)
 
Natürlich glaube ich euch , dass es auf dem Musikmarkt heute sehr schwer ist, aber wenn man etwas abseits des Mainstreams (Pop,Rock) macht, wie etwa
die alte Jazz- Swingmusik der 40er-60er Jahre, dann muss es dafür doch eigentlich einen Markt geben.

Natürlich vorausgesetzt man ist als Sänger gut genug. Aber ich kann einfach nicht glauben, dass es für diese alte, schöne, romantische, amerikanische
Musik ( á la Frank) heute keinen Markt mehr gibt.
Es gibt doch nichts cooleres als sich in einem schönen Club oder Lounge zu setzen und sich diese fantastiche Musik anzuhören.
Dass viele Leute heutzutage nicht mehr das 123. Rihanna-Double, oder die SportfreundeStiller-Coverband hören wollen, und es deshalb in diesem Genre sehr
schwer ist kann ich mir vorstellen, aber gilt das tatsächlich auch für die Nischen-Genres wie das Crooning, bzw. die Jazzmusik?!

Wie es in Deutschland momentan in diesem Nischen-Genre aussieht, kann ich dir nicht sagen, ich bin da schon zu lange weg. Aber in Österreich ist es in den letzten Jahren in der Tat um einiges schwieriger geworden, mit Jazz/Swing Geld zu verdienen. Zumindest genug, um ein (bescheidenes) Auskommen zu haben. Es gibt genügend Studenten der klassischen Unis (Mozarteum, Konservatorium etc.), die sich genau in dem Bereich etwas dazu verdienen und die Gagen ziemlich nach unten gedrückt haben, besonders die vielen (sehr guten!) aus Osteuropa und Lateinamerika. Es gibt auch nicht mehr so viel Publikum und wenn, dann ist es oft ziemlich desinteressiert.
Ich würde mich als sicher nicht herausragende, aber doch als recht versierte Jazzsängerin bezeichnen und mache das auch schon sehr lange - die Entwicklung ist kontinuierlich nach unten gegangen. Und das, obwohl ich außerhalb meiner fixen Formationen auch öfter angerufen werde, um irgendwo einzuspringen. Es ist schwierig geworden, auch meine Kollegen berichten nix anderes.
Ohne Abstriche an deinen musikalischen Präferenzen wird es, fürchte ich, auch in Deutschland nicht klappen.
 
Hi Kapitano,

hab den Thread durchgelesen und finde gut, wie Du Dich mit dem Thema auseinandersetzt. Auch Deine angepeilte Musikrichtung find´ ich toffte. Aber dazu später.

