Vokale wie i und e umändern?

  • Ersteller Gast 14820
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Du bist ja auch schon groß und nicht wie ich ein armer Gesangsstudent. ^^
 
Ich bin gar nicht sooo groß und auch Student. :)
 
Zum Thema: Ich finde leicht einfärben vollkommen ok, insbesondere in der Höhe, wenn es dazu führt, dass der Klang des Tones schöner wird. Allerdings wirklich im klassischen Bereich, nicht bei Popsongs. Gruseliger finde ich flache, helle Töne, die gerade in der Kirchenmusik öfters mal von Klassikern zu hören sind.
 
Ich persönlich finde je nach Vokal ein leichtes Einfärben auch im Pop vollkommen OK. Auch ein Robbie Williams singt "let meeeeeyyyyy entertain you", ohne dass es stört.
 
Nuria_, hast mir da mal Beispiele?

Foxx, mir persönlich ist es sowohl in Pop als auch Klassik egal, solange es bei Einfärben bleibt. Aber auch Robby Williams z.B. singt doch ned "löt müüüüü önterööin you"? :)
 
Zum Thema: Ich finde leicht einfärben vollkommen ok, insbesondere in der Höhe, wenn es dazu führt, dass der Klang des Tones schöner wird. Allerdings wirklich im klassischen Bereich, nicht bei Popsongs. Gruseliger finde ich flache, helle Töne, die gerade in der Kirchenmusik öfters mal von Klassikern zu hören sind.

Ja, natürlich ist leichtes Einfärben okay, das machen wir wohl auch alle mal. Foxx hat ja ein gutes Beispiel genannt. Gerade ein hohes, langgezogenes "me" kommt im Englischen öfter vor, als einem lieb ist. Aber bei vielen Klassikern ist es schon krass; man versteht kaum noch ein Wort.
Und was die "hellen, flachen Stimmen" angeht... das ist doch weitgehend Geschmackssache. Ich liebe z.B. den cathedral tone, den würdest Du wahrscheinlich auch als hell und flach bezeichnen, oder ? Es ist ein anderes Klangideal, aber er hat durchaus Liebhaber. Ich höre z.B. sehr gerne Emma Kirkby zu, die bei einigen Klassikern total verpönt ist. Ich hab nie verstanden, warum.
 
Ich höre z.B. sehr gerne Emma Kirkby zu, die bei einigen Klassikern total verpönt ist. Ich hab nie verstanden, warum.

Hmm. Vielleicht liegt das an genau der Sache, wegen der ich nie Klassik singen wollte ... Ihre Stimme klingt in meinen Ohren (vorbehaltlich, ich höre das grad an den Schrottlautsprechern) unverstellt. Sehr gerade, nicht (künstlich) abgedunkelt. Kein Quintenschleudern, kein Seelöwe. Und den Text versteht man auch noch. Kann das denn was sein? <achtung ironie> Das macht doch ein "richtiger" Klassiker ned <ende ironie>

Bei welchen Klassikern ist sie denn verpönt?

In meiner Jugendzeit war ich eher der abdunkel-quintenschleuder-Kategorie ausgesetzt
 
Foxx, mir persönlich ist es sowohl in Pop als auch Klassik egal, solange es bei Einfärben bleibt. Aber auch Robby Williams z.B. singt doch ned "löt müüüüü önterööin you"? :)

:D

Ich denke es ist, wie eigentlich mit allem, eine Frage des Maßhaltens. Ein leichtes Verfärben einzelner Stellen, um sich in der Höhe eine Brücke zu bauen, stört oft nicht. Aber wenn quasi jeder Vokal durch einen Umlaut ersetzt wird, dann macht man wohl etwas falsch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei welchen Klassikern ist sie denn verpönt?

Mal ironisch überspitzt ausgedrückt: bei all denen, die ausschließlich abgedunkelte, dröhnend laute Opernstimmen plus "Öööch woiß nöööcht, wooos soll ös bedooooouten"-Soundpathos für die einzig zulässige Gesangskunst halten ;)

Ich hab mir Stimmen á la Emma Kirkby trotzdem nie madig machen lassen; wegen solcher Stimmen habe ich klassischen Gesang überhaupt wieder lieben gelernt. Wenigstens ab und zu.
 
