Was das Akzeptieren des "alten" angeht, bin ich voll bei Dir. Da geben einige Leute viel Geld aus, um eine neue Gitarre bei was auch immer (auch Sound) auf "alt" zu trimmen.
"besser" klingen ist natürlich eh Geschmackssache, ""modernere" Sounds" ist Ansichtssache und "vielleicht mal etwas dünner oder auch etwas bedeckter klingt, als die modernen Alleskönner" hängt für mich (neben dem, dass das natürlich auch individuell bemessen wird) davon ab, dass man "die Richtige" findet. Da muss man eben u.U. viele ausprobieren und auch nein-sagen oder wieder verkaufen können. Bei einigen hatte ich Glück und es kam schon auch vor, dass die erste mir gleich passte (was ohne einen Vergleich zugegebenerweise schwierig ist, mir aber eben das absolute Ergebnis passte), und bei anderen fand ich "die meine" erst nach fast 20 Stück, die ich ausprobierte. Die tatsächliche Regel, die ich aus meiner persönlichen Statistik für mich aufstelle ist, dass die Gitarren um so schlechter waren, umso unbenutzter sie aussahen.
Übrigens eine nette Anekdote: Meine Artisan hab ich kurz nach dem Erwerb einem Bekannten und sehr guten und engagierten sowie erfahren Gitarristen gezeigt und sie gefiel im weder hinsichtlich Handling noch was die Sounds anbelangte. Ziemlich genau drei Jahre später fiel sie ihm wieder bei mir auf, ohne dass er sich erinnerte, sie schon mal in der Hand und gespielt zu haben - ich half ihm auch nicht auf die Sprünge. Und siehe da, er war restlos begeistert, was ich nun nicht auf die weiteren drei Jahre Alter der Gitarre zurückführe, sondern auf Tageslaune und Fortentwicklung des Geschmacks. Gott sei Dank habe ich mich aus diesen Gründen bisher noch nicht von meinen "Lieblingen" weg entwickelt.