Ich fürchte nur leider um als Jurist an die Musiker (oder eher Plattenfirmen) heranzukommen ist nicht viel einfacher
als es als Sänger zu schaffen.
Die warten ja auch nicht gerade auf einen Berufseinsteiger, der sie eigentlich viel lieber von seinen gesanglichen als seinen
juristischen Qualitäten überzeugen will.
Aber wer weiss, vielleicht könnte sich mal irgendeine Gelegenheit ergeben.
Man kann es drehen und wenden wie man will. Um es "zu schaffen", muss man zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und die richtigen Leute treffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das zuhause passiert, ist relativ gering ;)
Mein Berufung steckt jedenfalls nicht in dem juristischen Berufszweig (auch wenn es schon interessant ist), sodass ich mir im Moment
eher überlege wie man sonst noch so seine Brötchen, am besten als Sänger, finanzieren kann.
Nun, hier wurden ja schon sehr gute Vorschläge gemacht. Allerdings ist die Bandbreite oder Weg von Karaoke bis zu einer Dich begleitenden BigBand sehr groß. Vielleicht wäre es wirklich nicht schlecht erst einmal eine kleine Band nach Deinen Vorstellungen zusammen zustellen.
Aber natürlich stimme ich mit dir überein, dass die juristische Basis sicherlich erstmal sehr förderlich ist, wenn man möglicherweise
ins Musikgeschäfte möchte. Jedenfalls würde mich niemand übers Ohr hauen, wenn er mir tatsächliche etwas vertragsähnliches
anbieten würde. :)
Dazu fällt mir spontan John Cleese (studierter Jurist von Monty Python) ein, der auch immer wusste, wie "weit" er mit seinen Äußerungen gehen konnte ;)
Aber Spass beiseite, meine Idealvorstellung (wenn man sich den das Berufssängertum an die Backen heften kann) wäre es tatsächlich,
möglichst in die öffentliche Verwaltung z.b. zur Stadt (am besten Teilzeit) zu gehen, und so nebenbei noch genug Zeit zu haben an meinen
sängerischen Qualitäten zu arbeiten.
So eine Kombi ist ideal. Es gibt kaum jemanden mehr, der nur ein Standbein hat. Wenn Du das schaffst, dann hast Du schon echt viel erreicht.
Ich plane weder Familie...
Nun, bsi zu einem gewissen Grade lässt sich so etwas planen...........bis die "richtige" auf einmal vor der Tür steht :) (Du bist erst 31 ;))
Natürlich glaube ich euch , dass es auf dem Musikmarkt heute sehr schwer ist, aber wenn man etwas abseits des Mainstreams (Pop,Rock) macht, wie etwa
die alte Jazz- Swingmusik der 40er-60er Jahre, dann muss es dafür doch eigentlich einen Markt geben.
Gibt es auch. Aber der ist halt eher kleiner. Es gibt ja immer wieder div. Sänger, die Swing-Scheiben aufnehmen. Allerdings gehen kaum noch, jedenfalls nicht wie früher, Orchester auf Tournee. Das ist heutzutage viel zu aufwändig und kaum noch finanzierbar.
Natürlich vorausgesetzt man ist als Sänger gut genug.
"Gut" ist immer relativ. Sinatra, Bennett etc hatten sehr gutes Entertaining, was meiner Meinung auch dazu gehört.
Aber ich kann einfach nicht glauben, dass es für diese alte, schöne, romantische, amerikanische
Musik ( á la Frank) heute keinen Markt mehr gibt.
Es gibt doch nichts cooleres als sich in einem schönen Club oder Lounge zu setzen und sich diese fantastiche Musik anzuhören.
Ich find´s auch cool und habe auch schon Swingorchester gesehen. Das ist echt scharf, aber halt nur für ein spezielles Publikum
Dass viele Leute heutzutage nicht mehr das 123. Rihanna-Double, oder die SportfreundeStiller-Coverband hören wollen, und es deshalb in diesem Genre sehr
schwer ist kann ich mir vorstellen, aber gilt das tatsächlich auch für die Nischen-Genres wie das Crooning, bzw. die Jazzmusik?!
Zur Zeit bin ich in einem Projekt involviert von jemanden, der einen ähnlichen Werdegang wie Du hast. Auch dieser Sänger hat einen festen Job. Hat sich aber überlegt, ob er auch als Sänger sich ein zweites Standbein schaffen kann. Er ist auch ungefähr in Deinem Alter und kommt aus einer ähnlichen musikalischen Ecke (nur aus einer ganz anderen Stadt ;))
Er hat richtig investiert und hat eine CD aufgemommen. Hat sich extra dafür Leute ausgesucht und denen erklärt was er vorhat und wie er es erreichen will. Bis hin zur CD-Präsentation in einem Theater ist alles organisiert. Die Band besteht aus ihm selbst + Piano, Schlagzeug, Keyboard, Bass, Saxophon, Gitarre und drei Sängerinnen. Keiner weiß wohin die Reise geht, oder wie erfolgreich das Projekt sein wird. Aber er versucht es! Und er hat von vorneherein gesagt, dass er erst gar nicht auf die Idee kam irgendwo zu sparen. Er wollte es "richtig" machen oder gar nicht. Ich fand´s mutig, da ich ihn bis dato überhaupt nicht kannte, war aber von seiner Stimme angetan. Was mir wieder zeigt, dass es soviele wirklich gute Talente gibt, die sich nicht bei DSDS verheizen lassen wollen.
Wahrscheinlich muss ich es selbst herausfinden, denn das ist ja bis jetzt gerade das Problem, dass ich in Praxis erstmal richtig loslegen muss..
:great:

- - - Aktualisiert - - -


Edit:
Huch so lange an dem Post gebastelt :)
Ich teile Bell´s Einschätzung (Post #28) aus oben genannten Gründen.
 
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Du hast Jura studiert. Damit kann man sich doch ganz gut seine Brötchen verdienen, damit man es wenigstens schön warm und gemütlich hat und das Amt vom Hals hat. Auch wenn du mal Familie haben möchtest... Aber ein paar Jährchen Zeit hast du ja noch.

Bei der Anwaltsschwemme in D sieht das der Großteil der RAs anders. Vor diesem Hintergrund ist eine Teilzeitstelle als ass jur. (bspw. als Mitarbeiter in einer Redaktion) als 2. Standbein gar nicht so unüblich. Um als Jurist erfolgreich zu sein, muss man definitv - mindestens genauso wie in anderen Berufe auch, aber wahrscheinlich mehr - seinen Beruf als Berufung sehen und sich für sein spezielles Fachgebiet interessieren. Falls man sich dafür nicht erwärmen kann, muss man sich es suchen. Ich denke, Beharrlichkeit ist der Schlüssel, um die notwendige Leidenschaft in sich selbst zu erzeugen; und eine juristische Vorbildung ist, solange sie den Beat nicht kaputt macht, eigentlich immer irgendwie von Nutzen. Toi, Toi, toi.
 
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Auch wenn ich mich wiederhole: vergiss das mit dem Swing-Orchester bzw. leg das Projekt erstmal auf Eis. Stelle eine kleine Combo zusammen, mit der kannst du so ein Repertoire ebenso gut machen, und ihr müsst die Gage nicht durch 15 teilen. Wichtig ist vor allem, dass du baldmoeglichst damit beginnst, Buehnenerfahrung zu sammeln! Du musst dir deine Sporen als Crooner erstmal verdienen und deine Qualitaeten als Entertainer unter Beweis stellen. Das gehoert in dem Metier unbedingt dazu.
 
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Als Gesangslehrer profitiert man wiederum von der Castingshow-Bewegung, denk' ich.

Nicht wirklich ;-)
Ich habe selten (zum Glück!!!) Leute, die von der Teilnahme an Castingsshows träumen.
Und wenn doch zieh ich den meisten ganz schnell den Zahn.

Zwei meiner Schülerinnen haben meines Wissen mal versucht, in so eine Show zu kommen. Beides tolle Sängerinnen, tolle Typen. Beide sind in der Vorrunde ausgeschieden.

- - - Aktualisiert - - -

Es gibt doch nichts cooleres als sich in einem schönen Club oder Lounge zu setzen und sich diese fantastiche Musik anzuhören.

Das schon, aber vergiss nicht, was die Leute für ein solches Erlebnis wirklich zahlen wollen.
Wenn man als unbekannte Band 5,- € Eintritt verlangt überlegen sich das manche schon zweimal oder lassen es sein.

Geld wird nur noch für die großen acts oder bekannte Namen ausgegeben. Musicalkarten kosten an die 100,- €, für Tori Amos hab ich vor ein paar Jahren glaub ich ca 60 oder 70,- bezahlt, neulich Heinz Rudolf Kunze knapp 40,- €, nicht viel weniger "Poems for Laila" in Berlin, Nicolai Tomas alleine in Bremen war glaub ich nicht ganz so teuer. Obwohl er einigermaßen bekannt und lange im Geschäft ist...
 