Mal ironisch überspitzt ausgedrückt: bei all denen, die ausschließlich abgedunkelte, dröhnend laute Opernstimmen plus "Öööch woiß nöööcht, wooos soll ös bedooooouten"-Soundpathos für die einzig zulässige Gesangskunst halten ;)

Oi also quasi bei fast allen oder so :(

Mal ein Auszug von Miklos Klajns bitterböser Website zu diversen Gesangsthemen:

Das deutlichste und damit für mich erste Merkmal, welches in keinem Fall mit Bel Canto vereinbar ist, ist der heute in der Regel deutlichst wahrnehmbare naturfremde Stimmklang. Damit wird das wichtigste Gebot der alten Bel-Canto-Schule - Si canta come si parla - gebrochen. Jedes Mal wenn ein Unterschied zwischen der Farbe der Sprechstimme und der Singstimme eines Sängers deutlich wahrnehmbar ist, ist das obengenannte Gebot verletzt. Ob es an einer falschen Sprech- oder einer falschen Singtonemission liegt, wäre jeweils zu klären, aber in mehr als 90% der mir bekannten Fälle, liegt es eindeutig an fragwürdigem Gesang. Ich könnte jedes Mal vor Lachen platzen, wenn ich Sopranistinnen, die mit einer mezzoartigen Stimme singen, in diversen Interviews mit einer silbrig zwitschernden Glöckchenstimme sprechen höre. Noch besser sind "Altistinnen" mit eben solch einer Soubretten-Sprechstimme. Es gibt aber auch Sänger, vorwiegend Männer, die anders herum ihre Sprechstimme der abgedunkelten Gesangstimme anpassen - Si canta come si parla - rückwärts, so zu sagen. Das klingt dann im Alltag besonders skurril. Aber: Zweimal falsch ist immer noch nicht richtig!
und
Das fünftes und letzte akustische Merkmal, welches nicht zu den Merkmale der originalen Bel-Canto-Schule gehört, ist der Umgang mit dem Text. Dieses Merkmal erscheint in zwei miteinander verbundenen Formen:

- Unverständlichkeit des Textes für das Publikum
- Mangelhafte Textinterpretation in der Verbindung mit der Musik

Beide Formen, die Unverständlichkeit des Textes und die mangelhafte musikalische Interpretation des selben stehen in direkter Abhängigkeit des ersten Merkmals - der Stimmemission - und in indirekter Abhängigkeit von der intellektuellen Auffassungsgabe, des Textverständnisses des Sängers.

So langsam bekomme ich den Eindruck, das Belcantisten schon noch zu finden sind, entgegen der Aussagen ganz unten in em Artikel. Man darf nur nicht in Opernhäusern suchen...
 
Komm schon Kenshi, wir mischen den Laden auf !!!!!! :-D

Let "miiiiiiiiiiii" entertain you will ja auch keiner hören. Das würde das Energielevel ja auch gar nicht rechtfertigen.
 
Tach zusamm.

Ich hab da mal eine Frage bzgl oben genannter Vokale.

Das Problem ist, dass man ja Vokalen wie i oder e die Mundwinkel auseinander zu ziehen -> Grinsekatze.

Um dem zu entgehen, handhabe ich es momentan so, die Vokale wie i oder e einfach umzuändern.

Aus "Licht" wird dann beim Singen zB "Lücht" oder aus "Meer" wird "Määr" oder auch mal "Möör"

Einfach um "runde" Vokale bzgl der Mundstellung daraus zu machen. Kann man das so handhaben?


In der kürzlich geführten Diskussion darüber, ob jeder singen lernen kann, hast du dich vehement dagegen verwahrt den gesangstechnischen Laien zugeordnet zu werden. Wieso hast du dann immer noch Probleme Vokale richtig zu formen?

Wann bekommen wir endlich mal eine Hörprobe, anstatt inzwischen gefühlte 100 Threads?


P.S. Ich glaub das "meeeeey" von Robbie Williams kommt auch ganz stark von seinem englischen Dialekt.
 
Hallo,

na, da muß ich als "Klassiker" doch mal ein wenig "Senf" dazugeben ;) Vorab: Quintenschleuderei mag ich auch gar nicht... Vokalausgleich ist aber im klassischen Bereich normal. Ausnahmen à la "Seelefant" (Urmel aus dem Eis: "Oh, öch bön nöcht froh, öch bön so onglöcklich!") kommen leider vor.
Beim Punkt "Textunverständlichkeit" muß ich mal die Zunft in Schutz nehmen ;) - wenn man nicht in seiner Muttersprache singt, kann das manchmal ein wenig schwierig werden mit der Verständlichkeit... ich selbst hatte auch nicht unbedingt das beste Gefühl, als ich das letzte Mal finnisch gesungen habe :D
@Bell*: Emma Kirkby ist ein wirklich gutes Beispiel, finde ich auch sehr angenehm und leicht geführt! Na gut, wer bei Bach versucht, wie ein Heldentenor zu klingen, hat eh verloren, da geht die ganze Musik "den Bach runter".
Noch ein gutes Beispiel für hervorragende Textverständlichkeit in der Klassik: Das Weihnachtsoratorium in der Einspielung von Gardiner. Über Gardiners Tempovorstellung mag man geteilter Meinung sein, aber das, was der Monteverdi Choir da an Textklarheit abliefert (und in diesem geradezu tobsüchtigen Tempo), das schafft mancher deutsche Chor nicht in wesentlich langsamerem Tempo...