Eine Userin hier im Musikerboard, die ich jetzt mal nicht namentlich erwähne, hatte hier über das Musikerboard einen Jazz-Pianisten kennengelernt, der den umgekehrten Weg gegangen ist: Vom studierten Profi zum ambitionierten Hobby-Musiker. Sie haben sich dann auch privat getroffen und aus Spaß ein paar Songs einstudiert. Diese Songs haben sie 2006 bei unserem ersten Vocalstreffen vom Musikerboard vor einer Handvoll Publikum performt. Das war der erste Live-Autritt dieser Userin. Da war sie 34 Jahre alt.

Kurze Zeit später hat sie ihre Gastrojobs aufgegeben, ist ins kalte Wasser gesprungen, hat sich selbstständig gemacht, neben Unterricht noch Gesangsworkshops besucht. Der Pianist ist in ihre Stadt gezogen, sie haben weitere Songs einstudiert, weitere Gigs gespielt, neue Musiker kennengelernt.

Kurz und gut: Mittlerweile verdient sie ihr Geld als Jazz-Sängerin und Sprecherin.

Fazit: Eine Garantie für den richtigen Weg gibt es nicht. Vieles ist auch Zufall und Glück. Aber die schlechteste Entscheidung, die man als Musiker treffen kann, ist zu warten, bis man selbst glaubt, "gut genug" zu sein. Denn das ist man sowieso nie.

Hallo zusammen,

ich lese hier gerade seit längerer Zeit mal wieder rein und sehe, dass antipasti meinen Werdegang als Beispiel angeführt hat.
Ja, alles begann im Musikerboard ;-) - na ja nicht ganz, zu der Zeit hatte ich schon ein Jahr intensiven Unterricht und auch schon ein paar erste Auftritte beim Musikschulkonzert und bei Jamsessions. Aber dass ich dann hier einen Musiker gefunden habe, mit dem ich mich ein großes Stück weiterentwickeln konnte, war natürlich Gold wert. Das kann ich also auf jeden Fall empfehlen!

Auf meinem Weg zum Beruf habe ich viel Unterricht genommen, sehr viele Jam Sessions und ähnliches besucht und habe viele Leute kennengelernt. Glücklicherweise auch ein paar Musiker, die mit mir Musik machen wollten.
Merke vor allem: Wenn du Jobs an Land ziehst, wirst du auch immer gute Musiker finden, die dabei sind. Wenn nicht, dann wird's schwierig, zumindest an die Profis kommt man dann nur schwer ran.
Daher ist ein Pianist oder Gitarrist (der dann auch Semi-Profi sein kann) der wichtigste erste Schritt, wenn man vorwärts kommen will. So kann man dann immerhin schon mal üben, ein Programm erarbeiten und erste kleine Jobs im Duo machen.

Es stellte sich raus, dass ich ein Talent für die Selbstvermarktung habe (wenn man wenig Geld hat, eine sehr wichtige Eigenschaft, schließlich muss man die frohe Botschaft unters Volk bringen, dass man da ist und auftreten will!) und da meine (Jazz- und Soul) Band glücklicherweise auch gut ankommt, verdiene ich nun tatsächlich einen Großteil meines Lebensunterhalts mit dem Singen.

Ohne zweites Standbein (das sich wiederum durch das erste ergeben hat) wäre ich aber nach wie vor in einer sehr prekären Situation, da meine Band zwar inzwischen von Jahr zu Jahr besser gebucht ist, das Geschäft aber sehr saisonabhängig ist, es gibt eben mindestens 3-4 Monate im Jahr, in denen einfach kaum Veranstaltungen statt finden. Und somit auch kein Geld reinkommt.

Alle Profimusiker und Sänger, die ich kenne, unterrichten nebenbei oder spielen in sehr vielen Bands oder beides, um über die Runden zu kommen.

Also so ein Teilzeitjob oder ein halbwegs flexibler Vollzeitjob + Nebentätigkeit als Sänger sorgt sicher für besseren Schlaf :)

Hier in Berlin gibt es einen Sänger, der ebenfalls die Musik von Sinatra und Co. liebt. Er arbeitet im Einzelhandel und statt in Urlaub zu fahren lässt er Arrangements für seine Mini-Bigband (ca. 8 Musiker) schreiben und finanziert Studioaufnahmen, spielt Gigs, mit denen auch ab und zu was reinkommt - im Endeffekt zahlt er drauf - aber er lebt immerhin seinen Traum, und das ohne finanziellen Druck oder die Angst, nächste Woche die Miete nicht zahlen zu können - also vielleicht nicht die schlechteste Lösung.

Es führen ja immer viele Wege nach Rom.

Also, wie auch oben schon geschrieben wurde - Begleiter suchen, ein Repertoire von 20-30 Songs für den Anfang einstudieren und ab auf die Bühne, Open Stages, Jam Sessions und ähnliches gibts doch eigentlich in jeder größeren Stadt. Oder mal im Café auf Hut ein erstes Konzert spielen. Und dann schauen, wie es ankommt.
 
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Wenn du Jobs an Land ziehst, wirst du auch immer gute Musiker finden, die dabei sind.

Sehr richtig. Und genau deswegen möchte ich das hier doch relativieren:

vergiss das mit dem Swing-Orchester bzw. leg das Projekt erstmal auf Eis. Stelle eine kleine Combo zusammen,

Es gibt definitiv eine ganze Menge Big-Bands. Auf Hubert Barths Webseite sind es angeblich mehr als 500. Der Traum, Sinatra-Songs mit Big-Band zu singen, ist doch absolut nicht abwegig: wer als Sänger Auftritte akquirieren kann, wird jeden Big-Band-Leiter davon überzeugen können, als Sänger dann auch mitzuwirken - solange die musikalische Qualität stimmt. Und als Jurist hat man doch möglicherweise ganz gute Voraussetzungen im Business, wenn man mit Veranstaltern reden kann.

Also: ich würde das Projekt überhaupt nicht auf Eis legen, sondern mutig angehen. Arbeite an der musikalischen Qualität, an Bühnenpräsenz und Entertainment, darum geht's ganz wesentlich. Wenn du Sinatra-Songs mit Big-Band singen willst, ist die Combo ein netter Zwischenschritt, aber wenn du eigentlich was anderes willst, arbeite besser an genau deinem Ziel.

Harald
 
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Jobs ziehe ich auch an Land, und habe deshalb ebenfalls das Vergnügen, mit guten Musikern zu singen. Trotzdem haben wir mittlerweile vom einstigen Quintett auf ein Trio abgespeckt, jedenfalls für ca. 80% aller gigs. Es ist ein Unterschied, ob ich davon leben will/muss oder nicht. Wenn ich das nicht muß, kann es mir egal sein, ob ich mit 50 oder null Euro heimgehe - dann stehen Spaß und Selbstverwirklichung im Vordergrund. Wenn ich von Musik tatsächlich meinen Lebesunterhalt bestreiten will, wie Kapitano das ja anscheinend vorhat, sehe ich das mit einer Bigband nach wie vor als unrealistisch, sorry.
Aber wie schon gesagt, vielleicht funktioniert das ja in Deutschland noch.
 
Wenn ich von Musik tatsächlich meinen Lebesunterhalt bestreiten will, wie Kapitano das ja anscheinend vorhat, sehe ich das mit einer Bigband nach wie vor als unrealistisch, sorry.
Aber wie schon gesagt, vielleicht funktioniert das ja in Deutschland noch.

Ich kenne keine Big Band, in der die Mitglieder Geld verdienen, insbesondere werden hier auch allmählich die Subventionen gekappt und auch gg. die Finanzierung aus Rundfunkgebühren wird regelmäßig protestiert, nicht nur von den Zahlern sondern auch von Parteien.
 