Viele Grüße
Klaus
 
Wieso hast du dann immer noch Probleme Vokale richtig zu formen?

Ich hab damit keine Probleme. Im ersten Beitrag habe ich geschrieben, wie ich es handhabe. Die Frage war nur, ob man dies so machen kann.

Wann bekommen wir endlich mal eine Hörprobe, anstatt inzwischen gefühlte 100 Threads?

Online Hörprobe, nie. Die einzige Möglichkeit, du kommst hier her und hörst mich live an.

Kennt ihr Pia Douwes? Ich meine, gesanglich hat die ja auch so einiges "drauf" aber neigt trotzdem eher zur "breiten" Mundstellung.

http://www.youtube.com/watch?v=m8PHjKDzq9g Scheint wohl auch entsprechend ohne ovale Mundstellung zu funktionieren... (?)
 
Scheint wohl auch entsprechend ohne ovale Mundstellung zu funktionieren... (?)
Nein, nein! Das MUSS dann ja ein Fake sein - Vokale werden ja NUR mit den Lippen geformt. (Das war Zynismus!) Macht den Versuch: Lippen tot, Vokale sprechen. Dann: Zunge tot, Vokale nur mit den Lippen formen. Und? Wo ist die Qualität am wenigsten eingeschränkt?

Vokale werden primär mit der Zunge geformt. Didaktisch stelle ich jedoch die Stimmlippen an erste Stelle.
 
*seufz*
Die ovale Mundstellung dient doch vor allem dazu, hintere Weite zu schaffen, sprich: den Kehlrachenraum zu vergrößern. Der Klang der Vokale wird dadurch dunkler. Ich wüßte auch nicht, wer hier behauptet hat, die Vokale würden nur mit den Lippen geformt ?
Ob man die ovale Mundstellung nun anwendet oder nicht, ist nicht zuletzt eine Frage der Höhe, außerdem Geschmackssache und eine Frage des Stils. Ich nehme auch ganz gern mal die breite :D
 
Die Frau in dem verlinkten Video, Pia Douwes, singt das live. Auch bei vielen anderen Videos von Live-Auftritten
singt sie mit ähnlicher Mudnstellung. Oder hat sie so einen breiten Mund, als dass es einfach nur nach 'breiter'
Mundstellung aussieht? Irgendwas muss sie doch machen, dass sie trotz dieser Mundstellung entsprechend klingt?

http://www.youtube.com/watch?v=BQVqWEjNsT8
http://www.youtube.com/watch?v=-AJ22c353r0

Edit: Oder ist das im Musical-Bereich vielleicht eher üblich, einen auf "lächelnd" zu machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage kann ich dir beantworten, Bell, wer das hier behauptet hat!

Die Vokale werden aber mit Hilfe der Lippen geformt ;-) Das macht eine Menge aus.

Ich weiß, hier steht "mit Hilfe" was ja nicht "nur" heißt. Dennoch: Vokale werden primär mit der Zunge geformt, bei o und u helfen natürlich die Lippen etwas mit.

Das Problem was wir hier doch haben ist es, dass es genügend Gesangslehrer gibt, die von den Schülern verlangen, dass die Vokale mit den Lippen geformt werden, ohne überhaupt zu wissen, was sie tun! Ich kann jede meiner Aktionen als Gesangslehrer begründen.
 
Cörnel;5259030 schrieb:
Ich weiß, hier steht "mit Hilfe" was ja nicht "nur" heißt.

Das ist aber ein gewaltiger Unterschied - zumal "u", "o" und deren Umlaute schon recht viel Unterstützung seitens der Lippen benötigen.
Cörnel;5259030 schrieb:
Das Problem was wir hier doch haben ist es, dass es genügend Gesangslehrer gibt, die von den Schülern verlangen, dass die Vokale mit den Lippen geformt werden, ohne überhaupt zu wissen, was sie tun! Ich kann jede meiner Aktionen als Gesangslehrer begründen.

Also ich verlange das nicht von meinen Schülern und kenne auch niemanden, der das täte. Daß die Zunge die Vokale formt, dürfte jedem klar sein. Aber die Lippen sind eben auch daran beteiligt. Wo ist eigentlich das Problem ?
 

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