Eine Bigband ist tatsächlich nicht sehr realistisch. Ich kenne wohl eine Big-Band, die es tatsächlich geschafft hat. Zu Beginn war es die Begleitband von Roger Cicero, mittlerweile begleiten sie Ulrich Tukur etc.

Die besteht natürlich auch nur aus Musikern, die sonst in kleineren Formationen zusammenspielen und ihr Geld verdienen. Sie hatten sich ursprünglich nur für ein Spaß-Projekt zu einer BigBand formiert, aus dem dann später eben durch ein bisschen Glück ein erfolgreiches Projekt wurde.

Aber als Nobody eine Bigband zu finden - nicht unmöglich, sehr schwierig. Ich würde - wie lunaberlin schon sagte - mit einem Duo oder Trio als Basis anfangen. Wo ein guter Musiker ist, sind weitere nicht mehr so weit entfernt. Aus einem Duo oder Trio ein Quartett, Quintett oder später eine Bigband wachsen zu lassen, ist weniger schwer als gleich eine ganze ganze Bigband zu formieren.
 
Die Diskussion hier ist ja sehr interessant. Aber eine Voraussetzung für eine Gesangskarriere ist hier untergegangen: guter Gesang.

Ich habe mir aber nochmal die Hörproben von dir, Kapitano, angehört. Entschuldige, wenn ich das so direkt sage (aber du bist ja keine 15, sondern 31), aber nach deinen Hörproben zu urteilen, bist du von einer Karriere als professioneller Sänger noch weit entfernt. Deine Intonation, Ausdruck, Aussprache, Technik und Phrasierungen sind für mich noch nicht bühnentauglich. Wenn du wenigstens alle Töne treffen würdest, könnte man über einige Schwächen noch hinwegsehen. Aber ich würde nicht dafür bezahlen, dich singen zu hören. Tut mir leid. Falls ich mich irren sollte, bitte ich um Entschuldigung.

http://soundcloud.com/julian2612-1/thewayyoulooktonight
 
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Das ist natürlich nicht von der Hand zu weisen und die Hörproben schwirrten mir auch noch im Kopf herum.

Allerdings sind die Aufnahmen ja auch schon wieder ein halbes Jahr alt. Die GL sagt ja, er würde sich überdurchschnittlich schnell entwickeln.
 
Wow hier kommt man bei der Fülle an guten Beiträgen ja kaum hinterher.


Mir schwirren in der Tat meine alten Aufnahmen auch noch im Kopf rum, aber die sind wie richtig gesagt ein halbes Jahr und stammen noch aus der Zeit meiner alten Gesangslehrerin, die mich ehrlich gesagt technisch kein Stück weitergebracht hat.
Den Unterricht zu der Zeit hätte ich mir komplett sparen können.

Ich habe seit einigen Monaten eine andere (sehr sehr gute) Lehrerin und glaube in der Tat dass ich in dieser Zeit erhebliche Fortschritte gemacht habe.
Auch habe ich in den letzten Monaten erst angefangen regelmäßig selbst in der Musikschule mit Mikro etc. zu trainieren.

Denke das ist nicht zu vergleichen mit den alten Aufnahmen, die zugegebenermaßen natürlich Meilenweite von professionellem Gesang entfernt sind.
Ich sollte vielleicht mal wieder was aktuelles hochladen.

Mit Sicherheit gibt es noch viele bessere Sänger als mich, aber mir geht es ja vor allem auch darum ob sich soetwas wie ein Auskommen mit Gesang grundsätzlich überhaupt realisieren lässt oder nicht..
Dass ich jetzt ohnehin technisch noch nicht so weit bin ist mir bewusst.


Die von Bell erwähnte Idee mit der Combo, um überhaupt erstmal reinzukommen finde ich sehr vernünftig.

Wobei mich insbesondere die Beiträge von HaraldS sehr motivieren, doch mal eine BigBand zu finden..
 
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